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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 492 mal aufgerufen
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 Reiseberichte
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

20.11.2011 21:34
Pollegio-Giornico Zitat · Antworten

Freitag 21.10. 2011: Ich hatte eine Woche Urlaub. Wieder einmal war ich mit Railaway unterwegs, diesmal ging die Fahrt ins Tessin zum Informationszentrum Gotthardbasistunnel in Pollegio. Gegen 6.30 Uhr verließ ich Zofingen mit dem Zug nach Luzern. Als ich einsteigen wollte, stieg gerade ein Arbeitskollege (Laborant) aus, der jeden Tag von Konolfingen nach Zofingen zur Arbeit fährt und im Gegensatz zu mir keine Ferien hatte. Es sagte nichts zu meiner Kleidung. Genau wie ich kommt er im Sommer in kurzen Hosen zur Arbeitsstelle, um dann die blauen Arbeitshosen anzuziehen für die Arbeit selbst. Auch trägt er dann längst nicht immer geschlossene Schuhe, Sandalen tun es bei ihm. Allerdings liegt die Temperaturgrenze, zwischen langer und kurzer Hose bei ihm doch einiges höher als bei mir. So kam es, daß er an diesem Tag lange Hosen und fette Halbschuhe trug, während ich in kurzen Hosen und barfuß unterwegs war. Es war vergleichsweise kalt für Oktober, so daß ich auf der Velofahrt zum Bahnhof eine Jacke benötigte.
In Luzern hatte ich nur wenig Aufenthalt, dann ging es weiter ohne Umsteigen bis Faido. Da die Zahl der Haltebahnhöfe auf der Gotthardstrecke zwischen Erstfeld und Biasca gering ist (viel Kleinbahnhöfe wurden geschlossen) konnte ich nicht bis Pollegio selbst fahren, sondern mußte aufs Postauto umwechseln, das allerdings in Faido bereits am Bahnhof stand. Der Fahrer sagte nichts zu meiner Aufmachung ich bin halt in der Schweiz und nicht in Preußen. Auch wenn meine Liebe zu Offtopic-Fahrzeugen eindeutig auf die schienengebundenen bezogen ist, so ist es auch mal was anderes, sich auf der Gotthardstrecke mal des Busses zu bedienen. Der Bus hielt auch direkt vor dem Informationszentrum. Auch hier sagte niemand etwas. Wegen offtopic verliere ich keine Worte über den Aufenthalt dort.

Dann ging es wieder zurück mit dem Postauto, aber nur bis Giornico. Wie oft sind mir schon die 3 alten Kirchen aufgefallen, wenn ich mit dem Zug vorbeifuhr. Und nie kam ich auf die Idee, hier mal Station zu machen (Züge halten auch hier nicht mehr). Von der Bushaltestelle ging ich zuerst über historische Bogenbrücken, die den hier geteilten Fluß überspannen, zu der Kirche westlich der Bahn, die vermutlich durch Umbau aus einer Burgruine entstanden war. Sie liegt auf einer Anhöhe. Teilweise lagen hier Scherben, auch waren die Grünflächen nicht ganz distelfrei. Ich verließ den Kirchenhügel und ging zu stillgelegten Bahnhof. Im Informationszentrum hatte ich erfahren, daß es hier einen kurzen Bahnwanderweg gab. Ich fand ihn auch. Er war sehr war steinig, aber es lag teilweise viel Laub darauf, so daß die Wirkung der Steine auf die Füße gemildert war. Aber leider hatten die Bäume nicht nur Laub abgeworfen, sondern auch die dazu gehörenden Früchte. Und das waren Maronis! Kotz! Würg! Andauernd mußte ich mir einen Stachel aus dem Fuß ziehen.

Dann ging ich zum Denkmal, wo ich mich eine Zeitlang in die Sonne setzte. Danach war die älteste Kirche dran. Sie ist im Innern sehr dunkel. Gegen Münzeinwurf konnte man Licht machen, aber mir genügte die Dunkelheit. Hier bestand keine Gefahr, daß ich mich wegen Dunkelheit an Scherben, Bucheckern oder Maronis verletzen würde. Nur wenigen Schritte war es bis zur nächsten alten Kirche. In dieser war es deutlich heller, und ich sah, daß ich längst nicht der einzige Barfüßer im Gotteshaus war, nur der einzige Barfüßer aus Fleisch und Blut.

Mittlerweile erreichten die Sonnenstrahlen den Talboden nicht mehr, also begab ich mich durch den schönen Ortskern (hier gab es noch eine weitere Kirche und einen alten Wohnturm) mit dem typischen Tessiner Kleinsteinpflaster zum östlichen Berghang. Hier schien noch die Sonne. Ich ging an einer Kapelle vorbei und wollte noch weiter. Allerdings nahm die Maronidichte auf dem Weg zu, so daß ich bald nicht mehr weiterging, sondern mich auf einen Stein setzte, von wo ich einen schönen Überblick auf Giornico mit den alten Kirchen und Häusern, aber auch auf die Kunstbauwerke der Gotthardbahn und der Autobahn hatte. Als auch hier die Sonne hinter dem Berg verschwand, ging ich wieder ins Tal.

Offensichtlich war gerade die Schule zu Ende, jedenfalls kamen mir etliche Kinder entgegen. Die Mädchen waren recht winterlich gekleidet, von den Jungs trugen nur wenige kurze – äh – sagen wir „kürzere als lange Hosen“. Alle waren fett beschuht, meist in Kombination mit dicken Socken, nur ein Knabe trug Sockenlosigkeitvortäuschsocken. Viele Kinder kicherten, als sie mich sahen. Barfuß scheint im Tessin auch bei Kindern kein Thema zu sein. Kein Wunder bei den maroniverseuchten Wegen. Zum Teufel mit diesen Maronis! Ich hasse sie!

Hinterher ging ich zur Bushaltestelle, fuhr nach Faido, um von dort mit dem Zug nach Zofingen mit Umsteigen in Luzern weiterzufahren. Auch dieser Tag hat mir gefallen, trotz Maronis.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


Leo Offline



Beiträge: 742
Punkte: 490

21.11.2011 00:43
#2 RE: Pollegio-Giornico Zitat · Antworten

Hallo Michael,

Zitat von Michael aus Zofingen
… zum Informationszentrum Gotthardbasistunnel in Pollegio. … Wegen offtopic verliere ich keine Worte über den Aufenthalt dort.




OH JE! Doch wohl hoffentlich nicht auch so hochgradig off-Topic wie hier in Sedrun am 21.07.2005:



Und bei 25CHF hätte ich mir den “TGV” auch etwas bequemer vorgestellt:




Und wo doch so nahe warst: Es gab keine (Anziehungs-)Kraft = Forza auf Dich ins nahe Ambri?

http://www.forza-ambri.ch/

Gruß

Leo


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