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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

15.07.2012 13:04
Erste Eindrücke von Illertissen Zitat · Antworten

Freitag, 6.7.2012: Ich befand mich mittlerweile auf dem Stadtgebiet von Illertissen. Plakate wiesen auf das Kinderfest und auf den Auftritt der Gruppe „Barfuss“ am jetzigen Tag im Stadion (oder bei schlechtem Wetter im Bauhof) hin. Bis zum Beginn waren es noch Stunden, und das Wetter war sonnig. Mein erstes Ziel war der Bahnhof. Ich wollte mich erkundigen nach möglichen Zugverbindungen am Wochenende, falls mein Velo totale Schwierigkeiten machen würde, ich war ja vorgewarnt. Züge gab es etliche, das war nicht das Problem. Durch Spielen am Billetautomaten konnte ich erkennen, daß es möglich war, von dort Fahrkarten sogar bis St. Margarethen (dem ersten Schweizer Bahnhof nach einer Fahrt über Lindau und Bregenz), einschließlich Preis in Euro, der mir recht hoch vorkam (ich habe ihn heute nicht mehr im Kopf). Und die Velomitnahme hätte wohl noch zusätzlich die Hälfte gekostet (war allerdings nicht auf Anhieb ersichtlich). Und was mich besonders wurmte: Der Billetautomat schluckte keine Scheine von mehr als 10 Euro. Ob Illertissen einen bedienten Schalter hat, wo man mit größeren Scheinen bezahlen kann, habe ich nicht überprüft. Schließlich wollte ich ja nur im Notfall fahren. Für Leute, die ständig in einer Gegend den öffentlichen Verkehr benutzen, ist es nichts außergewöhnliches, immer das passende Geld parat zu haben. Aber wenn einer in eine Gegend kommt, in der man nie ist, man eigentlich auch nicht vor hat, den öffentlichen Verkehr zu benutzen, es aber aufgrund einer Panne doch tun muß, dann ist man fast genötigt, zum Schwarzfahrer zu werden. Schalter sind geschlossen oder nicht vorhanden, und wer hat schon das passende Kleingeld (in meinem Fall in ausländischer Währung) dabei? Manchmal habe ich den Eindruck, als ob Verkehrsunternehmen ihren Service deswegen stark einschränken und ihr Betriebsbedingungen nur für Insider verständlich machen, um möglichst viel „erhöhtes Beförderungsentgelt“ absahnen zu können.

Danach durchsuchte ich die Stadt nach Velohändler und nach einem Aldimarkt. An der Hauptdurchgangsstraße, nicht weit vom Bahnhof, sah ich einen Veloladen. Und den Aldi fand ich nach einer Fahrt in nördlicher Richtung. Nun wußte ich, wo ich am nächsten Tag Lebensmittel einkaufen würde und bei allfälligen Veloproblemen nicht auf den „Service“ Deutsche Bahn angewiesen sein würde. Nun war ich frei. Ich schob mein Velo barfuß durch verschiedene Straßen der Stadt. Auf dem Weg zum Schloß kam ich an einem Haus vorbei, vor dem ein Hauptsignal (Flügelsignal früherer Bauart) stand, was das Herz eines Offtopic-Fahrzeugfans höher schlagen läßt (Wenn Ulrich seine Reise nach Illertissen nicht kurzfristig abgesagt hätte, hätte er dieses Ding sicher auf „digitales Celluloid“ gebannt.

Vor dem Schloßberg stellte ich mein Velo ab und schritt barfuß die Treppe hoch zum Schloß. Ich betrat den Schloßhof und die Analgen, aber nicht das Schloß selber. Auch hier war ein Plakat angebracht, das über Termine, Veranstaltungsorte und Preise im Zusammenhang mit dem Kinderfest und Sportverein an diesem Tagen Auskunft gab. Es fing hier an zu regnen, aber nur kurz, die Bäume hielten den Regen ab. Ich ging wieder zurück zum Velo, dann zum Markt, wo sich eine Brunnenanlage befand. Ich schritt barfuß die Fließstrecke entlang, mein Velo auf dem Trocknen schiebend. Hier befand sich eine Mutter mit der kleinen Tochter, beide sprachen kein Deutsch miteinander. Die Mutter war fett beschuht und belanghost, die Tochter trug ein Sommerkleid und planschte barfuß im „Bächle“ (einen winzigen „Ratinger Schönheitsfehler“ übersehe ich einmal großzügig). Als ich an ihnen vorbeischob, wirbelte das Kind mit dem Fuß Wasser auf, um mich naßzuspritzen. Es war aber zu klein, ihm gelang es nicht einmal, bis zu meinen Hosensäumen hochzuspritzen. Ich drehte mich um, um ebenfalls den Weg des Wassers zu beeinflussen, allerdings in Form einer Welle. Als diese Welle das Kind erreichte, sagte es: „Hihihihihi!“

Ich setzte mich auf eine Bank, um was zu essen. Später kamen auch noch ein paar Jugendliche in die Nähe. Während die meisten neben dem Bächle gingen, schritten 2 hindurch, und zwar MIT Schuhen (ein Mädchen in Flipflops (und Hotpants), ein Knabe in fetten Turnschuhen MIT Socken (und ¾-Hosen)). Sie bewegten sich auf den Brunnen mit den Fontänen zu. Nach einiger Zeit stellten auch sie fest, daß barfuß doch besser ging. Auch ein paar andere Knaben zogen Schuhe (und alle bis auf einen auch Socken) aus und gingen durchs Wasser. Plötzlich ging auch noch ein anderes Mädchen, das vorher nicht dabei war, barfuß (jedoch mit langen, nicht aufgekrempelten Jeans und fettem Wollpullover vergleichsweise winterlich gekleidet) durch den Brunnen, ohne sich an nassen Hosensäumen zu stören. Daß das Ganze nicht gerade geräuschlos vor sich ging, versteht sich von selbst. Nach einiger Zeit gingen sie fort, die „Dame“ in langen Hosen entfernte sich als einzige barfuß (und hatte kein Transportgebinde dabei), während die anderen es vorzogen, ihre Treter wieder anzuziehen.

Es war ca. 19.30 Uhr, als ich den Markt verließ. Zwar wollte ich nicht an einem Konzert teilnehmen, aber ich könnte ja in die Richtung fahren (möglicherweise würde ich dort bekannte oder noch nicht bekannte Barfüßer treffen, dann wäre ich vielleicht doch reingeangen). Wo war es? Am Schönwetter- oder am Schlechtwetterort? Ich fuhr zum näheren Schlechtwetterort, wo ich es glaubte. Ich hatte beim Lesen der Plakate das Wort „Bauhof“ nicht genau genug gelesen und daraus das interpretiert, was wohl jeder flüchtig lesende Offtopic-Fahrzeugfan daraus interpretieren würde oder man immer nur das versteht, von dem man nichts versteht („ich versteh immer nur B…..“). Ich sah sofort, daß hier kein geeigneter Ort (etwa in Form eines stillgelegten Güterschuppens) vorhanden war. Dafür lungerte hier Jugendliche herum. Nach einiger Zeit löste sich ein Mädchen (das mit ärmellosem Top, Hotpants und Flipflops mit Abstand am sommerlichsten gekleidet war). Es fragte mich: „Ist es nicht zu kalt ohne Schuhe?“ Ich antwortete: „Nein, sonst würde ich welche anziehen.“ „Aber das ist doch dreckig!“ „Es gibt schlimmeres!“ Dann fragte es: „Haben Sie kein Hemd?“ „Doch!“ „Und warum tragen Sie es nicht?“ „Weil es noch nicht zu kalt ist!“ Ein Knabe aus der Gruppe rief: „Aber es gibt doch Gewitter!“ Ich antwortete: „Dann ist es Zeit genug, was wärmeres anzuziehen.“ Wir redeten noch darüber, woher ich kam, weswegen ich nach Illertissen gekommen war, über meinen Beruf usw. Dann ging es zurück in die Gruppe und sagte: „Das ist nicht Tarzan!“

Ich radelte weiter, dorthin, wo ich das Stadion vermutete, es war aber nur die Turnhalle, und keine Leute. Ich fuhr weiter, in der Hoffnung, das Stadion zu finden, stieß vorher aber auf einen Hinweis, daß das Konzert im Bauhof (mit Straßenangabe) stattfinden würde. Diesmal verstand ich nicht „Bahnhof“. Und ich fand den Bauhof nach einiger Zeit. Natürlich war es längst nach 20 Uhr. Und auf dem Gelände waren auch Leute zu sehen, teilweise in einer Art Trachten und erstaunlich viele uniformierte Securitas-Menschen. Es handelte sich aber nicht um „King Kongs mit Mütze“ sondern um bis auf die Uniform „normal“ aussehende Menschen, die sich mit anderen unterhielten. Barfüßer sah ich keine, also radelte ich weiter, noch in verschiedene Teile der Stadt.

Nach 22 Uhr suchte ich meinen Schlafplatz auf unter der Brücke. Irgendwann setzte ein heftiges Gewitter ein, aber ich blieb trocken. Und ich schlief gut, ohne Krämpfe!



Schöne Grüße
Michael aus Zofingen (Fortsetzung folgt)


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

15.07.2012 14:10
#2 RE: Erste Eindrücke von Illertissen Zitat · Antworten

Hi Micha,
schöner Bericht, und Du warst ja garnicht mal so weit weg von mir (150Km). Illertissen kenn ich gut, da war ich schon 3 mal. Bis letztes Jahr wohnte dort noch n Grillkumpel von mir. Ich glaub, das sogar seine Eltern noch dort wohnen.

Gruß Engel




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