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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Barfuß und Leben
kerstin Offline

Admina


Beiträge: 2.110
Punkte: 1.181

05.09.2011 22:51
Dum spiro spero Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

wie Ihr ja wißt, lag ich mal wieder im Spital. Angefangen hatte alles damit, als es mir nach der Reha leider immer schlechter ging. Es war zum Schluß praktisch genauso wie vor meinem Infarkt am 25. Mai 2011: ich konnte 24 Stunden am Tag schlafen und war dennoch furchtbar schlapp und ständig nur müde. Als dann vor ein paar Wochen Renate "Saalenixe" bei mir zu Besuch war - worüber ich mich riesig freute, gingen wir beide gemütlich durch Abstruslingen spazieren - ohne Hast oder so. Immer wieder bekam ich einen Druck auf die Brust im Bereich des Sternums, und auch die Stiche traten wieder auf. Ich ließ mir aber nichts anmerken.

Wenig später ging es wieder mal mit meiner chronischen Unerreichbarkeit los. Renate, Markus U. und Leo sowie Dominik können hierbei sicherlich ein Liedchen singen. Hmm, die vier als Band!? Vielleicht komme ich auch noch hinzu. Wir würden uns dann z.B. "The Barefooters" nennen oder so - oder das "Shoeless Quintett" - oder wie wäre es mit "Groupe de François n'est jamais atteignable" ? ...

Nun aber wieder zurück zum Ernst: Glaubt mir bitte: das war niemals böse Absicht oder derartiges! Selbst unser Forum vernachlässigte ich sträflich, nur weil ich so schlapp und katastrophal unkreativ bin! Es grenzt an ein Wunder, daß ich diesen Beitrag fertiggebracht hatte. Jedenfalls bin ich Jay und auch Markus sowie jedem hier, der etwas schreibt, unendlich dankbar, daß wenigstens SIE den "Laden" am Laufen halten. Auch Renate und MarcelHR warten schon seit längerer Zeit auf meine Repliken. Ist ja kein Wunder, wenn ich ständig auf der Couch liege und vor mich hinpenne ...

Nun hatte ich dann wieder einen Termin bei meinem Hausarzt zwecks Blutentnahme für ein großes Blutbild. Eine Woche später war ich dann wieder wegen den Resultaten dort. Der Arzt war ob meiner Ergebnisse sehr zufrieden. Alle Werte hatten sich deutlich verbessert. Warum aber war und bin ich ständig so unerträglich schlapp? Darauf hatte ich noch keine Antwort bekommen. Jedenfalls stellte mir mein Hausarzt eine Überweisung zum Kardiologen aus. Am 30. August war es dann soweit.

In der Frühe duschte ich, wusch mein immer schütterer werdendes Haupthaar und zog mich dann an - eine enge Jeans - eine neue "Marotte" meinerseits. Ich bin momentan irgendwie von den Schlaghosen abgekommen. Da ich nun deutlich schlanker geworden bin - seit meinem Infarkt ca. 20 kg weniger, sieht so eine enge Hose besser aus als zuvor, wobei mir diese damals eh nicht paßten...

Meine Füße allerdings waren - achtung Markus: beunschuht . Die Leute in dem recht kleinen Wartezimmer schauten natürlich bzw. erwartungsgemäß bedröppelt auf meine nackten Füße. Als ich dann nach ca. einer Stunde Wartezeit drankam, sollte sogleich ein Langzeit-EKG von mir angefertigt werden. Ich saß dann auf diesem Gerätchen, war schon angestöpselt, als es dann nach kurzer Zeit hieß, das sollte ich nicht machen, stattdessen ein Herzsono - sprich Herz - Ultraschalluntersuchung machen lassen. Also wurde ich wieder "entstöpselt" und mußte dann noch kurze Zeit warten, bis das betreffende Zimmer frei wurde. Dann wurde ich gerufen und durfte sogleich erstens den Oberkörper frei machen und dann auf eine Liege hinliegen. Die Ärztin sah natürlich auch meine Füße und war ganz erstaunt. Sie wollte wissen, warum ich denn barfuß laufe. Ich sagte, daß ich Schuhe nicht ausstehen kann - dies betrifft genauso irgendwelche Stoffsäcke, die umgangssprachlich auch "Sokken" genannt werden. Ich meinte dann auch, daß ich erstens barfuß geboren wurde, und zweitens hätte sich die Evolution des Menschen bestimmt schon Gedanken darüber gemacht, wenn Schuhe im Leben eines Menschen eine derart "übergeordnete" Rolle spielen würden. Dies tun sie aber nicht, nur diese Schuhhysterie brachte es soweit. Wenn man in die Stadt geht, sieht man doch allerorts "Deichmann", "Schuhparadies" (merkwürdiges "Paradies"), "4Feet" usw. Ist doch furchtbar! Kein Wunder, daß man - zumindest hier in Abstruslingen - kaum bis gar keine Leute barfuß sieht. Ab und zu kommt das schon mal vor - wie vorgestern im Rewe beim Abstruslinger Bahnhof. Im Laden sah ich eine junge Frau mit mehreren Leuten vor dem Getränkeregal stehen, um genug Alk fürs Wochenende zu besorgen. Eine Frau war barfuß, hielt aber ihre Ballerinas in einer Hand. Als ich nach dem Arzttermin nach Hause ging, sah ich zwei Kinder barfuß herumlaufen. Es kommt schon vor, aber sehr selten! Ich sagte der Ärztin auch, daß ich seit meiner Barfußzeit von gut 11 Jahren so gut wie keine Rückenschmerzen mehr habe. Sicherlich hatte ich zuvor zeit- und teilweise die furchtbarsten Latschen an den Füßen gehabt: Buffalos mit Sohlen bis zu 18 cm Dicke und ständig Sportschuhe - vorzugsweise Adidas, besonders gerne auch die allerhöchsten High-Heels. Sie meinte dann, daß sie zwar auch gerne daheim im Garten und der Wohnung oder auch auf Wiesen barfuß läuft, doch in der Stadt wäre es ihr zu schmutzig. Ich meinte dann darauf, daß ich abends sehr gerne ein schönes Fußbad nehme und dann mit einer Wurzelbürste an die Sohlen rangehe - eine herrliche Fußmassage.

Nun gut, jetzt ging es dann los mit der Untersuchung. Zuerst mußte ich auf dem Rücken liegen, weil sie die Halsschlagadern untersuchen wollte. Alles oB. Dann mußte ich auf die linke Seite liegen. Sie schaute sich das Herzilein an, vergrößerte einige Ausschnitte und meinte dann, daß eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden sollte. Tags zuvor sollte ich dann zur Blutentnahme. Also ok, ich bekam dann ein Kuvert mit verschiedenen Papieren mit - unter anderem auch meine Einwilligungserklärung für die Herzkatheteruntersuchung. Toll, wenn man liest, daß die Gefahr eines neuen Herzinfarktes, eines Schlaganfalles - und schlimmstenfalls sogar die Gefahr durch Tod etc.p.p. bestünde. Na ja, wenn das keine Perspektiven sind ...

Am nächsten Tag ging ich dann um 10:00 Uhr in die Praxis, wo ich dann zum "Aderlaß" geführt wurde - diesmal im Mini und barfuß. Das war es dann auch schon, und ich durfte wieder nach Hause. Ich freute mich schon auf meine Katheteruntersuchung . Nun mußte ich alles für meine Abwesenheit klarmachen, denn mein Zoo mußte natürlich weiter versorgt werden. Ich ging zu meinen Nachbarn, die mir auch während meiner Kur so helfend zur Seite standen. Natürlich waren sie damit einverstanden. Echt nette Leute - ein Mann und eine Frau in etwa meinem Alter. Wir waren auch nach meiner Reha zusammen und machten uns einen schönen Abend mit Mineralwasser, Gespräche und Dart. Ein Manko gibt es aber im Bezug zu ihnen: sie rauchen wie Schlote, dafür schwärmen sie auch noch ausgerechnet für Schuhe - und dies über meiner Wohnung ! Meine Kleidung stank furchtbar nach Zigarettenqualm. Als ich wieder unten in meiner Wohnung war (ich wohne genau unter ihnen), zog ich diese stinkende Kleidung sofort aus und warf sie in die Schmutzwäsche. Ich verschwand unter die Dusche. Na ja, ich schweife mal wieder ab...

Am Donnerstag um 10:00 Uhr sollte ich dann in der Klinik sein. Ich packte meine Tasche mit viel zu viel Zeug voll, als würde ich gleich zwei Wochen dort verbringen, vergaß dabei meine Flipflops, nur ein paar Adidasschuhe, welche auf dem Bild mit meinem Bett unter demselben standen, hatte ich dabei. Man will die ja nicht provozieren. Dann ging ich nochmal zu Dani, meiner Nachbarin und gab ihr meinen Schlüssel. Ich war etwas zu spät dran, denn ich wollte mit dem Bus zur Klinik fahren. Stattdessen mußte ich dann ein Taxi rufen. Meine Viecher dann noch reichlich mit Happa Happa versorgen und dann ab. Das Taxi kam gerade und ich stieg dann ein. Nun packte mich diese Ungewißheit: was ist nun mit mir und meinem ramponierten Herzchen los!? Ich sollte es bald erfahren...

Ich kam dann in der Klinik an. Der Taxifahrer fuhr mich bis genau zum Haupteingang. Das alles kam mir noch sehr bekannt vor. Mein Blick richtete sich zu dem Fenster meines ehemaligen Zimmers, wo ich zuletzt "stationiert" war. Ich kannte mich ja noch aus, darum ging ich direkt in die Kardiologie zum Herzkatheterlabor. Als ich dann vor den Labors stand, holte mich sogleich eine Schwester ab und führte mich in einen Raum, wo ich das letzte Mal auch schon im Bett auf meine Untersuchung wartete. Der Raum war bis auf ein Bett voll belegt - Männlein wie Weiblein. Dennoch sagte mir die Schwester, ich soll noch etwa eine halbe Stunde spazierengehen oder so, denn das dauerte noch länger. Mmhmm, dann ließ ich meine Tasche stehen und ging dann noch ein wenig spazieren. Nach etwa 25 Minuten ging ich wieder hinein. Nun wies mir die Schwester mein Bett zu. Dies war etwa 10:30 Uhr. Ich sollte mich dann auch komplett ausziehen, wobei sie eine "spanische Wand" zwischen meinem Bett und das Bett einer Frau schob, welche genau neben mir lag - wunderte mich etwas, da ich schließlich auch eine Frau bin. Ha ja, egal. Dann bekam ich so ein komisches "Leichenhemdchen" verpaßt, bei welchem der nackte Hintern herausschaut. Darauf freute ich mich schon ganz besonders. Nun lag ich dann im Bettchen und wartete und wartete und wartete.

Es war dann etwa 13:00 Uhr - vielleicht sogar noch etwas später, als dann zwei Schwestern kamen, um mich samt Bettchen ins Herzkatheterlabor zu schieben. Drin wurde ich dann vorbereitet, als dann die Chirurgin - niemand anderes als die Kardiologin, in deren Praxis ich zuvor war - kam und mich zunächst begrüßte. War doch nett von ihr! Dann bekam ich eine Lokalanästhesie in der Leiste verabreicht. Außerdem schob sie mir eine Infusionskanüle - eine sogenannte "Venenverweilkanüle" - in den Körper bzw. in die rechte Armbeuge und fixierte diese mit Pflasterstreifen. Dann mußte man noch ein wenig warten, bis die Narkotisierung wirkte. Nach einer Weile kam sie wieder und freute sich schon... nee, legte dann los...

Es dauerte wenigstens eine Dreiviertelstunde, bis diese Untersuchung zu Ende war. Die Ärztin untersuchte die linke Herzkranzarterie, wo all meine Stents eingebracht wurden (LCA), und dann die rechte Herzkranzarterie (RCA). Ich starrte, solange ich es konnte, auf den Monitor und hoffte, keinerlei Stenosen oder so zu entdecken. Meistens hatte ich das Röntgengerät vor der Nase (dieses Dingens im Hintergrund auf dem ersten Bild unten, welches etwas windschief ist). Jedenfalls war dann alles zum Glück oB. Hier sind noch zwei Bildchen vom Herzkatheterlabor, in welchem ich behandelt wurde:





© by Klinikum Esslingen


Diese Bilder stammen exakt aus dem Labor, in welchem ich war. Jedenfalls verpaßte man mir einen Druckverband, und ich durfte wieder aufs Bett herüberrutschen, wobei ich mich nicht aufrichten durfte. Nun hieß es wieder sechs lange Stunden auf dem Rücken liegen - und dies ganz flach. Ich wurde dann in einen Zwischenraum geschoben, wo ich dann ewig und drei Tage stand. Für reichlich "Abwechslung" sorgten dort zwei Lampen, auf welchen jeweils "Röntgen" stand. In dem Labor, wo ich war, kam gleich der nächste Patient hinein. Im zweiten Herzkatheterlabor war gerade auch eine Untersuchung im Gange. Die Lampen leuchteten immer abwechselnd rot auf, so daß ich etwas Zeitvertreib hatte . Die fertig untersuchten Patienten wurden dann neben mich geschoben, wo sie bald abgeholt wurden. Nur mich mochte wohl keiner . Ich mußte brav weiterwarten. Es gab wohl keine Kavaliere dort. Nun weiß ich auch, warum ein Kranker "Patient" genannt wird - schnell auf englisch erklärt: "to be patient", denn geduldig mußte man hier wirklich sein. Bei meinem letzten Aufenthalt hier im Mai d.J. lief das alles viel besser als diesmal...

Irgendwann wurde ich endlich abgeholt. Die Schwester, die mich holte, kannte ich noch vom ersten mal, und sie kannte mich auch noch. So entstand ein netter Dialog zwischen uns beiden. Nun kam ich ins Zimmer. wo bereits eine ältere Frau lag. Mein Gott, war das eine Labertasche! Ich stellte mich meistens schlafend. Dann kam ein Pfleger herein, der auch nicht gerade "unhübsch" war . Der Pfleger hatte einen Fragebogen dabei, welchen er ausfüllen und ich unterschreiben mußte. Den zweiten Zettel überreichte er mir dann auch, doch was darauf für ein hirnverbrannter Schwachsinn steht... na ja, schaut's am besten selbst - vor allem den ersten "Tip":



Hanebüchen - aber dennoch lief ich im Zimmer und ins Bad grundsätzlich nur barfuß!
Es war ja klar, daß sich der erste Tip um das Latschentragen
handeln mußte - festes Schuhwerk in einem Krankenzimmer ...



Hier ist auch noch mein Bettchen - darunter stehen vorschriftsmäßig
meine geschlossenen Adidas - Latschen ...



Als der Pfleger wieder ging, duselte ein wenig vor mich hin, und meine Bettnachbarin ruselte dafür umso mehr. Na, das wird eine gute Nacht werden" dachte ich so beiläufig". Wie recht ich damit hatte, sollte sich dann nachts herausstellen . Dann kam der Stationsarzt, der meine Wunde anschaute und den Puls maß. Der Pfleger kam dann auch mit einem EKG-Gerät, und mir wurden dann die Elektroden auf die Brust, den Oberarmen und an beiden Fußgelenken gesetzt. Das Ergebnis war in Ordnung. Wieder ein wenig "Tarnschlaf", bis dann das Abendessen kam. Nichts berühmtes, aber man konnte von der Menge auf jeden Fall schlank werden . Danach "schlief" ich wieder, bis gegen 19:00 Uhr die Schwester kam. Ich fragte, ob ich nicht mal aufstehen kann, denn meine "Rektalschmerzen" wurden durch das viele Liegen immer schlimmer. Zum Glück wurde es erlaubt, nachdem der Arzt die Wunde anschaute. Auch bei meiner Säge... nee Bettnachbarin wurde die Wunde angeschaut, und sie durfte auch aufstehen. Als erstes ging ich ins Bad, um mich mal richtig zu waschen. Allerdings hatte ich meine Tasche derart vollgepackt, als wäre ich zwei Wochen in der Klinik gewesen, doch ein Handtuch und ein Waschlappen vergaß ich. Ebenso ließ ich meine Haarbürste schön daheim. Der Pfleger brachte mir dann ein Handtuch sowie einen Waschlappen.

Im Bett war es so warm, so daß ich meine Beine ständig aufgedeckt hatte. Danach zog ich dieses komische Hemdchen aus und zog meine Shorts und ein T-Shirt an. Dann stieg ich wieder ins Bett und schnappte mir ein Buch von Stephen W. Hawking: "Eine kurze Geschichte der Zeit". Ich konnte mich beim lesen zuerst nicht konzentrieren, weil die Labersäckin dauernd quasselte, und später fing die den "Urwald" zu "roden" an. Dann kam die Nacht. Ich wußte bisher nicht, wie lang so eine Nacht sein kann. Irgendwann aber war ich doch zu müde und schlief trotz dieser "Geräuschkulisse" ein. Um etwa 7:00 Uhr wachte ich wieder auf. Ich merkte gar nicht, wie und wann die Nachtschwester die Medis vorbeibrachte. Kurz darauf kam die Stationsschwester und fertigte wieder ein EKG an und maß meinen Puls sowie Blutdruck. Alles im grünen Bereich. Kurz darauf kam dann der Stationsarzt zur Visite und sagte uns beiden, nachdem er bei uns beiden den Druckverband entfernte und ein Pflaster auf die Wunde klebte, daß wir nun heimgehen konnten. Jaja, die Gesundheitsreform! Vor ein paar Jahren wäre ich noch eine Weile in der Klinik geblieben. Der Arzt sagte dann auch, daß ich unbedingt noch am selben Tag zu meinem Hausarzt oder Kardiologen zur Kontrolle gehen soll. Ich rief meinen Kardiologen von dort aus an, denn mein Hausarzt ist bis zum 10.September im Urlaub. Ich war direkt froh, wieder heimgehen zu können, damit ich wieder richtig schlafen konnte. Meine Schildkröten schnarchen zum Glück nicht . Schade, daß es in den Krankenhäusern nicht so wie in Rehazentren Einzelzimmer für "Normalpatienten" gibt. So hätte ich es noch eine Weile aushalten können...

Als ich dann noch den Arztbericht mit den Befunden bekam und mir final die Venenverweilkanüle entfernt wurde, packte ich mein Riesengepäck zusammen, verabschiedete mich bei den Schwestern und meinem Schnarchzapfen von Bettnachbarin und verließ die Klinik. Nach soviel Liegerei hatte ich richtig Lust zum laufen. Es ging ja auch praktisch nur bergab, da die Klinik deutlich höher als meine Wohnung liegt. Ich ging durch den Friedhof, schaute nach dem Grab meiner Mutter und spazierte dann langsam heim. Als ich dann ankam, packte ich meine Tasche aus und zog mich dann auch um. In meiner langen Hose war es mir einfach zu warm. So zog ich dann ein leichtes Kleid an und begab mich dann laufenderweise zur kardiologischen Praxis, wo ich noch eine Weile warten durfte. Dort wurde mir der Blutdruck gemessen (120/75 mmHG). Dann wurde ich von der Ärztin gerufen und untersucht sowie das Ergebnis besprochen. Es wäre alles soweit in Ordnung, die LCA (linke Herzkranzarterie) mit den sechs Stents war einwandfrei durchlässig, das Blutbild gut. Nun wurde ich wieder ab dem 12. September als arbeitsfähig eingestuft. Hallo RAL, ich komme ...

Dort rief ich dann an, als ich wieder daheim war. Was blieb mir übrig? Andererseits gibt es eben bis max. 150 Euronen, die ich gut brauchen kann. Es gäbe auch eine andere Lösung, doch derjenige - ich will hier seinen Namen nicht nennen - möge mir verzeihen, daß ich so lange nichts von mir hören bzw. lesen ließ. Es lag nur an meiner Unsicherheit. Abgesehen davon warte ich ja noch auf meinen Bescheid in puncto Schwerbehindertenausweis. In Esslingen möchte mich aber auch ein Elektriker haben, mit dem ich letztes Jahr vor Weihnachten diese Nachtaktion vià Zeitarbeitsfirma die Elektroinstallation für die Weihnachtsbeleuchtung durchführte. Bevor ich nun ganz umsiedle, werde ich natürlich versuchen, bei ihm in die Firma zu kommen. Andererseits: kann ich überhaupt noch körperlich arbeiten? Dies macht mich auch ganz unsicher. Heute nervt es mich wirklich, daß ich meinen Traumberuf nicht erlernte. Andere Leute streben nach Erfolg und versuchen, ihre Träume zu erreichen, doch ich war zu dumm dazu - vielleicht auch zu unreif. Na ja, viel zu viel lief in meinem "Leben" total falsch und schrecklich...

So, nun habe ich wieder einen riesigen Roman geschrieben, doch Ihr kennt mich ja ...

Viele stenosenfreie BF-Grüße,

Kerstin



Das Forum für Freunde kurzer Hosen:

http://www.kurzehosenforum.de













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Oben bleiben

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Leo Offline



Beiträge: 742
Punkte: 490

18.09.2011 21:01
#2 RE: Dum spiro spero Zitat · Antworten

Hallo,

Zitat von Kerstin
Meine Füße allerdings waren - achtung Markus: beunschuht .



Vorsicht! In manchen Fällen können solche Verdrehungen auch den Sinn entstellen!

Ein gutes Beispiel lieferte gerade Markus, der es vorsichtshalber eindeutig ausdrückte:

Zitat von Markus U.
Als ich kürzlich mit Halbschuhen … am Steuer saß, fühlte sich das fast schon ungewohnt an.



Zur Verdeutlichung stelle ich hier mal “behalbschuht” (links) und “halbbeschuht” (rechts) gegenüber, wie neulich am 30.08. in Bled beobachtet:



Also Markus war eindeutig behalbschuht - und nicht etwa halbbeschuht:




Gruß

Leo


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2011 23:03
#3 RE: Dum spiro spero Zitat · Antworten

Zitat von Leo


Zitat von Markus U.
Als ich kürzlich mit Halbschuhen … am Steuer saß



Zur Verdeutlichung stelle ich hier mal “behalbschuht” (links) und “halbbeschuht” (rechts) gegenüber




Halb-Schuh ? Ein halber Schuh ? Und wie sieht denn dann ein Voll-Schuh aus. Und was manche Damen tragen ist ja höchstens noch ein Achtel-Schuh, allerdings zu Doppel-Schuh-Preisen...


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

19.09.2011 06:02
#4 RE: Dum spiro spero Zitat · Antworten

Hi Manfred, hi zusammen,

obwohl´s irgendwo abstoßend ist, sowas im Hauptbereich zu schreiben (ich glaube, das wäre aber auch unter Georg durchgegangen), kurz etwas zur historischen Feinterminologie dieses widerwärtigen Objektes "Schuhe", weil´s doch zum besseren Verständnis der BF-Aversion mancher Zeitgenossen betragen kann:

Die Ausführung "Halbschuh" kam erst in den 1920ern auf & bezeichnete Fußcontainer, die höhenmäßig "nur" bis etwas oberhalb der Knöchel reichten. Vorher trug die Bevölkerung mehr stiefelartige, jedoch sehr festverschnürte Objekte. Das kam daher, weil auf den Straßen jede Menge Pferdeäpfel & -urin 'rumflackten (wenn ich mich jetzt an die Zahlen richtig erinnere, wurden für London um 1900 180 000 t Kot & mehrere Mio. l Flüssiges hochgerechnet).

Erst die Erfindung des "Benz Patent-Motorwagens" machte dann schließlich ½ Jhd. später weltweit in den Städten appetitliches urbanes BF möglich.

Man sollte nicht vergessen, daß über das Objekt "Halbschuhe" in der Presse um 1920 wie wahnwitzig geschimpft wurde, "obszön" (selbst wenn stets mit Socks bedeckte Knöchel zu sehen waren) waren noch die harmlosesten Kommentare. Während um 1970 wohl nie in den Medien auch nur 1 schlechtes Wort ob BF in der City verloren wurde...

Sie bargen aber auch wirkliche "Gefahren", die Halbschuhe. Etwa, in "feiner" Gesellschaft verkappte BF-Freaks zu entlarven. Mitten in einem Kammerkonzert (Streichquartett oder so) sah Einstein´s bessere Hälfte nach den unteren Enden ihres Gatten, erschrak zu Tode & rief unbekümmert in die Musik hinein: "Aber Albert, du hast ja deine Socken nicht angezogen!"

Steht in jeder besseren Albert-Einstein-Biografie drin.

& nun Schluß. Ich möchte im Hauptbereich nichts über Schuhe lesen. Negativa, Beschimpfungen & Haßtiraden hingegen gerne & erwünscht...

Mit Bewußtsein für Historisches, freundliche Grüße vom BF-Stadtmenschen Jay.


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