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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 37 Antworten
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 Barfuß und Leben
Seiten 1 | 2
Barpfotenbaer Offline




Beiträge: 111
Punkte: 76

12.11.2010 21:02
#21 RE: Wie müßte ich mein Leben umgestalten, damit ich komplett ohne Schuhe auskommen kann? Zitat · Antworten

Zitat von Manfred (Ten)
Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich muss und will niemanden etwas beweisen, schon garnicht jemanden der Trauernden verletzen - es ist nur mittlerweile echt ein Problem geworden längere Zeit (und das ist eine Trauerfeier mit anschliessender Beisetzung und dem, was danach noch kommt) in Schuhen (die mir ohnehin längst vor allem in der Weite nicht mehr richtig passen) auszuhalten.



Da bringst Du zwei Probleme auf den Punkt. Manchmal frage ich mich selber: "Gehst Du jetzt ohne Schuhe aus dem Haus, weil es Dir Freude bereitet, oder willst Dir was beweisen!?" Damit gestehe ich ein, daß es für mich selber in dem Augenblick offenbar nicht normal ist, ohne Schuhe zu laufen.

Das andere kenne ich auch. Ich fühle mich total unwohl in Schuhen. Ein gutes Beispiel sind Autoreisen, insbesondere längere. Schuhe stören. Aber wenn ich an der Tankstelle stehe, ziehe ich sie dann an, wenn ich mich nicht geeignet gekleidet fühle. Sprich, wenn ich Krawatte trage, käme ich mir ohne Schuhe schon richtig doof vor; und ehrlich gesagt habe ich nicht immer Lust, mir doof vorzukommen. Dabei wäre es gerade dann "cool", zweifellos. Und dann sind wir wieder an dem Punkt. Mache ich es, weil es mir Spaß macht, oder mache ich es, weil ich mir was beweisen möchte, sprich "cool" daherkommen möchte?

Wir sind einfach nicht frei; außen wie innen. Frei sind wir nur innerhalb des Spielraumes, den uns unser Leben läßt. Ein bißchen kann man diesen Spielraum auch erweitern, wir alle hier sind in dieser Hinsicht gute Beispiele.


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

13.11.2010 00:05
#22 RE: Verzicht auf Karriere Zitat · Antworten

Zitat von Guy
... ich bin etwas mehr als ein leitender angestellter, glaube aber, dass das Barfusslaufen in der Freizeit mich nicht in meiner Karriere beschaedigen wuerde, wahrscheinlicher koennte ich probleme haben mit den Leuten die ich in meiner Freizeit begegne. Wir wohnen Gottseidank nicht alle in der selben Stadt und ich begegne keinen Mitarbeiter oder gar nicht meinen Vorgesetzen, also den Geschaeftsfuehrer, in meiner Freizeit.

Vorsichtshalber habe ich mit Kollegen und Mitarbeiter kein Geheimniss daraus gemacht, dass ich in meiner Freizeit Hobby-Barfuessler bin ... wenn mich also irgend wann Jemand begegnen sollte, wuerde er sich ueber meine Barfuessigkeit nicht wundern koennen. Mein Chef wuerde sicherlich bei einer Begegnung kein Kommentar machen ... Ingenieure haelt er sowieso fuer sehr seltsam.



Hi Guy,

ich erzähle niemandem, mit dem ich AUSSCHLIEßLICH beruflich zu tun habe, von meiner Vorliebe, weil es niemanden etwas angeht (schließlich laufe ich in erster Linie für mich selbst und nicht der Leute wegen barfuß). Es ist indessen auch kein Geheimnis; falls mir also jemand, der mich ausschließlich mit Schuhen kennt, unvermutet irgendwo in meiner Freizeit begegnet, habe ich auch kein Problem damit. Außerhalb des Forums lautet also meine Devise:

Schweigen, aber nicht verschweigen - und reden, wenn ich gefragt werde.
Ich halte es weder streng geheim, noch hänge ich es an die große Glokke.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

13.11.2010 00:22
#23 RE: Wie müßte ich mein Leben umgestalten, damit ich komplett ohne Schuhe auskommen kann? Zitat · Antworten

Zitat von Barpfotenbaer
Ich fühle mich total unwohl in Schuhen. Ein gutes Beispiel sind Autoreisen, insbesondere längere. Schuhe stören. Aber wenn ich an der Tankstelle stehe, ziehe ich sie dann an, wenn ich mich nicht geeignet gekleidet fühle. Sprich, wenn ich Krawatte trage, käme ich mir ohne Schuhe schon richtig doof vor; und ehrlich gesagt habe ich nicht immer Lust, mir doof vorzukommen. Dabei wäre es gerade dann "cool", zweifellos. Und dann sind wir wieder an dem Punkt. Mache ich es, weil es mir Spaß macht, oder mache ich es, weil ich mir was beweisen möchte, sprich "cool" daherkommen möchte?



Hi Bär,

ob ich beim Autofahren barfuß oder beschuht bin, richtet sich, wenn ich Schuhe brauche, nach der Beschaffenheit derselben. Trage ich Sandalen oder Sabots, streife ich sie im Auto ab und ziehe sie erst am Zielorte wieder an; trage ich hingegen Loafers oder Halbschuhe, behalte ich sie auch am Steuer an. Mir an der Tankstelle eigens Schuhe anzuziehen, wenn ich sie nicht sowieso schon trage, käme mir daher nicht in den Sinn; in "gehobener" Kleidung barfuß zu sein, finde ich sogar besonders reizvoll (vielleicht auch, weil es äußerst selten mache, da ich zu barfuß gewöhnlich einfache Kleidung trage).

Eine Frage habe ich freilich noch: Trägst Du Deine Schuhe sokkenlos oder mit Sokken?

Zitat von Barpfotenbaer
Wir sind einfach nicht frei; außen wie innen. Frei sind wir nur innerhalb des Spielraumes, den uns unser Leben läßt. Ein bißchen kann man diesen Spielraum auch erweitern, wir alle hier sind in dieser Hinsicht gute Beispiele.



Das ist wahr! Die "innere Unfreiheit" ist die lebenslange schreckliche Folge unserer Sozialisation (deren Umstände wir uns nicht aussuchen konnten), und unsere Aufgabe ist es, lebenslang dagegen anzukämpfen, um die verlorene Freiheit wenigstens teilweise wiederzugewinnen!

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2010 07:53
#24 RE: Wie müßte ich mein Leben umgestalten, damit ich komplett ohne Schuhe auskommen kann? Zitat · Antworten

Zitat von Markus U.
Die "innere Unfreiheit" ist die lebenslange schreckliche Folge unserer Sozialisation (deren Umstände wir uns nicht aussuchen konnten)

Sozialisation ist ja nicht per se schlecht, sondern nur da, wo sie zu sinnlosen (!) Einschränkungen führt.

Vorsicht - (Pseuso)-Philosophisches: Andererseits habe ich mir auch schon überlegt, dass ich ja wirklich quasi ab Vereinigung von Ei und Samenzelle bis über den Tod hinaus von diesem Staat und System "vereinnahmt" werde - ich wurde überhaupt nicht gefragt, ob ich überhaupt dazugehören will.

Und gerade bei der immer grösser werdenden Schere zwischen arm und reich und der immer geringer werdenden Solidarität seitens der Herschenden frage ich mich, mit welchem Recht man einerseits Betroffene aus dieser Gesellschaft quasi ausschliessen, andererseits von jenen trotzdem die Anerkennung und Einhaltung der Regeln genau dieser Geswellschaft einfordern kann

Natürlich braucht es Regeln (z. . wäre kein vernünftiger Verkehr möglich, wenn man sich nicht auf die Regel, dass bei uns rechts gefahren wird(oder anderswo halt links) geeinigt hätte.

Aber im Prinzip käme man doch mit mit sehr wenigen aus - sinngemäss analog zum Paragrafen 1 der StVO: Jeder hat eben beliebig viel Freiheit, solange er die der Freiheit eiens Anderen damit nicht beeinträchtigt - bei Überschneidungen muss man dann halt gerecht abwägen.

Und noch so viele Gesetze und Verordnungen werden nichts wirklich lösen, wenn die Menschen nicht guten Willens sind, daran scheitern wohl auch alle politischen Systeme und Weltanschauungen, ob Kapitalismus, Kommunismus, Sozialismus, Christentum, Islam oder was auch immer

Oder man schaue sich heutige Bedienungsanleitungen an - die führen doch das Ganze bereits sehr anschaulich ad absurdum: Zwei Drittel "Warn"-Hinweise in dem Stil "Achtung, das Bügeleisen kann heiss werden - Verbrennungsgefahr!" oder Zitat bei meiner Spülmaschine "Das Wasser in
der Maschine ist kein Trinkwasser"

Wir werden zwar technisch immer aufgerüsteter, sind aber trotzdem massiv am degenerieren


AllgaeuYeti Offline




Beiträge: 185
Punkte: 175

13.11.2010 10:16
#25 Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

Zitat von Manfred (Ten)

...
Und gerade bei der immer weniger grösser werdenden Schere zwischen arm und reich und der immer geringer werdenden Solidarität seitens der Herschenden frage ich mich
...



Hallo Manfred,

sehr zum Leid-Wesen der Menschheit und unserer Gesellschaft muss ich leider einen Gramatik-Fehler bei Dir korrigieren: Die Schere zwischen arm und reich sollte zwar "immer weniger grösser" werden, sie wird aber "immer grösser" ohne das Wort "weniger".

Philosophische und sozial interessierte Barfuss-Grüße,

Karl Heinz Haidlas

Homepage: http://www.allgaeuyeti.de/


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2010 12:11
#26 RE: Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

Zitat von AllgaeuYeti
Die Schere zwischen arm und reich sollte zwar "immer weniger grösser" werden, sie wird aber "immer grösser" ohne das Wort "weniger".


Korrigiert ! Ich hatte einen ganzen Satz verbessert und dabei das Wort wohl übersehen ...


hjhimm ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2010 16:14
#27 RE: Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

das ist so ähnlich wie: "Verringerung der Neuverschuldung."

Die Betonung liebt auf Verringerung.
Die Bedeutung ist, dass die Neuverschuldung weiter geht.

Ich liebe die Politik

tschö, Hans-Jörg


Jörg 2 Offline




Beiträge: 938
Punkte: 927

13.11.2010 16:46
#28 RE: Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

Zitat von hjhimm
das ist so ähnlich wie: "Verringerung der Neuverschuldung."

Die Betonung liegt auf Verringerung.
Die Bedeutung ist, dass die Neuverschuldung weiter geht.

Ich liebe die Politik



Und analog erst die Bildungspolitik: "...Verringerung der Neuverblödung"

Ergänzend:

https://www.youtube.com/watch?v=WSm06mwXjFc

"Der verletzte Stolz" - von Peter Sloterdijk: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,727904,00.html#ref=nldt

http://www.faz.net/s/Rub642140C3F55544DE...n~Scontent.html


J.


-Osram- ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2010 14:49
#29 RE: Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

Zitat von hjhimm
das ist so ähnlich wie: "Verringerung der Neuverschuldung."

Die Betonung liebt auf Verringerung.
Die Bedeutung ist, dass die Neuverschuldung weiter geht.



Nur, wenn die Verringerung der Neuverschulung weniger als 100 Prozent beträgt.

Bei einer Verringerung der Neuverschuldung um genau 100 Prozent hat man einen unveränderten Schuldenstand.

Bei einer Verringerung der Neuverschuldung um mehr als 100 Prozent, baut man auch die Schulden ab.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2010 16:35
#30 RE: Bedauerlicher Weise ohne das Wort "weniger" Zitat · Antworten

Zitat von -Osram-
Bei einer Verringerung der Neuverschuldung um genau 100 Prozent hat man einen unveränderten Schuldenstand.

Bei einer Verringerung der Neuverschuldung um mehr als 100 Prozent, baut man auch die Schulden ab.

Wenn aus einem Raum, in dem sich drei Personen aufhalten, fünf Personen hinausgehen - dann müssen erst wieder zwei Personen hineingehen damit der Raum leer ist...


hjhimm ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2010 19:13
#31 die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Also mal ganz kleinschrittig dargestellt:

Ein Staat hat Ende 2008 eine Schuldenlast von 1000 Milliarden (ist nur ein Rechenbeispiel).
2009 ist die Neuverschuldung 100 Milliarden, dann steigt die Schuldenlast auf 1100 Milliarden.
2010 sinkt die Neuverschuldung auf 50 Milliarden, dann steigt die Schuldenlast trotzdem weiter auf 1150 Milliarden.

Erst wenn die Neuverschuldung auf Null geht, kann man beginnen, Schulden abzuzahlen.

Neuverschuldung heißt und bedeutet nun mal : Neue Verschuldung

das ist die traurige Wahrheit.

Hans-Jörg


-Osram- ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2010 20:19
#32 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Zitat von hjhimm
Ein Staat hat Ende 2008 eine Schuldenlast von 1000 Milliarden (ist nur ein Rechenbeispiel).
2009 ist die Neuverschuldung 100 Milliarden, dann steigt die Schuldenlast auf 1100 Milliarden.
2010 sinkt die Neuverschuldung auf 50 Milliarden, dann steigt die Schuldenlast trotzdem weiter auf 1150 Milliarden.



Die Neuverschuldung ist in 2010 also um 50% gesunken. Nun sinkt 2011 die Neuverschuldung um 100% von 50 Milliarden auf 0 Milliarden. Dann hat man 1150 Milliarden.
Würde 2011 die Neuverschuldung um 200 % sinken von 50 Milliarden auf -50 Milliarden, so hat man danach 1100 Milliarden.


Barpfotenbaer Offline




Beiträge: 111
Punkte: 76

04.12.2010 22:02
#33 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Gesprochen wird immer nur von der Reduzierung der Neuverschuldung und fast nie vom Schuldenabbau. Warum auch, denn die Schulden sind dermaßen hoch, daß ein Schuldenabbau unmöglich ist. Und wenn ein Schuldenabbau nicht absehbar ist, muß es irgendwann zu einer Entschuldungsmaßnahme kommen. Z.B. durch Insolvenz, dann zahlen die Gläubiger, oder durch Geldentwertung, dann zahlen die Leistungsträger. In beiden Fällen werden die Folgen für das System unberechenbar sein, möglicherweise sogar vernichtend. Nun geht es uns ja noch einigermaßen gut, auf unseren Konten ist theoretisch genug Geld, um die Schuldenlast des Staates auszugleichen und wir sind produktiv genug, die Zinsen des gegenwärtigen Schuldenberges zu verkraften. Indem wir jetzt versuchen, die Neuverschuldung so gering wie möglich zu halten, gelingt es uns, wenigstens diesen einigermaßen stabilen Zustand zu halten und die Radikallösung für das Problem -- die irgendwann kommen muß, in der Geschichte immer kam -- so lange wie möglich aufzuhalten und so weit wie möglich in die Zukunft zu verlagern. Und das schöne daran ist der allgemeine Konsens! Wir machen alle mit und hoffen, daß die Zeche irgendwann mal von jemand anderem bezahlt wird.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

05.12.2010 12:43
#34 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Äähm - was mich an der ganzen Geschichte auch mal dringend interessieren würde:
Bei WEM hat der Staat diese Schulden eigentlich ???

Und irgendwie ist das doch eine seltsame Sache, dass die Einen die Schulden machen, aber nicht die (persönlichen haftenden)
Schuldner sind, während die, die diese weder wollten noch gemacht haben dafür haftbar sein sollen.
(Auch in Stuttgart werden ja die Gegner trotzdem genauso zur Kasse gebeten)

Laut Statistik kommt ja ein Säugling schon mit einer riesigen Schuldenlast auf die Welt - zumindest muss er später mal dafür geradestehen. Dabei ist der noch nicht mal geschäftsfähig


Jörg 2 Offline




Beiträge: 938
Punkte: 927

05.12.2010 20:47
#35 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Steuerzahlungen nur noch gegen Abschluss eines "Bürgervertrages" entrichten, ansonsten Steuerverweigerung. Im Falle staatlicher Repressalien Einrichtung einer wirksamen Bürgerschutztruppe.

J.


Barpfotenbaer Offline




Beiträge: 111
Punkte: 76

05.12.2010 20:49
#36 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Zitat von Manfred (Ten)
Äähm - was mich an der ganzen Geschichte auch mal dringend interessieren würde:
Bei WEM hat der Staat diese Schulden eigentlich ???


Bei DIR, wenn Du Bundesanleihen gekauft hast. Oder bei der Chinesischen Regierung. Oder neulich las ich, das US-Investoren vergleichbare Papiere aus der Weimarer- und der Nazi-Zeit wieder auslösen wollten. Lustiger- oder listigerweise haben die anderen ja auch Schulden. Das paßt prima ins Schuldenkarussell. Wichtig ist nur, daß man, wenn es mal anhält, nicht ganz so nackig ist, wie die anderen. Allenfalls barfuß (um unsere Kadenz wieder zum Thema zurückzuführen).

Zitat von Manfred (Ten)

Und irgendwie ist das doch eine seltsame Sache, dass die Einen die Schulden machen, aber nicht die (persönlichen haftenden)
Schuldner sind, während die, die diese weder wollten noch gemacht haben dafür haftbar sein sollen.



Du verleihst einem Freund ein Kaugummi. Dieser verleiht einem anderen eine Packung Taschentücher. Dieser wiederum verleiht Dir eine Dose Büchsenbier. Du hast nun einerseits Schulden, sprich Bier, ein anderer schuldet Dir aber Kaugummi. Da Du es von ihm nicht zurückverlangen kannst, ohne, daß er seine Taschentücher zurückverlangt von dem, der dann von Dir sein Bier wieder haben wollte, bleibt Dir nichts anderes Übrig, als Deinerseits etwas zu verleihen, was Deine Schulden überwiegt. Z.B. einen Räucherschinken. Irgendwann kann aber einer mal seinen Verlust nicht durch Neuverschuldung ausgleichen, weil er nichts mehr zu verleihen hat. Das ist natürlich super praktisch, denn plötzlich wollen alle alles von ihm zurück, das kriegen sie zwar nicht, aber es gibt plötzlich jemanden, der prinzipiell für den Gegenwert, den man anderen schuldet, haftbar gemacht werden kann. Und solange nicht alle Gläubiger auf einmal kommen, funktioniert das prima. Außerdem: Warum sollen 10 Leute jeweils 100.000 Euro Schulden haben und damit unzufrieden sein? Es würde doch genügen, wenn einer mit 1.000.000 Euro immer noch unzufrieden bleibt, und den neun anderen es wieder gut geht!? Das klassische Sündenbock-Modell - modern "Bad Bank".

Im Zweifel kann ich immer noch meine Schuhe verpfänden, die sind so gut wie neu!

Zitat von Manfred (Ten)

Laut Statistik kommt ja ein Säugling schon mit einer riesigen Schuldenlast auf die Welt - zumindest muss er später mal dafür geradestehen. Dabei ist der noch nicht mal geschäftsfähig



Doppelt Scheiße dran, das Balg - kann noch keine Schuhe verpfänden!


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2010 09:49
#37 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Zitat von Barpfotenbaer
Du verleihst einem Freund ein Kaugummi...


Ooh, tausend Dank für diesen überaus anschaulichen und poetischen Vergleich !!!
Wobei ich wirklich nicht JEDEM meinen Kaugummi verleihen würde - da unterscheide ich mich schon deutlich von diversen Banken ...

Und was wäre eigentlich, wenn sich alle Nachgeborenen den Schulden ihrer Altvorderen nachdrücklich verweigern würden ?


Da fällt mir gerade noch ein Bonmot ein:

Im Supermarkt an der Kasse 10 Cent zu wenig zu haben ist peinlich.

10 000 Euro Schulden können schlaflose Nächte verursachen

Ab einer Million Schulden gilt es als standesgemäss...


Barpfotenbaer Offline




Beiträge: 111
Punkte: 76

06.12.2010 10:16
#38 RE: die Neuverschuldung Zitat · Antworten

Zitat von Manfred (Ten)
Da fällt mir gerade noch ein Bonmot ein:

Im Supermarkt an der Kasse 10 Cent zu wenig zu haben ist peinlich.

10 000 Euro Schulden können schlaflose Nächte verursachen

Ab einer Million Schulden gilt es als standesgemäss...



Cooler Vergleich, ist aber tatsächlich so!

Wir arbeiten daran, allerdings aus anderem Grund bisher. Wir hofften, die Zahl auf unserem Konto so sehr ins Minus zu treiben, bis die Zahl so groß wird, daß das Overflow-Bit gesetzt wird und es zum Vorzeichenwechsel kommt. In meiner Computerspiele-Zeit auf C64 und Amiga500 hat das manchmal prima funktioniert.

Sowieso eine gute Lebensschule, so ein Computerspiel. Wenn Du Mist baust, einfach den letzten Speicherstand laden und gut ist's! Und wenn Du das Herzchen einsammelst, bekommst Du ein Bonus-Leben!


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