Wer hätte das geglaubt: in den ersten Wochen des Jahres hier – in unseren Breiten – frühlingshaftes Wetter bei Temperaturen im zweistelligen Bereich. In den Hecken und Sträuchern pfeift und zwitschert es, dass jedem der nur ein klein bisschen Gefühl hat, das Herz aufgeht. Auch wenn er es vielleicht nicht zugeben mag.
Erdverbunden – kein esoterischer Schnickschnack, sondern Tatsache. Denn bei diesem warmen Wetter lasse ich es mir nicht nehmen, wenigstens ein, zwei Stunden in den Garten zu gehen. Ein herrliches Gefühl, da so mit nackten Füssen auf der schon warmen Erde im Gemüsebeet zu stehen. Der Winterkohl steht noch im vollen Saft, dazwischen kommt der Vogerlsalat schon hoch. Die kleinen Gräser dazwischen werden wohl weichen müssen. Ausgegrast wird natürlich barfuss. Wie auch sonst…
Die kleinen Helferlein – ob jetzt Regenwürmer, kleine Schnecken (nicht alle sind gefrässig), Käfer oder anderes was da kreucht und fleucht lebt bei mir zumindest halbwegs sicher. Barfuss habe ich noch nie ein Schneckenhaus zertreten. In dem Moment wo ich es spüre, kann ich mit dem Fuss zurückgehen; falls doch mal ein Regenwurm gerade unter der Sohle an die Oberfläche kommt, tue ich ihm auch nicht weh. Im schlimmsten Fall drücke ich ihn mit meinem stattlichen Gewicht von deutlich mehr als eineinhalb Zentner in die weiche Erde zurück ohne ihm Schaden zuzufügen.
Ein Grund mehr, direkt auf der Erde zu stehen, als mit Füssen, die dick eingepackt sind in Stiefeln mit harter Sohle. Erdverbunden halt, barfuss.
vom Frühling beschwingte Grüsse
Gabriel