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„Freizeit aktiv: Barfußlaufen – Sandalen schützen besser als Schuhe“
Das ist die Überschrift eines ganzseitigen Artikels in unserer Zeitung (Münchner Merkur vom 3.6.2014). Es geht vordergründig um ein „in den wilden Schluchten der Copper Canyons“ lebendes Indianervolk, das mit selbstgebauten Sandalen aus Autoreifen sehr weite Strecken im barfüßigen Laufstil läuft - macht aber eigentlich Reklame; das beim folgenden Link zuerst erscheinende Bild steht auch in der Zeitung:
„Als sich heuer Anfang Mai ein gutes Dutzend unbeschuhter“(!!!!!!!) „Läufer … trifft, zeigt das Thermometer frische elf Grad Celsius. Kein Problem. Denn erstens sind die Füße ja in Bewegung und somit gut durchblutet, und zweitens tragen bis auf Martl Jung – der bekennende Nur-Barfuß-Läufer aus Murnau hat sich spontan dazugesellt – alle minimalistisches Schuhwerk: Luna-Sandalen.“
Also Martl hatte sich als „Nur-Barfüßer“ unpassend unbeschuht unter die ansonsten ordnungsgemäß mit Luna-Sandalen unbeschuhten „Barfüßer“ gemischt? Unbeschuht in Sandalen? Merkwürdige Logik! In diesem Sinne geht es dann weiter:
Luna-Sandalen seien die „... Weiterentwicklung der Tarhumara-Laufsandalen aus Autoreifen zu moderner Barfuß-Laufbefußung, wie sie global immer mehr Anhänger (und Nachahmer) findet.“
„Die Menschen müssen wieder lernen, den Körper mit dem Moment und der Erde zu verbinden.... inzwischen die Laufschuhe weggeschmissen und gegen Barfuß-Sandalen eingetauscht ...“
Dann geht es um den Laufstil in herkömmlichen Laufschuhen, „daraus resultieren Schmerzen. Aber es geht ohne. Ohne Schuhe, ohne Schmerzen. Beides hängt … mit dem Barfußlaufen zusammen. Sogar Schuhhersteller Nike hat … eine Barfuß-Schuhlinie aufgelegt.“
Dann wird der richtige, natürliche Berfuß-Laufstil und seine Vorzüge beschrieben. „Das alles wegen der Barfuß-Sandalen? Ja. … Gefühlvolles Laufen also...“
Dem Fuß fehle die Freiheit in zu stark gedämpften Schuhen. „Die bekommt er ein einer Laufsandale... Fazit von Barefoot-Ted, nomen est omen: „Barfuß ist das Beste.“
Der Laden, in dem die Sandalen ab ca. 110€ bis ca. 140€ zu kaufen sind, wird natürlich mehrmals im Artikel genannt:
Fairerweise muß ich jetzt aber noch erwähnen, daß der Artikel die uns bekannten Riesen-Nachteile herkömmlicher Laufschuhe ausführlich anspricht und denen die Riesen-Vorteile des barfüßigen Laufstils gegenüberstellt – wenn auch mit den beworbenen Barfuß-Sandalen, die aber nicht als Hilfs-Krücke und Schutz gegen z.B. Steine, sondern als allein selig/gesund machendes Accessoire dargestellt werden.
Ich habe mal versucht, solche Sandalen aus einem alten Autoreifen herzustellen. Mit modernen Reifen kann man das vergessen, da sind Stahlseile dicht an dicht in den Gummi eingelassen. Schneiden kann man das höchstens mit der Flex, was aber einen ziemlichen Scheibenverschleiß sowie penetranten Gestank verursacht. Selbst wenn man das durchzieht, was ich aber gelassen habe, wüßte ich nicht wie man in das Teufelszeug Löcher bohrt. Außerdem hat man an den Rändern fiese Drähte wegstehen, wo man sich leicht verletzen kann.
Vielleicht probier ichs mal mit einem kleineren Reifen von einer alten Scheibtruhe oder so...
Zitat von schurli_the_oneIch habe mal versucht, solche Sandalen aus einem alten Autoreifen herzustellen. Mit modernen Reifen kann man das vergessen, da sind Stahlseile dicht an dicht in den Gummi eingelassen. Schneiden kann man das höchstens mit der Flex, was aber einen ziemlichen Scheibenverschleiß sowie penetranten Gestank verursacht. Selbst wenn man das durchzieht, was ich aber gelassen habe, wüßte ich nicht wie man in das Teufelszeug Löcher bohrt. Außerdem hat man an den Rändern fiese Drähte wegstehen, wo man sich leicht verletzen kann.
Vielleicht probier ichs mal mit einem kleineren Reifen von einer alten Scheibtruhe oder so...
Lg Georg
Moin, Moin Georg,
da ich schon seit einigen Monaten in (auf) solchen Sohlen unterwegs bin kann ich Empfehlungen aus der Praxis geben. Wenn Autoreifen als Unterlage, dann die Seitenfläche, nicht die Laufflächen, verwenden. Diese sind nach aller Regel nicht armiert. Gut gehen auch jede Art von Gummischuhsohle wie sie vom Schuster verwendet werden. Die Bandbreite ist recht umfangreich. Meine längsten Läufe am Stück mit 6mm Sohle auf Schotter waren über 70km, da spielt allerdings die Gewöhnung mit hinein. Z.Z. benutze ich auf längeren Distanzen 4mm für Asphalt und Beton, 6mm für Schotter und Querfeldein und 10mm auf scharfkantigem Geläuf, wie zum Beispiel Geröllflächen. Die Zehen sind allerdings das schwächste Glied in der Kette der Fortbewegung. Die Schnürung ist gleichfalls ein sehr individuelles Feld...
Für Fragen gerne offen, Bilder werde ich mal einstellen, wenn sie endlich geknipst sind!
Mit dem Gedanken hab ich auch gespielt, aber die Seitenflächen erschienen mir etwas schmal zu sein...
Wie befestigst Du die Schnüre am Gummi? Ich wollte zwei Löcher jeweils nebeneinander bohren und die Schnur kurz über die Sohle laufen lassen. Möglichst in einer Rille des Reifenprofils, um ein Durchwetzen zu vermeiden. Aber wenn man die glatten Seitenflächen verwendet, würden die Schnüre bei jedem Schritt direkt mit dem Untergrund in Kontakt kommen. Ich glaube nicht, daß sie das lange aushalten. Natürlich könnte man die Schnürung alle zig Kilometer einen Zentimeter nachrücken so daß sie nicht dauerhaft punktuell belastet wird. Aber eine wirklich elegante Lösung sieht anders aus.
es gibt ja zum Glück nicht nur Niederquerschnittsreifen, mit 185/65 oder 195/60 ist aber bereits ausreichend Gummi vorhanden. Motoradreifen sollen auch gehen, diese habe ich selbst allerdings noch nicht probiert. Die Schnürung ist ein spannendes Thema und der eigenen Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Die hinteren beiden Befestigungen sind überhaupt kein Thema. Der Gummi zieht sich hoch und es gibt keine Scheuerstellen. Am Anfang waren meine hinteren Befestigungen wohl zu weit vorn, da waren 1in, zwei Durchscheuerungen die letzten 3000km seit Oktober 2013 ist dieser Bereich problemlos. Vorn zwischen dem Großen und erstem kleinen Zeh soll ja nur ein Knoten von unten gemacht werden. Diese Knoten laufen sich generel durch. In Abhängigkeit von der verwendeten Schnur alle 50-120km. Wenn du lange Strecken gehst kann dieser Knoten auch das Fell aufräufeln, eine Blase scheuern oder eine Druckstelle geben, je nach empfindlichkeit. Ich komme bei dünner Sohle von 4mm bis 25-30km ohne Probleme. Mit 10mm ist es gar kein Problem. Eine z.Z genutzte Schnürung ist deiner Idee ähnlich. Beginnend etwa 1cm vor der hinteren Auenristbefestigung nach vorn zwischen die Zehen durch ein zeites etwa 8mm weiter vorn befindliches Loch wieder nach oben und zurück zum Außenrist, weiter wie Üblich. Am Anfang nehme ich die Schnüre (Zeltleine oder 4mm bzw. 6mm aus dem Billigmarkt aber kein Kunststoff) mit 2.5 bis 3m länge. Dies reicht beiklassischer Schnürung für 5/6 Runden um den Knöchel oder 3 bei der von Zenkahuna (mal bei youtube eingeben)Variante. Anfangs hebe ich 180cm Schnürsenkel genommen, geht auch und fädelt sich leichter ein.
in vielen Ländern der "Dritten Welt" werden seit Jahrzehnten Sandalen aus alten Autoreifen hergestellt, aber ich muß gestehen, daß ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wie das praktisch geht. Ich weiß nicht einmal, ob als Material Reifen von allen Kraftfahrzeugen in Betracht kommen, oder ob Material von bestimmten Reifen, also denen von Pkw, Lkw, Bussen, Traktoren etc. bis hin zu den unterschiedlichen Reifenherstellern besonders geeignet oder ungeeignet sind. Indessen gehört das Handwerkliche leider nicht zu meinen Fähigkeiten (jedenfalls hatte ich als Kind und Jugendlicher diesbezüglich weder Anleitung noch Ermutigung erfahren). Auch habe ich große Zweifel, ob und inwiefern Sandalen aus alten Autoreifen überhaupt kleidsam sind. Und darauf kommt es letzlich an, denn ich brauche ja Schuhe - WENN ich sie brauche, ausschließlich aus "gesellschaftlicher Rücksichtnahme" bei meiner Arbeit und für die Kirche.
Ansonsten bin ich ausschließlich barfuß - und daß ich mit "Barfußschuhen" aller Art nichts anfangen kann, habe ich bereits geschrieben. Aber wir leben nun einmal im Kapitalismus - und Barfußlaufen sowie die Werbung dafür erzeugt kein Geld. Und da muß halt ein teurer "Ersatz" her - ich aber bevorzuge das kostenlose Original.
die Nummerirung der Welten ist bei mir andersherum (!) und bei einigen Lebenseinstellungen ist es genau so. In deiner 3. Welt haben die Leute noch eine gewisse Bindung an das Natürliche. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Alzheimer und vieles (fast Alles) aus der Haupteinkommesquelle der Weißen Zunft und der Pharmaindustrie, der Krebserkrankungen d. R., ist dort schlichtweg unbekannt. Gleiches gilt für den Schutz der Füße mit "geeigneten Schuhen", nicht gesellschaftlichen oder anderem Anspruch. Es geht ums Schützen und nicht ums Aussehen.
Ich kann deine Positionen gut nachvollziehen, es sind ab nicht meine. Mich kann haben wer barfuss erträgt und fertig.
Zitat von erikuwedie Nummerirung der Welten ist bei mir andersherum (!) und bei einigen Lebenseinstellungen ist es genau so. [...]
Ich kann deine Positionen gut nachvollziehen, es sind ab nicht meine. Mich kann haben wer barfuss erträgt und fertig.
Hi Erik,
so weit sind unsere Positionen doch gar nicht auseinander. Ich habe nur (ohne irgendeinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit) dargelegt, daß ich bei der Arbeit, jedenfalls bei Mandantengesprächen und bei Gericht sowie als Mitwirkender bei der Göttlichen Liturgie nicht barfuß bin.
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