Hi zusammen,
letzte Woche hatte ich in Bayern zu tun, und das habe ich mit einem Besuche bei Leo in Holzkirchen verbunden. Da ich zwei "offizielle" Termine hatte, hatte ich Schuhe dabei; zumeist war ich natürlich barfuß, was bei Schnee und Temperaturen, die zeitweise (vor allem abends und frühmorgens) unter dem Gefrierpunkt liegen, bekanntlich nicht oft zu sehen ist. Außer einigen freundlich- neugierigen Fragen ("Warum laufen Sie barfuß?" "Weil ich es angenehm finde") habe ich keine Reaktionen bemerkt, was mich im Prinzip in meiner Ansicht, daß der barfüßige Lebensstil für denjenigen, der ihn praktiziert, weithin unspektakulär ist, bestärkt. Als ich das am Ende eines gemeinsamen Ausfluges nach Innsbruck zu Leo sagte, meinte dieser indessen, daß es in Wirklichkeit doch eine ganze Menge von Reaktionen auf unsere Barfüßigkeit gab, und daß ich die Mehrzahl davon eben einfach nicht wahrgenommen habe. Bin ich also blind oder schwerhörig? Nein! Meine Aufmerksamkeit ist nur auf gänzlich andere Dinge gerichtet, und so soll es schließlich auch sein. Ich denke ja auch meist nicht daran, daß ich keinen Schal, keine Handschuhe und keine Mütze trage.
Auch die Polizei interessierte sich nicht für meine nackten Füße, obwohl sie wegen der unsäglichen "Sicherheitskonferenz" (wenn die Obrigkeit "Sicherheit" sagt, verstehe ich darunter Kontrolle, Überwachung und Einschränkung der bürgerlichen Freiheitsrechte) diesmal besonders häufig meinen Weg kreuzte.
Barfüßige Wintergrüße aus der heuer gänzlich schneelosen Heimat,
Markus U.