Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

... geht ganzjährig barfuß, am liebsten im winter. Die folgenden interviews sollten jeweils an der stelle beginnen, wo das zur sprache kommt.

Hallo,

Kurzzeitvermietungen sind nicht nur in Innenstädten ein Problem, sondern auch in exklusiven Kurorten, etwa auf Sylt. Für Hausbesitzer kommt es finanziell günstiger, Wohnraum an Urlauber wochenweise zu vermieten und zeitweilig leerstehen zu lassen als an "normale" Mieter zu vermieten. Und wenn dort tatsächlich "normale" Wohnungen gebaut werden, dann sind es teure Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen, die sich ein Normalsterblicher nicht erlauben kann. Eine Verkäuferin in einem Aldi-Laden auf Sylt etwa wäre gezwungen, eine Wohnung auf dem Festland zu nehmen und jeden Tag mit dem Zug (oder Autoreisezug) zur Arbeit auf die Insel zu fahren und nach Feierabend wieder zurück. Vermutlich müßte die Verkäuferin schon weiter weg pendeln, da in der Stadt Niebüll, die der Insel am nächsten gelegen sind, die Mieten mittlerweile auch dem "Sylt-Standard" angenähert sind.

Auch in den steuergünstigen Kantonen, z.B. Zug kann man ähnliches beobachten. Nur noch reiche Leute können hier die Mieten bezahlen, arme Schlucker sind genötigt, in einen Kanton mit höherem Steuersatz auszuwandern. Erwünscht sind etwa Leute, die anderswo jährlich 500000 SFR Steuern müssen, im Kanton Zug "nur" 100000 SFR. Dagegen sind arme Schlucker mit einer Steuerrechnung von jährlich 5000 SFR anderswo im Kanton Zug unerwünscht, wenn sie hier nur 1000 SFR bezahlen müßten. Die reichen Fatzkes wollen halt unter sich bleiben und ihren Lebensraum nicht mit armen Siechen teilen.

Nachdenkliche Grüße
Michael aus Zofingen