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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

08.12.2014 05:21
Weihnachtsmärkte in Aarburg und Zofingen Zitat · Antworten

An zwei aufeinanderfolgenden Samstagen gab es hier in der Gegend Weihnachtsmärkte. Am letzten Samstag im November fand er in Aarburg statt, wie üblich unter dem Motto „Aarburg leuchtet“. Ich radelte mit dem Velo dorthin, und zwar barfuß, in kurzen Hosen, mit blauer Jacke, ohne Handschuhe, und (wer hätte es gedacht) OHNE MÜTZE. Es war ein grauer Tag, aber trocken bei ca. +5°C. Ich stellte mein Velo an der Schule ab und ging in Richtung Weihnachtsmarkt mitten im Städtchen. Der Markt ist relativ klein, so daß ich relativ schnell durch war. Schon nach wenigen Metern wollte mir ein Marktstandbetreiber etwas andrehen mit den Worten: „Dikke Winterstiefel! Hier gibt’s dikke Winterstiefel!“ Ich lehnte dankend ab. Einige Kinder machten große Glotzaugen, zupften den Eltern an den Mänteln, um sie auf meine nicht gerade übermäßig winterliche Aufmachung aufmerksam zu machen.

An einer Stelle befand sich der Samichlaus zusammen mit Schmutzli und dem Esel. Als ich dort vorbei ging sah ein Kind nicht mehr die beiden Gabenbringer an, sondern auf meine Füße. Auch dem Samichlaus fiel der Kinnladen runter! Als nächste ging ich zur Festung. Auf dem Weg dorthin kam mir eine Arbeitskollegin entgegen. Wir wechselten ein paar Worte, aber nicht über meine Aufmachung. Die Gänge durch die Festung sind immer angenehm zu begehen. Ein Teil der Festung wird noch heute als Jugendstrafanstalt genutzt, auch als „Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche und Taugenichtse“ bezeichnet. Der bekannteste Insasse war wohl Manni – äh – Bernhard Matter. Oben auf der Festung sprach mich einer an, ob es nicht zu kalt sei. Ich verneinte. Dann sagte er zu einem, der neben ihm stand: „Der war schon letztes Jahr hier!“

Hinterher ging ich noch in die doppeltürmige Aarburger Stadtkirche und dann zur Aare, wo wie üblich am Weihnachtsmarkttag beim Eindunkeln Papierschiffchen ins Wasser gelassen wurden. Immer ein interessantes Schauspiel. Ich wollte schon zu meinem Velo gehen, da sprach mich ein Velofahrer an, auf hochdeutsch mit irgendeinem Akzent, den ich nicht zuordnen konnte. Dieser Mann trug tatsächlich eine kurze (sagen wir besser: unlange) Velohose, jedoch eine lange Sporthose darunter, und das in Kombination mit Sportschuhen und Sokkenlosigkeitvortäuschsokken. Auch er stellte die berühmt-berüchtigte K-Frage, sah es aber positiv.

Am Samichlaustag fand in Zofingen der Weihnachtsmarkt statt. Ich radelte mit dem Velo dorthin, und zwar in gleicher Aufmachung wie in Aarburg, man gönnt sich ja sonst nichts. Es war ein ebenso grauer Tag, zufällig trocken bei ca. +3°C. Ich stellte mein Velo am Bahnhof ab und ging in Richtung Weihnachtsmarkt mitten in der Altstadt. Der Markt ist einiges größer als in Aarburg. Es waren auch mehr Leute unterwegs, etwa weil Samichlaustag war. Ich vernahm auch mehr Kommentare von Kindern, die lustigsten Kinderworte waren „einer mit nackter Hose und ohne Füße“. Von Erwachsenen vernahm ich Worte wie „mir wird vom Ansehen schon kalt“, aber auch „da wird einem warm“ oder „ein hitziger Siech“, wobei ich aber nicht in jedem Fall weiß, ob es sich auf mich bezog. In der Tat trugen auch mehr Leute dikke Handschuhe und fette Wollmützen als in Aarburg. Und selbstverständlich waren alle außer mir FETT BE-UNAUSSPRECHLICHT. Zwar gab es auch einige giftige Blicke von alten Leuten (vermutlich handelte es sich um die typischen ewiggestrigen Zofinger Spießbürger, die in Zofingen noch heute eine „Berner Untertanenstadt“ sehen und sich für was Besseres halten als die Leute, die in den umliegenden „Kuhdörfern“ wohnen), aber die meisten Leute schienen eher fröhlich. Wenn ich angesprochen wurde, dann waren die Kommentare durchweg positiv.

Auffällig am Zofinger Weihnachtsmarkt war wie üblich der kunstvoll beleuchtete Turm der Stadtkirche, Ponys, auf denen Kinder ritten, ein Kamel, das von einer bekopftuchten Frau durch die Stadt geführt wurde, ein paar Leute in mittelalterlicher Kleidung und last, but not least: Ein Oval mit einer Kinderbahn, als Zugfahrzeug diente die Imitation eines rauchenden Offtopic-Fahrzeugs. Beide Weihnachtsmärkte fanden zwar bei trübem Herbstwetter statt, aber immerhin blieb es trocken. Es gibt ja Leute, die der Meinung sind, daß es auf einem Weihnachtsmarkt klirrend kalt sein muß. Der Meinung bin ich nicht, denn ECHTE Winterkleidung muß ich ECHT nicht haben. Am liebsten habe ich Weihnachtsmärkte bei trockenem Wetter, Windstille, einer Temperatur um 0°C, verschneite Dächer der Stadt und auf den Wegen eine Schicht Schnee – WARMER Schnee. Aber der verirrt sich nur selten von Immenstadt hierher. Anders als auf der Schwäbischen Alp und in Sindelfingen ist hier noch kein Schnee gefallen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

08.12.2014 14:49
#2 RE: Weihnachtsmärkte in Aarburg und Zofingen Zitat · Antworten

Hi Michael,

das war wieder mal ein herrlicher Bericht in gewohnter Qualität . Daß Du mit Deiner Aufmachung jedem einschließlich des Samichlaus die Schau stiehlst, war ebenfalls klar , und ich gebe offen zu, daß ich im Winter nur mit einer ultrakurzen Hose und einem dünnen Hemdli auch kalt hätte, denn obenrum brauche ich mindestens ein T- Shirt, ein Hemd und eine Jakke (immerhin schaffe ich es schon, den Pullover wegzulassen), und untenrum pflege ich mich bekanntlich unabhängig von der Jahreszeit oberhalb der Fußknöchel zu bedekken.

Am besten fand ich das diesmal wirklich originelle Zitat aus Kindermund ("einer mit nackter Hose und ohne Füße"). Wie hab ich mich beömmelt!

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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