Hobby-Barfuß-Renaissance-Forumein kleines demokratisches Forum für Leute, die gerne barfuß laufen
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Barfußreise ins Wallis
in Barfuß und Leben 26.05.2025 08:54von Michael aus Zofingen •

Hallo,
der Samstag, der 24.5.2025 sollte tagsüber trocken bleiben und recht sonnig. Zielgebiet war das Wallis, in dem ich ohne Schiffe barfuß mit dem Generalabo unterwegs sein wollte. Ich radelte bei Sonne und 11°C in Richtung Zofinger Bahnhof, um den eingeplanten Interregio um 6:17 Uhr zu erreichen. Dieser Zug fuhr an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten 15 Minuten früher als sonst und benutzte die alte Strecke über Langenthal und Burgdorf bis Bern. Anders als am Vortag verließ ich den Zug nicht in Palézieux, sondern in Lausanne. Dort hatte ich Anschluß an einen Regioexpreß bis St-Maurice. Ich ging barfuß zur Abtei (https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice), bevor ich zum anderen Bahnsteig wechselte, von wo ich mit dem Regionalzug weiter nach St-Gingolph fuhr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck...93Saint-Maurice
https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Gingolph_VS
Vom Bahnhof schritt ich barfuß westwärts und gelangte so zu einer alten Steinbrücke, die den Grenzfluß Morge überspannt. Weiter ging ich zu einer Kapelle im französischen Teil des Ortes, die gerade offen stand. Ich kam an einer Kirche vorbei, wo gerade Markt war. Einige alte Leute starrten auf meine nackten Füße. Ich schritt hinab zum Genfer See, wo ein Veloweg am Ufer entlang führte. Dieser führte teilweise über Holzbretter, teilweise über Metallgitter wieder in den Schweizer Teil. Zwischen diesem Übergang und der alten Steinbrücke führt die Hauptstraße über die Grenze, dieser Übergang ist als einziger bezöllnert, ein Grund, diesen nicht zu benutzen. Ich kam zum Schiffsanleger, wo gerade ein Dampfer anlegte (möglicherweise derselbe wie auf dem Wikipedia-Bild). Dann war es Zeit, zurück zum selben Zug zu gehen (ein baugleicher wie auf dem Wikipedia-Bild).
Mein nächstes Ziel war Siders. Ich hätte im Regionalzug sitzen bleiben können, zog es aber vor, in St-Maurice in den schnelleren Regioexpreß zu wechseln. Etwas abseits vom Bahnhof befindet sich die Talstation der Standseilbahn nach Crans-Montana:
https://de.wikipedia.org/wiki/Standseilb...e-Montana-Crans
Ich schritt barfuß zur Talstation und benutzte die bemannte Seilbahn nach oben, wo ich 26 Minuten Aufenthalt bis zur Talfahrt hatte. In der Zwischenzeit ging ich Richtung Zentrum und zurück zum Bahnhof. Eine aus architektonischer Sicht sehenswerte Stadt ist Crans-Montana wirklich nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Crans-Montana
Bei der Talfahrt nahm ich vorne Platz, von wo ich die Hochhäuser der Stadt Siders im Blick hatte, fast schon wie in einer Großstadt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Siders
Ich verließ die Seilbahn, ging zum Bahnhof und fuhr mit dem nächsten Regionalzug nach Leuk, um von dort nach Leukerbad zu kommen. Für eine Fahrt mit der Zahnradbahn kam ich allerdings 58 Jahre zu spät, ich mußte auf den Omnibus ausweichen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Leuk-Leukerbad-Bahn
Der Bus schraubte sich vorbei an der historischen Altstadt den Berg hinauf und über etliche Brücken nach Leukerbad. Auf der Fahrt sah ich einig Reste der Bahntrasse, ebenso das heute einen Lebensmittelladen beherbergende Bahnhofsgebäude in Inden und einen Güterwagen. Der Bus fuhr in Leukerbad im Busbahnhof ein, eine großzügige Konstruktion, wie man sie in eher in einer Stadt erwartet. Bis zur Abfahrt hatte ich 31 Minuten Zeit, also ging ich noch barfuß durch den Ortskern, der architektonisch seine Ursprünglichkeit bewaren konnte (im Gegensatz von Crans Montana).
https://de.wikipedia.org/wiki/Leukerbad
Mit dem Bus fuhr ich zurück zum Bahnhof Leuk. Unmittelbar nördlich des Bahnhofs befindet sich eine Grünfläche mit Insektenhotel. Mit dem nächsten Regionalzug fuhr ich nach Raron und ging barfuß zu den unmittelbar nebeneinander stehenden Talstationen zweier Luftseilbahnen nach Unterbäch bzw. Eischoll. Mit ersterer fuhr ich nach Unterbäch, es windete stark.
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterb%C3%A4ch
Von der Kabine konnte ich erkennen, daß auf einer Grünfläche einige Kinder und Erwachsene barfuß waren. Nach Ankunft in der Bergstation ging ich erst in die benachbarte Kirche. Ursprünglich hatte ich vor, mit der stündlich verkehrenden Seilbahn wieder runterfahren und mit der anderen Seilbahn hoch nach Eischoll und wieder zurück. Als ich aber einen Wegweiser nach Eischoll sah, folgte ich diesem, erst auf Asphaltstraßen. Als an einer Abzweigung zwei Wanderwege nach Eischoll führten, wählte ich den kürzeren. Er führte über Graswege, dann aber versperrte ein umgestürzter Baum den Weg. Ich kam noch gut vorbei. Als aber immer mehr Bäume den Weg versperrten, kehrte ich um und benutzte den zweiten Wanderweg. Auch dieser Weg war anfänglich barfuß gut begehbar, mal Gras, mal Waldboden. Auch hier gab es einige umgestürzte Bäume, jedoch blockierten sie nicht mehr den Weg. Der weg führte über einige Brücken aus Holz. Eine Brücke dagegen fehlte, so daß ich durch Matsch waten mußte (ich bemerkte auch einige Abdrücke von Profilsohlen, also schien dieser Weg durchgängig zu sein. Später wurde der Weg steiniger, bis er kurz vor Eischoll auf einer Straße weiterführte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eischoll
Im Ortskern schien irgendeine Veranstaltung zu sein, überall parkierten 4räder, überall uniformierte Musiker (Schützenverein?) und Zuschauer. Durch das Gedränge wollte ich nicht, also ging ich zur Seilbahnstation:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftseilba...2%80%93Eischoll
Mit der nächsten Kabine fuhr ich ins Tal, schritt zum Bahnhof und benutzte den nächsten Zug nach Brig. Dank meiner Wanderung war ich nun nicht nur eine halbe Stunde eher in Brig als geplant, sondern meine Füße waren immer noch mit Schlamm vermohrt. Ich verließ den Bahnhof, ging durch die Stadt zu einem Brunnen, um mit eiskaltem Wasser den "Mohr" von den Füßen zu waschen. Dann ging ich in Richtung Stockalperpalast, bevor ich zurück zum Bahnhof ging. Ein Regioexpreß brachte mich über die alte Lötschbergstrecke nach Spiez:
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6tschberg-Bergstrecke
In Spiez endete dieser Zug, ich wechselte zum anderen Bahnsteig, wo bald darauf ein Zug nach Basel eintraf. Während es in Brig noch sonnig und warm war, war es in Spiez stark bewölkt und deutlich kühler. Mir blieb die Wahl, in Bern umzusteigen mit langer Wartezeit auf einen Interregio oder in Olten mit kürzerer Wartezeit auf eine S-Bahn (und 4 Minuten späterer Ankunft in Zofingen). Ich wählte letzteres. Auch dieser Zug verkehrte über Burgdorf. In Olten machten giftig dreinblickende Bahnschroter (eigentlich nichts anderes als bewaffnete Türsteher) den Bahnhof unsicher, ich mied deren Nähe. Um 21:44 Uhr traf ich in Zofingen ein, bei einsetzendem Regen radelte ich barfuß nach Hause.
Meine 8. Barfußreise mit dem Generalabo war beendet, auch diese Fahrt hat mir gefallen.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen
RE: Barfußreise ins Wallis
in Barfuß und Leben 27.05.2025 10:48von Lebenskünstler • Admin | 1.387 Beiträge | 1291 Punkte
RE: Barfußreise ins Wallis
in Barfuß und Leben 28.05.2025 10:45von Michael aus Zofingen •

Hallo,
ich besitze ein Generalabo für ein ganzes Jahr, davor nur ein Halbpreisabo. Für Leute im Rentenalter kostet das Jahresabo ca. 3/4 wie für Leute im Berufstätigenalter. Grob überschlagen müßte ich etwa viermal im Monat eine Strecke zurücklegen wie wenn ich viermal kurzfristig eine Tageskarte zum Halbpreis gelöst hätte.
Bei wirklich schlechtem Wetter bringt weder barfüßiges, noch fett beschuhtes Bahnfahren keinen Spaß, und bei richtig heißem Wetter auch nicht. Da möchte ich mich lieber an irgendeinem ruhigen Gewässer aufhalten. Allzu oft kann ich aber auch nicht fahren, dann käme ich nämlich weder dazu, die Fahrten sorgfältig einzuplanen, noch darüber hier zu berichten. In der Tat müssen wegen meines GAs andere Dinge drunter leiden, etwa Bücher lesen, Wohnung putzen, Wäsche waschen, Schuhe putzen (nein, dazu bin ich auch ohne GA nicht mehr gekommen ).
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen
RE: Barfußreise ins Wallis
in Barfuß und Leben 28.05.2025 12:33von Lebenskünstler • Admin | 1.387 Beiträge | 1291 Punkte
Zitat von Michael aus Zofingen im Beitrag #3
Allzu oft kann ich aber auch nicht fahren....
es müssen ja nicht immer gleich tagesfüllendes Ausflüge sein, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang

Mir gefällt am GA der Schweiz, dass man wirklich fast alle Verkehrsmittel nutzen kann, auch etliche Standseilbahnen, manche Luftseilbahnen und viele der Schifffahrtslinien. Dazu kommt, dass man in der Schweiz einen sehr gut getakteten Fahrplan hat, auch vermeintlich abgelegene Dörfer werden oft stündlich mit dem Autobus bedient.
In Deutschland ist das zwar mit dem Deutschlandticket besser geworden, doch was nutzt das, wenn es - wie z.B. hier am Ort - keine vernüftige Busanbindung gibt.
Grüßle vom Lebenskünstler
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