Aufgrund nicht zusammenpassender öffnungszeiten war ich gestern im Uhrenturm des ehemaligen nähmaschinenwerks von Singer, dann Veritas, der auch als wasserturm dient:

Neben einer ausstellung zur geschichte des werks und verschiedener produkte (dabei bin ich auch darauf gefunden, dass eine mechanische Singer-maschine im familienerbe höchstwahrscheinlich von hier stammte) sind auch reproduktionen diverser kunstwerke zu sehen, nur teilweise mit barfußbezug:

"Frühling" von Laurens Alma-Tadema (1894), fiktives antikes frühlingsfest
Heute dann in die "Alte Burg", tatsächlich ein fachwerkhaus:

Neben einigem zur stadt- und industriegeschichte sowie nachgebildeten alten schul- und wohnräumen widmet sich die sonderausstellung den verschiedenen bodenbelägen:


Besucher werden dazu eingeladen, diesen teil barfuß zu erkunden, aber in den sandigen passagen habe ich keine spuren gefunden, die darauf deuten, dass das kürzlich außer mir auch jemand gemacht hat.
Und in der tat gibt es in diesem städtchen sehr viel pflaster verschiedener art, ob kopfsteinpflaster, kleinpflaster, pflastersteine aus kupfererz-schlacke oder gebrannte ziegel. Darunter der märkische sand, der in den parks und wäldern rundum zu genießen ist (wie ein anschließender rundgang auf der "Grünen Route" bestätigt.
Wittenberge war einmal eine bedeutende industriestadt. Heute ist vieles davon geschlossen, noch gibt es ein ausbesserungswerk der Deutschen Bahn (der "Wittenberger Steuerwagen" mag manchen ein begriff sein) und einen "Historischen Lokschuppen" mit leider sehr eingeschränkten öffnungszeiten, aber das ist ein anderes thema.
Eine reise wert? Wohl nicht, dafür sind die ausstellungen zu klein. Aber wenn jemand in der gegend ist, kann es sich lohnen. Und es gibt sogar ein paar wochentage, an denen beide ausstellungen besucht werden können (ging sich bei mir aus terminlichen gründen allerdings nicht anders aus).