Hi zusammen,
letzten Samstag war ich bei trokkenem windstillen Wetter mal wieder in den Löricker Rheinauen und habe einige alte persönliche Papiere verbrannt. Als ich beinahe damit fertig war, ließen sich einige junge Leute nicht weit von mir nieder und breiteten ihre Picknicksachen aus. Die meisten von ihnen waren fett beschuht und besockt; einige entledigten sich ihrer fetten Schuhe und Sokken, während andere sie anbehielten.
Als ich, nachdem ich alles verbrannt hatte, gehen wollte, luden sie mich ein, mich zu ihnen zu setzen und von ihren mitgebrachten Speisen zu essen, und sie erklärten mir, daß sie Veganer seien und sich für Tierrechte einsetzten. Nun halte ich eine solche Ernährung, wenn sie dauernd praktiziert wird, für nicht artgerecht (weil der Mensch als Allesfresser konzipiert ist), aber gerade weil ich ein Allesfresser bin, lange ich natürlich auch bei pflanzlicher Kost zu. Eine junge Frau fiel mir auf, weil sie diese komischen Zehenschuhe, so schwarze Dinger aus Gummi oder irgendeinem Kunststoff anhatte, und ich sprach sie darauf an. Da entgegenete sie mir, daß sie diese Dinger IMMER trüge, weil sie darin "wie barfuß" und somit "ganz natürlich" laufe. Da war ich doch ziemlich erstaunt und sagte ihr, daß ich meine Freizeit komplett barfuß verbringe und nur bei der Arbeit und in der Kirche Schuhe trage. Sofort kamen einige der üblichen Fragen: ob ich es denn nicht eklig finde, in der Stadt barfuß zu gehen, und es lägen doch überall Scherben rum, und ob ich keine Scheu hätte, barfuß auf ein öffentliches Klo zu gehen. Da entgegnete ich ihr zu ihrer Überraschung, daß ich meine Füße ebenso wie meine Hände wasche und daß ich es eigentlich ekliger fände, irgendwelchen Dreck an den Schuhen durch die Gegend zu tragen. Ich merkte aber, daß ich sie nicht überzeugen konnte, zumal sie dann noch meinte, barfuß zu gehen, sei ja nichts Besonderes (womit sie im Grunde recht hat), während ihre Zehenschuhe ein echter Hingukker und zugleich ein Schutz für ihre Füße seien. Damit ließ ich es bewenden, und es ergaben sich auch sonst recht interssante Gespräche über alles mögliche. So saßen wir bis tief in die Nacht am Rhein zusammen, und als alles aufgegessen war, half ich der Gruppe beim Aufräumen (es sollte ja schließlich kein Müll liegenbleiben), und dann ging ein jeder seines Weges.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.