Der dezember 2018 war wie so oft ein wechsel zwischen schneefall und tauwetter. Den jahreswechsel habe ich völlig problemlos bei +4°C barfuß in Wien verbracht. Mit dem neuen jahr kommen nun außergewöhnliche schneemengen; im radio hieß es, wie einmal alle 30 jahre. Gar nicht weit weg sind pässe unpassierbar und ortschaften abgeschnitten. Allzu wagemutige sind schon im freien gelände in lawinen umgekommen. Ganz so schlimm ist es aber in der obersteirischen stahlmetropole nicht, es rieselt halt täglich etwas dazu, die tagestemperaturen dazu sind aber bei +2°C, die sonne scheint und es geht ein leichter wind. Also nichts wie raus in die weiße glitzerpracht und das jeden tag! Skihose und daunenjacke reicht; kopf, hände und füße bleiben nackt und frei, wie sich das gehört. Schließlich will ich den schnee nicht nur sehen, sondern auch erspüren. Zu fuß wird mir das nicht kalt, auf dem fahrrad (ich habe winterreifen mit spikes) kriege ich allerdings schon kalte finger und brauche mindestens handschuhe. Teils sind die straßen geräumt, teils geht es über verschneite wege, manchmal mit festgetretenem schnee oder auch pulvrigem tiefschnee. Der körper braucht etwa 10 bis 15 minuten, um sich auf die bedingungen einzustellen, dann gibt es eine art gleichgewicht zwischen wärmeproduktion und abkühlung von unten. Teilweise "beißt" die kälte, ansatzweise gab es auch ein "pelzig-pappiges gefühl" - wohl beginnende nervenbetäubung, zum glück jeweils nur kurz. Mitten im schnee ist es mir heute sogar passiert, dass die füße von selbst warm wurden, ein unglaublich schönes gefühl im weichen und erfrischenden schnee. Dabei komme ich allerdings auch bald ins keuchen, der körper arbeitet auf hochtouren, das ist sicher auch ein super trainingseffekt. Der strenge frost lässt auf sich warten, in den nächsten tagen ist es mal sonnig und mal bewölkt bei bis zu +6°C, was den äußerst schneereichen gebieten eine verschnaufpause (oder auch ein paar schneebretter) verschafft; im weniger steilen gelände bieten sich allerdings dann wunderschöne schneewanderungen an.
Dieses jahr war ich schon jeden tag barfuß draußen, das möchte ich das ganze jahr so weitermachen. Nutzt die tage, sie sind viel zu schön, um sie irgendwo drinnen zu überwintern!
Hier bei uns gab es nur am Mittwoch Vormittag ein paar cm Schnee. Das ist alles längst wieder weggetaut. Huete war es trocken und kalt – aber nicht zu kalt zum Barfußlaufen!
bei mir, im Ruhrgebiet und im Münsterland, ist alles scheefrei. Und es soll auch so bleiben, wenn es nach meinen Wünschen geht.
Da ich kein Winterbarfüßer bin, jetzt, wo ich gebrechlich bin, sowieso nicht, bin ich, bei Regen und Schnee, auf wetterfeste Schuhe angewiesen. Die habe ich aber nicht und die kann ich auch nicht bezahlen. Also bitte keinen Schnee in Unna, lieber Petrus!
Bei mir kommt es sehr auf die Konsistenz des Schees an, ob ich barfuss klarkomme. Nassschnee liebe ich, das ist einer meiner Lieblingsuntergründe! Herrlich weich und wenn man in Bewegung bleibt, nicht mal kalt. Hingegen habe ich Mühe mit Pulverschnee, wie er bei Minusgraden fällt. Er kühlt meine Füsse aus und der von Tiptoe beschriebene Effekt der Fussheizung tritt nicht ein. Ich mag auch nicht, wenn bei strengen Minusgraden der Boden gefriert. Bei uns gefriert er nämlich scharfkantig-krümelig, was sehr unangenehm unter den Füssen ist. Wie scharfkantiger Kalkschotter! Nach einigen Frosttagen zerbröseln jedoch diese Gebilde und barfuss macht wieder mehr Spass. Werden meine Füsse kalt - als Halterin eines Jagshundes muss ich jeden Tag 2 Stunden raus! -, ziehe ich mir Neoprensocken oder Neoprenfüsslinge an. Meine Füsse werden darin schnell warm, und ich kann wieder barfuss weitergehen. Solche Warm-Wechsel bewirken bei mir. dass ich hinterher viel länger barfuss bei Kälte unterwegs sein kann. Dieter, Neoprenschuhe könnten was für Dich sein, denn die kosten nicht viel. Die „Mares Equator“ Surfschuhen haben sogar ein Profil umd wenn man vorwiegend geradeaus geht und nicht in steilem Gelände unterwegs ist, geben sie guten Halt. Man bekommt damit zwar nasse Füsse, was aber nichts macht, da das Neopren sie warmhält. Man muss einfach in Bewegung bleiben und nicht allzulange damit rumstehen. Schau mal hier: https://www.barfussblog.de/minimalschuhtest-mares-equator.
ich bin im Winter, übrigens zuhause nur nachts oder heimlich, im Wald, in meiner Jugend barfuß gegangen. Zuhause, in Unna, sind damals immer, schon nach ein paar Minuten, meine Zehen eingefroren. Dann musste ich immer erst eine halbe Stunde lang ein Fußbad, manchmal sogar ein Vollbad, nehmen, bevor meine angefrorenen Füße wieder einigermaßen belebt waren. Oft bekam ich hinterher Kreislaufattacken und Nierensteine. Manchmal vermute ich, dass vielleicht einige Winterbarfüßer auch wegen ihrer Winterbarfüßigkeit jung starben, auch wenn sie beim Barfußsein selbst noch keine Beschwerden hatten. Denn barfuß im Winter kann man eigentlich nur auf weichem und warmem Humus-Waldboden sein, ohne dass die Gesundheit angegriffen wird.
Ich erinnere mich noch an das Jahr 1973, als meiner Mutter eine Niere entfernt werden musste. Sie brachte mich damals für ein halbes Jahr, "zur Pflege", in die Psychiatrie Warstein, damit ich versorgt und unter Aufsicht bin und "nicht unter die Räder unserer Ellenbogengesellschaft komme", wie sie es damals sagte. Damals lag in Warstein Schnee und ich bin in den Nadelwäldern dort sehr lustvoll auf dem warmen Humusboden der Nadelwälder barfuß gegangen. Sogar die zutraulichen Wildschweine dort haben mir nichts getan. Es war romantisch. Nur wenn Leute vorbei kamen, versteckte ich mich immer schnell unter den Bäumen, denn damals war ich noch extrem gehemmt, auch, weil ich der damals einzige mir bekannte (Winter-?) Barfüßer und deshalb auch irgendwie hibbelig erregt war. Damals hatte ich noch phantasievolle Hoffnungen auf mein künftiges Barfüßerleben, aber mittlerweile sind schon viereinhalb qualvolle Jahrzehnte vorüber und alle Hoffnung verflog.
Oder, als ich 17 war, war ich auch mal kurz im Winter, in Billmericher Wäldern, unterwegs und malte mir alles in der Phantasie so rosig aus. Es waren nur Sekunden der vagen Hoffnung.
Man kann im Winter auch barfuss auf harten Strassen und gefrorenen Böden gehen, ohne dass die Gesundheit angegriffen wird. Ganz wichtig ist, dass der Körper selber warm bleibt. Warme Unterwäsche und Unterkleidung. Eine warme und atmende Jacke, die einem nach schweisstreibenden Aktivitäten nicht auskühlen lässt. Selber schwöre ich auf Loden. Ich schätze auch sehr eine Mütze und an den Beinen Wollstulpen. Ein warmer Körper ist in meinen Augen die Grundlage des Barfussgehens im Winter. Du hattest in Deiner Jugend wohl kaum wirklich warme und gute Kleidung. Darum warst Du anfällig und Auskühlen konnte Dich schwächen und daher krank machen. Ich jedenfalls bin nun meinen dritten Winter barfuss und seither bin ich kaum mehr erkältet. Ich fühle mich viel stärker als früher. Krank war ich in den drei Wintern erst einmal, weil erst meine Kinder und dann mein Mann krank waren und ich sie gepflegt habe. Ich war durch wenig Schlaf geschwächt und darum konnten mich die Erreger anstecken. - Wenn ich Deine Schilderungen lese, meine ich, diese wunderbaren Böden selber zu spüren!
bist Du das auf dem Foto? Da siehst Du ja ganz anders aus als auf den anderen Fotos. Scheinbar haben Menschen im Sommer andere Gesichter als im Winter. Das erinnert mich an die Fellwechsel mancher (oder aller?) Tiere im Winter. Oder bilde ich mir das nur ein?
Das bin ich auf dem Foto. Halt winterlich eingepackt. Schau mein Gesicht und vor allem das Lachen: es ist absolut dasselbe wie auf dem Avatarbild. Vielleicht verwirrt Dich, dass ich auf dem Foto eine Brille trage.
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