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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 813 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
Barpfotenbaer Offline




Beiträge: 111
Punkte: 76

25.04.2011 22:45
"Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Hallo,

am Ostersonntag kam mir in einer Seniorenresidenz eine ältere Dame entgegen mit den Worten: "Ach wie schön, barfuß!"
Ich war nicht sehr schlagfertig, außer lächelnd zu antworten "Ja, finde ich auch schön!" fiel mir keine "nachhaltige" Antwort ein. Bemerkenswert aber, daß gerade diese nette alte Dame so reagierte. Jüngere Leute sind dagegen auf ihre ganz eigene Weise immun. Barfußlaufen macht halt süchtig. Während die Generationen <60 heute alle nur das Tragen von Schuhen gewöhnt sind und mit dieser Droge nie in kontakt kamen, ist diese Dame vielleicht seit Ihrer Kindheit sowas wie ein anonymer Planipoholiker (planipes, lat. für barfuß), momentan trocken, und gerade erlitt sie einen Rückfall!?

Hoppla, bin ich ein Junky?

Heitere Grüße vom Barpfotenbär


Dominik R. Offline

Admin


Beiträge: 1.623
Punkte: 708

25.04.2011 22:52
#2 RE: "Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Zitat von Barpfotenbaer


Hoppla, bin ich ein Junky?




Das fragst du mit deinem Avatar!

Aber Barfußlaufen macht in der Tat süchtig.

Gruß,
Dominik

Es ist ausdrücklich erlaubt meine Beiträge hier, im gelben Forum:
http://www.hobby-barfuss.de/
zu zitieren und umgekehrt.


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

27.04.2011 12:22
#3 RE: "Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Hi Bär, hi Dominik,

es ist überhaupt nicht selten, daß man solchen emotional erfreuten Äußerungen bei der ganz alten Generation (sie ist aber heute schon um die 90) begegnet; auch Descalzar & einige andere haben schon solche Erfahrungsberichte, daß eben erwähnte Altersgruppe ausgesprochen selten als BF-Gegner auftritt, geschrieben.

Lebt man in Bayern in einer Kleinstadt mit recht rustikalem Prärie-Umland, ist der von mir bereits mehrfach gehörte recht typische Standardkommentar: "Mei schee, des ham' mia ois Kinder aa oiwei g´macht..."*

Es steckt hier wohl eine echte & nicht künstlich aufgesetzte Freude an der Erinnerung an etwas Schönes & auch Melancholie dahinter - die eigenen Füße werden wohl altersbedingt auch nicht mehr sehr ansehnlich sein, daß man sie auspackt & auch BF auf´s Wagerl gestützt sich angestrengt durch die Gegend zu quälen würde nicht sehr toll & souverän aussehen.

So bleibt indes die Zeitzeugen-Rolle, daß man in "meiner" Gegend auf´m Land selbstverständlich BF in die Schule ging & dies erst die Nazis nach der Machtergreifung 1933 abrupt "beendeten" (wobei "beendeten" ein harmloses Wort ist; wir wissen bis heute nicht, ob die Eltern vom Reich gnädige finanzielle Zuwendungen für Schuhe für ihre Kids bekamen oder einfach nach der Vogel-friß-oder-stirb-Methode für fußverpacktes Einrücken ihrer Sprößlinge in die Reichsbildungsanstalten zu sorgen hatten).

Um ein Haar hätte ich Markus U. & andere Besucher "meiner" Gegend in einem Hotel-Gasthof in der kleinen Nachbargemeinde Marzling mit einem ca. 95 jährigen Küster der dortigen kleinen Pfarrkirche zusammenbringen können (er ist inzwischen leider verstorben), der folgendes berichtete:

Vielleicht an Sonntagen weniger, aber an Werktagen war die Jugend in den Ferien von früh bis abends auf den Feldern zur Landarbeit (& dies selbstverständlich BF). Läutete die Kirchenglocke, weil z. B. jemand verstorben war, rückte man schnurstracks vom Acker in die Kirche ein - Zeit zum Umziehen daheim (& Schuhe anmontieren) war nicht - es mußte jede freie Minute von Sonnenauf- bis -untergang arbeitend auf den Feldern genutzt werden. So waren Meßdiener, aus deren Gewändern unten die nackten & auch oft schmutzigen Füße herausschauten, mindestens an Werktags[sterbe-]gottesdiensten etwas recht Normales. Zusatzinfo: Bei weitem nicht bei jedem Youngster der damaligen Zeit befand sich ein Chronometer am Handgelenk.
Die Orgeltasten drückte der Dorfschullehrer. Dies allerdings stets beschuht. Auch Hochwürden & der damalige Mesner hatten stets Schuhe an.

Nebenkommentar des besagten Zeitzeugen: Natürlich gab´s auch damals schon Zeitgenossen, die sich unbedingt bemüßigt sahen, bei Beginn der Meßfeier den Sound der Orgel mit Complaints über die nackten Füße des Altardienstes übertönen zu müssen...

[Geschichte wurde schon im Heli-Forum gebracht, fällt mir grad' ein]

Mahlzeit! (& Ciao, melde mich für heute vom Forum ab, muß noch 'was arbeiten).
Jay
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*) Übers.: "Mein Gott, wie schön, das haben wir als Kinder auch immer praktiziert..."


kerstin Offline

Admina


Beiträge: 2.110
Punkte: 1.181

27.04.2011 18:53
#4 RE: "Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Hallo Ihr Drei,

auch ich hatte schon derartige Erlebnisse gehabt. Meistens waren es ältere Herren, die sich positiv über mein BF ausließen. Manche drückten mir dann 'ne richtige Story hinein: "Als ich noch jung war..." etc. p.p. Ich hörte in der Regel stets: "Toll, das habe ich früher als Kind auch gemacht" oder etwa "Naturmädel" und noch einiges vergleichbares. Von Frauen älteren Jahrganges hörte ich bislang kaum poitives über mein BF. Sehr oft wurden mir die tollsten Krankheiten prognostiziert - am meisten war das Nierenbeckenentzündung . Meine Vermieterin, die heute 97 stolze Jahre alt ist, nennt mich immer "Spinneinr" (aber freundlich gemeint ). Meine Mutter konnte es nicht fassen, wenn ich bf in den Keller ging. In Stuttgart, wo ich aufwuchs, hatten wir Steinfliesen. Die Wohnung befand sich im Tiefparterre. Es war ein äußerst angenehmes Gefühl, auf diesen kühlen Steinplatten zu gehen. Ich kann es gar nicht mehr abschätzen, wie oft mir damals meine Mutter prophezeite, daß ich deswegen krank werde. Ich wurde es aber nie, obwohl ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht so mit BF zu tun hatte.

Die allerbeste Reaktion erlebte ich mal vor Kurzem, als ich meine Wochenzeitungen zustellte. Ich stand an der Briefkastenanlage eines Hochhauses, als dann eine ältere Frau an mir vorbeiging. Ich glaube, sie dürfte Italienerin gewesen sein. Sie blickte auf meine nackten Füße und sagte dann nur eines: "Uijuijuijuijui". Na, das war doch auch was . Es war nicht positiv und auch nicht negativ. Sie konnte das entweder vor Entsetzen gesagt haben, oder es war vor Erstaunen. Es war im Übrigen vielleicht um die 10°C warm. Dazu hatte ich meine knielangen Lieblingsleggings an. Nun gut, ich bin neugierig, was als nächstes kommen wird...

Viele Grüße,

Kerstin



Das Forum für Freunde kurzer Hosen:

http://www.kurzehosenforum.de







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MarcelHR Offline




Beiträge: 587
Punkte: 228

27.04.2011 21:07
#5 RE: "Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Hallo Barfüsser

Mit einem älteren Ehepaar hatte ich im März dieses Jahres beim Schloss Britz, Berlin, eine nette Begegnung.
Ich war mit Frank, er ebenfalls barfuss, unterwegs. Es war ein ziemlich kühler, kaum über dem Gefrierpunkt, aber sonniger Morgen.
Wir sitzen auf der Bank und geniessen die Sonnenstrahlen, als das Ehepaar zu uns tritt.
"Endlich mal wieder Naturburschen!" meinte der Herr und seine Frau stimmte ihm herzhaft lachend zu.
Wir kamen ins Gespräch, wollten wissen ob wir immer barfuss gingen, Frank nein, ich ja, woher ich denn komme. Dass Frank Berliner ist hörten sie sofort. Und anderes mehr. Jedenfalls fanden sie es ganz toll, waren richtig begeistert, dass wir barfuss unterwegs waren.

Wobei ich diesen Winter auch mit Jugendlichen eine gute Begegnung hatte. Muss Januar gewesen sein, Tempi unter Null. Wartete wie viele andere am Bahnhof auf die S-Bahn, die mich von der frühmorgendlich Arbeit zur nächsten bringt.
Da kamen drei junge Burschen, Schüler so 14, 15 Jahre vielleicht, aus dem Wartehäuschen. Ich meide die engen Dinger ja meist. Extra wegen mir kamen sie raus. Hatten gesehen, dass ich barfuss war und interessierten sich dafür. Keine blöden Sprüche, echtes Interesse. Fand ich super . Meine Aufforderung es doch auch mal zu probieren lehnten sie jedoch ab.

Mein Fazit jedoch, es sind schon meist die älteren Semester die es gut finden was wir als Selbstverstädnlichkeit empfinden, barfuss sein.

Barfuessgrüess
Marcel


Jörg 2 Offline




Beiträge: 938
Punkte: 927

27.04.2011 23:29
#6 RE: "Ach wie schön, barfuß" Zitat · Antworten

Ich glaube, Jugendliche reagieren auf ungewohnte Körperbezüge oft verunsichert. Aber sie orientieren sich sehr wohl an dem Erfahrenen, nur eben mit Verzögerung. Ich lese immer die Profilseiten meiner Schüler, und da werden manche Dinge wiedergekäut, die eine Zeit zuvor erlebt wurden....
Wenn sie mit sich und ihrem eigenen Körper fertig sind, werden die Dinge wieder unverkrampfter, - falls nicht erheblich störende Einflüsse vorliegen.
Gruss
J.


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