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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 8 Antworten
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Bernd Offline



Beiträge: 3
Punkte: 3

04.10.2011 09:16
Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hallo,

ich heiße Bernd, bin 42 Jahre alt und laufe seit Mitte Juli fast nur noch barfuß drinnen und draußen. Ich hatte diesen Drang zum letzten Mal irgendwann in einem Sommer zwischen 1999 und 2001. Damals wohnte ich in Frankfurt und es war verdammt heiß. Ich bin dann einfach barfuß einkaufen gegangen und mich gefühlt, als ob ich etwas ziemlich verbotenes tat. Danach war bis dieses Jahr überhaupt nichts mehr außer am Badesee rumlaufen.

Ich weiß nicht genau, was meinen Drang zum Barfußlaufen genau ausgelöst hat. Vermutlich irgendein Internetbericht darüber. Ich fing dann also an, in der Nachbargemeinde meine kleine Tochter im Kinderwagen barfuß zu schieben. Oder im fast leergelaufenen Edersee zu spazieren. Alles immer ein bisschen weiter, so dass ich nur hin und wieder eine Blase bekam. Ich war überrascht, dass meine brasilianische Frau irgendwann auch auf den Zug aufsprang, obwohl das für eine Brasilianerin, die nicht in der Unterschicht aufwuchs, ziemlich untypisch ist.

Dann folgte der erste Einkauf in einem Lidl. Alleine hätte ich es zwar auch gemacht, aber zu zweit fühlte ich mich sicherer. Da konnte ich zum ersten Mal erleben, dass man auch Entsetzen hervorrufen kann. Da war ein etwas älteres indisches Ehepaar, was so richtig geschockt war und sich nicht mehr von der Stelle rührte. Ich vermute, dass in Indien barfußlaufen so ziemlich das schlimmste Armutszeugnis sein muss, was man sich vorstellen kann. Da gehört man wohl zur untersten Kaste, wenn man keine Schuhe anhat.

Es folgte ein Gang durchs Einkaufszentrum ohne größere Irritationen (schön angenehm der glatte und warme Boden dort) und einmal in einem anderen Center wurden wir angesprochen, ob es nicht zu kalt an den Füßen wäre (bei 25 Grad draußen). Besonders jüngere Frauen haben einen ziemlich abwertenden Blick drauf, wenn sie einen sehen. So seit ein paar Wochen gehe ich auch ohne Komplexe in meiner Nachbarschaft barfuß. Ein älterer Opi findet das gut.

Letzte Woche Sonntag gab es dann eine vermeidbare Verletzung: Mein Sohn wollte einen verlassenen Minigolfplatz bei uns in der Gemeinde sehen. Ich gehe auf einer Platte rum und reiße mir die Haut an der Innenseite des Fußes an einer scharfen Metallplatte auf, die da montiert war zum Ball drumrumspielen. Hat fast nicht geblutet, aber ich hatte nichts dabei und musste so wieder nach Hause. Wäre es die Fußsohle gewesen, wüßte ich nicht, wer mir geholfen hätte, denn meine Frau war arbeiten zu der Zeit.

Gestern dann mein schönstes Erlebnis: Zum ersten Mal traute ich mich vom Asphalt runter in die freie Natur. Im Bergpark Wilhelmshöhe (Kassel) bin ich den halben Weg hoch zum Herkules gegangen als mir ein Opi vermutlich mit seinem Enkel entgegen kam. Der Junge: "Sieh mal, der ist ja barfuß." Der Opi: "Ja, das finde ich jetzt auch... erstaunlich."

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass in der Natur sich keiner dran stört, aber in der Stadt man schnell als Spinner abgetan wird. Wenn ich schon nicht wie ein Assi aussehe.

Heute ist mal wieder das Thermalbad dran. Kaum im Solewasser, sind die Füße sowas von blank, das schaffe ich mit Seife nicht so schnell. Ist euch eigentlich am Anfang auch aufgefallen, dass man vom Barfußlaufen Muskelkater kriegt? Da sieht man doch am besten, wie sehr dann Muskeln angesprochen werden, die sonst brachliegen. Und ja, Rückenprobleme hatte ich auch. Ein Bandscheibenvorfall in 2008. Ich will nicht, dass mir sowas nochmal blüht. Ich hoffe, dass ich meine schwache Rückenmuskulatur so stärke und in der Hüfte eine stabilere Haltung kriege.

Ach ja, nochwas: Ich war dieses Jahr bis Ende Juli psychisch ziemlich angeschlagen. Das hat sich schlagartig verändert, seitdem mich mein Arbeitgeber freigestellt hat und meinen Arbeitsvertrag zum 31.10. aufgehoben hat. Ich kann jetzt nicht erklären, was alles dazu geführt hat. Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt frei ohne Ende. Und noch perfekter wäre es, wenn ich zum 01.11. wieder eine neue Stelle kriege. Barfuß werde ich da nicht rumlaufen können als Leitender Angestellter. Allenfalls ohne Socken. Aber mal sehen.

Grüße von einem BF-Neuling

Bernd


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2011 13:35
#2 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Zitat von Bernd

Da war ein etwas älteres indisches Ehepaar, was so richtig geschockt war und sich nicht mehr von der Stelle rührte. Ich vermute, dass in Indien barfußlaufen so ziemlich das schlimmste Armutszeugnis sein muss, was man sich vorstellen kann.


Hallo Bernd,

das hat mit Sicherheit (auch) andere Gründe.
Meine Liebste, die schon öfters in Indien war (und auch nächste Woche wieder hinfliegt - diesmal allerdings mehr in Richtung Tibet) berichtete mir, daß es in den Städten sehr dreckig sei (anscheinend werden die Straßen da durchaus auch als öffentliche Toilette benutzt, von den unantastbaren Kühen und Affen mal ganz abgesehen - selbst die Ratten werden irgendwo in einem Tempel noch verehrt)
Ansonsten aber wohl ein sehr interessantes Land mit gastfreundlichen Menschen - nur halt völlig chaotisch ...

Ich habe sonst solche Reaktionen eher bei Türken erlebt, aber nun haben wir sogar eine türkische Barfüßerin in unserem Freiburger Kreis !
Und unsere chinesische Freundin hat sich auch längst dran gewöhnt, daß es mich nur ohne Schuhe gibt ... :-)


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

05.10.2011 17:08
#3 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Zitat von Bernd
Ach ja, nochwas: Ich war dieses Jahr bis Ende Juli psychisch ziemlich angeschlagen. Das hat sich schlagartig verändert, seitdem mich mein Arbeitgeber freigestellt hat und meinen Arbeitsvertrag zum 31.10. aufgehoben hat. Ich kann jetzt nicht erklären, was alles dazu geführt hat. Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt frei ohne Ende. Und noch perfekter wäre es, wenn ich zum 01.11. wieder eine neue Stelle kriege.


Hi Bernd,

bin im Moment grad' beruflich auf´s Äußerste gestreßt, kann nur ganz kurz 'Guten Tag' sagen & sehe (gemäß deiner Darstellung) grad' den typischen industriellen [Ex-] 'Leitenden' mit dem bekannten Burn Out-Syndrom.

1 Tag später nach Aufhebung des einstigen Angestelltenvertrages von [Firma "Alt"] als 'Leitender' ein neuer Job? Dieser sozusagen nahtlose Übergang dürfte ohne Outplacementberatung (die läßt jedes Unternehmen, das auf sich hält, wenn aufgrund der betireblichen Situation Stellen mit geschätzten Mitarbeitern 'abgebaut' werden müssen, eben jenen 'wertgeschätzten' Leuten zukommen) & Personalconsultingfirmen kaum zu schaffen sein - hast du denn bereits Career-Perspectings (z. B. aufgrund eigener Verhandlungsaufnahmen mit potentiellen neuen Arbeitgebern)?

Zitat von Bernd
Barfuß werde ich da nicht rumlaufen können als Leitender Angestellter. Allenfalls ohne Socken. Aber mal sehen.


Zwar weiß ich jetzt nicht, auf welcher betrieblich-hierarchischen Managementebene du bis vor kurzem noch tätig warst & welcher Art diese Ressortleitung war... Technisch? [Forschung + Entwicklung]? / Technischer Kundendienst? / Prüffeld? QS? - Vertrieb / Marketing, Verkauf [-svorbereitung, Aquisition, Werbung]? - Produktion / Logistik / Beschaffung? - Finanzen, Controlling, Buchhaltung? (recht konservativ in Sachen Mitarbeiter-Outfit) - Personal? (ultrakonservativ in Sachen Mitarbeiter-Outfit) - Strategische Planung / Geschäftsführungsassistenz / Geschäftsleitung selbst? (variabel, zu komplex, um das hier in Kürze abzuhandeln)...

Schlag' dir das aus dem Kopf - sofern Position Biz-Etiquette-pflichtig - in dieser auch nur ohn' Socks in individuellen 'Behelfs'schuhen 'rumlaufen zu können. Da braucht nur ein Meeting stattzufinden, in dem du im Sessel sitzend 1 Anzugbein quer über das andere schlägst, & man sieht dich sofort als Sockenlos-, meinetwegen sogar als verkappter [Ohn' Socks, Ohn' Schuhe]-Freak. Da wird dich dann ein freundlicher hierarchisch über dir stehender Chef in einer baldigen stillen Minute beiseite nehmen & dir "bedeuten": Ab morgen in Socks & in 'ordentlichen' Schuhen*, "wie es allgemeine Usance ist", & "wenn das für Sie nicht in Frage kommt [oder ähnliches benutztes Vokabular], muß sich das Unternehmen leider von Ihnen trennen".

Zu der Sache (der du da durchaus mit einer berechtigten, evtl. sogar melancholischen Komponente nachhängst) läßt sich nur sagen: Das WAR 'mal! (hab´s selber miterlebt, als in der industriellen Technikforschung & -entwicklung nur Wissen, Können, Kreativität, Kompetenz & Leistung zählte).

Auf jeden Fall bist du heute vollständig dem Dual World-Prinzip ausgesetzt. D. h.: Im Berufs-, Erwerbs-, Geschäftsleben is´s nix mit BF! Das kannst du dir komplett für deine Freizeit aufheben. Sogar als Freiberufller muß unsereins seit ≈ 2 Jahren nach dieser Prinzipien-Pfeife tanzen. Das sieht heute in der Tat so aus:

Angenommen, ein Industriekunden-Projektleiter-'Chef' (das ist er ja in bezug auf mich nicht wirklich) sähe mich heute in "meinem" Frühstücks-Stammcafe´ BF sitzend an meinem Notebook irgendwas arbeiten. Da kämen wohl Kommentare wie "Sie genießen sicherlich grad' Ihre Freizeit, nicht?" - & natürlich würde ich antworten: Sie sagen es, muß grad' noch längst überfällige E-Mails an meinen privaten Freundeskreis endlich absenden!
Würde ich hingegegen antworten (oder er es gar wahrnehmen), daß ich grad' komplexe elektronikmathematische Berechnungen für "sein" (des Industriekunden) Projekt tätige - tja, hmm - da hat man das Problem, daß er zwar nicht sagen wird: "Dann ziehen Sie sich bitte [Sicherheits]Schuhe an!" ... aber ein Problem des "Befremdens" des Gegenübers, daß dies nicht im "heiligen beschuhten 'Ernst' geschieht", verbleibt. So liegen die heutigen Psychologismen...

Was das BF Dual World Prinzip anbelangt: Solltest du dir nicht auch (& u. U. sogar schwerpunktmäßig) einen Account im sog. 'Gelben' Nachbarforum

http://440931.forumromanum.com/member/fo...SER=user_440931

zulegen? Ich meine, dieses Forum wäre ob deiner gegenwärtigen Gesamt-Way Of Life-Problematik die günstigere Wahl - v. a. der Haupt-Admin Oliver S. kann dich in Fragen "Was geht BF noch im Beruf, vor allem in leitender Position?" meines Erachtens besonders gut beraten; etwas wesentlich Anderes als ich wird er dir aber auch nicht sagen.

Wie gesagt, das 'Gelbe' ist mehr das Forum für Leute, die den Focus des BFigen Way Of Life total separiert auf die Freizeitwelt legen müssen & hält viel an BFigen Wander-, Erlebnisfreuden & sinnlicher Naturerfahrung bereit. Unmöglich kann ich jetzt wg. Textlänge auf die Unterschiede zwischen dem im obigen Link genannten HBF Yellow Official & dem hiesigen Forumsladen, in dem du jetzt grad' liest, detailliert eingehen.

Total gestreßte BF-Grüße, Jay
---------------------------------------------------------------------------------------
*) & nix Clogs, nix Espandrilles, nix Flipflops (& BF darin)!


Bernd Offline



Beiträge: 3
Punkte: 3

06.10.2011 08:57
#4 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hallo Jay,

woher weißt du das mit dem Burn-Out? Allerdings war es bei mir kein Burn-Out wegen Überforderung, sondern wegen Unterforderung bei gleichzeitiger schleichender Degradierung. Ich wurde als Leitender Angestellter (Leiter Rechnungswesen lt. Arbeitsvertrag) eingestellt, und irgendwann nur noch als Buchhalter vorgestellt. Alleine das ist schon unter aller Sau. Ich hatte zwar nur eine Mitarbeiterin und zeitweise einen freien Mitarbeiter unter mir, aber irgendwann merkte ich, dass ich die junge Frau während ihrer Probezeit gar nicht loswerden konnte. Meine Stelle wurde abgebaut, weil sie von Anfang an nur eine Übergangslösung war. "Leiter Rechnungswesen" in einem Betrieb mit 25 Arbeitern und Angestellten ist dann übertrieben, wenn meine Arbeit genauso gut von Brüssel aus gemacht werden kann und mit SAP keine Insellösung mehr nötig ist. Aber die Mobbingmaßnahmen, um mich da rauszuekeln, waren so widerwärtig, dass ich davon eben so krank wurde, dass ich heute noch Antidepri schlucke, weil ich so schnell nicht davon runter komme. Übrigens habe ich am 29.07. meinen Dienst eingestellt, 3 Wochen krank, und als ich zurückkam, wurde mir am ersten Tag gleich der Aufhebungsvertrag vorgelegt. Der wäre auch schon während der Krankheit gekommen, weil das Schwein von Brüssel sich da angekündigt hatte. Deswegen bin ich jetzt schon über zwei Monate draußen und konnte mich wunderbar regenerieren.

Wegen einer neuen Stelle: Es ist schwieriger als gedacht. Ich setzte momentan all meine Hoffnung auf ein einziges Angebot, weil alle anderen sich zerschlagen haben. Und ich bete jeden Tag. Wirklich.

Dass ich da nicht barfuß hingehen kann, ist mir schon klar. Mehr Sorgen macht mir mein zukünftiger Ruf, wenn ich privat mal barfuß irgendwo gesehen werde. Wahrscheinlich muss ich da in den Wald gehen oder in eine andere Stadt.

Das Gelbe Forum waren für mich bis jetzt immer die hier: http://dasgelbeforum.de.org/forum.php oder http://www.wgvdl.com/forum/forum.php
Als Ableger von letzterem auch das hier: http://www.wgvdl.net/forum/index.php

Aber vielleicht gehe ich auch noch in das von dir Genannte.

Gestern beim Einkaufen sah mich eine 20-Jährige mit meinen Barfüßen und lächelte mich an. Vermutlich dachte sie, ich wäre so eine Art Che Guevara mit meiner unkonventionellen Protesthaltung. Sowas tut immer gut.

Was anderes: Warum würde wohl ein Japaner niemals BF gehen? Ich glaube, die hätten dann nichts, was sie an der Haustür ausziehen könnten. (Darum nerven Japaner: Lesenswertes Buch von Christoph Neumann)

Gruß
Bernd


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

06.10.2011 12:59
#5 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Zitat von Bernd
Ist euch eigentlich am Anfang auch aufgefallen, dass man vom Barfußlaufen Muskelkater kriegt? Da sieht man doch am besten, wie sehr dann Muskeln angesprochen werden, die sonst brachliegen.



Der Muskelkater ist ganz normal bei BF-Anfängern, hatte ich auch die ersten Tage. Das kommt daher, das die Muskulatur der beine ganz anders beansprucht wird, als wenn man mit Schuhen rumläuft.

Gruß Engel

http://www.bbq-county.de/shop/index.php

http://www.mysaarbq.de/index.php?sid=5cb...6029bf3f8853c17


Peter ( gelöscht )
Beiträge:

06.10.2011 20:25
#6 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hallo Bernd,
es ist schon auffällig, wie viele Leute in unserem Alter, also in den 40ern, mit dem intensiven Barfußlaufen in der Öffentlichkeit anfangen. Oft sind es Leute wie ich, die schon gern barfuß zur Schule gegangen wären, aber nicht durften oder sich nicht getraut haben, dann im Studium mutiger wurden und sich barfuß unter die Leute wagten, vielleicht sogar eine Zeit lang ganz ohne Schuhe lebten, in der heißen Berufsphase wieder ständig ihre Füße einsperrten aber irgendwann den nicht mehr zu unterdrückenden Drang verspürten, sie dauerhaft zu befreien. Dauerhaft barfuß, nicht gezwungenermaßen immer, aber sehr oft und auch das ganze Jahr über, bin ich seit etwa drei Jahren unterwegs, und das übrigens ganz in deiner Nähe. Ich wohne im Umfeld von Kassel und finde diese "kleine Großstadt" ganz ideal zum Barfußlaufen. Sie bietet eine solche Vielfalt für die Fußsohlen, dass es jammerschade wäre, hier in Schuhen unterwegs zu sein, von den natürlichen Wegen im Bergpark Wilhelmshöhe, den du ja auch schon barfuß erkundet hast, bis zu den sehr angenehmen Gehwegplatten in der Königsstraße.
Ich freue mich, dass es noch mehr Barfüßer in Nordhessen gibt, und grüße dich herzlich.
Peter


Bernd Offline



Beiträge: 3
Punkte: 3

10.10.2011 12:55
#7 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hallo Peter,

ich komme leider erst heute dazu, zu antworten. Schön, dass du hier in der Nähe wohnst. Wenn du willst, können wir gerne mal gemeinsam losgehen. Alleine sieht man irgendwie verloren aus und in Gemeinschaft erscheint das Ganze eher als geplantes Vorhaben denn als seltsame Irritation.

Gestern bin ich leider wieder erschüttert worden, als ich beiläufig mitkriegte, dass mein Stiefsohn unter meinem neuen Hobby leidet, weil sich bestimmte Typen aus seiner Klasse über uns lustig machen. Nicht schön, wie ich finde. Da ich das nicht ertragen kann und will, laufe ich nur noch in Gegenden, die mindestens 10 km von hier entfernt sind. Ich weiß, ich sollte mich nicht daran stören, aber hier geht es nicht nur um mich, sondern auch um meine Familie. Außerdem fällt es mir schwer, die abwertenden Blicke von Spießern und Bornierten zu ertragen. In Kassel selber passiert mir das eher in der Innenstadt. In freier Natur eigentlich gar nicht. Vermutlich weil es da eher unter "sportlicher Betätigung" aufgefasst wird.

Gruß
Bernd


Peter ( gelöscht )
Beiträge:

12.10.2011 17:37
#8 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hallo Bernd,
es ist schon ok, wenn du beim Barfußlaufen darauf achtest, niemanden aus deiner Familie in peinliche Situationen zu bringen. Das schränkt natürlich die Zeit ohne Schuhe deutlich ein, aber zum Ausgleich kann man sich ja vornehmen, die passenden Situationen das ganze Jahr über zu nutzen, also auch im Winter. Ich freue mich, wenn wir zusammen barfuß laufen, ob bei diesem Wetter im Matsch, im Sommer über heiße, staubige Straßen oder im Winter durch den Schnee. Melde dich einfach, wenn du Lust hast.
Viele Grüße von Peter


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

14.10.2011 13:30
#9 RE: Barfuß in einen neuen Lebensabschnitt Zitat · Antworten

Hi Bernd,

natürlich ist es nicht schön, wenn irgendwelche spießigen Dummköppe sich über Deine (wieder)entdeckte Freude am Barfußlaufen erregen, und da mußt Du natürlich abwägen, was Dir wichtiger ist. Meist steckt hinter solchen Reaktionen Neid darüber, daß jemand es ganz offenkundig wagt, aus gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen, was jene (wenn auch vielleicht in anderen Zusammenhängen) sich nicht getrauen und deshalb auch keinem anderen gönnen.
Ich selbst laufe in meiner Freizeit barfuß und finde manche Reaktionen von Spießern sogar interessant (viele bemerke ich freilich gar nicht, weil ich für mich elbst barfuß laufe und deshalb wenig Aufmerksamkeit darauf verwende). Im Büro trage ich im Sommer Sandalen und im Winter Halbschuhe oder Sabots, und zwar stets ohne Sokken. Wenn ich nicht möchte, daß jemand die Sokkenlosigkeit bemerkt, dann achte ich darauf, wie der Hosensaum fällt.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


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