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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 574 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
radelt Offline




Beiträge: 6

10.07.2015 05:27
Radelts Barfuß-Tagebuch Zitat · Antworten

>09.07.2015
Wetter: kräftiger Regen / irgendwas um 16°C

Es reicht! Warum nicht gleich sofort nach der Arbeit ausprobieren, raus aus den ollen Sicherheitsarbeitsschuhen und blanken Fußes zum Roller?
So ging es mir durch den Kopf. Endlich mal ausprobieren was ich vor über 6 Jahren bei einer jungen Frau mitten in Berlin sah und damals noch extrem eklig fand und heute mich traue zu probieren.

>Zeitsprung - Juli 2011
Wetter: sonnig warm / ca 27°C

Meine Tochter erblickt das Licht der Welt und verändert das Leben meiner Frau und mir grundlegend. Setzt Dinge in Gang, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Damals noch sehr dem Konsum frönend, begann ich über mein Kaufverhalten, Essverhalten, Stromverbrauch + Anbieter, Banken etc nachzudenken. Ich/wir wollten unsere Tochter gesund ernähren, von Beginn an. Meine Frau bereitete alles frisch zu und als eines Tages Not am Mann war und wir sie mit einem Gläschen füttern wollten, rümpfte sie ihr kleines Näschen und drehte den Kopf weg - der Mund blieb zu.
Wir haben uns entschieden es wenigstens zu versuchen unserem Kind eine gute Welt zu hinterlassen.

>09.07.2015
Wetter: kräftiger Regen / irgendwas um 16°C

Ich glaube über diese Entwicklung hin (und weil meine Frau meine Socken anzieht, ich dann keine passenden habe und die Dinger sowieso unangenehm finde) bin ich nun bei meinen Füßen/Schuhen angekommen. Auch wenn das sehr wenig mit Weltverbesserei zu tun hat. Das Barfußlaufen ist für mich Freiheit, eine schöne Alternative mich zu erden, Achtsamkeit zu üben.
Und so gehe ich nach der Arbeit ohne Schuhe und Socken mitten durch den Regen zu meinem Roller. Und es ist ein tolles Gefühl, das warme Wasser der Pfützen zu spüren, die Bodenbeschaffenheit.
Komische Blicke: 2 - einmal ein Kollege und dann der Pförtner. Mir egal!

Die Rollerrei habe ich mit meinen geliebten Crocs bewältigt, aber dann hoch zur Wohnung wieder ohne.

2h später
Wetter: kein Regen / ~18°C

Auf zum Hermes Packet-Shop um die Ecke, ca 400m Fußweg, mitten in Moabit. Meine Augen sind stur auf den Boden gerichtet auf der Suche nach allen feindlichen für meine Füße. Allen voran die glitzernde Scherbe, gefolgt von den braunen Tretminen. Dabei trete ich natürlich ab und zu in kleine Steinchen, aber im Großen und Ganzen ist der Boden nach dem starken Regen sehr sauber für Moabit.
Komische Blicke: 3 - 2 Kinder (die mich auch aus der Kita kennen, schauten aber eher lustig drein) und eine Oma die mich anschaute und mit sehr viel Abstand an mir vorbei ging. Schei$$ drauf!

17:30
Wetter: Sonnenschein / ~20°C

Irgendwie kommt der Rebell bei mir durch - auf zu Edake Flaschen abgeben und noch kurz was zu Essen holen (ca 600m). Da in der einen Straße ein zwei Häuser saniert werden "musste" ich ein kleines Stück über schotterverseuchten Boden - naja hatte meine Crocs bei für den Fall der Fälle, kamen aber nicht zum Einsatz.
Im Edake-Laden ist es sehr sauber, es läuft sich toll, aber ich habe schon Schiss, dass mir ein in Kaufrausch-Geratener über die Zehen fährt oder an der Kasse drauf tritt. Passiert zum Glück nicht. Merken: ab 17 Uhr keine gute Zeit zum einkaufen, zu voll.
Auf dem Rückweg hole ich mir noch einen Döner und bemerke dabei, dass ich kaum noch auf meine Mitmensch achte, also ob sie mich komisch anschauen. Ich habe auch nicht das Gefühl beobachtet zu werden. Das ist halt auch schön an Berlin, den Meisten sind die Anderen schnurzegal und erst recht was einer anhat oder nicht anhat.
Komische Blicke: ? - ich weiß es ehrlich gesagt nicht

Erfahrungen: viele neue Eindrücke, 2 taube Zehen, eine kleine Blase am linken Ballen und (m)eine Frau die das jetzt gar nicht so Klasse findet wie ich. Sich mehr Sorgen um Scherben, braune Haufen und "Asseligkeit" - "Wir haben doch genug Geld für Schuhe!" (O-Ton) - macht als ich.

...wird fortgesetzt...


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

11.07.2015 10:13
#2 RE: Radelts Barfuß-Tagebuch Zitat · Antworten

Hi André,

danke für den anschaulichen Bericht, der Erinnerungen an die eigenen "ersten Schritte" weckt. Bei mir war der Wunsch, barfuß zu laufen, immer vorhanden gewesen, aber weil ich niemanden kannte, der es machte, ließ ich es lange Zeit ebenfalls bleiben. Immerhin war ich damals (im Jahre 2000) schon seit einigen Jahren ganzjährig sokkenlos.

Im Jahre 2000 bekam ich einen Internetanschluß und entdeckte so nach wenigen Wochen, daß ich mit meiner Vorliebe nicht der einzige war, und so konnte ich ihr dann weitgehend freien Lauf lassen (außer bei der Arbeit und in der Kirche).

Was das Laufen selbst betrifft, sollte der Blick nicht starr nach unten gerichtet sein, sofern man sich nicht auf abschüssigem Gelände oder so, wo auch ein Schuhträger zu Boden blickte, bewegt. Besser ist es, den Blick nach vorn zu richten und den Boden vor sich nach möglichen Gefahrenstellen (in der Stadt sind das meist Glasscherben und Hundekot) zu überschauen.

Mit Blasen hatte ich in meiner Anfangszeit keine Probleme, aber weil ich schon öfters davon gelesen habe, vermute ich mal, daß das bei Neulingen nichts Ungewöhnliches ist; vermutlich ist das bei manchen so und bei anderen halt nicht. Deine Füße müssen sich halt noch daran gewöhnen, daß Du von nun an barfuß gehst.

Auch Deine Frau wird sich daran gewöhnen müssen. Meist sind es ausgerechnet "die lieben Angehörigen", die es am wenigsten verstehen, wenn sich bei einem selbst im Bewußtsein (und daraus folgend in der Lebensweise) etwas verändert, und die dann nicht unterstützend, sondern hindernd wirken. Laß Dich also nicht beirren!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

11.07.2015 11:19
#3 RE: Radelts Barfuß-Tagebuch Zitat · Antworten

Zitat von radelt im Beitrag #1
...(und weil meine Frau meine Socken anzieht, ich dann keine passenden habe und die Dinger sowieso unangenehm finde)...



Als ich mit BF anfing (glaub das war 1997) war ich ja nur "Teilzeitbarfüßer" . Also hatte ich falls ich mal meine Boots anzog auch immer noch Socken im Haus.
2000 begann dann für mich die totale Fußbefreiung, sprich, ich habe garkeine Schuhe/Boots mehr angezogen. Trotzdem lungerten noch zwei 5er-Packungen nagelneue schwarze Socken in ner Schublade meines Kleiderschranks herum. Meine damalige Freundin kam öfters mal mit durchnässten Schuhen (und latürnich Socken) zu mir und bediente sich auch gerne an den Socken, bis sie eines Tages aufgebraucht waren .


Zitat von radelt im Beitrag #1
Die Rollerrei habe ich mit meinen geliebten Crocs bewältigt, aber dann hoch zur Wohnung wieder ohne.


Ich habe zwar keinerlei Fahrerlaubnis (nie besessen), aber ich glaube wenn ich n motorisiertes Zweirad besitzen würde und fahren dürfte wäre das für mich die einzigste Ausnahme wo ich wieder Schuhe tragen würde. Da ist einfach die Verletzungsgefahr so immens dass ich das Risiko nicht eingehen würde. Oder eben das Fahren sein lassen.

Zitat von radelt im Beitrag #1
Meine Augen sind stur auf den Boden gerichtet auf der Suche nach allen feindlichen für meine Füße. Allen voran die glitzernde Scherbe, gefolgt von den braunen Tretminen. Dabei trete ich natürlich ab und zu in kleine Steinchen, aber im Großen und Ganzen ist der Boden nach dem starken Regen sehr sauber für Moabit.


Ich kann mich zwar nicht mehr genau daran erinnern, aber ich denke in meiner Anfangszeit hatte ich die Augen auch mehr auf dem Boden als sonst irgendwo. Das legt sich aber mit der Zeit. Dann wechselt das eher zum "Vorausschauen", und wie ich es oft beschreibe: Man schaut wie ein Chamäleon, 1 Auge auf dem Boden, eins in der Botanik .

Zitat von radelt im Beitrag #1
Erfahrungen: viele neue Eindrücke, 2 taube Zehen, eine kleine Blase am linken Ballen und (m)eine Frau die das jetzt gar nicht so Klasse findet wie ich. Sich mehr Sorgen um Scherben, braune Haufen und "Asseligkeit" - "Wir haben doch genug Geld für Schuhe!" (O-Ton) - macht als ich.


Ich denke die tauben Zehen und das Bläschen sind einer leichten Überbeanspruchung zuzuschreiben, welche sich aber ohne Folgeschäden recht bald legen dürfte.

Wieso manche Partner/Innen anscheinend weniger mit dem BF des/der Partner/In klar kommen kann ich nicht beurteilen da ich zum Zeitpunkt als ich mich fürs totale BF entschied solo war. Davor, als ich nur gelegentlich BF lief und ne Freundin hatte sah dieses das nicht so eng. Wenn wir zusammen aus gingen hatte ich meist Stiefel an. Und alles was nach 2000 an Freundinnen kam lernte mich sowieso erst BF kennen. Außer meine jetzige Partnerin, mit ihr war ich schon vor 30 Jahren 1 Jahr zusammen. Das hat sich aber wegen zu entfernten Wohnorten zerschlagen und wir haben uns die nächsten fast 25 Jahre aus den Augen verloren. Dann vor 6 Jahren fanden wir uns durch zufall bei "Wer-kennt-wen" wieder und es hat sofort wieder gefunkt . Und seit dem sind wir wieder zusammen. Sie hat aber überhaupt nichts gegen mein Dauer-BF.

Gruß Engel




rot/kursiv geschriebene Beiträge beziehen sich auf meine Funktion als Admin / Mod und spiegeln nicht zwingend meine Meinung als normaler User wieder.


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