Hallo,
der Freitag, der 6.6.2025 sollte im Norden weitestgehend trocken bleiben. Diesmal wollte ich mein Generalabo ebenfalls nahe der Grenze zu Deutschland benutzen, jedoch zum Teil auf Wasserwegen. Ich radelte bei klarem Himmel und 16°C in Richtung Zofinger Bahnhof, um die Nationalbahn um 6:18 Uhr bis Lenzburg zu erreichen. Im Zug hieß es plötzlich, die Abfahrt würde sich wegen Problemen am Zug verzögern. Als der Zug um 6:30 Uhr immer noch stand, stieg ich aus und wechselte zum Bahnsteig der S29, die 9 Minuten später abfahren würde (und es auch tat). Die Nationalbahn war nun auch weg, vermutlich würden aber in Lenzburg deren Anschlüsse wie mein Zug nach Zürich nicht warten. Die S29 brachte mich nach Olten, wo ich auch tatsächlich einen Zug ohne Halt bis Zürich HB erwischte.
Ich nahm vorne im Zug nahe der Tür Platz, machte mich für einen Spurt nach Gleis 4 bereit, vielleicht würde ich ja dank meiner kurzen Wege durch die Haupthalle noch meinen ursprünglich geplanten Zug nach Weinfelden erreichen. Ich erreichte ihn, und in Weinfelden erreicht ich den Anschluß nach Romanshorn. Um 8:42 Uhr war ich dort, erst um 9:25 sollte mein Schiff fahren (ich hätte es noch knapp erwischt, wenn ich in Zürich den Anschluß nicht mehr bekommen hätte).
So hatte ich Zeit, bis das Schiff "St.Gallen" ablegte. https://de.wikipedia.org/wiki/St._Gallen_(Schiff,_1967)
Ein Kind auf dem Anleger sagte zur Mutter: "der Mann ist barfuß." Es waren nicht viele Leute an Bord. Das Schiff bediente die Stationen am Schweizer Bodenseeufer bis Kreuzlingen, bevor es noch in Konstanz, Insel Mainau und Meersburg hielt. Da letztere zwei Stationen nicht ohne Zusatzkosten mit dem GA errreichbar waren, stieg ich in Kreuzlingen aus, um 5 Minuten später in Richtung Stein am Rhein weiterzufahren. Das Schiff "Schaffhausen" (https://de.wikipedia.org/wiki/Schaffhausen_(Schiff,_1970) ) wartete bereits und war wesentlich voller. Es befuhr zunächst den Hafen von Konstanz, um dann ostwärts in den Rhein einzufahren, um jede Anlegestelle zu bedienen. Gleich am Anfang mußte das Dach eingezogen werden, um unter einer Brücke durchzukommen.
Während auf dem Bodensee noch die Sonne schien, gab es auf dem Oberrhein einige Schauer, aber das Dach schützte mich. Bei meiner Planung sollte dieses Schiff nur bis Stein am Rhein fahren, tatsächlich fuhr es aber nach Schaffhausen, was mich bewog, auf dem Schiff zu bleiben, was ich nicht bereute. Immerhin unterquerte es die Eisenbahnbrücke Hemishofen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnb...Ccke_Hemishofen
Über diese Brücke fahren nur noch Museumszüge. In Schaffhausen verließ ich das Schiff und ging barfuß durch die Altstadt in Richtung Bahnhof. Es war jetzt wieder sonnig. Ursprünglich hatte ich geplant, von Stein mit dem Omnibus nach Singen zu fahren und wieder zurück. Das wurde nun nichts. Um wieder in den Zeitplan zu kommen, fuhr ich von Schaffhausen mit der S-Bahn bis Steckborn, um dann mit dem Gegenzug bis Stein zu fahren. In Steckborn fragte mich ein besoffener Mann: "Bist du Jesus?" In Stein hörte ich den Kommentar eines Anzugträgers mit Stock: "So würde ich nie rumlaufen." Ich konnte mir ein "Das verlangt doch auch niemand" noch verkneifen.
Von Stein brachte mich der Bus Nr. 825 zum Bahnhof Frauenfeld. Mit der Frauenfeld-Wil-Bahn fuhr ich bis Wil. Der Interregio nach Zürich wurde dort nicht gewendet, sondern fuhr weiter nach Luzern über Zug, so daß ich sitzen blieb. In Luzern wechselte ich den Bahnsteig und fuhr zurück nach Zofingen. Unterwegs setzte heftiger Regen ein. Um 20:31 Uhr traf ich in Zofingen ein, bei stark bewölktem Wetter, jedoch kurzfristig ohne Regen radelte ich barfuß nach Hause.
Meine 13. Barfußreise mit dem Generalabo war beendet. Morgen und übermorgen werde ich ebenfalls unterwegs sein, danach soll es über 30°C werden. Zum Baden in der
Aare werde ich weiterhin das Velo benutzen.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen