Hallo Freunde,
ich war in der Luxemburger Philharmonie am vorigen Sonntag, und nahm Platz im großen Saal links neben einer anscheinend gehbehinderten Frau, denn auf dem Boden lag eine Krücke, die auf meinen Platzbereich herüberragte, was angesichts der Länge solche Hilfsmittel wohl nicht vermeidbar war. Zum Glück war es möglich, meine Zehen in die Lücke zwischen Krücke und Boden zu schieben, so dass ich trotzdem einigermaßen bequem sitzen konnte. Da ich direkt am Gang saß, musste auch niemand für mich aufstehen, und ich konnte außerdem mit gekreuzten Beinen meine Füße zum Gang hin frei bewegen. Die Frau trug übrigens einen Mund-Nasen-Schutz, derzeit eine Rarität, und vor dem Konzert unterhielt sie sich angeregt mit ihrem "ungeschützten" Begleiter.
In letzter Zeit war ich eher im Kammermusiksaal als Zuhörer gewesen, und musst mich erstmal an die Akustik des großen Saales gewöhnen, sowie an die Anwesenheit einer bedeutend größeren Menschenmenge. Aber weder letztere noch irgendein anderer Umstand gaben Anlass zu einer Beachtung meiner Barfüßigkeit, weder in der Philharmonie, noch in der Bahn oder Straßenbahn. Meine Minimal-Schuhe hatte ich diesmal im Auto gelassen, das ich vor dem Bahnhof in Mersch abgestellt hatte. Ich hatte keine Lust, sie in meiner relativ kleinen Schultertasche mitzuschleppen, die jetzt nur das Ticket und eine Mütze enthielt, auch gab das Wetter keinerlei Anlass zu Schuhen. Die Mütze hatte ich nur für den Fall eingepackt, dass es regnen würde, was aber auch nicht eintrat.
Liebe Grüße
André