Daß Spanien kein Barfuß - Paradies ist, ist ja nichts neues. 2014 konnte ich aber in Katalonien zumindest noch unbehelligt barfuß in der Bahn unterwegs sein - 2022 nicht mehr:
Im Rahmen unserer Interrail - Tour hatten wir aufgrund der happigen Zuschläge ohnehin nur ein paar Tage Spanien eingeplant, sonst wäre jetzt die große Umplanung fällig geworden.
Am ersten Tag fuhren wir noch von Sicherheitsleuten unbeobachtet und somit unbehelligt von Toulouse über La Tour de Carol durch die Pyrenäen nach Barcelona. Vorheriges Googeln ergab offiziell eine Maskenpflicht in den Zügen, aber daran hielt sich kaum jemand.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Tarragona. Das Sicherheitspersonal stürmte von vorn durch den Zug und beachtete uns nicht weiter. Kurz vor dem Aussteigen fragte ich einen von Ihnen, ob denn Masken tatsächlich noch obligatorisch wären. (Die bei der Mehrheit der Fahrgäste fehlende Maske wurde nämlich nicht beanstandet.) Ziemlich schroff und ungehalten kam die barsche Antwort: Marken SEIEN obligatorisch - UND SCHUHE AUCH!!! Ich verdrückte mich schnell in den nächsten Wagen auf meinen Sitzplatz.
Kurz darauf kamen wir in Tarragona an und mussten an der Sperre an anderen Sicherheitsleuten vorbei. Einer stürzte sich gleich auf mich: IN ZÜGEN UND BAHNHÖFEN MÜSSEN SCHUHE GETRAGEN WERDEN!!!
In der Stadt selbst gab es einerseits ein paar abfällige Bemerkungen, andererseits durften wir ohne Kommentare und mit freundlicher Behandlung in einem öffentlichen Gebäude (Kreisverwaltung oder so) barfuß die Toilette benutzen.
Gestern kam dann noch die Steigerung: Untertänigst betraten wir in vorauseilendem Gehorsam Bahnhöfe und Züge nur mit Schlappen. Auf der Rückfahrt von Tortosa nach Barcelona verzichtete ich dann im fast leeren Zug wie landesüblich trotz offizieller Vorschrift im fast leeren Wagen auch auf die Maske. Ich saß entspannt, die Füße neben den Schlappen auf dem Boden, als sich von hinten unbemerkt ein Sicherheitsmann näherte. Im Kommandoton belehrte er mich : Im Zug müssen ZU JEDER ZEIT Schuhe getragen werden! Die fehlende Maske wurde dagegen nicht bemängelt - zumindest nicht wie üblich von den Sicherheitsleuten. Im immer noch fast leeren Zug wies dann die Schaffnerin im Rahmen der einmaligen Fahrkartenkontrolle aber in sehr freundlichem Ton doch noch auf die Maskenpflicht hin. Und so hatte dann kurzzeitig im fast leeren Zug trotz großem Abstand zu den anderen mal doch eine Mehrheit wie vorgeschrieben eine Maske auf. Aber dann wurde der Zug immer voller, als immer mehr Leute meist ohne Maske einstiegen. Die Fahrt endete dann wie üblich in einem vollen Zug mit wenigen Maskenträgern.
Bei der Rückkehr zum Hotel fiel mir dann zum ersten Mal das aus Kanada bekannte Barfuß-Verbot-Schild auf. Bisher hatte es noch keine Probleme beim Frühstück gegeben. Gabi meinte, das war wohl nur wegen der frühen Zeit so gewesen... (Frühstück ist grundsätzlich inbegriffen, so dass keine Zimmernummern abgefragt werden.) Heute morgen war es dann tatsächlich so weit : Wenn auch lächelnd und mit freundlichem Ton hieß es: "Without shoes is forbidden here." Ich sagte, "OK, next time." und durfte wenigstens in Ruhe fertig frühstücken.
Ein nächstes Mal wird es nach diesen im Vergleich zu früher verschlimmerten Erfahrungen für Spanien aber so schnell nicht mehr geben - wenn überhaupt...
Ich werde mein Geld lieber in andere Länder tragen, in denen ich nicht so extrem schikaniert werde.
Ich wollte schon ein "Top" vergeben, aber eigentlich ist es ja ein "Flop", allerdings nicht für dich Leo, sondern für Spanien . Außer vielleicht, wenn man eh nur bis nach Barcelona reisen möchte.
Und vielleicht sind solche aktionen (eine beeindruckende sportart und kulturelle tradition) auch eine methode der Katalanen, sich vom spanischen mainstream abzusetzen?
Wie sieht das eigentlich in Portugal aus? Es scheint manchmal so, als ob die Spanier und Portugiesen mit dem rücken zueinander leben. Eine gewisse tradition gibt es dort jedenfalls, von fischerei
Zitat von tiptoe im Beitrag #3Da lese ich lieber "Asterix in Spanien" ....
¡Olé! Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Es muss schon über 30 Jahre her sein, dass ich den Band zuletzt gelesen habe.
Vielleicht wird in Spanien Barfußlaufen zu sehr mit der Vergangenheit und mit Armut identifiziert, die man auch vom visuellen Eindruck hinter sich lassen möchte? Die relativ strengen Bekleidungsregeln in Touristenorten abseits des Strandes waren hier schon mal ein Thema.
Die "relativ strengen Bekleidungsvorschriften" scheinen offensichtlich nur für Männer zu gelten. Wenn ich mir da manche Frau auf der Promenade angucke.... nicht mehr "sexy' sondern abstossend
Zitat von Leo im Beitrag #1 Ein nächstes Mal wird es nach diesen im Vergleich zu früher verschlimmerten Erfahrungen für Spanien aber so schnell nicht mehr geben - wenn überhaupt...
Ich werde mein Geld lieber in andere Länder tragen, in denen ich nicht so extrem schikaniert werde.
Ich hatte schon 2015 und 2016 ähnliche Erfahrungen gemacht auf Fuerteventura, siehe Bericht im Urlaubsberichte-Unterforum. Wenn man jetzt auch explizit angesprochen wird, statt dass nur misstrauisch geschaut wird, um so schlechter :-(
Je nachdem was man dort machen will, findet man schon Gelegenheit ungestört barfuß zu sein. Man muss nur immer Anstands-Schlappen dabei haben.
Ich stand sogar mit meinen Füßen auf den Anstandsschlappen. Da ich offensichtlich kein Spanisch verstehe meckerte der Sicherheitsmensch Leo derart an: das gilt auch "für den dahinten"
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