Am Samstag vor einer Woche war im gut 5 km entfernten Städtchen Aarburg Weihnachtsmarkt:
http://www.aarburg-leuchtet.ch/content/home.php
Schnee lag nicht wie in obigem Link, er fiel erst in der folgenden Nacht. Da das Wetter zwar bedeckt war, jedoch nicht unfreundlich, machte ich mich zu Fuß auf den Weg, barfuß, in kurzen Hosen und ohne Mütze. Ich ging nicht auf dem kürzesten Weg sondern durch die Zofinger Altstadt und Bad Lauterbach in Richtung Aarburg. Besonders schön zu gehen war der Panoramaweg am Waldrand auf Oftringer Gemeindegebiet. Ich kam an einem Bauernhof vorbei, vor dem zwei Kinder, bekleidet mit Handschuhen, dicken Winterjacken und fetten Wollmützen spielten. Sie starrten mich an, wie wenn ich von einem anderen Planeten käme. Später kam ich an einem weiteren Haus vorbei und wurde prompt von einem Köter angekläfft. Eine junge Frau kam eilig aus dem Haus, um den Hund zurückzurufen. Ich gehe davon aus, daß ihre Wohnung eher überhitzt ist, denn sie trug lediglich ein Spaghetti-Top, eine 7/8-Jeans und Flipflops. Und woraus schließe ich das? Sie fragte, obwohl selber nicht gerade winterlich gekleidet: „Ist das nicht zu kalt?“
Ein kurzer Schotterweg in Richtung Bahnhof Aarburg-Oftringen war dagegen weniger angenehm zu begehen. Dann erreichte ich den Aarburger Weihnachtsmarkt, den ich erst lediglich durchquerte, um dann einen asphaltierten Weg ohne 4radverkehr weiterzugehen, bis ich die Hauptstraße erreichte. Dann ging ich zurück zum Weihnachtsmarkt, als erstes aber in die Festung, wo ein Basar war. Die Treppen waren angenehm barfuß zu begehen wie alle Wege innerhalb der alten Gemäuer. Leute (speziell Kinder) starrten mich zwar an, aber niemand wies mich ab wegen „Kulturgut und Barfußverbot“. Auch die Außenanlagen der Festung waren interessant. Man hatte einen herrlichen Blick auf die Aare und den Born.
Von der Festung ging ich über den Markt selbst. Aus Kindermund hörte ich öfters das Wort „barfuß“, auch machten viele Kinder große Glotzaugen. Einmal sprach ein Kind: „Ist der Mann böse, weil er barfuß ist“ Der Vater: „Nein, der ist nicht böse. Der hat an der Aareputzete teilgenommen!“ So bekannt bin ich also schon in Aarburg. Auch hörte ich mehrfach Stimmen wie: „Der läuft immer so rum!“ Das stimmt zwar nicht, aber ich fahre ja des Öfteren mit dem Velo durch Aarburg, da hat mich sicher schon manch einer gesehen. Auch sah ich Bekannte in Aarburg, darunter einen Betriebschemiker und einen Mann von den Aarburger Pontonieren, der auch auf dem Aarefloß vor über 5 Jahren war; ich berichtete im alten Forum darüber:
www.hobby-barfuss.de/archiv/messages/71374.htm
www.hobby-barfuss.de/archiv/messages/71403.htm
Dieser Mann hat sich bei der Aareputzete vor knapp zwei Jahren an meinen Forumsbeitrag und speziell an die Wortwahl „fett beschuhte Flößer“ erinnert:
http://440931.forumromanum.com/member/fo...by_barfuss.html
Nach Einbruch der Dunkelheit wurden Schiffchen mit Kerzen auf der Aare losgelassen, immer ein interessantes Schauspiel. Danach ging ich zu Fuß nach Zofingen zurück. Etwa 300 Meter vor meiner Wohnung kam mir ein Mann ausländischer Herkunft entgegen. Er hob den Daumen und sprach: „Nix krank – nix krank!“
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen