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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 649 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

07.11.2010 06:52
Barfuß bei einer Postfinance-Veranstaltung Zitat · Antworten

Letzten Dienstag gab es um 19 Uhr eine Veranstaltung der „Postfinance“ (dem Schweizerischen Pendant der Postbank in Deutschland) zum Thema „Erben und Vererben“, zu dem ich als guter Postfinance-Kunde eingeladen war. Schon lange hatte ich zugesagt, befürchtete allerdings, daß ich wegen eines Kundenbesuches diesen Termin nicht wahrnehmen konnte. Die Veranstaltung fand auch nicht in Zofingen statt, sondern in Olten im Hotel Arte. Endlich um 18.10 Uhr verschwand der Kunde, so daß noch Zeit war, direkt vom Arbeitsplatz nach Olten zu radeln. Da der Kunde selber überwiegend im Labor war und ich auch selber unter Aufsicht des Kunden im Labor arbeitete, hatte ich meine blauen Arbeitshosen an.

Also runter in den Umkleideraum, die fetten Schuhe ausgezogen, die blaue Arbeitshose in den Spind gepfeffert, die kurze Hose angezogen und die Flipflops übergestriffen, um so das Werksgelände zu verlassen. Und am Velostand verschwanden meine Flipflops in der Packtasche, denn mit denen kann ich längst nicht so gut Velo fahren wie barfuß (die Jacke war auch in der Packtasche, aber zum Anziehen war es (mir) nicht kalt genug. So erreichte ich das Hotel Arte in Olten. Zum Anziehen der Flipflops fehlte mir die Zeit, also ging ich barfuß ins Hotel. Als ich am Empfang nach dem entsprechenden Raum fragte, wo die Veranstaltung stattfinden würde, erhielt ich höflich Antwort. Auch von den „Postverantwortlichen“ gab es keine negativen Bemerkungen oder auch nur hochgezogene Augenbrauen. Lediglich im Saal hörte ich eine Frauenstimme: „Kurze Hosen im November – und barfuß“. Auch beim Apero sagte niemand etwas. Ein Arbeitskollege, mit dem ich eigentlich nie was zu tun habe, den ich allerdings noch aus einer Zeit kenne, als es noch Firmensport in der Mittagspause gab, sagte nur: „Du bist sicher mit dem Velo gekommen.“

Überrascht es, wenn man als barfüßiger und bekurzhoster guter Bankkunde genauso anständig von Bankvertretern behandelt wird wie ein „ordentlich“ bekleideter und beschuhter Mensch? Nein! Denn die Bank ist am Geld des Kunden interessiert. Sie hat somit keinerlei Interesse, daß man stattdessen das Geld beim Schuster oder Schneider läßt.

Gegen 21.30 Uhr verließ ich Olten, so wie ich dort angekommen war: Barfuß, in kurzen Hosen und ohne Jacke. Und selbstverständlich auch ohne Mütze.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


Leo Offline



Beiträge: 742
Punkte: 490

10.11.2010 14:18
#2 Barfuß bei der Mitgliederversammlung der örtlichen Raiffeisenbank Zitat · Antworten

Hallo,

Zitat von Michael aus Zofingen
… eine Veranstaltung der „Postfinance“ (dem Schweizerischen Pendant der Postbank in Deutschland) zum Thema „Erben und Vererben“, zu dem ich als guter Postfinance-Kunde eingeladen war.



Im Gegensatz zum sparsamen Michael gebe ich nicht nur gelegentlich Geld für ein neues Velo aus, sondern im Rahmen meines vergleichsweise verschwenderischer Lebensstil doch einiges für Fahrkarten, Benzin - und erst recht für Übernachtungen auf Campingplätzen, in Jugendherbergen und manchmal sogar in Hotels.

Obwohl ich daher also nicht so ein guter Kunde unserer örtlichen Raiffeisenbank bin, war ich gestern trotzdem eingeladen - allerdings nicht zu einem Vortrag zum Thema “Vererben”, sondern zur jährlichen Mitgliederversammlung der Genossenschaft.

Zitat von Michael aus Zofingen
Auch von den „Postverantwortlichen“ gab es keine negativen Bemerkungen oder auch nur hochgezogene Augenbrauen. Lediglich im Saal hörte ich eine Frauenstimme: „Kurze Hosen im November – und barfuß“.



So ähnlich ging es mir auch:

Am Eingang gab es eine Schlange vor dem Tisch, an dem die Einladungen abgegeben werden mußten und die Wahlunterlagen ausgehändigt wurden. Mir wurde es warm und ich zog Anorak und Pulli aus und stand in T-Shirt und 2/3-Hose in der Schlange. Später hörte ich hinter mir die Bemerkung: “Manche haben halt immer noch Sommer.” War ich damit gemeint? Offensichtlich schon - der Gesprächspartner antwortete nämlich: “Da gibt’s einen, der rennt so auf die Zugspitze - ich könnte das nicht!”

Beim stellenweise etwas langatmigen Vortrag schweiften die Blicke meines Sitznachbarn umher, und schließlich erregten meine Füße seine Aufmerksamkeit: Er suchte irritiert den Boden in der Nähe meiner Füße ab und fragte schließlich, ob ich so gekommen sei oder meine Schuhe an der Garderobe abgegeben habe. Nein ich sei so gekommen und laufe eigentlich immer so rum. Daraufhin sein unaufgeregtes Fazit: Ja, früher haben wir es ja alle gemacht - aber jetzt ist man es ja nicht mehr gewohnt!

Zitat von Michael aus Zofingen
Auch beim Apero sagte niemand etwas.



Das war bei mir erstaunlicherweise anders. Ob es an der Übergangszeit zum drohenden Winter liegt? Dann kommen komischerweise immer viel Bemerkungen, im Sommer gar keine und sogar im Winter dann wieder deutlich weniger.

Früher hatte es immer vor der Rede eine richtige warme Mahlzeit gegeben - diesmal war auch die Bezeichnung “Apero“ noch deutlich übertrieben. Leider wurde mir der Ernst der Lage erst bewußt, als die Schlacht um die wenigen Kanapees

http://www.kochatelier.de/Rezepte_spezia...pees_happen.htm

schon geschlagen war. Im oben Link rechnet man mit 6 bis 8 pro Person, wobei sich niemand satt essen soll. Muß ich noch betonen, wie leer sich mein Magen nach maximal 4 ergatterten Kanapees anfühlte?

Bei diesem Nano-Apero gab es aber schon einige Kommentare zu meiner Barfüßigkeit.

Zitat von Michael aus Zofingen
Überrascht es, wenn man als barfüßiger und bekurzhoster guter Bankkunde genauso anständig von Bankvertretern behandelt wird wie ein „ordentlich“ bekleideter und beschuhter Mensch? Nein! Denn die Bank ist am Geld des Kunden interessiert. Sie hat somit keinerlei Interesse, daß man stattdessen das Geld beim Schuster oder Schneider läßt.



Letztes Jahr sprach ich den offenbar immer strenger werdenden Dresscode für die Angestellten an - und erhielt nach der Bestätigung der Unfreiwilligkeit des Tragens von Krawatte und Jacket damals die bedauernde Antwort, nicht selbst im Sommer in kurzer Hose, T-Shirt und barfuß arbeiten zu dürfen.

Die meisten Bankangestellten kennen mich schon seit Jahren barfuß - nicht aber mein ehemaliger Kreditsachbearbeiter, mit dem ich das letzte Mal vor vielen Jahren Kontakt hatte und den ich danach nicht mehr gesehen hatte. Er erklärte sein Verschwinden mit deutlich triumphierendem Unterton: “Ich bin ja nicht mehr bei der Bank, sondern bin jetzt Rentner! Jetzt müssen Sie für mich arbeiten! Ach, Sie sind ja barfuß!?”

Hier konnte ich jetzt endlich (im Gegensatz zu den Vorjahren ohne Kommentare seitens der Bankmitarbeiter) doch noch meine für alle Fälle vorbereitete Antwort anbringen: “Da muß ich Sie enttäuschen - ich zahle nicht mehr in die Rentenkasse ein. Ich lebe z.Z. von meiner Abfindung - und von den mickrigen Zinsen, die die Bank z.Z. zahlt kann ich mir einfach keine Schuhe mehr leisten!”

Danach erschallte allgemeines Gelächter - auch von seinen ehemaligen Kollegen, die noch bei der Bank arbeiten.

Mit wehmütigem Gesichtsausdruck sprach mich später ein Mann an: Er sei früher immer so gern barfuß gelaufen - aber jetzt habe er Poly-Neuropathie und müsse immer diese verdammten Schuhe tragen. Er wünschte mir alles Gute und ich solle ja auf meine Gesundheit achten, damit ich auch in Zukunft das Barfußlaufen genießen könne. (Ich hoffe hier fühlen sich auch gewisse andere Kandidaten angesprochen, denen etwas mehr Bewegung zur Vorbeugung u.a. dagegen gut tun würde...)

Zitat von Michael aus Zofingen
Gegen 21.30 Uhr verließ ich Olten, so wie ich dort angekommen war: Barfuß, in kurzen Hosen und ohne Jacke. Und selbstverständlich auch ohne Mütze.



Auch das war bei mir ähnlich: Gegen 21.30h verließ ich den Oberbräusaal zu Fuß so wie ich dort angekommen war: Hungrig (aber aufgrund der fehlenden Unterlage angetrunken), barfuß, in 2/3-Hosen, mit leichtem Pulli und Anorak - und bei mir nicht so selbstverständlich mit der Mütze in der Tasche, obwohl sich auf den geparkten Autos schon die ersten Eiskristalle bildeten. Dank des schlechten Wetters fiel die letzte normalerweise im September übliche Schur meiner Haare nämlich aus, so daß ich auch am Kopf schon kältemäßig unempfindlicher bin als im November sonst üblich.

Gruß

Leo


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