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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 646 mal aufgerufen
 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 743
Punkte: 413

30.01.2011 14:45
Wieder einmal in Basel Zitat · Antworten

Samstag, 29.1.2011: An diesem Tag fand abends im Saalbau „Rhypark“ in Basel der Vortag „In 511 Tagen um die zu Fuß um die Welt“ von Peter Egger aus Aarwangen (Kanton Bern) statt. Da wollte ich hin. Da aber für diesen Tag lediglich Temperaturen um den Gefrierpunkt angekündigt wurden, benutzte ich nicht das Velo für die Anfahrt von Zofingen, sondern öffentliche Verkehrsmittel. Für eine Rückfahrt nach dem Vortrag wäre es ohnehin zu spät gewesen, und einen Schlafsack zum Übernachten wollte ich auch nicht mitnehmen. Wenn es tagsüber +12°C gewesen wäre und nachts nicht unter +4°C gesunken wäre, wäre ich bei trockenem Wetter glatt am Samsatag mit dem Velo nach Basel gefahren, hätte irgendwo im Schlafsack übernachtet und wäre sonntags zurückgeradelt.

Somit beschränkte sich mein Radfahren auf dem Weg zum Zofinger Bahnhof, von wo um 6.13 Uhr mein Zug abfuhr. Zufällig wollte auch ein Arbeitskollege von mir (in der Hierarchie auch gleicher Ebene wie mein direkter Vorgesetzter, beide rapportieren an denselben Menschen (und alle drei sind Deutsche, die auch Deutsche bleiben wollen anstatt wie ich Schweizer zu werden) mit dem selben Zug fahren, er befand sich auf dem Weg nach Frankfurt, von wo er in die USA fliegen wollte, unter anderem zu einem geschäftlichen Termin. Daß ich barfuß und in kurzen Hosen mit dem Zug fuhr, überraschte ihn genauso wenig wie es die Leser in diesem Forum überrascht. Er selber läuft auch immer Sommer nie an „ungewöhnlichen“ Orten barfuß, kurze Hosen trägt er aber schon in der Freizeit. Allerdings gehört er eher zu den Leuten, die das Tragen von kurzen Hosen auf bestimmte Jahreszeiten beschränken würden (sprich: nur dann, wenn er selber auch welche tragen würde). So findet er es gar nicht gut, daß ein Schweizer oder deutscher Polizist einem Menschen, der im tiefsten Winter barfuß oder in kurzen Hosen angetroffen wird, keine Buße abknüpfen kann.

Im Zug bis Olten und hinterher im Zug bis Basel saßen wir zusammen (es hätte ihm ja auch peinlich sein können), dann trennten sich unsere Wege. Mit dem gelben „Elfer“ fuhr ich weiter zur Haltestelle „Mülhauser Straße“, um dann zu Fuß zum Saalbau zu gehen, wo am Abend der Vortag stattfinden würde. Im Dunkeln war er (bzw. die Hausnummer) gar nicht so einfach zu finden. Wie schön, daß ich am Tag zuvor noch einmal im Internet nachgesehen hatte, denn ursprünglich hätte der Vortrag im Volkshaus stattfinden sollen (diese Örtlichkeit hatte ich bereits bei meiner letzten Velotour nach Basel inspiziert, um ja den Weg zu finden), mußte aber wegen Doppelbelegung verlegt werden (ähnlich wie Martls Vortrag „Barfuß über die Alpen“ von der Stadthalle in Schopfheim-Kernstadt in die Festhalle in Schopfheim-Fahrnau, damals wegen eines Brandschadens). Dann inspizierte ich den Weg zur noch näher gelegenen Haltestelle „Novartis Campus“ der Linie 1. Vereinzelt gab es Glasscherben auf den Wegen, speziell die Treppe vom Rheinufer nach oben westlich der Dreirosenbrücke. Unmittelbar daneben schloß sich ein eingezäuntes Trümmergelände an, wo alte Hafenanlagen dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Mit Offtopic-Fahrzeugen fuhr ich via Messeplatz nach Bottmingen, um von dort zu Fuß zum Wasserturm und weiter zur Wolfsschlucht zu gehen. Der Boden war noch recht kalt, barfuß über den Rasen zu gehen brachte überhaupt keinen Spaß, da der Boden steinhart und nicht gerade eben gefroren war. Also ging ich auf dem Asphalt. Splitt lag hier kaum noch! Mit dem nächsten Tram fuhr ich von der Haltestelle Wolfsschlucht hinunter in die Stadt, blieb aber im Tram sitzen, so daß ich wieder durch die kurvenreiche Wolfsschlucht (diesmal die ganze) hochfuhr und via Bruderholz und Jakobsberg ebenso kurvenreich wieder hinunter (Bergbahnfeeling im Basler Tram).

An der Haltestelle Barfüßerplatz stieg ich aus und ging zum Münster, das allerdings noch nicht offen hatte. Also ging ich noch durch ein paar Straßen, kehrte zum Münster zurück und trat ein. Anders als in der Münchner Frauenkirche hinderte mich kein geschniegelter und gebügelter, papsthöriger Domschweizer am Betreten der heiligen Hallen wegen unpassender Kleidung. Auch gab es keinen Ärger mit mondgesichtigen Bauarbeitern wie im Freisinger Dom. Und anders als in manchen Kirchen in der ehemaligen DDR kostete es auch keinen Eintritt. So kam ich ungehindert ins Münster und spürte den Sandsteinboden unter den Füßen, die beim Gehen (anders als die Absätze der fett beschuhten Kirchenbesucher) keine Geräusche machten. Ein Bild fiel mir auf: ein barfüßiger Armer in einer Art ¾-Hosen erhielt von einem gut gekleideten und fett bestiefelten Mann ein Almosen. Barfuß = Armut.

Ich verließ die Kirche und ging weiter Kinder machten große Glotzaugen. Ich schritt über die Mittlere Brücke, ging am Rheinufer flußaufwärts. Auch der Fährmann, der sein „oberleitungsgebundenes“ 0rad unterhalb des Münster über den Fluß lenkte, war diesmal fett beschuht. Ich wurden auch von einem Paar angesprochen. Beide sahen es positiv und wünschten mir viel Spaß. Bevor ich beim Kraftwerk Birsfelden den Rhein überquerte, ging ich noch ein Stück auf einer Straße, an der immer noch die Masten standen, die heute nutzlos sind und darauf hindeuten, daß es auch in Basel mal Offtopic-Fahrzeuge gab, die zwar oberleitungsbebunden, jedoch nicht schienengebunden, sondern begummischuht waren.

Am anderen Ufer ging ich zurück nach Basel, wobei ich auch den Barfußpfad Birsfelden benutzte. Von einem Jogger kam die berühmt-berüchtigte K-Frage. In Basel angekommen, war ich wieder reich für ein Offtopic-Fahrzeug der schienengebundenen Art. Von der Heuwaage fuhr ich mit dem 10er nach „Binningen HB“, ging hinauf zum Kronenplatz und fuhr mit dem 4er weiter. Irgendwann gelangte ich nach Allschwil, von wo ich einen Wanderweg ging, der jedoch an einem Schießplatz abgesperrt war. Ich ging einen anderen Weg zurück. Ich kam an deiner Gruppe vorbei (Pfadigruppe?), wo meine „Zofinger Hotpants“ die Worte auslösten: „Badehosen sind hier verboten!“ Dann die K-Frage. Und erst jetzt fiel auf, daß ich nicht einmal Schuhe an hatte. Einer fragte: „Sind Sie so arm, daß Sie kein Geld für Schuhe haben?“ Ich antwortete: „Ich habe Geld für Schuhe, ich habe auch Schuhe, aber ich trage nicht gerne Schuhe!“ Einer fragte: „Tragen Sie auch im Zug und im Flugzeug keine Schuhe?“ „Ich bin heute mit dem Zug gekommen und mit dem Tram bis Allschwil. Dazu brauche ich wirklich keine Schuhe!“ Ich ging weiter, das Gras neben dem Weg war angenehm begehbar, da der Boden nicht mehr gefroren war.

Weiter ging es mit dem Tram. Mit Umweg über Birsfelden gelangte ich zum Barfüßerplatz, von wo ich ein letztes Mal meine Runde machen wollte, bevor ich mich zum Saalbau begab. Diesmal führte mein Weg bis zu den Messehallen und wieder zurück. Dort begegnete ich vielen sehr festlich gekleideten Menschen. Manche rümpften die Nase, als sie mich sahen. Zwischen Messeplatz und Claraplatz kam mir ein Velofahrer entgegen, und zwar ohne Licht (in der Schweiz alles andere als ungewöhnlich). Zwei Polizisten, die ich erst jetzt bemerkte, hielten ihn an. Die Worte konnte ich nicht verstehen, glaubte jedoch, daß es sich ums Velolicht handelte. Ich ging weiter. Als ich etwa 10 Meter vor denen war, sah plötzlich einer der Bullen in meine Richtung und rief: „Hallo!“ Das hatte gerade noch gefehlt! Sofort drehte ich mich um und rannte weg. Kurze Zeit später vernahm ich ein lautes „Halt!“ Ich rannte weiter, denn ich glaubte nicht, daß in dieser menschenreichen Stadt ein Polizist zur Schußwaffe greift, um mich an der Flucht zu hindern. Möglicherweise galt das „halt“ auch gar nicht mir, sondern dem Velofahrer, der die Gunst der Stunde um sich vor eine Buße zu drücken. Zumindest radelte er wie ein Wilder an mir vorbei und rief:“Toll gemacht!“

Kurz bevor ein Tram vorbei fuhr, rannte ich über die Straße, um in eine Seitenstraße einzubiegen. Vielleicht haben das die Bullen nicht mitbekommen, da das Tram die Sicht versperrt hatte. Über Nebenstraßen kam ich zur Mittleren Brücke, überquerte sie und ging via Freiestraße zur Barfüßerplatz, wo ich in einen abfahrbereiten 8er sprang, der mich zur Haltestelle 3rosenbrücke brachte. 3 Minuten später würde mich der 1er eine Haltestelle weiter zum Ziel bringen. Im Saal war ich sicher vor dem massiv unterbeschäftigten und massiv überbezahlten uniformierten Abschaum des Kantons Basel-Stadt. Ich freute mich, daß ich den Beamten so um die Buße des nicht beleuchteten Radfahrers gebracht habe, dabei finde ich es selbst unverantwortlich, ohne Licht Velo zu fahren.

Nach dem Vortrag ging eigentlich alles nach Plan, günstige Anschlüsse, keinen Kontrollen usw. In Olten sah ich übrigens den einzigen Menschen, der zumindest in ein Forum passen würde. Es war ein ca. 70jähriger Mann mit Schottenrock. Ebenso trug er eine Schottenmütze und eine Trommel. Ich vermute mal, daß es sich um keinen Schotten handelte, sondern um einen Schweizer, der in einer als Schotten verkleideten Musikgruppe spielte und nun von einer Veranstaltung nach Hause fuhr. Seine Beine waren übrigens deutlich weißer als meine, und ebenso war der unbedeckte Teil der Beine deutlich kleiner als bei mir, da einerseits der Kilt länger war als meine Zofinger Hotpants, andererseits auch seine Kniestrümpfe länger waren als meine nicht vorhandenen Strümpfe. Ach ja, Schuhe trug er auch!

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

http://www.olalei.ch


AllgaeuYeti Offline




Beiträge: 185
Punkte: 175

30.01.2011 18:22
#2 Wilde Verfolgungs-Jagd der Polizei gegen einen Velo-Verkehrssünder und einen Winter-Hotpants-Barfüsser Zitat · Antworten

Zitat von Michael aus Zofingen
...
Zwischen Messeplatz und Claraplatz kam mir ein Velofahrer entgegen, und zwar ohne Licht (in der Schweiz alles andere als ungewöhnlich). Zwei Polizisten, die ich erst jetzt bemerkte, hielten ihn an. Die Worte konnte ich nicht verstehen, glaubte jedoch, daß es sich ums Velolicht handelte. Ich ging weiter. Als ich etwa 10 Meter vor denen war, sah plötzlich einer der Bullen in meine Richtung und rief: „Hallo!“ Das hatte gerade noch gefehlt! Sofort drehte ich mich um und rannte weg. Kurze Zeit später vernahm ich ein lautes „Halt!“ Ich rannte weiter, denn ich glaubte nicht, daß in dieser menschenreichen Stadt ein Polizist zur Schußwaffe greift, um mich an der Flucht zu hindern. Möglicherweise galt das „halt“ auch gar nicht mir, sondern dem Velofahrer, der die Gunst der Stunde um sich vor eine Buße zu drücken. Zumindest radelte er wie ein Wilder an mir vorbei und rief:“Toll gemacht!“

Kurz bevor ein Tram vorbei fuhr, rannte ich über die Straße, um in eine Seitenstraße einzubiegen. Vielleicht haben das die Bullen nicht mitbekommen, da das Tram die Sicht versperrt hatte. Über Nebenstraßen kam ich zur Mittleren Brücke, überquerte sie und ging via Freiestraße zur Barfüßerplatz, wo ich in einen abfahrbereiten 8er sprang, der mich zur Haltestelle 3rosenbrücke brachte. 3 Minuten später würde mich der 1er eine Haltestelle weiter zum Ziel bringen. Im Saal war ich sicher vor dem massiv unterbeschäftigten und massiv überbezahlten uniformierten Abschaum des Kantons Basel-Stadt. Ich freute mich, daß ich den Beamten so um die Buße des nicht beleuchteten Radfahrers gebracht habe, dabei finde ich es selbst unverantwortlich, ohne Licht Velo zu fahren.
...



Hallo Michael,

also über den von mir zitierten Teil Deiner Geschichte könnte ich mich kringeln vor Lachen! Das war ja echt Filmreif für einen Krimi!

Gab es da nicht vor Jahrzehnten mal eine Krimiserie "In den Straßen von San Franzisco"? Die schaute ich mir gerne an - die spektakulären Auto-Verfolgungsjagten wo die Polizeiwagen den Verbrecher-Autos hinterherjagten mit viel verbeultem Blech, umgefahrenben Mülltonnen und Marktständen, Auto-Überschlägen und so weiter haben mir einfach gefallen.

Mit diesem Action-Film-Bild vor Augen stelle ich mir die Baseler Verfolgungsjagd durch diese unterbeschäftigten und überbezahlten Gesetzeshüter vor! Gut dass Du davongerannt bist - die hätten Dich sonst noch vorläufig festgenommen und Du hättest deswegen noch den interessanten Vortrag am Abend versäumt.

Würde Deutschland oder die Schweiz jemals zu so einem TERROR-POLIZEISTAAT degenerieren, dass es für Barfuss und/oder kurze Hose im Winter offiziell ein Bussgeld gibt (Gott bewahre uns davor!!!!!), dann hoffe ich doch, dass Du bei so einem Horror-Szenario genug Zivilcourage hättest, Deine Minimal-Bekleidung auch illegal aus zu leben. Denn wie Du erflgreich vor der Polizei davonrennen kannst, hast Du ja da in Basel bewiesen.

Amüsierte und auch kämpferische Barfuss-Halbnackt-Grüße,

Karl Heinz Haidlas

PS: Dir heute "Barfuss-Halbnackt-Grüße" zu senden ist zugegebener Maßen von mir gehochstapelt. Denn heute war bei deutlichen Frosttemperaturen dieser verweichlichte Möchtegern-Yeti gut verpackt. Bei meinem heutigen Trainings-Aufstieg auf denn Mittag hatte ich Pullover, lange Jacke, Socken und Schuhe an - nur die Hose war kurz, aber nicht so kurz wie eine Zofinger Hot-Pants.

HomePage: http://www.allgaeuyeti.de/


MichaBarfuß Offline




Beiträge: 79
Punkte: 79

30.01.2011 20:15
#3 RE: Wieder einmal in Basel Zitat · Antworten

Der tiefer Sinn deiner Flucht vor er Polizei erschließt sich mir nicht so recht.
Entweder ist die "Arbeitsweise" der Schweizer Polizei und der Thüringer sehr unterschiedlich, oder ich bin den lokale Kräften nur noch nicht aufgefallen (was ich jedoch nicht glaube). Bisher bin ich nur von Passanten auf verschieden Art angesprochen worden.

PS: Ein Gesetzt, was die Kleidung spez. im Winter regelt, wäre eine echt miese Sache. Wobei das IMO wiederum mit dem Grundgesetz kollidieren dürfte.

Mit barfüßigem Gruß
Michael


AllgaeuYeti Offline




Beiträge: 185
Punkte: 175

30.01.2011 23:39
#4 Michaels Flucht vor der Polizei hatte sehr wohl einen tieferen Sinn Zitat · Antworten

Zitat von MichaBarfuß
Der tiefer Sinn deiner Flucht vor er Polizei erschließt sich mir nicht so recht.
...



Hallo Micha,

es hatte sehr wohl einen tieferen Sinn, dass Michael aus Zofingen vor der Polizei davongelaufen ist. Er hatte nämlich nur noch wenig Zeit bis zu dem Vortrag, wegen dem er überhaupt nach Basel gereist ist. Und ein drohendes Festsetzen durch die Polizei - und wäre es auch nur für 2 Stunden gewesen - hätte ihn diese Veranstaltung vermutlich versäumen lassen.

Michael wurde nämlich schon öfters mehr oder weniger lang von der Polizei festgehalten wegen seiner zu leichten Bekleidung. Einmal sogar im Sommer weil man ihm unterstellte, das Fahrrad auf dem er fuhr hätte er geklaut. Denn Michael sah damals von seiner Bekleidung her wie ein sehr armer Mann aus, sein Fahrrad war aber sichtlich ein teueres und hochwertiges Fahrrad.

Ein Chemiker mit Doktor-Titel der in der Schweizer Industrie angestellt ist verdient ja genug um sich ein hochwertiges Fahrrad zu kaufen, aber den gut bezahlten Dr. rer. nat. sahen die Polizisten ihm nicht an.

Schöne Grüße,

Karl Heinz Haidlas


MichaBarfuß Offline




Beiträge: 79
Punkte: 79

31.01.2011 17:59
#5 RE: Michaels Flucht vor der Polizei hatte sehr wohl einen tieferen Sinn Zitat · Antworten

Ok, jetzt wird es verständlicher!
Von daher wahrscheinlich auch an anderer Stelle der Tip bei BF Touren besser den Ausweis dabei zu haben...

Angenehm für mich, das es derartige "Kontakte" noch nicht gab.

Mit barfüßigem Gruß
Michael


Saalenixe-Halle ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2011 19:36
#6 der große Meister hat gesprochen - hugh Zitat · Antworten

Zitat
Nach meinem Hinweis an Dich, dass Deine damals bevorzugte Rubrik leider intern und damit versteckt ist, bekam ich prompt einen Rüffel von Saalenixe, warum ich mich in die Auswahl Deines Unterforums einmischen würde. Ich glaube, dieser konkrete Rüffel von Saalenixe war mir gegenüber etwas ungerecht.



Schade, Yeti, dass du den schönen Bericht vom Michael mit unschönen, persönlichen Quereleien abwertest.
Ob mein Rüffel bezüglich deiner Weisung an Michael, wo er denn zu schreiben habe gerecht oder ungerecht war, das können wir ja im internen Bereich ausbaldowern.


ansonsten hab ich mehr und mehr den Eindruck, dass der große Schneemensch zwar gerne austeilt, aber wenns ums Einstecken geht, den Hintern zusammenkneift. Als es um die Frage ging: stellt sich der große Meister als Mod zur Verfügung, hat er zumindest den * eingezogen obwohl er sich zuweilen (siehe die Mahnung an Michael) genau so verhält als würde er hier Fäden ziehen.

zwar frostige (bei minus fünf Grad) aber dennoch freundliche Grüße
Saalenixe

ps: was solls.
ich hab ein ausgefülltes Privatleben, und muß nicht unbedingt in einem (egal welchem) Forum meine Zeit totschlagen wenn mein "Mundwerk" dem einen oder anderen nicht passt


AllgaeuYeti Offline




Beiträge: 185
Punkte: 175

01.02.2011 00:49
#7 @ Renate: Habe editiert und meinen Nachsatz gelöscht Zitat · Antworten

Zitat von Saalenixe-Halle
...
Schade, Yeti, dass du den schönen Bericht vom Michael mit unschönen, persönlichen Quereleien abwertest.
Ob mein Rüffel bezüglich deiner Weisung an Michael, wo er denn zu schreiben habe gerecht oder ungerecht war, das können wir ja im internen Bereich ausbaldowern.
...


Grüß Dich Renate,

ich habe soeben in diesem Thread und auch im anderen aktuellen Thread von Michael aus Zofingen meinen entsprechenden Nachsatz gelöscht - weil ich ja schliesslich ein netterer Mensch werden will. Und für andere Leser hier die sich wundern: Renate hatte mich in ihrer Replik schon korrekt zitiert, aber ich habe den von ihr zitierten Textteil jetzt nachträglich gelöscht.

Schöne und wirklich friedliebende Grüße,

Karl Heinz Haidlas


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

01.02.2011 23:57
#8 RE: Wieder einmal in Basel Zitat · Antworten

Hi Michael,

das war wieder einmal ein wundervoller "runder" Bericht, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist! Ich möchte nur wenige Aspekte herausgreifen:

Zitat von Michael aus Zofingen
Zufällig wollte auch ein Arbeitskollege von mir (in der Hierarchie auch gleicher Ebene wie mein direkter Vorgesetzter, beide rapportieren an denselben Menschen (und alle drei sind Deutsche, die auch Deutsche bleiben wollen anstatt wie ich Schweizer zu werden) mit dem selben Zug fahren, er befand sich auf dem Weg nach Frankfurt, von wo er in die USA fliegen wollte, unter anderem zu einem geschäftlichen Termin. Daß ich barfuß und in kurzen Hosen mit dem Zug fuhr, überraschte ihn genauso wenig wie es die Leser in diesem Forum überrascht. Er selber läuft auch immer Sommer nie an „ungewöhnlichen“ Orten barfuß, kurze Hosen trägt er aber schon in der Freizeit. Allerdings gehört er eher zu den Leuten, die das Tragen von kurzen Hosen auf bestimmte Jahreszeiten beschränken würden (sprich: nur dann, wenn er selber auch welche tragen würde). So findet er es gar nicht gut, daß ein Schweizer oder deutscher Polizist einem Menschen, der im tiefsten Winter barfuß oder in kurzen Hosen angetroffen wird, keine Buße abknüpfen kann.



Eine Buße für barfuß und kurze Hosen im Winter? Wofür könnte eine solche denn gut sein, ode anders gefragt: Welches Rechtsgut wird verletzt, oder inwiefern ist die öffentliche Ordnung beeinträchtigt, wenn jemand im Winter barfuß und in kurzen Hosen gesichtet wird?

Zitat von Michael aus Zofingen
So kam ich ungehindert ins Münster und spürte den Sandsteinboden unter den Füßen, die beim Gehen (anders als die Absätze der fett beschuhten Kirchenbesucher) keine Geräusche machten. Ein Bild fiel mir auf: ein barfüßiger Armer in einer Art ¾-Hosen erhielt von einem gut gekleideten und fett bestiefelten Mann ein Almosen. Barfuß = Armut.



Könnte es sein, daß das verbreitete Klischee "Barfuß = Armut" seine Ursache letztlich in solchen Abbildungen hat?

Zitat von Michael aus Zofingen
Auch der Fährmann, der sein „oberleitungsgebundenes“ 0rad unterhalb des Münster über den Fluß lenkte, war diesmal fett beschuht.



Bei diesem Fährmann scheint es (jedenfalls im Winter) "Glückssache" zu sein, ob man ihn barfuß, sokkenlos in Sandalen oder auch fett beschuht antrifft (da ich noch nie in Basel und somit auch nie an der Münsterfähre war, weiß ich es nicht).

Zitat von Michael aus Zofingen
Ich kam an deiner Gruppe vorbei (Pfadigruppe?), wo meine „Zofinger Hotpants“ die Worte auslösten: „Badehosen sind hier verboten!“ Dann die K-Frage. Und erst jetzt fiel auf, daß ich nicht einmal Schuhe an hatte. Einer fragte: „Sind Sie so arm, daß Sie kein Geld für Schuhe haben?“ Ich antwortete: „Ich habe Geld für Schuhe, ich habe auch Schuhe, aber ich trage nicht gerne Schuhe!“ Einer fragte: „Tragen Sie auch im Zug und im Flugzeug keine Schuhe?“ „Ich bin heute mit dem Zug gekommen und mit dem Tram bis Allschwil. Dazu brauche ich wirklich keine Schuhe!“ Ich ging weiter, das Gras neben dem Weg war angenehm begehbar, da der Boden nicht mehr gefroren war.



Damit sind wir wieder bei dem obigen Klischee "Barfuß = Armut" und meiner Frage, ob das dadurch hervorgerufen worden ist, daß arme Menschen traditionell barfuß abgebildet wurden.

Barfüßige nächtliche Grüße,
Markus U.


MarcelHR Offline




Beiträge: 587
Punkte: 228

03.02.2011 03:42
#9 RE: Wieder einmal in Basel Zitat · Antworten

Zitat von Markus U.

Zitat von Michael aus Zofingen
So kam ich ungehindert ins Münster und spürte den Sandsteinboden unter den Füßen, die beim Gehen (anders als die Absätze der fett beschuhten Kirchenbesucher) keine Geräusche machten. Ein Bild fiel mir auf: ein barfüßiger Armer in einer Art ¾-Hosen erhielt von einem gut gekleideten und fett bestiefelten Mann ein Almosen. Barfuß = Armut.



Könnte es sein, daß das verbreitete Klischee "Barfuß = Armut" seine Ursache letztlich in solchen Abbildungen hat?




Hallo Markus

Michael drückt es richtig aus.
Das Klischee "Barfuß = Arm" kommt meiner Meinung nach genau von daher.
Kleider machen Leute, und Schuhe gehören da mit dazu. Das war damals, als das Bild im Münster gemalt wurde, so und ist es heute noch. Müssig darüber zu diskutieren, dass trotzdem ein Mensch dahinter steckt der, soll er mich beeindrucken, dies durch seine Leistung tun muss und nicht mit der Hülle in der er steckt.
Wobei es auch den Trend gibt genau anders, als die Mehrheit der Kaste der man angehört, rum zulaufen. Es gab ja ne Zeit da war es "in" wenn man barfuss ging, als Form des Protestes, der Auflehnung.
Vielleicht bin ich auch ein ganz kleiner Revoltierer, mit meiner ständigen Barfüssigkeit.

Barfuessgrüess
Marcel


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

03.02.2011 12:44
#10 RE: Wieder einmal in Basel Zitat · Antworten

Zitat von MarcelHR
Kleider machen Leute, und Schuhe gehören da mit dazu. Das war damals, als das Bild im Münster gemalt wurde, so und ist es heute noch. Müssig darüber zu diskutieren, dass trotzdem ein Mensch dahinter steckt der, soll er mich beeindrucken, dies durch seine Leistung tun muss und nicht mit der Hülle in der er steckt.
Wobei es auch den Trend gibt genau anders, als die Mehrheit der Kaste der man angehört, rum zulaufen. Es gab ja ne Zeit da war es "in" wenn man barfuss ging, als Form des Protestes, der Auflehnung.
Vielleicht bin ich auch ein ganz kleiner Revoltierer, mit meiner ständigen Barfüssigkeit.



Hi Marcel,

ich laufe nicht aus Protest barfuß, sondern weil ich mich wohl dabei fühle, nämlich "geerdet" im buchstäblichen Sinne und auch ein bißchen "tough". Deshalb ist es für mich auch nicht wesentlich, ob ich als Barfußläufer einer kleinen Minderheit angehöre oder einem breiten Trend folge (wobei ich zugebe, daß es im letzteren Falle gesellschaftlich mehr akzeptiert und infolgedessen einfacher wäre). Ich folge also weder einem Trend (wer bestimmt den eigentlich?) noch einem Anti- Trend, sondern mache das, was mir gefällt, und wem das nicht gefällt, der mag sich von mir fernhalten.

Was folgt daraus?

Barfußläufer sind Individualisten.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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