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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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 Barfuß und Leben
Leo Offline



Beiträge: 746
Punkte: 500

19.12.2009 13:08
Unerwartete Reaktionen vor und nach dem Langlaufen und im Schwimmbad Zitat · Antworten

Hallo,

als ich gestern morgen erst recht spät kurz vor 9 mein Außenthermometer (an der Nordwand meiner Wohnung in ca. 1,70m Höhe über dem Boden hängend) konsultierte, schaute ich zunächst etwas entsetzt auf die Anzeige "-12,2 Grad" - bei dem strahlenden Sonnenschein hätte ich dann doch etwas mehr erwartet... Schlagartig war mir klar, daß dies kein guter Tag zum Barfußlaufen werden würde.

Getreu dem Motto "If you can't beat them, join them!" ließ ich die beim Barfußlaufen störende weiße Scheiße links liegen und beschloß, meinem Bewegungsdrang lieber gut gelaunt durch Langlaufen auf perfekter Loipe in mit frischem Pulverschnee wunderschön bepuderter Winterlandschaft nachzugeben.

Leider lag weder in Holzkirchen noch in Kreuth hierfür ausreichend Schnee, und daher investierte ich 2€ Maut und begab mich auf die Moni-Alm im Sutten-Gebiet südlich von Rottach.Egern:

http://www.tegernsee.com/themen/aktiv-se...tach-egern.html

(-> "Sutten")

Trotz angezeigter -10 Grad war es in der Sonne angenehm, und der kurze erfrischende 5m-Weg vom Auto bis zu einer Bank, wo ich mir Socken und Langlaufschuhe anzog, blieb nicht unkommentiert: "Na, ja, Sie haben aber Hitze! Aber jetzt müssen Sie schon noch Schuhe anziehen? Können Sie sich den nicht mit den Zehen an den Skiern festkrallen?"

Angesichts meines Trainingszustands hatte ich dann aber schon nach 3 Runden (in 1:18h statt des Sollwerts von 1:00h) auf dieser besonders für das allererste Mal Langlaufen in dieser Saison nicht ganz anspruchslosen Loipe genug.

Am Auto entledigte ich mich sofort meiner Langlaufschuhe und Socken, was das Interesse eines Mannes erweckte, der nach der Flüssigkeit der Aussprache und Häufigkeit der Verwendung medizinischer Fachausdrücke nach zu urteilen wohl Arzt war.

Im Laufe unserer Unterhaltung überraschte er mich mit einer neuen Variation der K-Frage: "Wenn Sie Polyneuropathie hätten, dann hätten Sie immer kalten Füße, sogar wenn Sie dicke Socken anhaben!"

Die Frage, ob ich denn auch wie ein Yeti barfuß die Berge erklimme, mußte ich aber verneinen...

Wenn ich aber wegen Schneemangels schon insgesamt ca. 70 km weit fahren muss, anstatt nur 15 min. die Haidstraße, wo ich wohne, zu Fuß entlangzulaufen,

http://www.moaummuenchen.de/l_holzki.htm

mache anschließend natürlich einen Bade- und Sauna-Einkehrschwung in den Markus bestens und Jay zumindest von Außen bekannten Badepark in Bad Wiessee:

http://www.badepark-bad-wiessee.de/

Als ich gerade meine Geldwert-Karte im Rucksack suchte, wurde ich von einer Dame mit hochdeutscher Aussprache ohne den kleinsten bayrischen Einschlag angesprochen: "Laufen Sie barfuß?"

Aufgrund ihres freundlichen Lächelns schluckte ich die auf der Zunge liegende Antwort "Blöde Frage, sieht man das nicht?" herunter und antwortete stattdessen mit einem freundlichen "Ja meistens! Vom Auto bis hier hinein ist ja nicht sehr weit!"

Ihr Sohn liefe auch immer barfuß, und manchmal gäbe es Probleme, weil man ihn nicht überall reinließe. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen sind ihr solche Situationen dann immer etwas peinlich. Ich bekräftigte meine Haltung, die ich in solchen Situationen auch bei den entsprechenden Lokalitäten äußere: "Dann bin ich halt leider gezwungen, mein Geld woanders hin zu tragen!"

Dann kam mit gewissem ungläubigen Unterton: Und jetzt bei der Kälte laufe ihr Sohn doch auf weiteren Strecken mit SANDALEN rum! Ich entgegnete, das mache ich genauso: Sandalen seien die perfekte Fußbekleidung für Barfußläufer, wenn es ihnen wirklich zu kalt werden sollte, weil sie die starke Wärmeableitung von der Fußsohle verhindern, ohne den Fuß in schweißtreibende Korsetts zu zwängen.

Komischerweise wurde ihre Verwunderung im Laufe unseres Gesprächs immer größer statt kleiner, sie hätte ja immer gedacht, ihr Sohn sei der einzige... Die Angestellte an der Kasse amüsierte sich offensichtlich köstlich über unseren Dialog und stellte gerne ein Zettel und einen Stift zur Verfügung, so daß ich abschließend unsere Forumsadresse mit einem schönen Gruß an ihren Sohn aufschrieb.

Innerhalb des Badeparks fiel ich als Barfüßiger natürlich nicht weiter auf, und auch der Rückweg zum Auto verlief (von einem schrägen Blick mit offenen Mund beim Anziehen von Jacke und Mütze am Ausgang mal abgesehen) ohne Reaktion.

Fazit: Das war dann wohl der absolute Umwelt-Reaktions-Rekord angesichts läppischer akkumulierter 100 Barfuß-Metern draußen am Tag!


Gruß

Leo


P.S.

Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei - die Winterstimmung hatte Werbeprospekt-Qualität


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