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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Barfuß und Leben
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10.06.2009 10:13
Ein Endless Theme schon im alten HBF Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 22.04.2009, 11:52

Hi,
schon im alten HBF wurden Reflexionen darüber angestellt, ob die kurze Hose bei Herren & deren Grad an "Stil- & Etikette-Bruch", "schwerer gesellschaftlicher Bekleidungs-Fauxpas", "unmögliches Auftreten vor allen Dingen auf städtischem Pflaster" (es werden ja längst, siehe Versandwarenhauskataloge, Herren-"City"-Anzüge, "City"-Schuhe angeboten) mit BF gleichzusetzen ist bzw. "weniger schwerwiegend" oder "noch schwerwiegender" ist.

Warum es weder anderen noch mir, die auf die Kombination [Lange Hose + BF] "schwören"* gelang, zu versichern, daß das kein Akt von Intoleranz, Geringschätzung, Herabsetzung Andersdenkender ist, weiß ich nicht; jedoch darf ich - zumindest was "meine" Gegend anbelangt (es bestehen in der Sicht der kurzen Hose regionale Unterschiede) folgende Erfahrungs-/Beobachtungstatsachen mitteilen:

In 2 Lokalen mit definitvem BF-Verbot (auch für die Gäste, für´s Personal sowieso); dies sind

* der "Hofbrauhauskeller" in 85356 Freising bei München, Lankesbergstr. 5

* das Olympiaturmrestaurant in München, Nähe Olympiagelände (bekam schon beim Entree´ Ärger, außer der sicheren Jahreszahl 1980 kaum mehr Details in Erinnerung, unklar, ob heute noch so; ließe sich z. B. beim nächsten Treffen mit Leo "testen")

kommt man auch mit sehr kurzen Shorts (möglicherweise nicht mit Turn- oder Badehose) mühelos 'rein. Im Sommer sind bzw. waren dort genügend Gäste (männlich, denn die wunderhübschen farbigen Hot Pants für Damen gibt´s schon lange nicht mehr) in dieser Aufmachung zu sehen, dabei kümmerte es das Personal nicht im geringsten, was für Stachelborstenbehaarungs-, Krampfader-, etc. -Häßlichkeiten am Herrengebein zur Schau getragen wurde.

Somit scheint also mathematisch [Provo oder was auch immer] mit dem Index BF > [Provo oder was auch immer] mit dem Index [Kurze Hose] zu sein.

(Für alle Fälle, für absolute Nichtmathematiker: > ist Zeichen für: Größer als, wobei [Provo oder was auch immer] als positive Zahl, > 0, gesetzt wird).

Relativistische BF-Grüße, Jay
-------------
*) nur deshalb, weil sie sich in der Eigenwahrnehmung (schlimmstenfalls im Spiegel) in Shorts einfach nicht gefallen & sich SO selber Sch... finden. Jedoch glauben sie, daß die lange Hose das BF beim Herrn zusätzlich verstärkt. Beim "Kurzbehosten" hingegen kommt tendenziell beim Beobachter die zusätzliche Frage auf: Hat er die Verpackung der 'Unteren Extremitäten' einfach nur zufallshalber weggelassen?


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10.06.2009 10:15
#2 Kruze Hosen - mit oder ohne Fußbekleidung Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 22.04.2009, 14:19

Dazu MUß ich einfach was sagen:

Als Mensch der seit über 20 Jahren außer in Ausnahmesituationen immer kurze Hosen trägt darf ich mal feststellen, daß außer in italienischen Kirchen röm-kath. Konfession man in ganz durchschnittlichen kurzen Männerbeinkleidern sonst so ziemlich überall rein darf und ggf. auch bedient wird. Ausnahmen gibt es nach meinen Erfahrungen vor allem noch bei Diskotheken, z. B. wurde mir mit der Begründung im Feb. d.J. im 'Underdog' in Lahr der Eintritt verwehrt. Meine Begleitung und ich haben uns dann für ein anderes Haus entschieden, was mir im Übrigen eigentlich mal gar nicht so ganz unrecht war....

Für diejenigen, die nicht forumromanummäßig barfußlesen hier kurz die Feststellung, daß im gewöhnlichen und praktischen Geschäftsleben ich immer mal wieder die Erfahrung mache, daß jedem Menschen EINE persönliche Besonderheit eher als Characterstärke denn als -schwäche ausgelegt wird. Bei Einigen sind das kurze Hosen, bei Anderen ein Piercing oder eine Lederhose in lang oder ein aufgezwirbelter Schnauzbart oder oder oder...
Kommt zu einer persönlichen Besonderheit eine zweite hinzu, so kann ich das nicht so ganz beurteilen - irgendwelche Personen müssen das halt ausprobieren. Beispielsweise würde nach meiner persönlichen Auffassung und auch der Auffassung von Leuten die auch barfuß laufen aber deren politische Heimat gemäß Sitzordnung der Frankfurter Pauskirche nicht da ist wo der Daumen rechts ist, so man von oben auf die Hand blickt, beispielsweise Manfred (Ten) vor Gericht in Schuhen geradezu unglaubwürdig wirken.

Damit jetzt nicht blödsinnige Spekulationen im Frühling wachsen; ich habe Zugang zu einem halben Dutzend langer Hosen, wovon mir persönlich gerade so die Zweidrittelmehrheit gehört und die ich so ungefähr mit folgenden Häufigkeiten trage:
- lange Feuerwehrarbeitshose: ca. 20 x im Jahr für einige Stunden
- dunkelblaue Anzughose: ca. 8 x im Jahr für je ca. 1/2 Tag
- Feuerwehruniformhose: ca. 4 x im Jahr für einige Stunden
- schwarze Jeans: Ca. 4 x im Jahr für 1/2 bis 1 Tag
- schwarze Anzughose: ca. 2 x im Jahr für 1/2 Tag
- blaue Jeans: ?? max. 1 x im Jahr zum gucken ob Sie noch paßt, wenn ich mal eine bräuchte...

=> Wenn wer was konsequent macht, dann geht sehr vieles. Wenn mensch aber erst 250 andere Menschen fragt, ob sie theoretisch und vielleicht auch sonst irgendwie eventuell Bedenken gegen irgend etwas haben könnten oder sich solche Bedenken vorstellen könnten wird Mensch IMMER der Masse nachäffen müssen.

Gerold


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10.06.2009 10:17
#3 RE: Zitat · Antworten

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Markus U. Verfasst am: 23.04.2009, 02:38

Hi Gerold,

kurze Hosen sind nicht nur in römisch- katholischen, sondern auch in orthodoxen Kirchen unerwünscht.

Ansonsten gebe ich Dir recht, daß Menschen mit persönlichen Besonderheiten interessant sind; wenn es zu schrill ist (z. B. tätowiertes Gesicht), verkehrt sich dieser Effekt freilich (zumindest bei mir) ins Gegenteil, und es wirkt abstoßend.

Ich selber habe keine kurzen Hosen mehr getragen, seit ich 14 oder 15 Jahre alt war, weil ich sie als Kinderkleidung empfand. Ich besitze überhaupt keine kurzen Hosen und finde, daß barfuß zu langen Hosen viel eleganter wirkt. Auch meine in diesem Forum schreibenden barfüßigen Freunde, mit denen ich mich ab und zu treffe, tragen vorzugsweise bzw. ausschließlich lange Hosen.

Nächtliche Barfußgrüße,
Markus U.


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10.06.2009 10:19
#4 RE: Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 24.04.2009, 18:03

Hi Gerold, hi Markus,
nochmals darf ich betonen, daß bei mir der Mensch in der Selbstbestimmung über sein eigenes Outfit grenzenlos frei ist. Die von mir gebrachten Experimental-Tatsachen-Beispiele sollten nur informieren & kein spezieller Psychotrick sein, um kurze Hosen ideologisch größtmöglich madig machen zu können.

Markus U. hat folgendes geschrieben:
Kurze Hosen sind nicht nur in römisch- katholischen, sondern auch in orthodoxen Kirchen unerwünscht.

Für die christlich-orthodoxe Kirche fehlt mir hierzu jede Beurteilbarkeit*, aber für die RKs scheint deutschlandweit das kurze Beinkleid im kirchlichen Rahmen unterschiedlich bewertet zu werden. In den 60er Jahren war es für uns Schulkindlein in Bayern selbstständlich, zu Schuljahresbeginn & -ende sowie am letzten Schultag vor Weihnachts-, Osterferien in die Kirche geschickt zu werden (anstelle von 2 Schulstunden) & bei hinreichender Wärme selbstverständlich praktisch alle in Stoffshorts, Sandälchen, für die Kirche Socks (spielte in der Schule keine Rolle). BF in der Schule wäre undenkbar gewesen, in der Kirche...? Das, was wir da im Hirn hatten, wenn wir das versucht hätten, war psychodimensional eine Art unscharfe Vorahnung eines erzieherischen Apokalypsen-Infernos von Pfarrer, Lehrer & vor allem den Eltern.

Auch am höchsten Feiertag des Jahres in Bayrischzell, wo sich der ganze Ort, Kirche & Menschen herausputzen & Ihr 'Bestes' aus dem Kleiderschrank holen, war der Anblick von Stachelborstenbeinen & unzähliger kurzer "Krachlederner" für alle der frommen Schäflein überhaupt kein Problem. Auch nicht für die Dame (Leo berichtete mir das im Nachhinein, weiß nicht, wo Markus U. & ich grad' rumflackten), die nach dem 'Rausgehen nach der Messe Leo böse & kopfschüttelnd anstierte & die Worte zischte: "Barfuß, ts, ts, ts..."

Ba(r)fuas, holla-di-dudl-jäh, Jay (bin stolz darauf, von Anhängern der im 2. Wort dieser Zeile bezeichneten Musikkultur gesagt zu bekommen: Du konnstas ned, & außer Biergarten konnst du wirkli gornix, du ba(r)fiassata Lattierl, du!)
---------------
*) 1 liturgische Feier hab' ich aus Jux & Tollerei 'mal mitgemacht, BF war überhaupt kein Problem. Ich stand relativ weit hinten. Ein sehr russisch-rustikal wirkender Herr (Typus: Kaukasus, Alter ca. 100, langer weißer Rauschebart) drückte mir eine lange Opferkerze in die Hand. Mit größter Mühe gelang es ihm, mir zu signalisieren, daß sie geschenkt sei (kostete normal 1...2 €, ich hatte selbstverständlich meine Geldbörse gezückt). Mit Vehemenz wollte der Mann meine Bezahlung abwehren. Ich bedankte mich leise mit der Superhöflichkeitsform "СПАСИБО! Я БЛАГОТОВОРЮ ВАС!". Ein Leuchten ging über sein Gesicht. Er schien mich zu verstehen, aber ich wurde aus seiner gestammelten Flüsteranwort nicht im geringsten schlau. Er drückte mir leicht die Hand auf den Rücken & ein Gemeindemitglied dolmetshcte leise die völlig unbekannte Sprache, die zu bedeuten schien "Bring' sie zum [Irgendwas vor dem Altar], mein armer Sohn."
Das tat ich brav & würdig, steckte die Kerze in einer Art Sandschüssel an den anderen an & die gesamte Gemeinde sah mir dabei interessiert, aber nicht im geringsten negativ irritiert zu.


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10.06.2009 10:22
#5 WAS ist ein Problem? Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 25.04.2009, 16:52

Mit durchaus im Sommer auch in Osteuropa und Russland sowie Weißrussland stadttauglichen kurzen Hosen hatte ich auch im Monat März 2007 in orthodoxen Kirchen in Rumänien kein Problem. Es war auf alle Fälle um bzw. unter Null Grad und ich habe verständlich zu machen versucht, daß ich gerne mal an einem orthodoxen Gottesdienst teilnehmen will. Das wurde mir ohne weiteres gestattet. Vorher hat man mich - wie üblich - lediglich der Temperatur (und der Jahreszeit wegen) auf meine Beinkleidung angesprochen. Da konnte ich wohl vermitteln, daß ich mir sehr wohl eine lange Hose leisten könnte, es aber nicht will und im Übrigen nicht (mehr) friere (als andere in langer Ober- + langer Unterhose). Bei Kirchenbesichtigungen röm.-Kath. Kirchen in Italien (und NUR dort) habe ich eigentlich IMMER Probleme, wenn irgend wer 'Offizieller' da ist. In Venedig wurde ich durchaus körperlich (!) am Betreten der Markuskirche gehindert, bei um die + 30 °C. Auch andere Touristen (vor allem männliche) mit kurzen Hosen oder Damen mit zu viel freier Haut obenrum wurden einfach rausgeschmissen.

Als Banker dürfte meine Auftretensweise beruflich wirklich nicht möglich sein. Als Rechtsanwalt bei Strafverteidigungssachen in der Kanzlei bestimmt, bei Gericht würde ich mich dann wohl an die Kleiderordnung halten. So gab es auch nie eine ernsthafte Diskussion, ob Feuerwehrdienst in kurzen Hosen möglich ist oder wäre. Wenn ich eine Uniform (in dem Fall zähle ich auch die Arbeitskleidung dazu, weil die bestimmte Hitzefestigkeiten aufweist) tragen muß, dann hat die - selbst redend - eine lange Hose. Wenn ich keine Uniform zu tragen brauche, dann trage ich auch eine kurze Hose. Das ist schon seit Anfang an so und da diskutiert seit Jahren niemand mehr darüber. Ähnlich verhalte ich mich auch geschäftlich und privat. So habe ich bei der Beerdigung meines Vaters im letzten Herbst selbstverständlich eine lange Hose getragen, bei offiziellen Geschäftsanlässen tue ich das auch, aber wirklich nur bei hochoffiziellen Anlässen die Außenwirkungscharakter haben - und demonstrativ beim Weihnachtsgeschenkeverteilen, das habe ich mir so selbst mal auferlegt und jetzt mache ich es halt so, daraus resultieren ca. 3 bis 4 Arbeitstage im Anzug/Jahr. Die schwarze Jeans brauche ich eigentlich nur für Demos. Dort will ich u. U. nicht sofort ein besonderes Merkmal abgeben, bzw. zum Schutz für meine Beine

Selten mag meine Beinkleidungsbesonderheit schon sein (sonst wär's ja auch keine Besonderheit ) aber so ganz alleine auf der Welt bin ich zumindest nicht. Bei einer Kanada-Zugreise im Winter mußte ich mich bei einer Wette einem ortsansässigen Postboten in Churchil an der Hudson Bay geschlagen geben. Wir haben uns gesehen (bei um die - 30 °C) und uns für abends verabredet. Nach gut 20 min war's mir dann einfach zu kalt, er ist dann, um es mir zu beweisen, nochmal so lange stehen geblieben. Wenn ich mich recht erinnere waren's um die -35°C, ohne windchill - und es hat gewindet, da wo wir standen. Da hatte meine Bluejeans ihren letzten Großeinsatz: 4 Tage lange Bluejeans am Stück

Ansonsten habe ich nix dagegen, wenn jemand auch aus Prinzip z. B. bei +40°C lange Hosen trägt - nur sollen solche Personen sich bitte nicht als Experten für kurze Hosen bezeichnen und wo möglich da gerne noch ne' Vorschrift machen oder meinen es könnte um sieben Ecken irgendwo von irgendwem eine geben, evtl. zur Rechtfertigung des eigenen Verhaltens.

Null Toleranz für Intoleranz

Gerold


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10.06.2009 10:25
#6 RE: WAS ist ein Problem? Zitat · Antworten

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Markus U. Verfasst am: 25.04.2009, 18:33

Zitat von Siegfried Hase
Mit durchaus im Sommer auch in Osteuropa und Russland sowie Weißrussland stadttauglichen kurzen Hosen hatte ich auch im Monat März 2007 in orthodoxen Kirchen in Rumänien kein Problem. Es war auf alle Fälle um bzw. unter Null Grad und ich habe verständlich zu machen versucht, daß ich gerne mal an einem orthodoxen Gottesdienst teilnehmen will. Das wurde mir ohne weiteres gestattet. Vorher hat man mich - wie üblich - lediglich der Temperatur (und der Jahreszeit wegen) auf meine Beinkleidung angesprochen. Da konnte ich wohl vermitteln, daß ich mir sehr wohl eine lange Hose leisten könnte, es aber nicht will und im Übrigen nicht (mehr) friere (als andere in langer Ober- + langer Unterhose). Bei Kirchenbesichtigungen röm.-Kath. Kirchen in Italien (und NUR dort) habe ich eigentlich IMMER Probleme, wenn irgend wer 'Offizieller' da ist. In Venedig wurde ich durchaus körperlich (!) am Betreten der Markuskirche gehindert, bei um die + 30 °C. Auch andere Touristen (vor allem männliche) mit kurzen Hosen oder Damen mit zu viel freier Haut obenrum wurden einfach rausgeschmissen.

Hi Gerold!

Daß man Dich in Rußland und Weißrußland in kurzen Hosen an der Göttlichen Liturgie teilnehmen ließ, verwundert mich sehr. Als wir im Mai 2005 im Rahmen eines Seminars (ich bin vor elf Jahren zum orthodoxen Glauben konvertiert und habe von 2002 bis 2007 Orthodoxe Theologie studiert) eine Exkursion nach Moskau unternahmen, standen etliche Kirchen auf dem Besichtigungsprogramm, und den nichtorthodoxen Teilnehmern und vor allem Teilnehmerinnen waren die Bekleidungsregeln eingeschärft worden (Männer in langen Hosen, Frauen in langen Rökken, nix bauchfrei, nix schulterfrei). Tatsächlich standen in fast allen Kirchen irgendwo in einer Ekke alte Frauen, die sich auf jeden stürzten, dessen Kleidung oder Verhalten ihnen nicht angemessen erschien, und ihn mit scharfen Worten zurechtwiesen. Daß ich an den Füßen nur Flipflops trug, gefiel ihnen ganz offensichtlich nicht, aber in meinem Falle begnügten sie sich mit mißbilligenden Blikken.

In der Jerusalemer Grabeskirche habe ich einmal beobachtet, wie ein griechischer Mönch eine Polin, die es gewagt hatte, das Heiligtum in kurzen Hosen zu betreten, hinausjagte. Ich persönlich empfinde kurze Hosen, Minirökke, bauchfreie Kleidung sowie schulterfreie Muskel- oder Trägershirts als absolut unangemessen für den Kirchenbesuch. Kirchen sind für mich heilige Orte der Besinnung, und da ist die Zurschaustellung körperliche Reize (oder was manche Leute dafür halten) fehl am Platze.

Zitat von Siegfried Hase
Als Banker dürfte meine Auftretensweise beruflich wirklich nicht möglich sein. Als Rechtsanwalt bei Strafverteidigungssachen in der Kanzlei bestimmt, bei Gericht würde ich mich dann wohl an die Kleiderordnung halten.

Im Büro trage ich üblicherweise ein weißes Hemd oder ein solches von dezenter Farbe, dazu eine helle oder schwarze Stoffhose und an den Füßen im Winter Sabots und im Sommer auch schon mal edle Lederflipflops, natürlich stets ohne Sokken. Da ich schon beim Kaufe darauf achte, wie der Hosensaum fällt, kann ich die Sokkenlosigkeit im Winter sowie vor Gericht (wo ich stets Sabots trage) bei Bedarf verbergen.
Da ich die Kanzleiräumlichkeiten jedoch nicht alleine nutze, sondern in Bürogemeinschaft mit einem Steuerberater, gehe ich dort auch dann nicht barfuß, wenn kein Mandant zugegen ist.
Bei Gerichtsverhandlungen trage ich stets eine Krawatte, die an den entsprechenden Tagen auch im Büro anbehalte, ansonsten nicht, was mich nicht hindert, das Gericht auch in "normaler" Kleidung zu betreten, wenn ich nicht an einer Verhandlung teilnehme, sondern "nur" etwas auf der Geschäftsstelle abgebe, das Gespräch mit einem Richter suche oder in der Bibliothek die Rechtslage recherchiere.
Zitat von Siegfried Hase
So habe ich bei der Beerdigung meines Vaters im letzten Herbst selbstverständlich eine lange Hose getragen, bei offiziellen Geschäftsanlässen tue ich das auch, aber wirklich nur bei hochoffiziellen Anlässen die Außenwirkungscharakter haben - und demonstrativ beim Weihnachtsgeschenkeverteilen, das habe ich mir so selbst mal auferlegt und jetzt mache ich es halt so, daraus resultieren ca. 3 bis 4 Arbeitstage im Anzug/Jahr. Die schwarze Jeans brauche ich eigentlich nur für Demos. Dort will ich u. U. nicht sofort ein besonderes Merkmal abgeben, bzw. zum Schutz für meine Beine :(

Marschierst Du da im "Schwarzen Block", und bist Du dann barfuß, oder haste Schuhe an? Außerdem hast Du noch nicht meine Frage beantwortet, ob Du Deine Haartracht aus der Punkzeit beibehalten hast.
Zitat von Siegfried Hase
Selten mag meine Beinkleidungsbesonderheit schon sein (sonst wär's ja auch keine Besonderheit 8) ) aber so ganz alleine auf der Welt bin ich zumindest nicht. Bei einer Kanada-Zugreise im Winter mußte ich mich bei einer Wette einem ortsansässigen Postboten in Churchil an der Hudson Bay geschlagen geben. Wir haben uns gesehen (bei um die - 30 °C) und uns für abends verabredet. Nach gut 20 min war's mir dann einfach zu kalt, er ist dann, um es mir zu beweisen, nochmal so lange stehen geblieben. Wenn ich mich recht erinnere waren's um die -35°C, ohne windchill - und es hat gewindet, da wo wir standen. Da hatte meine Bluejeans ihren letzten Großeinsatz: 4 Tage lange Bluejeans am Stück :cry:

Und was hattet Ihr an den Füßen?
Zitat von Siegfried Hase
Ansonsten habe ich nix dagegen, wenn jemand auch aus Prinzip z. B. bei +40°C lange Hosen trägt - nur sollen solche Personen sich bitte nicht als Experten für kurze Hosen bezeichnen und wo möglich da gerne noch ne' Vorschrift machen oder meinen es könnte um sieben Ecken irgendwo von irgendwem eine geben, evtl. zur Rechtfertigung des eigenen Verhaltens.

Null Toleranz für Intoleranz

Gerold

Ich berate gerne auch Rechtssuchende, die in kurzen Hosen zu mir ins Büro kommen (hat aber noch keiner gemacht) und verliere ungefragt auch kein Wort über das Aussehen meiner Mitmenschen, aber kurze Hosen womöglich noch in Verbindung mit fettem Schuhwerk und Sokken erzielen für mein Stilempfinden einen negativen Preis. Wenn es also unbedingt kurze Hosen sein müssen, dann sind nackte Füße eigentlich so ziemlich das einzige, was "ganz unten" wirklich dazu paßt.

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.


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10.06.2009 10:28
#7 Restklarheiten Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 26.04.2009, 11:18

Salut Markus U.!

Einige Fragen dürften im Neuvorstellungsthread mittlerweile beantwortet sein.

In Antwort auf:
Marschierst Du da im "Schwarzen Block"

Der 'schwarze Block' hat einen durch offizielle Medien aufgebauten z. T. falschen Ruf. doch, leider, sind dort die Menschen, die die Demo ernst nehmen. Heute ist es ja modern alles "ein bißschen" zu sein. Das kann ich nicht haben. Wenn ich für oder gegen etwas demonstriere, dann doch weil ich die Sache richtig finde. Da geht es mir zutiefst 'wider den Strich' wenn ich da vor irgendwelchen Bullen schon mal gleich vorsichtshalber kusche obwohl ich im Recht bin, das sehr oft 'light' Demoteilnehmer auch so sehen sich aber nicht trauen und dafür später am Stammtisch lieber das große Maul riskieren. Es gibt oft einige engstirnige Automaten im uniformierten Block (dem 'schwarzen') doch wer ggf. wirklich bereit ist etwas einzusetzen sollte einer Demo nicht nur am Rande folgen. Man kann darüber streiten, ob es dazu vollkommen ehrlich ist seine übliche Auftretensweise zu ändern oder nicht. Gerne würde ich in 'normaler' Streetwear demonstrieren. Auch gerne barfuß. Doch in der gängigen Praxis ist das in D-Land halt nicht möglich. Leider.

Im kanadischen Winker wäre ich nie auf die Idee gekommen barfuß zu laufen. Beide hatten wir Socken und so Sportschuhe an. Nachdem wir zurück in Winnipeg waren bin ich wieder zu meiner normalen Beinkleidung zurück gekehrt, die Fußbekleidung habe ich belassen.
In Antwort auf:
Kurze Hosen womöglich noch in Verbindung mit fettem Schuhwerk und Sokken erzielen für mein Stilempfinden einen negativen Preis.

Da kann man natürlich trefflich streiten. Jeder Mensch hat einen Geschmack. Jeder Mensch wird seinen Geschmack als den richtigen empfinden. Meiner ist: Ergibt Schuhe + socken + (kurze) Hose ein zur gesamten Person und die Situation passendes Bild ist es in Ordnung. Fehlt ein Bestandteil, also z. B., Socken/Schuhe bzw. Beides kann das Gesamtbild immer noch passen. Etwas 'verstecktes' halte ich aber immer für schlecht. Also finde ich es sehr unpassend, wenn jemand z. B. zu barfuß eine unten weite Hose (Schlaghose z. B.) trägt und man seine Füße nur wenn man aufpaßt sieht. Ganz verbergen kann er sie nicht, aber offensichtlich unterstelle ich dann, daß es ihm peinlich ist barfuß gesehen zu werden. Das hängt mit meiner Einstellung zusammen, daß die unangenehmste Wahrheit IMMER besser zu behandeln ist als die angenehmste Lüge. Wer die Wahrheit bestraft, braucht sich nicht zu wundern, wenn er angelogen wird.

Schöne Grüße
Gerold


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10.06.2009 10:30
#8 RE: Restklarheiten Zitat · Antworten

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Markus U. Verfasst am: 26.04.2009, 16:12

Zitat von Siegfried Hase
Jeder Mensch hat einen Geschmack. Jeder Mensch wird seinen Geschmack als den richtigen empfinden. Meiner ist: Ergibt Schuhe + socken + (kurze) Hose ein zur gesamten Person und die Situation passendes Bild ist es in Ordnung. Fehlt ein Bestandteil, also z. B., Socken/Schuhe bzw. Beides kann das Gesamtbild immer noch passen. Etwas 'verstecktes' halte ich aber immer für schlecht. Also finde ich es sehr unpassend, wenn jemand z. B. zu barfuß eine unten weite Hose (Schlaghose z. B.) trägt und man seine Füße nur wenn man aufpaßt sieht. Ganz verbergen kann er sie nicht, aber offensichtlich unterstelle ich dann, daß es ihm peinlich ist barfuß gesehen zu werden. Das hängt mit meiner Einstellung zusammen, daß die unangenehmste Wahrheit IMMER besser zu behandeln ist als die angenehmste Lüge. Wer die Wahrheit bestraft, braucht sich nicht zu wundern, wenn er angelogen wird.

Schöne Grüße
Gerold

Hi Gerold,

hier bin ich wiederum ganz anderer Meinung, denn ich finde, daß gerade zur Schlaghose nichts so gut paßt wie barfuß. Allerdings interpretiere ich die Schlaghose ganz anders als Du. Meiner Meinung nach geht es hier nicht so sehr darum, die Barfüßigkeit schamhaft zu verbergen, sondern für mich ist es eher eine etwas kokette Art von Barfüßigkeit, zumal unter den meisten Schlaghosen immer noch die Zehen hervorlugen, und gerade das finde ich reizvoll (muß meine Schlaghose, die ich schon lange nicht mehr anhatte, mal wieder hervorholen). Außerdem besteht noch die Möglichkeit, daß jemand ganz einfach sowohl gern barfuß läuft als auch Schlaghosen trägt und beide Vorlieben miteinander verbindet. Das ist z. B. bei einem meiner Forumsfreunde, der ebenfalls hier schreibt, der Fall.

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.


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10.06.2009 10:33
#9 Unangenehme Wahrheiten Zitat · Antworten

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Jörg (FFB) Verfasst am: 26.04.2009, 17:56

Zitat von Siegfried Hase
Das hängt mit meiner Einstellung zusammen, daß die unangenehmste Wahrheit IMMER besser zu behandeln ist als die angenehmste Lüge. Wer die Wahrheit bestraft, braucht sich nicht zu wundern, wenn er angelogen wird.

Hi Gerold,

das ist eine sehr interessante Einstellung, über die es sich nachzudenken lohnt. Da könnte man sicher ganze Ethik-Kommissionen mit beschäftigen (wurde bestimmt auch schon gemacht) und alle großen Religionen haben bestimmt Antworten bzw. eigene Meinungen dazu. Ich stelle mir Deine Einstellung in letzter Konsequenz sehr schwierig vor, wenn es darum geht, die kleinen Notlügen abzuschaffen, z.B. bei der Kindererziehung oder im Umgang mit Schwerkranken. Aber das hier ist ja ein Barfuß- und kein Lügenforum. Eine persönliche Frage an Dich habe ich aber noch im Zusammenhang mit Deiner Einstellung: Wie passt der Diebstahl einer Jacke bei Hertie dazu? Ist es nicht eine "angehehme Lüge" mit einem nicht bezahlten Kleidungsstück ein Kaufhaus zu verlassen und dabei so zu tun, als habe man nichts gekauft? Wäre es nicht die "unbequeme Wahrheit" an der Kasse zu sagen: Ich klaue das jetzt hier, weil ich mir den Kauf nicht leisten kann? (Um dann eventuell Fersengeld zu geben oder den Ladendetektiv über'n Haufen zu schiessen?) Nur so als Anregung. Für mich steht das Verstecken von nackten Füßen unter Schlaghosen oder gar "unterm langen Hosensaume in Sabots" als "angenehme Lüge" da moralisch weitaus höher; aber das ist natürlich meine ganz persönliche Einschätzung.

Serfuß,
Jörg
_________________


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10.06.2009 10:36
#10 Re: Unangenehme Wahrheiten - Meinungen Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 26.04.2009, 21:41

Wollte eigentlich bloß nich den PC ausmachen, aber da morgen Montag ist doch noch heute eine Antwort:

@Markus U.
Meinung ist Meinung. Deine will ich Dir auch nicht nehmen, dafür darf ich meine dann bitte auch behalten Sei mir bitte jetzt nicht böße, aber Schlaghosen finde ich nun mal so ziemlich die unästhätisten männlichen Beinkleider (und bei Frauen sind die auch nicht grade das non plus ultra).
Wenn mir ein erart barfüßiger Mann begegnet, dann werde ich ihn so es mir möglich ist durchaus fragen ob er das schön findet, wenn ja dann ist es seine Meinung und die darf er behalten.

@Jörg (FFB)
Zitat:
Wie passt der Diebstahl einer Jacke bei Hertie dazu? Ist es nicht eine "angehehme Lüge" mit einem nicht bezahlten Kleidungsstück ein Kaufhaus zu verlassen und dabei so zu tun, als habe man nichts gekauft? Wäre es nicht die "unbequeme Wahrheit" an der Kasse zu sagen: Ich klaue das jetzt hier, weil ich mir den Kauf nicht leisten kann?

- Damals war ich 15 und konnte mir den Kauf wirklich nicht leisten. Gewiß, grundsätzlich könnte man sich das Geld auch in der Schuh ähm Fußgängerzone zusammenschnorren. Heute würdee ich es mir grundsätzlich zutrauen einen derartigen Betrag (weiß nicht mehr was die damals gekostet hätte, aber ein Sonderangebot war's nicht) innerhlab von 3 bis 4 Stunden zusammenzuschnorren, damals konnte ich das aber noch nicht. Zudam war Hertie eine wohlhabende Firma und hat sicher durch andere, selbst verschuldete Aktivitäten mehr Geld verloren als an der von mir geklauten Jacke. Gewissensbisse habe ich da keine und zu keiner Zeit gehabt (!). Zudem habe ich am selben Abend schon die Wahrheit gesagt und diese auch Euch nach Jahren nicht verschwiegen; ich hätte ja auch schreiben können: "..habe ich mir noch eine passende Jacke schnell bei Hertie besorgt".

In Antwort auf:
Ich stelle mir Deine Einstellung in letzter Konsequenz sehr schwierig vor, wenn es darum geht, die kleinen Notlügen abzuschaffen, z.B. bei der Kindererziehung oder im Umgang mit Schwerkranken.

Mein Vater war schwer krank (unheilbare Krebsmetastasen im Endstadium) und es ging ihm von Woche zu Woche schlechter. Geistig war er voll fit. Er, der immer aktiv war, war zum Schluß 100 % bettlägrig. Er hatte Schmerzen. Er wußte, daß ich nicht der Freund von Schmerzmitteln bin.
Sowohl was die Unheilbarkeit seiner Krankheit anbelagte als auch was die Schmerzmittelgabe anbelangte habe ich ihn zu keiner Zeit belogen. Man kann auch mit Schwerkranken durchaus vernünftig und diplomatisch umgehen und ihnen unangenehme Wahrheiten sagen, ohne daß sie das in hohem Maße beeinträchtigen würde. Er hat von mir in den letzten Tagen (er war geistig immer noch fit!) die Schmerzmittel bekommen die er wollte, in einer Dosis, die nicht eben gesund war. Auch das habe ich ihm gesagt. Aber vernünftig und diplomatisch. Ich bin überzeugt, es war so besser als wenn ich ihn angelogen hätte; etwa in dem Stil 'das wird schon wieder gut'.
Notlügen bei der Kindererziehung. Also bitte, wer erzieht und als ErhiehendeR nicht mal in der Lage ist dem Kind die Wahrheit zu sagen....
Ein Studienkollege von mir hat mal gesagt:" Zu allem brauchst du in Deutschland eine Bescheinigung, eine Befugnis, eine Erlaubnis, nur zum Kindererziehen nicht".

Schönen Montag dann
Gerold


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10.06.2009 10:38
#11 Re: Unangenehme Wahrheiten - Meinungen Zitat · Antworten

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Jörg (FFb) Verfasst am: 26.04.2009, 23:27

Zitat von Siegfried Hase
@Jörg (FFB), Zitat:
Wie passt der Diebstahl einer Jacke bei Hertie dazu? Ist es nicht eine "angehehme Lüge" mit einem nicht bezahlten Kleidungsstück ein Kaufhaus zu verlassen und dabei so zu tun, als habe man nichts gekauft? Wäre es nicht die "unbequeme Wahrheit" an der Kasse zu sagen: Ich klaue das jetzt hier, weil ich mir den Kauf nicht leisten kann?
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- Damals war ich 15 und konnte mir den Kauf wirklich nicht leisten. Gewiß, grundsätzlich könnte man sich das Geld auch in der Schuh ähm Fußgängerzone zusammenschnorren. Heute würdee ich es mir grundsätzlich zutrauen einen derartigen Betrag (weiß nicht mehr was die damals gekostet hätte, aber ein Sonderangebot war's nicht) innerhlab von 3 bis 4 Stunden zusammenzuschnorren, damals konnte ich das aber noch nicht. Zudam war Hertie eine wohlhabende Firma und hat sicher durch andere, selbst verschuldete Aktivitäten mehr Geld verloren als an der von mir geklauten Jacke. Gewissensbisse habe ich da keine und zu keiner Zeit gehabt (!).


Äh ja, Danke für den Tipp. In rund 2 Wochen kommt ja der neue BMW Z4 auf den Markt, ein geiles Auto! Leider kann ich mir den wirklich nicht leisten. Und leider kann ich mir das Geld dafür weder in der Verwandtschaft noch in der Schuh- äh Fußgängerzone zusammenschnorren, ist einfach zu teuer. Aber BMW ist ja eine wohlhabende Firma, die vor allem durch selbst verschuldete Aktivitäten viel Geld verloren hat, mehr als durch so einen Z4 den ich mir dann mal von denen klaue. Und Gewissensbisse werde ich nicht haben, denn Deine Idee ist wirklich genial: Wir arbeiten einfach alle nicht mehr, dann haben wir auch kein Geld mehr und können uns ohne Gewissensbisse einfach zusammenklauen, was wir brauchen! Das ist die Lösung aller Sozial-, System- und und Wirtschaftsprobleme die wir haben!

GEROLD FOR PRESIDENT!
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10.06.2009 10:41
#12 Laß' mal die Kirche im Dorf! Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 27.04.2009, 11:37

Orientieren wir uns doch bitte beide an Daten, die wir beide zunächst mal so zu akzeptieren haben.

Wenn Du dieses Auto denn bei BMW klaust, weil Du Dir es nicht leisten kannst und es dann all' Deinen Bekannten vorführst und denen auch sagst, daß Du es geklaut hast und Dir keine Gewissensbisse machst habe ICH kein Problem damit. Sollte aber irgend jemand (inklusive BMW oder einer ihrer Händler) mit Deiner Verhaltensweise ein Problem haben, dann sehe ICH das auch ein und wenn die Dir dann Dein neues Gefährt abnehmen sehe ICH das auch ein. Selbst wenn diese Leute nach einem Dritten, einem über allen Beteiligten Starken rufen (dem Staat) und den fragen was er davon hält habe ICH kein Problem wenn der dann z. B. meint er müsse Dir mal was klauen (sei's ne Geldstrafe oder die Freiheit weil Du in's Gefängnis kommst) damit Du das vielleicht mal merkst wie man sich da fühlt.
Zu keiner Zeit habe ich klauen gut geheißen und schon nie die Abschaffung des Eigentums gefordert. Gleichwohl pflege ich mich hin und wieder geistig damit zu beschäftigen, wie und unter welchen Umständen man Eigentum grundsätzlich abschaffen könnte/sollte. Doch Utopie und Realität kann ich noch ganz gut trennen. Bilde ich mir zumindest ein.

Da gehe ich mal davon aus, daß dieser post von Dir nicht nur Nachts geschrieben wurde, sondern Du dabei auch geistig bereits derselben verfallen warst, weshalb ich Dir hier nicht böse sein will und es wie beschrieben abhake.

Gerold


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10.06.2009 10:43
#13 RE: Zitat · Antworten

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Engel Verfasst am: 28.04.2009, 06:49

Dazu kann ich eigentlich nur sagen, Diebstahl bleibt Diebstahl, fertig.

Wenn sich jemand was zu essen klaut, weil er Hunger hat, kann man das vielleicht noch akzeptieren. Aber wenn man ne Jacke braucht, auch wenns nur deswegen ist weil man friert, gibt es genügend Einrichtungen wo man eine für Umme bekommt.
Wenn ich höre das Eigentum abgeschafft werden könnte und dann auch noch fast keiner arbeiten will/soll, frag ich mich nur, woher sollen alle Nahrungsmittel, Klamotten, etc. kommen?

Das sind so die typischen, anarchistischen 80er Jahre Gedanken der damaligen Punkszene, welche im Grunde eventuell noch gut aussehen, aber real nicht zu verwirklichen sind. Da ist ja der wahre Kommunismus noch realistischer umzusetzen
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Gruß Engel


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10.06.2009 10:45
#14 Bitte mal das Hrin einschalten! Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 28.04.2009, 09:18

Salut!

Echt, jetzt langt's mir aber!

Ich habe nie gesagt, daß Diebstahl gut ist. Auch mein Diebstahl war nicht gut. Kurze Zeit später hätte ich das auch nicht mehr so gemacht! Aber ich habe es nun mal getan. Wer noch NIE einen Fehler gemacht darf mich auch heute noch steinigen, doch hier sehe ich das ziemlich genauso wie ein gewisser Jesus vor ungefähr 2000 Jahren...

Nirgends habe ich behauptet, daß Arbeit abgeschfft gehört. Das würde zu keiner Zeit in keiner Gesellschaftsform gehen. Das sehen selbst engstirnige Anarchisten so, zu denen ich sicher nicht gehöre. Ich bin kein Anarchist.

Wenn ihr auf die Punk-Shirts der APPD ansprecht, besonders die "Arbeit ist scheiße" und "saufen, saufen, jeden Tag nur saufen" dann empfehle ich zuerst zu denken. Man erspart sich nämlich ne' Blamage:
JedeR die/der arbeitet findet ihre/seine von ihr/ihm verrichtete Arbeit nicht immer gut. Manchmal findet mensch es einfach umgangssprachlich ausgedrückt 'scheiße' zu arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger ist die Aussage dieses Shirt-Aufdrucks. Genauso beim saufen: Laßt doch einfach mal für einen Tag (= 24 Std.) die Flüssigkeitsaufnahme bleiben. Denn reden wir weiter. Von alkoholische Getränke trinken steht da gar nix, und der Typ, dessen Äußerung dieser Text entstammt, ist seit seinen Teenie-Tagen strikt Alkoholgetränke abstinent. Sein Vater hat sich damit (mit Alkohol) zu Tode gesoffen.

Ach ja es heißt Punk nicht Junk, nicht Alkie und auch nicht sonstwas!

=> Es wird nicht immer jedes Klischee bedient

Gerold


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10.06.2009 10:47
#15 RE: Bitte mal das Hrin einschalten! Zitat · Antworten

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Markus U. Verfasst am: 28.04.2009, 10:06

Zitat von Siegfried Hase
Salut!

Echt, jetzt langt's mir aber!

Ich habe nie gesagt, daß Diebstahl gut ist. Auch mein Diebstahl war nicht gut. Kurze Zeit später hätte ich das auch nicht mehr so gemacht! Aber ich habe es nun mal getan. Wer noch NIE einen Fehler gemacht darf mich auch heute noch steinigen, doch hier sehe ich das ziemlich genauso wie ein gewisser Jesus vor ungefähr 2000 Jahren...

Ich nehme dazu mal aus zwei Blickwinkeln Stellung.
Als Christ: Wer eine Sünde vor Gott bereut, dem ist sie vergeben. Darüber hinaus kann ich Dir persönlich gar nicht böse sein, weil ich nicht der Bestohlene bin. Und (nicht) zuletzt: Wer nach so vielen Jahren öffentlich etwas eingesteht, verdient für diesen Mut eher Lob als Tadel.

Als Jurist: Die Tat ist verjährt. Ich bin kein Paragraphenreiter, aber wenn ich den Geist eines Gesetzes (hier: der Verjährungsvorschriften) gut finde, dann bin ich SEHR gesetzestreu und beziehe das auch in meine persönlichen Vorstellungen ein.

Daher appelliere ich an alle, wegen so einer ollen Kamelle nicht länger auf Gerold herumzuhakken.
Zitat von Siegfried Hase
Nirgends habe ich behauptet, daß Arbeit abgeschfft gehört. Das würde zu keiner Zeit in keiner Gesellschaftsform gehen. Das sehen selbst engstirnige Anarchisten so, zu denen ich sicher nicht gehöre. Ich bin kein Anarchist.

Wenn ihr auf die Punk-Shirts der APPD ansprecht, besonders die "Arbeit ist scheiße" und "saufen, saufen, jeden Tag nur saufen" dann empfehle ich zuerst zu denken. Man erspart sich nämlich ne' Blamage:
JedeR die/der arbeitet findet ihre/seine von ihr/ihm verrichtete Arbeit nicht immer gut. Manchmal findet mensch es einfach umgangssprachlich ausgedrückt 'scheiße' zu arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger ist die Aussage dieses Shirt-Aufdrucks. Genauso beim saufen: Laßt doch einfach mal für einen Tag (= 24 Std.) die Flüssigkeitsaufnahme bleiben. Denn reden wir weiter. Von alkoholische Getränke trinken steht da gar nix, und der Typ, dessen Äußerung dieser Text entstammt, ist seit seinen Teenie-Tagen strikt Alkoholgetränke abstinent. Sein Vater hat sich damit (mit Alkohol) zu Tode gesoffen.

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Gerold

Nun, da muß ich meine Unkenntnis gestehen, daß ich von Punks und deren Welt so gut wie nix weiß. Trotzdem mag ich sie nicht besonders, zum einen ob ihres von mir als exorbitant hoch wahrgenommenen Alkoholkonsums und der Tatsache, daß die meisten von ihnen stets als fett gestiefelte Kater auftreten. Barfuß läuft fast keiner von denen, und manche gukken mit den gleichen entgeisterten Blikken wie diverse Spießer auf meine nackten Füße und stellen die gleichen verständnslosen Fragen (Ist dir nicht kalt, tut das nicht weh etc.).

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.


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10.06.2009 10:49
#16 RE: Bitte mal das Hrin einschalten! Zitat · Antworten

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Engel Verfasst am: 28.04.2009, 10:32

Zitat von Siegfried Hase
Salut!

Echt, jetzt langt's mir aber!

Ich habe nie gesagt, daß Diebstahl gut ist. Auch mein Diebstahl war nicht gut. Kurze Zeit später hätte ich das auch nicht mehr so gemacht! Aber ich habe es nun mal getan. Wer noch NIE einen Fehler gemacht darf mich auch heute noch steinigen, doch hier sehe ich das ziemlich genauso wie ein gewisser Jesus vor ungefähr 2000 Jahren...

Und ich hab nie behauptet ich sei ohne Fehl und Tadel. Auch ich hab einige Fehler in meinem Leben gemacht, aber klauen gehörte nie dazu.
In Antwort auf:
Nirgends habe ich behauptet, daß Arbeit abgeschfft gehört. Das würde zu keiner Zeit in keiner Gesellschaftsform gehen. Das sehen selbst engstirnige Anarchisten so, zu denen ich sicher nicht gehöre. Ich bin kein Anarchist.

Wenn ihr auf die Punk-Shirts der APPD ansprecht, besonders die "Arbeit ist scheiße" und "saufen, saufen, jeden Tag nur saufen" dann empfehle ich zuerst zu denken. Man erspart sich nämlich ne' Blamage:
JedeR die/der arbeitet findet ihre/seine von ihr/ihm verrichtete Arbeit nicht immer gut. Manchmal findet mensch es einfach umgangssprachlich ausgedrückt 'scheiße' zu arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger ist die Aussage dieses Shirt-Aufdrucks. Genauso beim saufen: Laßt doch einfach mal für einen Tag (= 24 Std.) die Flüssigkeitsaufnahme bleiben. Denn reden wir weiter. Von alkoholische Getränke trinken steht da gar nix, und der Typ, dessen Äußerung dieser Text entstammt, ist seit seinen Teenie-Tagen strikt Alkoholgetränke abstinent. Sein Vater hat sich damit (mit Alkohol) zu Tode gesoffen.

Ach ja es heißt Punk nicht Junk, nicht Alkie und auch nicht sonstwas!

=> Es wird nicht immer jedes Klischee bedient

Gerold

Aber die Leute sind doch selbst daran Schuld wenn es anders aufgefasst wird.
Wenn ich allein in Stuttgart die Leute mit solchen T-Shirts (ich nenn die bewusst nicht Punks, weil das schon lange keine mehr sind) in der Königsstrasse anschau, die mit den Shirts morgens um halb zehn in Deutschland besoffen mit Bier-und Schnapsklaschen wedelnd, rumpöbelnd und krakehlend ihrem Unmut freien lauf lassen (und manchmal auch ihren Körperflüssigkeiten), wundert es wohl keinen mehr das man das naheliegendste annimmt und deren Parolen genau so interpretiert wie es aussieht.

Und reagier Bitte nicht gleich wieder so angep...., das ist nämlich auch ne Unart der deutschen Punkszene, das sie mit Kritik nicht umgehen kann, sondern gleich wie die Axt im Walde reagiert

Und lass Dir sagen ich weiss von was ich rede, ich hab den größten Teil der 80er in der Punkszene verbracht, auch wenn ich keinen Iro getragen hab.
Das wär dann auch ein Punkt in dem ich mit Dir völlig Konform lauf, es kommt nicht auf das Aussehen an um n Punk zu sein, sondern auf die Einstellung.

Ich wünsch Euch noch saubere Füße, was bei dem Sauwetter ja wohl kein Problem sein dürfte
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Gruß Engel


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10.06.2009 10:50
#17 Geht doch! Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 28.04.2009, 11:31

Nochmals je einen Gruß nach Stuttgart und nach Fürstenfeldbruck mit Fahrer fährt barfuß!

OK. Geht doch. Friedenserklärung unterzeichnet.

Sorry, doch bei Unterstellungen und Klischees werd' ich halt schon mal direkt.....

Schönen Tag noch

Gerold

P. S.: Jörg, schaffst Du das auch am 1.5. nach München? Siehe nochmal Barfußtreffen '09.


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10.06.2009 10:52
#18 RE: Bitte mal das Hirn einschalten! Zitat · Antworten

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Jörg (FFB) Verfasst am: 28.04.2009, 23:27

Zitat von Siegfried Hase
Ich habe nie gesagt, daß Diebstahl gut ist. Auch mein Diebstahl war nicht gut. Kurze Zeit später hätte ich das auch nicht mehr so gemacht!

Na, das hört sich doch schon mal besser an, als "Ich habe keine Gewissensbisse!". Versteh' mich nicht falsch, ich will hier weder den Moralapostel noch den Law-and-order-Mann markieren, aber ich möchte schon ganz gern wissen, welche Geisteshaltung hinter den Leuten steckt, mit denen ich mich (virtuell) unterhalte. Ich wollte gestern schon auf Deine Antwort auf meinen bewusst provokativen (ja, Provokation ist kein Punk-Privileg) "BMW-Vergleich" antworten, hatte den Beitrag auch schon fast fertig, als ich ihn blöderweise versehentlich "abgeschossen" habe. Man sollte halt das Touchpad deaktivieren, wenn man mit der Maus rummacht (nur um Mißverständnissen vorzubeugen: ich rede vom PC! ) Danach hatte ich keinen Bock mehr, den Sermon nochmal zu tippen. Mittlerweile hat Engel ja die Diskussion weitergeführt - durchaus in meinem Sinne. Mit Menschen, die Fehler (die machen wir alle) einsehen, kann ich besser leben, als mit jemandem, der stur auf seiner (falschen) Haltung beharrt. Und Diebstahl ist falsch: Man schaue sich nur an, was die Zumwinkels (hat mit seiner Steuerhinterziehung den Staat und damit uns alle beklaut) und die Madoffs dieser Welt anrichten! Und dann die zu recht viel gescholtenen Bankmanager in Ihrer Gier: Die richten ganze Volkswirtschaften zugrunde! Mit dem Geld fremder Leute (auch eine Art Diebstahl, wenn auch leider nicht strafbar, was sich hoffentlich bald ändert)! Klar, eine geklaute Jacke ist ein um Größenordnungen kleineres Kaliber, aber die Geisteshaltung ist die gleiche. Darauf läßt sich keine Gesellschaftsordnung aufbauen. Kann der Punk ja nix dafür, daß er nicht das ganz große Rad drehen kann, an dem die Banker drehen Habe übrigens gestern wirklich kurz an die APPD gedacht (für alle, die nicht wissen was das ist: http://www.appd.de/ Vorsicht: Schockierender Inhalt! )

Also: Friedensvertrag unter der Annahme, daß Du eine Gesellschaft, in der ausschliesslich das Faustrecht gilt (zu nix anderes führt Diebstahl in großem Stil), ebenso ablehnst wie ich, ist auch von meiner Seite angenommen. Und ja: Ein Zumwinkel (und seine lächerlich geringe Bestrafung) ist für unsere Gesellschaft letztendlich schädlicher als 100 geklaute Jacken! Trotzdem traue ich den 3 geklauten Autoradios in meinem Leben nach, zumal es mich in allen drei Fällen als armen Studenten traf (war von Beruf nie Sohn).

Am 1. Mai habe ich übrigens schon was vor. Da Jay aber da ist, hast Du einen kompetenten Ansprechpartner, der Dir alles über mich erzählen kann, was Du eh nicht wissen willst! Wir sehen uns sicher irgendwann mal.

Serfuß,
Jörg
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