Einigen wird es schon aufgefallen sein: es ist so merkwürdig ruhig im den Lebenskünstler. Ein gutes Zeichen dafür, dass ich wieder mal unterwegs bin.
Leo musste mich nicht lange bitten bei der 2. Schweiz-Reise mitzukommen.
Grosse Wanderungen sind ja bei keinem von uns mehr drin, doch kleinere bis mittlere Spaziergänge die nach Wetter und Bodenbeschaffenheit sowie der Tagesform schon mal einige Kilometer lang sein dürfen, müssen jedoch täglich sein wenn das Wetter mitspielt.
Der Lac de Champex liegt im Wallis südlich von Martigny auf 1467 m Meereshöhe. Schon die Fahrt dort hoch war ein Augenschmaus. In der Ortschaft Champex-Lac angekommen, machte ich sogleich den Vorschlag, ob wir nicht um dem See wandern könnten. Das sollte doch in der 90minütigen Parkzeit möglich sein.
Nach anfänglichem (oder auch angetäuschten) Zögern und Blick auf seinen ständigen Begleiter, ein Naviprogramm am handy, war Leo einverstanden. Los ging es auf der asphaltierten Uferpromenade an der Nordseite des Sees. Doch schon bald sahen wir, was uns da erwarten könnte: frisch geschotterte Wanderwege. Na, das kann ja heiter werden.
Wir stellten uns der Herausforderung, und liessen unsere Schluppen vorerst mal im Rucksack. Schon kurz darauf bemerkten wir, dass das keine so gute Idee war. Denn bereits die ersten Meter waren gefühlt am Vortag mit besonders spitzem Schotter übersäht. Doch kurz darauf; dann die Überraschung.
Auf dem vermeintlichen Schotter ging es sich halbwegs gut, gemessen am Untergrund. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass die Leute vom Strassenbau eine Mischung aus Holzschnitzeln und Schotter verwendet hatten, so zwei bis drei Teile davon Holzschnitzel. Der Anteil an Steinchen hielt sich also in Grenzen. je weiter wir uns von der Hauptstrasse entfernten, desto mehr war der Belag schon in den weichen Moorboden eingetreten, und umso angenehmer wurde das Gehen.
Nach rund 2 kilometern, was in etwa zwei Drittel der Strecke entspricht, machten wir an einem Picknicktisch Halt und verzehrten unseren Proviant. Zwischendurch gönnten wir uns immer wieder einen Blick auf den See.
Arg viel Zeit hatten wir nicht, denn die Parkzeit war ja begrenzt. So machten wir uns nach einer kurzen Rast wieder auf den Weg.
Der wurde inzwischen immer angenehmer. nach dem "natürlichen Wanderweg" folgte wieder ein Stück fein asphaltierte Strasse.
Wir kürzten den Weg auf einem rege genutzten Trampelpfad ab, der jetzt wirklich den Namen Naturpfad verdient. Auf weichem Gras, das im trockenen Moorboden wuchs liess es sich nun wirklich gut gehen. Die letzten Meter, wieder auf der Hauptstrasse, konnten wir dann gut auch auf dem Asphalt spazieren.
Alles in allem eine schöne Kurzwanderung, bei herrlichem Pfingstwetter und bester Aussicht.
Dass die Schluppen letztlich in den Rucksäcken blieben, versteht sich von selbst.
euer Lebenskünstler