Hallo,
der Sonntag, der 29.6.2025 sollte in der Schweiz wieder einmal sonnig und heiß werden, daher rechnete ich mit vollen Schiffen und verzichtete auf eine barfüßige Schiffsreise. Ich wollte auch spätestens am Mittag einen Badeplatz erreichen, da ich auch hier mit Hochbetrieb rechnete. Ich radelte barfuß bei wolkenlosem Himmel und 19°C in Richtung Zofinger Bahnhof, um den Interregio um 6:32 Uhr bis Bern zu erreichen. Dieser Zug endete tatsächlich in Bern, da wegen Bauarbeiten die Strecke Bern-Freiburg unterbrochen ist.
Bahnersatz
Eigentlich hasse ich überfüllte Bahnersatzbusse. Da aber an einem Sonntag kein Berufsverkehr herrscht und so früh kaum Touristen unterwegs sind, rechnete ich nicht mit überfüllten Bussen. Andererseits glaubte ich, daß weder auf der Autobahn, noch in den Innenstädten am Sonntagmorgen viel Individualverkehr herrscht, so daß die Ersatzbusse ihren Fahrplan einhalten konnten. Ich hatte 7 Minuten, um barfuß den Weg vom Bahnsteig zur Abfahrstelle Q zu erreichen. Alles war gut beschildert, überall standen Auskunftsleute. Ich erreichte einen Gelenkbus, der zusammen mit zwei Doppeldeckerbussen abfuhr, es war reichlich Platz. Die Busse benötigten 40 Minuten bis zum Freiburger Bahnhof, wo der Bus unterirdisch in der Rotunde hielt. Ohne Schwierigkeiten erreichte ich einen Intercity Richtung Lausanne (ohne Streckenunterbruch wäre ich etwa eine halbe Stunde eher hier gewesen). Dieser Zug hielt auch nicht in Romont und Palézieux, so daß Reisende von Zofingen nach Romont und Palézieux, wenn sie höherrangige Züge benutzen wollen, eine Stunde länger benötigen.
Ich fuhr über Lausanne hinaus nach Renens, wo 12 Minuten später ein Regionalzug (bis vor wenigen Jahren nannte man diese Züge noch "S-Bahnen") Richtung Vallorbe fahren würde. Ich fuhr aber nur bis Arnex, da ich weiter mit einem Kraftomnibus ins historische Städtchen Orbe wollte.
Orbe
Der Bus fuhr pünktIich ab und kam pünktlich an. An der Haltestelle Orbe Post stieg ich aus und schritt barfuß die Treppen runter zum Bahnhof. Der elektronische Fahrplan hatte für 9:42 einen Regionalzug nach Charvonnay angekündigt, ich wollte mit einem ehemaligen Triebwagen der Albtalbahn fahren:
ehemaliges Offtopic-Fahrzeug der Albtalbahn
Ich fand zwar den "Straßenbahnwagen", jedoch verkehrte er nicht, dafür wartete ein Ersatzbus, kotz, würg! Er brachte mich nach Charvornay, wo einige Minuten später ein Regionalzug mich nach Yverdon brachte. Hier mußte ich 16 Minuten auf den Intercity nach Neuenburg warten.
Nun mußte ich "nur" noch zum Badeufer in Auvernier kommen, und das geht am besten mit dem Bus zum Place Pury und weiter mit der "Straßenbahn" (Littorail). 45 Minuten nach Erreichen des Neuenburger Bahnhofs würde ich in Auvernier an der Haltestelle sein, bei 12 Minuten Fahrzeit. Für Schweizer Verhältnisse, noch dazu in einer Großstadt, ist so etwas extrem schlecht. Besonders abstoßend ist, daß die Littorail alle 20 Minuten fährt, der Bus jedoch 2 Minuten nach der Abfahrt des Trams ankommt. am Neuenburger Bahnhof überbrückte ich die Wartezeit auf den Bus, daß ich mich auf eine Treppe im Schatten stellte. Die Steinstufen waren anders als der Asphalt nicht heiß. Am Place Pury konnte ich mich im formschönen Wartehäuschen auf eine bank setzen, gechützt vor der prallen Sonne. Endlich kam die Littorail und brachte mich zur Haltestelle ca. 100 Meter "rechts" vom Bahnübergang (Fahrtrichtung meines Zuges entgegengesetzt wie im Video):
Littorail
Es waren sehr viele Leute am See, so daß ich nur unter Schwierigkeiten einen Platz im Schatten fand. Ich mußte ganz an andere Ende des Strandes, nachdem ich mich an Zelten, Grillplätzen, Sonnenschirmen, Booten, Fahrrädern vorbeigeschlängelt hatte. Später kamen doch deutlich mehr Leute. Das Wasser war angenehm warm, aber es war schwierig, ins Wasser und wieder heraus zu kommen, da viele direkt am Ufer im Wasser saßen. Auch mußte man sich vor Stand-up-Paddlern in Acht nehmen.
Um 19:37 fuhr mein Tram in Richtung Place Pury. Als ich mich zur Haltestelle begab, ging auch 3 Jugendliche ohne T-Shirt dorthin, einer war barfuß. Aber nur einer von denen (ein Nichtbarfüßer) betrat das vollbesetzte Tram, die anderen gingen zum Spielplatz. Für mich hatte das zur Folge, daß ich das Anziehen des T-Shirts auf später verschob. Der Onlinefahrplan hattee 13 Minuten wartezeit auf einen Bus zum Bahnhof angekündigt, gefolgt von 20 Minuten Wartezeit am Bahnhof. Jedoch hielt bereits jetzt ein Bus an der Haltestelle, so daß ich einstieg. So erreichte ich noch die S-Bahn, die um 20:04 Uhr richtung Bern fuhr. In Bern wechselte ich auf einen Interregio nach Zofingen. Ich mußte barfuß zum weit entfernten Gleis 50 säckeln statt zum Gleis 10, Grund für die Gleisänderung war wohl die Streckensperrung Bern-Freiburg, was zu ca. 30 Minuten Wartezeit für die Züge Bern-Luzern bedeutet. Um 21:28 Uhr traf ich in Zofingen ein, bei wolkenlosem Wetter radelte ich barfuß nach Hause.
Meine 22. Barfußreise mit dem Generalabo war beendet.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen