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Dieses Thema hat 5 Antworten
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tiptoe Offline




Beiträge: 551
Punkte: 101

08.01.2016 20:45
Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

aus dem crailsheimer stadtarchiv:

"Nachdem die ersten warmen Lenztage sich eingestellt haben", werden die Eltern im März aufgefordert, ihre Kinder barfuß laufen zu lassen. Das führe zu einer "allmählichen Abhärtung". Außerdem könne "der Geldbeutel der allermeisten Eltern die wesentliche Ersparnis an Wolle und Leder sehr notwendig brauchen; für bessergestellte Kinder aber ist es vaterländische Pflicht, auch barfuß zu laufen."

quelle: http://www.swp.de/crailsheim/lokales/cra...art5507,3619528

auch wenn niemandem zu wünschen ist, aus kriegsbedingtem sparzwang barfuß gehen zu müssen, und das heute niemand mehr zur "vaterländischen Pflicht" erheben würde - das war halt die damalige kriegsrhetorik; ein interessantes zeitdokument.


drtoivowillmann Offline



Beiträge: 355
Punkte: 2

09.01.2016 11:58
#2 RE: Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

Lieber Freund;

Gerade in de heutigen Zeit aus Überfluss und Komfort, der auf lange Sich krank macht, halte ich es ebenso für "vaterländische" Pflicht, zumindest aber Liebespflicht um das Wohl ihrer Kinder besorgter Eltern, ihre Kinder, wann immer möglich, barfuß loszuschicken (wenn nur der Ehepartner mitspielt).

Grüsse: Toivo


tiptoe Offline




Beiträge: 551
Punkte: 101

09.01.2016 18:52
#3 RE: Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

Sicher ist es das beste, seine kinder so lange wie möglich von "vaterländischen Pflichten" freizuhalten (bei ökonomischen nöten ist das nicht so einfach: Nein, ich kann dir keine Xbox kaufen, denn wir müssen miete zahlen ...)

Manchmal scheint es so, dass selbst aufgeschlossene eltern vor der öffentlichen meinung einknicken und ihre kinder zu konformismus zwingen (ich weiß, dass es keine vernachlässigung ist, wenn ich dich in der stadt barfuß gehen lasse, aber die leute könnten das denken). Oder es ist einfach unwissenheit oder übervorsichtigkeit bis hin zur missachtung tatsächlicher bedürfnisse (wir haben fliesen in der küche, der boden ist kalt, mein kind holt sich barfuß den tod, wie halte ich es nun davon ab, sich seine socken auszuziehen?)

Es kann hier nicht ums müssen gehen. Aus sparzwang muss heute niemand barfuß gehen. Zwang sollte überhaupt keine rolle spielen in irgendeine richtung. Aber aus praktischen notwendigkeiten müssen kinder auch heute außerhalb der kältesten jahreszeit keine schuhe tragen (schließlich arbeiten sie in keinen gefahrenzonen). Wenn sie also an einem sonnigen frühlingstag bei +5°C draußen barfuß spielen möchten, warum nicht? Bis zum gefrierpunkt besteht keine erfrierungsgefahr und wenn es ihnen zu kalt wird, merken sie es selbst.

Eltern können das völlig entspannt sehen, denn ob es kindern zu warm oder zu kalt ist, merken sie von anfang an und handeln entsprechend. Also die wohnung und den garten barfußfreundlich herrichten, mit gutem beispiel vorangehen (schuhe gehören wie handschuhe, mützen, schals und warme jacken zu den warmen wintersachen und werden nur dann angezogen, wenn unbedingt nötig), die wenigen vielleicht doch benötigten schuhe in guter qualität besorgen und sie rechtzeitig ersetzen, wenn sie zu klein werden, und die kinder moralisch bestärken, wenn sie barfuß in kindergarten/schule gehen möchten, aber dort in der minderzahl sind. Sie werden dann schon von selbst die richtigen entscheidungen treffen. All das mentale und körperliche training, das erwachsenen große mühe machen kann, wenn sie sich in höherem lebensalter dazu entschließen, endlich auch draußen auf schuhe zu verzichten, fällt kindern sehr leicht bzw. kommt ganz natürlich mit dem laufenlernen.

Lesen hier eltern mit? Selbst wenn sie selbst keine überzeugten barfüßler sind, müssen sie sich keine sorgen machen, wenn ihr kind anderer meinung ist (aber diese eltern werden über dieses forum natürlich nicht angesprochen).


drtoivowillmann Offline



Beiträge: 355
Punkte: 2

09.01.2016 23:41
#4 RE: Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

Lieber Freund:

Warum so ängstlich? Die Klassenkameraden unserer Kinder zögern nicht, (sozialen) Zang auszuüben: welche Kleidung, welche Mode und wie man sie zu tragen hat. Wenn wir als Eltern zu schüchtern mit unseren Werten auftreten, werden unsere Kinder nicht von uns, sondern von den Klassenkameraden erzogen. Wenn die dann Ding tun, die wir nicht verstehen können, fragen wir und entsetzt: "Von wem hat mein/e Sohn/Tochter das bloß?" Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen.
Wir müssen ja nicht als Haustyrannen/-diktatoren auftreten. Aber mit der Autorität eines Menschen, der weiß, wovon er spricht, und dem man sich deshalb nahezu freiwillig unterordnet. Ich weiß, das ist weit schwieriger, als es sich anhört. Ich war auch kein perfekter Vater. Aber ich will nur meinen Standpunkt hier klar darlegen.

Grüsse: Toivo


tiptoe Offline




Beiträge: 551
Punkte: 101

10.01.2016 00:40
#5 RE: Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

Schönen abend, Toivo

Du trittst also dafür ein, kindern nahezulegen (oder gar vorzuschreiben), barfuß zu gehen, auch wenn sie selbst nicht auf die idee kämen? (Kein vorwurf, nur eine frage)

Klar: Kinder brauchen orientierung und autorität im positiven sinne bedeutet nicht eine zwangsjacke aus vorschriften, sondern ein gutes vorbild zu sein, dem zu folgen sich lohnt. Das wäre das autoritative erziehungsmodell nach Horkheimer.
Damit sie gegen andere einflüsse wie die von klassenkameraden widerstandsfähig werden (diese müssen nicht schlecht sein), sollten sie auch die fähigkeit haben, entscheidungen zu treffen, zu begründen und zu ihnen zu stehen.

Dass muss geübt werden und so einfache fragen wie "ist heute gutes wetter, um barfuß rauszugehen?" bieten sich gerade dazu an: das risiko im fall der fehlentscheidung ist begrenzt. Wenn eltern diese entscheidung hinterfragen, helfen sie ihren kindern dabei, gute gründe zu finden und nicht etwa auf einstellungen "ist mir egal" oder "du machst mir ja nur vorschriften" auszuweichen.

Ich bin selbst kein vater, kann mich aber gut an meine kindheit und jugend erinnern, als ich mich barfuß (oder auch mit kurzer hose) sehr ausgesetzt und verletzlich fühlte. Das mag auch damit zu tun gehabt haben, dass ich in meinem umfeld keinerlei vorbilder hatte, die mir vorgemacht hätten, dass das überhaupt nichts macht. Entsprechend hatte ich auch überhaupt keinen drang, aus der norm auszubrechen. Was ich nachträglich als verpasste chance werte.

viele grüße und gute nacht, tiptoe


drtoivowillmann Offline



Beiträge: 355
Punkte: 2

10.01.2016 11:21
#6 RE: Sparzwang vor hundert Jahren Zitat · Antworten

Einfach: Ja!

Grüsse: Toivo


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