gefunden auf einer Doppelseite im Deutschlehrmittel "Die Sprachstarken 6. Deutsch für die Primarschule 6. Klasse. Sprachbuch", im Zimmer eines Kollegen meiner neuen Schule.
Die Aufgabe dazu:
Lest die Gedichte auf dieser Doppelseite und diskutiert, welche philosophischen Fragen in den Gedichten enthalten sind.
Ich sehe an dieser Schule immer wieder barfüssige Kinder, auch im Unterricht.
Von der Form her viel mir ein interessantes Detail auf, dass nämlich "Bach" zwar nicht klanglich auf "Wasserfall" reimt, aber inhaltlich. Als philosophische Gedanken sehe ich vor allem die Bereicherung des Lebens durch das sinnliche Erleben der Natur, und durch den daraus erfolgenden Stress-Abbau: "wie aufsteigt aus ihr eine ganz große Ruh‘ ".
Ich muss meinen Kollegen fragen, ob er das mit der Klasse schon mal angeschaut hat?! Ich finde es total bemerkenswert, dass es sowas in ein hierzulande weit verbreitetes Lehrmittel geschafft hat! Von mir aus muss man auch nicht die Wange an die Erde halten, um die Ruhe zu spüren: Barfuss reicht völlig ;-) Dennoch finde ich es ein wunderschönes Barfussgedicht, das so gut ausdrückt, was mir Barfusslaufen bedeutet.
Ganz anderer Kontext. Das Bild stammt aus einer Zeit, in der sich viele Familien keine Schuhe leisten konnten. Ich erinnere an ein Bild Ankers, der ein todkrankes Mädchen zeigt, das an einer Infektion einer Wunde gestorben ist. Aber ich kann verstehen, warum Dir das Bild in den Sinn gekommen ist ;-)
Auf alle fälle lieber freiwillig und aus lust an den sinneseindrücken barfuß gehen als aus irgendwelchen wirtschaftlichen notwendigkeiten. Ich bin überzeugt, dass es in jedem zeitalter in den meisten weltgegenden personen jung und alt gab und gibt, die das einfach genießen. In alten zeiten konnten die armen sich nicht immer schuhe für ihre kinder leisten, während barfußgehen für den adel ganz und gar unstandesgemäß gewesen wäre. Wir sollten irgendwann über diese zwänge hinauswachsen. Die zukunft hat den vorteil, dass wir noch eine chance haben, sie besser zu machen. Vieles ist schon viel besser als vor über hundert jahren, etwa die wundversorgung.
Und gedichtanalysen habe ich in der schule immer gehasst und kaum weniger als ein paar wenige dürre sätze zustandegebracht, deshalb stand ich im deutschunterricht zeitweise auf 3-4. Vielleicht auch weil mich die themen der dort besprochenen lyrik kaum interessierten. Hier werden immerhin erfahrungen thematisiert, die wir alle mal gemacht haben: Erde, wasser, wind, gras, staub, moos, laub, bach, wasserfall und das gefühl, ein teil der natur zu sein.
Ich hoffe nur, dass die schüler sich selbst dieser erfahrung öffnen. Nachdem ich neulich auf der Teichalm außer meinen mitwanderern keinerlei barfußwanderer gesehen habe, und das bei schönstem wetter auf kilometerweiten almwiesen, frage ich mich, was es alles braucht, den leuten einen anstoß zu geben, dass sie sich selbst auf die schönen sinneseindrücke einlassen.
Zitat von tiptoe im Beitrag #6Nachdem ich neulich auf der Teichalm außer meinen mitwanderern keinerlei barfußwanderer gesehen habe, und das bei schönstem wetter auf kilometerweiten almwiesen, frage ich mich, was es alles braucht, den leuten einen anstoß zu geben, dass sie sich selbst auf die schönen sinneseindrücke einlassen.
Als ich in jungen Jahren auf Wanderschaft ging, kam es mir nicht einmal in den Sinn, barfuß zu gehen, denn es galt die feststehende Gleichung: Wandern=Wanderschuhe! Und die gilt anscheinend immer noch, zumindest überwiegend. Es ist nicht immer leicht, überholte Gesetze abzuschaffen, auch wenn sie ungeschrieben sind, oder vielleicht gerade dann.
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