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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

02.11.2015 05:14
Klassentreffen mit Hindernissen, Teil 5 Zitat · Antworten

Hallo!

Das Klassentreffen auf dem Krupunder, das am 24.10.2015 um 18.00 Uhr begonnen hatte, war nun vorbei. Es war deutlich nach Mitternacht, und ich hatte einen Schlafsack dabei. Ich hatte zwar gehofft, eine Hütte zu finden, aber die war nicht mehr da.

http://www.abendblatt.de/region/pinneber...er-werden.html#

Da ich gewarnt war, ging ich auch extra durch den Nebeneingang zum See. Kein 4rad mit verstecktem Sicherheitsfuzzi parkierte hier. Und auf dem Gelände war es ruhig, womit ich auch gerechnet hatte. Direkt am Ufer breitete ich meinen Schlafsack aus. Der Blick auf den See wirkte recht romantisch im Dunkeln zu so später Stunde. Wer die Gegend nicht kennt, der ahnt nicht, daß er im Umkreis von nur einem Kilometer eine vielbefahrene 4radbahn, eine vielbefahrene Eisenbahn, ein Industriegebiet usw. vorfinden würde. Früher war der Krupunder See mal eine gebührenpflichtige Badeanstalt, dann war er jahrzehntelang durch einen Zaun von der Außenwelt abgeschnitten, und nun dieses. Das Baden war laut Schild verboten. Ich tat es nicht wegen des Schildes, sondern weil es zu kalt war (Wasser und Luft). Vermutlich hätte mich das Schild am Baden gehindert, wenn ich zu so später Stunde bei höherer Temperatur (und gleichzeitiger Abwesenheit anderer Personen) dort gewesen wäre. Auch fehlende Badekleidung wäre dann kein Hindernis gewesen. Oder wimmelt es im Krupunder See von Schnapp-Schildkröten? Auch wenn die Nacht dank Zeitumstellung eine Stunde länger war, war an einen festen Schlaf nicht zu denken. Immerhin wollte ich morgens mit der 1. S-Bahn weiter.

Kurz vor 5 Uhr morgens fuhr meine S-Bahn Richtung Hamburg fahren, also begab ich mich entsprechend vom See zur Haltestelle. Am Hamburger Hauptbahnhof wartete ich in einen Metronom-Zug nach Uelzen. Eine Frau mit Barett sprach mich an, ob ich Hilfe bzw. Schuhe und Sokken benötigte. Wenn ja, dann sollte ich mich an die Bahnhofsmission wenden. Sie sprach in einem Deutsch, da irgendwie einen polnischen oder tschechischen Akzent hatte. Erst jetzt sah ich, daß sie eine Metronom-Uniform trug. Im Metronom vernahm ich auch die Stimme dieser Frau im Lautsprecher. Sie wies auf das strikte Alkoholverbot in diesen Zügen hin, nicht aber auf ein Barfuß- oder Kurze-Hosen-Verbot.
http://www.recht.de/phpbb/viewtopic.php?p=1107549

Im „Hundertwasser-Bahnhof“ Uelzen wechselte ich in einen anderen Metronom-Zug, der mich bis nach Hannover brachte. Anders als vor zwei Jahren fuhr ich nur mit der Stadtbahn weiter in Richtung Sarstedt. Auch hier sprach mich eine Frau an mit den Worten: „Ist das nicht zu kalt?“ Ich meinte: „Ich bin es gewöhnt!“ „Dann ist es ja gut. Barfuß, das ist sehr gesund. Im Sommer bin ich immer barfuß im Garten!“ Sie wünschte mir noch eine gute Weiterfahrt und erhob sich zum Aussteigen. Diese Stadtbahn fuhr im Zentrum Hannovers unterirdisch, meistens ebenerdig auf eigenem Gleiskörper und im Laatzener Stadtteil Gleidingen sogar wie eine „richtige“ Straßenbahn.

In Sarstedt verließ ich das Tram. Eine Weiterfahrt nach Hildesheim ist schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr möglich. Bis zur Abfahrt meines Zuges hatte ich 18 Minuten Zeit (und ca. 1.5 km Weg). Denn die Stadtbahn-Endschleife lag nördlich, der Sarstedter „Hauptbahnhof“ südlich der Innenstadt. Da ich aber einen Google-Map-Ausschnitt dabei hatte, konnte nichts schiefgehen, denn das Tram war pünktlich. Trotz des etwas nässenden Nebels verzichtete ich darauf, eine Jacke überzuziehen. Als ich ein Schild las „Innerste-Brücke gesperrt“, fing ich doch an, aus Ratinger und Ennepetaler Betrachtungsweise ECHT barfuß zu LAUFEN. Aber die Sperrung über den Fluß Innerste betraf nur 4räder, Fußgänger und Velofahrer konnten ungehindert durch. Da ich mich durch die Sarstedter Innenstadt im Laufschritt bewegt hatte, hätte ich doch weiter nach Hildesheim gekonnt, wenn auch mit der S-Bahn. Ich aber wollte nach Göttingen mit dem wenige Minuten später verkehrenden Metronom.

In Göttingen hatte ich nach kurzem Aufenthalt Anschluß an einen Cantus-Zug nach Kassel Hbf. Dort hatte ich sehr guten Anschluß zur Weiterfahrt nach Frankfurt Hbf. Dieser Zug war gerammelt voll und wurde auch noch über Hanau umgeleitet. Anstatt einer Übergangszeit von 20 Minuten mußte ich nun von einem Bahnsteig zum anderen säckeln, was bei dem Gedränge gar nicht so einfach war (obwohl ich mir in Kassel vorsorglich schon einen Sitzplatz im ersten Wagen ausgesucht hatte, um lange Wege im Frankfurter Kopfbahnhof zu vermeiden. Kaum war ich im Anschlußzug, da knallten auch schon die Türen. So gelangte ich erst nach Mannheim und dann mit einer S-Bahn über Heidelberg nach Karlsruhe.

Am Karlsruher Hauptbahnhof herrschte arges Gedränge. Anders als in Sarstedt, Göttingen und Karlsruhe war es in Karlsruhe recht warm (etwa ab Butzbach war die Sonne durchgebrochen). Ich hatte 35 Minuten Aufenthalt, also ging ich durch die Bahnhofshalle. Auch andere Leute waren nicht allzu winterlich gekleidet, z.B. Männer (auch solche im Rentenalter) in Bermudas und Frauen in leichten Stoffschuhen ohne Sokken (bzw. mit Sokkenlosigkeitvortäuschsokken). Was ich eigentlich erst vor wenigen Monaten mitbekommen habe: Viele Frauen trugen reichlich durchlöcherte lange Hosen, egal ob in Karlsruhe oder in Hamburg, in der Schweiz dagegen seltener. Plötzlich sprach mich eine Frau an, daß ihr Sohn auch gerne barfuß gehe, sogar im Winter, es diesmal jedoch nicht tat, weil sind zusammen beim Essen waren. Dann sprach mich auch noch der Sohn an. Er fragte mich, ob ich nicht häufiger Ärger mit Scherben hätte, was ich jedoch. Ich verneinte, bemerkte jedoch, daß ich dafür oft Ärger mit Polizisten hätte, speziell in der Schweiz. Scherben könne man ausweichen, sie bleiben liegen. Dagegen würden Polizisten nicht still bleiben, wenn man ihnen ausweicht. Ich erzählte ihm auch noch, daß ich mal im Jahr 2004 in Karlsruhe aus einer Straßenbahn der Linie 3 geholt wurde.

Während ich noch mit ihm sprach, schmiegte sich eine ca. 40jährige fett bepelzmantelte Frau an mich während ihr Mann uns beide fotografierte. Dann sagte sie auf „Deutsch mit Migrationshintergrund“: Das gibt ein Bild! Bald ging es weiter: erst mit dem RE nach Offenburg, dann mit dem RE nach Basel Bad. Bf. In diesem Zug sprach mich ein Schüler kurz vor dem Abitur stehender Schüler an wegen meiner Barfüßigkeit, wie oft ich das mache und seit wann. Und er war erstaunt. Und sah es positiv. Dabei war er selbst nicht allzu winterlich gekleidet: Er trug eine lange Hose mit Löchern und Turnschuhe mit Sokkenlosigkeitvortäuschsokken. Ich gab ihm bereitwillig Antwort. Auch fragte er nach meinem Beruf. Als ich sagte, ich wäre Chemiker, meinte er, das wäre ein interessanter Beruf, er hätte am nächsten Tag eine Chemieprüfung. An der nächsten Station stieg er mit anderen Schülern aus.

Wegen Gleisarbeiten hatte dieser Zug Verspätung. In Basel Bad. Bf. mußte ich noch eine Fahrkarte für das Schweizer Netz lösen. Zwar hätte ich dieses bereits vor meiner Reise machen können. Da mein Vertrauen in die DB aber nicht allzu groß war und ich ins Kalkül gezogen hatte, irgendwo in Offenburg oder so bis zum Morgen hängen zu bleiben, wäre diese Fahrkarte verfallen. Somit erreichte ich die S-Bahn nicht, jedoch fuhr eine halbe Stunde später ein ICE nach Basel SBB, wo ich Anschluß an einen Intercity nach Olten und dort an einen Zug nach Zofingen hatte. Als ich in Olten aus dem Zug stieg, stieg gerade eine Frau durch eine andere Tür ein. Sie hatte ziemlich flippige Kleidung an und war, man glaubt es kaum, barfuß!

Gegen 22.44 Uhr erreichte ich Zofingen, 30 Minuten später, wie wenn ich in Basel Bad. Bf. die S-Bahn erwischt hätte, bei 12°C und klarem Himmel. Somit brauchte ich die Jacke nicht anziehen. Auf der gesamten Tour hatte ich Glück mit dem Wetter gehabt. Es fiel nur praktisch kein Regen. Lediglich in Hamburg hätte es etwas sonniger, wärmer und weniger windig sein können. Am Tag darauf erfuhr ich, daß es am Samstag und Sonntag im Zofinger Raum sehr sonnig und 18°C warm gewesen war. Sollte ich doch zu einem falschen Zeitpunkt gereist sein? Nein, man kann nicht alles haben. Das Treffen hat mir sehr gefallen, auch die Fahrt nach und durch Hamburg, der spießigsten Millionenstadt im deutschsprachigen Raum. Weder die intoleranten Kalkmützen der Bundespolizei, die in Haltingen einen „maximalpigmentierten“ Zeitgenossen schikaniert haben, noch die sich wie die Pest vermehrenden Mitarbeiter der „DB-Sicherheit“ konnten gesamtheitlich die Stimmung trüben.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.084
Punkte: 304

02.11.2015 10:03
#2 RE: Klassentreffen mit Hindernissen, Teil 5 Zitat · Antworten


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

03.11.2015 14:10
#3 RE: Klassentreffen mit Hindernissen, Teil 5 Zitat · Antworten

Zitat von Michael aus Zofingen
Das Klassentreffen auf dem Krupunder, das am 24.10.2015 um 18.00 Uhr begonnen hatte, war nun vorbei. Es war deutlich nach Mitternacht, und ich hatte einen Schlafsack dabei. Ich hatte zwar gehofft, eine Hütte zu finden, aber die war nicht mehr da.

http://www.abendblatt.de/region/pinneber...er-werden.html#

Da ich gewarnt war, ging ich auch extra durch den Nebeneingang zum See. Kein 4rad mit verstecktem Sicherheitsfuzzi parkierte hier. Und auf dem Gelände war es ruhig, womit ich auch gerechnet hatte. Direkt am Ufer breitete ich meinen Schlafsack aus. Der Blick auf den See wirkte recht romantisch im Dunkeln zu so später Stunde. Wer die Gegend nicht kennt, der ahnt nicht, daß er im Umkreis von nur einem Kilometer eine vielbefahrene 4radbahn, eine vielbefahrene Eisenbahn, ein Industriegebiet usw. vorfinden würde. Früher war der Krupunder See mal eine gebührenpflichtige Badeanstalt, dann war er jahrzehntelang durch einen Zaun von der Außenwelt abgeschnitten, und nun dieses. Das Baden war laut Schild verboten. Ich tat es nicht wegen des Schildes, sondern weil es zu kalt war (Wasser und Luft). Vermutlich hätte mich das Schild am Baden gehindert, wenn ich zu so später Stunde bei höherer Temperatur (und gleichzeitiger Abwesenheit anderer Personen) dort gewesen wäre. Auch fehlende Badekleidung wäre dann kein Hindernis gewesen. Oder wimmelt es im Krupunder See von Schnapp-Schildkröten? Auch wenn die Nacht dank Zeitumstellung eine Stunde länger war, war an einen festen Schlaf nicht zu denken. Immerhin wollte ich morgens mit der 1. S-Bahn weiter.



Hi Michael,

Deine Abenteuer versetzen mich immer wieder in Erstaunen. Ich täte kein Auge zu, wenn ich ganz alleine im Freien nächtigen müßte, wo ich den Unbilden des Wetters, Tieren (vor allem Insekten, Spinnen und anderem Krabbelgetier) oder Räubern schutzlos ausgesetzt wäre. Dabei solltest Du als gutverdienender Doktor der Chemie ohne weiteres in der Lage sein, Dir eine teure oder doch zumindest ordentliche Herberge leisten zu können.

Zitat von Michael aus Zofingen
Was ich eigentlich erst vor wenigen Monaten mitbekommen habe: Viele Frauen trugen reichlich durchlöcherte lange Hosen, egal ob in Karlsruhe oder in Hamburg, in der Schweiz dagegen seltener.



Was an durchlöcherten Hosen toll sein soll, weiß ich nicht. Ich täte mir sowas weder kaufen noch selbst Löcher hineinschneiden. Ich wüßte zwar sehr gern, wer derlei Trends vorgibt und "ansagt", was hinterher als "angesagt" gilt, aber diese Frage hat mir noch niemand schlüssig beantworten können.

Zitat von Michael aus Zofingen
Plötzlich sprach mich eine Frau an, daß ihr Sohn auch gerne barfuß gehe, sogar im Winter, es diesmal jedoch nicht tat, weil sind zusammen beim Essen waren. Dann sprach mich auch noch der Sohn an. Er fragte mich, ob ich nicht häufiger Ärger mit Scherben hätte, was ich jedoch. Ich verneinte, bemerkte jedoch, daß ich dafür oft Ärger mit Polizisten hätte, speziell in der Schweiz. Scherben könne man ausweichen, sie bleiben liegen. Dagegen würden Polizisten nicht still bleiben, wenn man ihnen ausweicht. Ich erzählte ihm auch noch, daß ich mal im Jahr 2004 in Karlsruhe aus einer Straßenbahn der Linie 3 geholt wurde.



Ob jemand, der "gerade jetzt" nicht barfuß ist, sich aber als jemand, der üblicherweise barfuß zu laufen pflegt, darstellt, wirklich ein Barfußläufer ist, kriegt man im allgemeinen schnell heraus. Aufgrund unserer eigenen Erfahrungen können wir wohl ganz gut unterscheiden, was stimmen könnte und was nicht stimmen kann.

Zitat von Michael aus Zofingen
Während ich noch mit ihm sprach, schmiegte sich eine ca. 40jährige fett bepelzmantelte Frau an mich während ihr Mann uns beide fotografierte. Dann sagte sie auf „Deutsch mit Migrationshintergrund“: Das gibt ein Bild!



Da sieht man es wieder mal: Die positiven Reaktionen überwiegen!

Zitat von Michael aus Zofingen
Bald ging es weiter: erst mit dem RE nach Offenburg, dann mit dem RE nach Basel Bad. Bf. In diesem Zug sprach mich ein Schüler kurz vor dem Abitur stehender Schüler an wegen meiner Barfüßigkeit, wie oft ich das mache und seit wann. Und er war erstaunt. Und sah es positiv. Dabei war er selbst nicht allzu winterlich gekleidet: Er trug eine lange Hose mit Löchern und Turnschuhe mit Sokkenlosigkeitsvortäuschsokken.



Welchen Zweck es haben soll, Sokkenlosigkeit vorzutäuschen und dennoch Sokken zu tragen, hat mir auch noch niemand schlüssig erklärt. Diese Kleidungsstükke sind von allen die dümmsten und überflüssigsten, und weitaus abscheulicher als "richtige" Sokken!

Zitat von Michael aus Zofingen
Als ich in Olten aus dem Zug stieg, stieg gerade eine Frau durch eine andere Tür ein. Sie hatte ziemlich flippige Kleidung an und war, man glaubt es kaum, barfuß!



Vielleicht fuhr sie ja ins Tessin, wer weiß? Die Schweiz ist halt ein Barfußparadies! Ich selbst bin übrigens auch schon mal im Oktober in Olten barfuß in einen Intercity (nach Lausanne) gestiegen, und zwar im Jahre 2012, als Leo mich eingeladen hatte, einen Teil seines Urlaubs in Chamonix am Montblanc mit ihm zu verbringen (ich reiste mit dem Zuge nach Martigny, wo Leo mich abholte, und mußte dazu in Basel SBB, Olten und Lausanne umsteigen).

Barfüßige Herbstgrüße und nochmals großen Dank für den herrlichen Reisebericht,
Markus U.


Leo Offline



Beiträge: 742
Punkte: 490

03.11.2015 19:27
#4 Bahn-Spar-Tipps Zitat · Antworten

Hallo Michael, Dominik und andere Quer-durchs-Land- / Wochend- Ticket Fans,

diese „Sonderangebote“ sind m.E. Viel zu teuer: Wenn da ein Anschluß nicht klappt, schaut man in die Röhre und muß einfach warten...

Mit einem IC- oder ICE-Ticket gilt das nicht, da darf man bei mehr als 20 min zu erwartender Verspätung einfach den nächsten IC(E) nehemn – und zwar sogar ohne explizite Freigabe: Zur Not reicht einfach Foto der Meldung im DB-Navigator oder Bescheinigung „+10, Anschlußverlust“, falls der Angesprochene sich windet und keinen expliziten Vermerk erteilt „Zugbindung aufgehoben“. Bescheinigungen „IC4711 frei“ (mit Umweg über Karlsruhe damit man mit ICE nicht früher ankommt als mit IC über Koblenz gebucht) statt „Zugbindung aufgehoben“ darf man getrost ignorieren und einfach den schnellsten möglichen ICE wählen.. (UNBEDINGT die AGB http://www.bahn.de/p/view/home/agb/befoe...dingungen.shtml , insbesondrre 1. Link da studieren, die Infoblättchen der DB sind irreführend!)

Natürlich sind IC(E)-Fahrkarten oft teurer als die gut 40€ für die Sonserangebote, aber folgendermaßen geht es auch (relativ) billig:

1. Deutsche Karte separat buchen, bei der SBB ist es meist teurer!
2. Freitage und Sonntage meiden, insbesondere die Nachmittage!
3. Möglichst früh buchen! Beispiel: Heute gibt es für den 2.2.16 Basel Bad → Elsmshorn für 21,75€ mit Bahncard 25 (VORSICHT, d.h. NICHT MIT Halbtax trotz Railplus!!!!) oder 29€ ohne Bahncard
4. Einen Teil der Strecke im Nahverkehr zurücklegen: Für den 16.12. gibt es heute Karten ab 35,25 mit Bahncard25 bei ICE-Nutzung nur zwischen Karlsruhe und Hannover
5. Ganz Kurzfristig geht es immer mit einer Pseudo-IC(E)-Karte, die es aber nur online gibt: Hierbei wird der IC(E) nur zwischen 2 gleichgestellten Bahnhöfen benutzt. (Das sind meist alle Bahnhöfe im City-Ticket-Bereich: Eine Karte von „München“ nach „Hamburg“ gilt z.B. ab München Ost, Hbf oder Pasing bis nach Hamburg Hbf., Dammtor oder Altona.) Allerdings muß dazu im Fahrplan eine An- UND Abfahrtszeit hinterlegt sein, was z.B. in Hamburg NICHT zutrifft, wenn der ICE in Altona endet oder am Hbf beginnt; wenn er von Hannover kommt und nach Kiel weiterfährt aber schon. Diese Karten muß man online buchen: Von Basel Bad nach Elsmhorn über Hamburg Hbf und Hamburg Dammtor mit der erweiterten Verkehrsmittelwahl: Basel Bad – Hamburg Hbf und dann zum Schluß auch Hamburg Dammtor – Elmshorn OHNE IC und ICE (nur RE und S stehenlassen) – Hamburg Hbf – Hamburg Dammtor NUR ICE und IC (RE, S, U … unbedingt wegklicken!!!) Das gibt es heute sogar für morgen noch zum Preis von 21,75 mit Bahncard25 allerdings Abfahrt ab Basel schon ab 6:34h (oder 9:34 h und Aufenthalt 4h mitten in der Nacht in Göttingen) Riesenvorteil gegenüber den Sonderangeboten: Sobald ein Anschluß nicht geklappt hat und man mit mehr als 20 Minuten Verspätung am Ziel ankommen wird, darf sofort den nächsten ICE benutzen. (So wird dann Verspätung zu einem freudigen Erlebnis...)


Ich habe mich mit Beiträgen zu dem Them auch schon beim DB-Forum unbeliebt gemacht:

https://community.bahn.de/questions/9381...ehrszuge-nehmen

https://community.bahn.de/questions/9504...reiseweg-genutz

https://community.bahn.de/questions/9504...hlusse-verliere


Das ganze ist ein Problem mit 3 Richtungen der Optimierung:
Preis, Schnelligkeit und Flexiblität/Vorausbuchungsfrist.

Es gibt 3 (mit der DB) bis 5 Ansätze insgesamt:

1. Teuer, spontan und flexibel (Normalpreis mit teurer Bahncard50)
2. Rosinenpicker: 3 Monate vorher buchen, Freitage und Montage vermeiden, Zugbindung
3. Wie oben beschrieben: Spontan 1 Tag vorher buchbar aber sehr lange Fahrzeit und sehr billig.
4. Mit Fernbus: Etwas teurer als 3. aber viel schneller, Schnäppchen noch bis wenige Tage vorher (für die Bahn auch auf Bus-Suchportalen wie busliniensuche.de, aber oft nur zu ungünstigen Zeiten).
5. Mit dem Auto: Doppelt so teuer wie der Fernbus, aber spontan, flexibel und bei kurzfristiger Buchung wesentlich billiger als die Bahn (rein variable Kosten, das Auto hat man ggf. ja eh).


Gruß

Leo


P.S. (Lieber Michael, Dein Bericht hat mir wie üblich sehr gut gefallen, aber sonstige Kommentare habe ich dazu leider nicht.)


Engel Offline




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04.11.2015 06:49
#5 RE: Klassentreffen mit Hindernissen, Teil 5 Zitat · Antworten

Hi Micha
Mal wieder sein super guter Reisebericht von Dir . Ich weiß nicht ob ich für ein Jahrgangs-bzw Klassentreffen eine so weite Anfahrt in kauf nehmen würde. Aber wenn man wie Du eh ein Faible für das Reisen mit Schienenfahrzeugen hat kann man so ja gleich 2 angenehme Dinge miteinander verbinden.
Findet das Treffen eigentlich regelmäßig statt (jährlich) oder nur zu besonderen Anlässen (5- oder 10-Jähriges usw)? Wir hatten z.B. bis jetzt nur ein einziges Klassentreffen welches anlässlich der 20-jährigen Schulentlassung statt fand und eher aus einer Laune heraus entstand als ich auf der Geburtstagsfeier einer Freundin in nem Lokal zufällig ne alte Klassenkameradin traf die ich seit unserem Abschluß 1983 nicht mehr gesehen hatte obwohl wir gerade mal 5Km voneinander enfernt wohnen. Wir wollten dann noch öfters mal ein Treffen veranstalten, aber seit dem ist nichts mehr passiert.

Gruß Engel




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Engel Offline




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04.11.2015 07:16
#6 RE: Bahn-Spar-Tipps Zitat · Antworten

Hi Leo
Was Du immer alles an Verbindungen findest. Du hättest glatt bei der Bahn oder nem Reisebüro arbeiten können .

Mit der Zugbindung hatte ich auch mal fast Probleme bekommen. Das war vor 2 Jahren an Pfingsten als ich im Saarland nen Kurzaufenthalt wegen ner Untersuchung in ner Klinik hatte und danach noch Freunde dort besuchte. meine Anreise war etwas knapp kalkuliert wegen dem Termin den ich in der Klinik hatte, aber ne Verbindung früher zu fahren hätte mich fast den doppelten Preis gekostet. Und das Dilemma begann schon ganz am Anfang.
Zu der Zeit wurde hier bekannt dass die Schwarzwaldbahn entgültig beschlossen hat den Streckenabschnitt "Calw - Weil der Stadt" wieder zu aktivieren. Diese Strecke wurde seit Stilllegung der alten Strecke durch den Busverkehr geregelt. Da es aber zu viele Fahrten für die DB alleine waren wurde ein Vertrag mit dem privaten Busunternehmen VOLZ geschlossen der dann etwa die Hälfte aller Fahrten zwischen Calw und WdS übernahm und zusätzlich noch im Gegensatz zur DB die kleinen Nebenorte anfuhr. Mit der Wiederaufnahme der Zugverbindung wird dieser Vertrag aber hinfällig. Als das bekannt wurde merkten viele Leute die aus den Ortschaften nach Calw oder WdS mit dem Bus fuhren um dort mit dem Zug weiter zu fahren (Stuttgart, Horb, Tübingen, Pforzheim etc) dass komischerweise alle DB-Busse wie gewohnt mehr oder weniger pünktlich fuhren ( die mit Zuganschluß eigentlich immer pünktlich wenn nicht gerade n Unfall die Strecke blockiert) aber die Firma VOLZ vermehrt gerade auf Fahrten mit Zuganbindung so verspätet fuhr dass man den Zug nicht mehr erreichte. Und das auch noch mit fadenscheinigen Ausreden. Nach mehreren Klagen die über DB eingegangen sind (bei VOLZ hatten die Klagen keine Wirkung) hat DB angedroht sofort den Vertrag zu kündigen und nicht erst wenn die Bahnstrecke Calw - WdS fertig gestellt ist. Das hat gewirkt.
Für mich leider zu spät. An besagtem Tag stand ich also in Althengstett und wartete auf den Schnellbus der Firma VOLZ. Nach Ankunft in Calw hätte ich normal ca 6-8min Zeit um auf die Hochhaltestelle der Bahn zu kommen was völlig ausreichnd ist. Leider kam der Bus ca 20min zu spät und es gab im nachhinein recherchiert absolut keinen Grund für die Verspätung. Dies hatte zur Folge das ich in Calw 1h später weg kam und somit den Zug in Pforzheim nach Karlsruhe auch verpasste. hier musste ich widerum einen späteren Zug nehmen was sich wie ein Rattenschwanz auf der ganzen Strecke bis Homburg weiter zog.
GsD wurde ich nur 3 mal kontrolliert, aber niemand schien Anstoss daran zu nehmen dass ich eigentlich jedesmal im Falschen Zug saß .

Beim nächsten mal werd ich wohl auch schauen ob ich nen Fernbus finde der in etwa meine Strecke fährt, oder ich schau mal in einschlägigen Mitfahrzentralen rein.

Gruß Engel




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Engel Offline




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05.11.2015 09:30
#7 RE: Klassentreffen mit Hindernissen, Teil 5 Zitat · Antworten

Zitat von Markus U. im Beitrag #3
Welchen Zweck es haben soll, Sokkenlosigkeit vorzutäuschen und dennoch Sokken zu tragen, hat mir auch noch niemand schlüssig erklärt. Diese Kleidungsstükke sind von allen die dümmsten und überflüssigsten, und weitaus abscheulicher als "richtige" Sokken!



Ich spreche diesen "Halbsocken / Füßlingen" doch eine gewisse Daseinsberechtigung zu. Es gibt Menschen die, egal ob sie trainierte BFler sind oder nicht, eine übermäßige Schweißentwicklung an den Füßen haben (meist in Verbindung mit übermäßigem Handschweiß). Dies kann permanent sein, aber auch nur in bestimmten Situationen auftreten (Angst, Nervosität, Erregung, usw). Dies geschieht unbeabsichtigt und kann beim tragen von Schuhen aus empfindlichen Materialien zu einer unschönen Fleckenbildung führen, mal ganz von der hygienischen Seite abgesehen. Diese Socken gibt es übrigens auch in einer extra stark saugfähigen Einwegvariante (ursprünglich für den medizinischen Bereich konzipiert) und auch in verschiedenen Modellen (z.B. Zehensocken, selbige mit offenen Zehen, oder ohne Zehen), je nach getragenem Schuhmodell. Wenn ich zu starker Schweißbildung neigende Füße hätte und Schuhe tragen würde wäre ich im Sommer froh über solche Socken wenn ich in Bermudas oder kurzen Hosen mit leichten atmungsaktiven Wildlederslipern durch die Stadt flaniere. Viele von uns kennen das Gefühl von vollgelaufenen Gummistiefeln aus der Kindheit und das dazugehörende schmatzende Geräusch . Und mal ehrlich es gibt nix schlimmeres als die Kombi von kurzen Hosen (egal welcher "Kürze" sie angehören), minimalem Schuhwerk und Tennissocken oder gar Kniestrümpfen. Ok, vielleicht im traditionellen Sinne bei Krachledernen Hosen oder nem Kilt, aber sonst ein no-go.

Also haben gerade diese Socken, zumindest für mich gesehen eher eine Daseinsberechtigung als das was man im allgemeinen als "normale" modelle ansieht, weil sie einen sinnvollen Zweck erfüllen ohne aufzutragen. Ich bandagiere mir auch nicht den ganzen Arm nur weil ich mir das Handgelnk verstaucht habe

Gruß Engel




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Admin


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09.11.2015 09:51
#8 RE: Bahn-Spar-Tipps Zitat · Antworten

Zitat
3. Wie oben beschrieben: Spontan 1 Tag vorher buchbar aber sehr lange Fahrzeit und sehr billig.
4. Mit Fernbus: Etwas teurer als 3. aber viel schneller, Schnäppchen noch bis wenige Tage vorher (für die Bahn auch auf Bus-Suchportalen wie busliniensuche.de, aber oft nur zu ungünstigen Zeiten).



Hier muss ich doch mal einlenken. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist der Fernbus so ziemlich die billigste Variante - mit einigen Pferdefüssen.

Zum einen ist das Netz der Haltestellen relativ dünn, und wenn ich dann noch die Fahrtkosten und -Zeit zum Startpunkt rechne, komme ich leicht beim Preis über die Preise bei den Spezialtouren von Leo. Wenn ich aber, wie zB Jorge, im Einzugsbereich eines Fernbusses wohne dann rechnet es sich schon. Bis München ZOB mit der sowieso vorhandenen IsarCard in 40 Minuten, danach mit dem Postbus für 15 Euro nach Halle, zur besten Tageszeit (Samstag vormittag) und mit nur sehr geringer staubedingter Verzögerung.

Die Strecke München/Berlin bzw München/Hamburg ist bei den Fernbussen wenig ausgelastet, wohl auch weil es da etliche sogenannte Sparpreise der Bahn gibt.

Bei anderen Strecken, insbesondere ins europäische Ausland haben die Fernbuslinien ihr eigenes Preismodell. Bis 2 Wochen vor Abfahrt absolut billig bei der von mir gewählten Strecke 19 Euro. - eine Woche vorher 39 und am Abfahrtstag 49 jeweils zur besten Reisezeit. Normal sind die Busse gut pünktlich, doch keine Regel ohne Ausnahme. Für die verspätete Abfahrt auf meiner Hinfahrt gab es 2 Freikarten ohne Streckenbegrenzung, mit Gültigkeit für ein Jahr. Da such ich mir natürlich dann die weitestmögliche Strecke aus ;-)

lG vom Gabriel

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