Wie an anderer Stelle schon erwähnt, verlief der Start für mich nicht gerade optimal. Davon habe ich mir die Reise und die gute Laune natürlich nicht vermiesen lassen. Wir sind meist den ganzen Tag unterwegs, und lassen danach mit einem Gläschen den Abend ausklingen. Dabei bereden wir die Einzelheiten des nächsten Tages.
Die Menschen mit denen wir Kontakt haben sind sehr hilfsbereit, freundlich und aufgeschlossen. Dass wir barfuss sind, wird gar nicht beachtet. In den Nationalparks auf unseren Spaziergängen sowieso nicht, es gab bestenfalls einmal ein erstauntes Kopfschütteln oder einen fragenden Blick, angesichts einer Temperatur von höchstens fünf Grad bei eisigem Wind auf einer Klippe durchaus verständlich. Beim Frühstück sowohl im Motel als auch bei privaten Gastgebern die bed & breakfast anbieten wurden wir stets freundlich bedient, beim b&b ergaben sich oft nette Gespräche. Alles in allem ist es ähnlich wie in Deutschland.
Denn auch bei uns kommt es gelegentlich vor, dass barfuss in Ladengeschäften unerwünscht ist. Falls ja, dann wurden wir bisher in deutschen Läden gleich ruppig angepflaumt. Nicht so in Kanada. Das Personal in den Supermärkten ist sehr freundlich, das Wort "bitte" ist hier kein Fremdwort und meistens sogar verbunden mit einer Entschuldigung dass es halt so ist dass wir bitte etwas an den Füssen haben.
Ausserdem wissen wir vor dem betreten eines Ladenlokals gleich woran wir sind. Schilder wie dieses sehen wir vor allem bei großen Supermärkten, Tankstellen und gelegentlich Museen. Das hatten wir ja auch schon in Paris.
Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, auf eine Reise nach Kanada zu verzichten, nur weil an manchen Orten erwünscht ist dass wir zumindest leichte Strandschluppen tragen.
vielen Dank für den positiven Bericht aus Kanada! Das erinnert mich daran, dass ich heute auch etwas Positives erlebt habe.
Bei herrlichem Wetter bin ich im Polo-Shirt (also kurzärmelig) und langer Hose mit dem Zug und der Straßenbahn in 'die Stadt' gefahren (=die Stadt Luxemburg) um nach unserem Familiengrab zu schauen, was ich es jedes Jahr mache. Dabei ergibt sich ab und zu ein interessantes Gespräch. Heute war es ein Schwarzafrikaner, der mich in der Straßenbahn fragte, ob man mir die Schuhe geklaut habe? - Nein, ich bin immer barfuß! - Auch bei der Arbeit? - Ich bin jetzt Rentner, aber als ich noch arbeitete, war ich auch dort barfuß. - Und man hatte nichts dagegen? - Ich wurde schnell akzeptiert, und dann ist es eben so wie es ist. - Das finde ich toll, und es ist auch gesund. - Ja, es tut mir gut, besonders meinem Rücken, der vorher oft schmerzte, jetzt fast gar nicht mehr.
Er erzählte noch, dass er, als er vor einigen Jahren nach Luxemburg kam, auch barfuß war, aber nicht freiwillig, sondern weil er zu arm war, um Schuhe zu kaufen. Heute trägt er Schuhe und begegnet jetzt mir, der genug Geld hat, und trotzdem barfuß geht! So was hatte er nicht für möglich gehalten! Ich erklärte, dass ich nicht der einzige bin, der freiwillig barfuß lebt, es gibt viele, nur sind sie so weit verstreut, dass man kaum einem begegnet. Dann war ich an meinem Ziel angelangt und stieg aus, nachdem wir uns freundlich verabschiedet hatten.
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