Man fragte mich, ob ich mich für ein Interview zur Verfügung stellen wollte. Warum eigentlich nicht. Der Termin ist heute um 18.00 Uhr. Man bat mich, nicht in der Kleidung zu erscheinen, in der ich mich am Arbeitsplatz aufhalte.
Da bleibt mir wirklich nicht viel Auswahl. Ich bin mal gespannt!
'Zofinger Regionalfernsehen' - boah, hat jede schweizer Kleinstadt (dazu rechne ich Zofingen mal mit Verlaub) ein eigenes Stadtfernsehen? Interessant.
Für DICH ist genau DAS aber der goldrichtige Platz!!!!
Nach Ausstrahlung des Fernsehberichtes werden die Zuschauer dann zumindest verstanden haben, daß Du ein ganz normaler Mensch bist, der sich lediglich nicht vorschreiben läßt, was er anzuziehen hat.
Ich nehme mal an, Du wirst eine Deiner kurzen Hosen tragen, die ja wirklich kurz sind und nicht unbedingt der aktuellen Mode entsprechen, dazu wohl ein Träger-Shirt, das auch nicht unbedingt der aktuellen Tanktop Mode entspricht, evtl (bis in's Studio?) eine Jacke, wie sie die meisten von uns auch tragen bzw. tragen könnten. Unten werden Deine Füße wohl unbedeckt sein.
Alles zusammen sind es (mit Deinem Deutsch mit Hamburger Einschlag) schon mehrere persönliche Eigenschaften. Eben genau das, was Dir ab und an mal eine Polizeikontrolle mehr einbringt. Evtl. wirst Du auch darauf eingehen (überlege Dir bitte wie Du das machen willst).
Auf jeden Fall ist es positiv. Man wird Dich (und Leute mit ähnlicher Kleidung bzw. Schuhlosigkeit) positiver sehen. Wenn Du es willst, dann wäre ein Hinweis auf diese Foren (diese Antwort werde ich auch in die zwei Barfußforen kopieren) aus meiner Sicht auch möglich.
Bitte verlinke uns hier dann auch den entsprechenden Beitrag. Danke.
ich war gestern beim Termin. Das Zofinger Fernsehen "ZF1" ist nicht vergleichbar mit den großen Ansatlaten wie ARD und ZDF. Soweit ich weiß, ist es auch nur über Internet zugänglich. Auch befindet sich in Zofingen keine riesige Sendeanstalt. Das Fernsehstudio war in Wirklichkeit ein Keller in einem Einfamilienhaus, und der Reporter war ein Jugendlicher und ein Neffe einer Arbeitskollegin von mir, diese arbeitet jedoch in einer ganz anderen Abteilung. Außer dem Reporter war noch ein Kameramann dort, ebenfalls ein Jugendlicher, die Kamera war "mehr als malokonform". Das Interview wurde in einem Rutsch durchgedreht, nicht etwa jede Szene mehrfach wiederholt. Mit anderen Worten: Alles war natürlich, nichts gekünstelt.
Und ebenso natürlich erschien ich auch dort, mit nicht mehr und nicht weniger und nicht anderer Kleidung als ich normalerweise in der Freizeit bei dieser Witterung trage. Also drinnen trug ich ein kurzärmeliges T-Shirt, eine kurze Jeans und keine Schuhe. Da es draußen naß war bei +2°C, war ich mit einer Regenjacke gekommen. Da ich direkt von der Arbeit gekommen war und auf dem Firmengelände nicht barfuß laufe (wohl aber in kurzen Hosen vom Tor bis zum Umkleideraum), war ich sogar "unecht" barfuß bei dem Interview (aber außerhalb Ratingens fällt so etwas ohnehin nicht ins Gewicht).
Es wurde vorher auch nicht abgesprochen, worüber geredet werden sollte. So kam der Reporter bei meiner Vorstellung sofort auf meinen in Zofingen bekannten Arbeitgeber zu sprechen und ich wurde gefragt, was meine Aufgabe dort wäre. Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet, ich versuchte es "volknah" zu erklären und nicht das nachzuplappern, was die Vertreter der Geschäftsleitung sagen würden. Ich wurde zu Reaktionen in der Öffentlichkeit gefragt, auch zu negativen Ereignissen. Bei der Gelegenheit erzählte ich den Vorfall mit dem Gesocks in Mülhausen. Auch wurde ich gefragt, ob das Ladenverbot bei der Migros ein Gerücht sei oder Tatsache, worauf ich antwortete, daß ich von diesem Ladenverbot nichts wußte. Ich nehme an, daß dieses nur eine Fangfrage war. Ich vermute nämlich, daß die Migros das Zofinger Fernsehen sponsort und wenn ich dann sage, es wäre nur ein Gerücht, dann kaufen vielleicht noch mehr Leute bei der Migros.
Im ganzen war das ganze positiv aufgebaut. Man wollte der Bevölkerung zeigen, daß für die Jahreszeit ungewöhnliche Kleidung nicht bedeutet, daß sich ungewöhnliche Menschen dahinter verbergen. Zuletzt (nicht vor der Kamera) übergab ich dem Reporter noch einen Barfuß- und einen Kurze-Hosen-Flyer sowie einige Zeitungsausschnitte (von der Polizeikontrolle beim Benrather Schloß im Vorfeld des Düsseldorfer Barfußtreffens 2004, von der Polizeikontrolle in Karlsruhe im Tram, von meinem Bericht über die Barfußwanderung im Elbsandsteingebirge in der Mitarbeiterzeitung und einen Bericht "Schuhmacherssohn geht barfuß" aus der lokalen Presse. Ein paar typische Worte aus dem Barfüßervokabular habe ich im Interview nicht gebraucht, etwa Offtopic-Fahrzeug, 4rad, "warmer und kalter Schnee", fett beschuht usw.
Wegen der langen Leitung von srf.ch nach sf.tv in Tuvalu erscheint “10vor10” anscheinend dort meist erst gegen 10 vor 1...
Zitat von Michael aus Zofingenich war gestern beim Termin. ,,, Das Interview wird Mitte Februar aufgeschaltet.
Huch! Die Leitung vom ZF ist ja noch wesentlich länger als die vom SF! Daher konnte ich gestern am späten Abend noch nichts finden. Dagegen war trotz meiner gestrigen Lästerei dort aber “10vor10” sogar kurz vor 10 vor 12 schon aufgeschaltet…
Zitat von Michael aus Zofingen Das Interview wurde in einem Rutsch durchgedreht, nicht etwa jede Szene mehrfach wiederholt. Mit anderen Worten: Alles war natürlich, nichts gekünstelt.
Und ebenso natürlich erschien ich auch dort, mit nicht mehr und nicht weniger und nicht anderer Kleidung als ich normalerweise in der Freizeit bei dieser Witterung trage. Also drinnen trug ich ein kurzärmeliges T-Shirt, eine kurze Jeans und keine Schuhe.
Jeweils selbstgemacht vom der berühmten Art Spaghettiträger bzw. maximal möglich gekürzte ex-Arbeits-Stoffhose? Oder etwa doch wie nach Deiner Schilderung zu befürchten doch mit gekünstelt überhöhtem Körperbedeckungsgrad?
Zitat von Michael aus Zofingen]Es wurde vorher auch nicht abgesprochen, worüber geredet werden sollte. …. ich versuchte es "volknah" zu erklären und nicht das nachzuplappern, was die Vertreter der Geschäftsleitung sagen würden. Ich wurde zu Reaktionen in der Öffentlichkeit gefragt, auch zu negativen Ereignissen.
Man wollte der Bevölkerung zeigen, daß für die Jahreszeit ungewöhnliche Kleidung nicht bedeutet, daß sich ungewöhnliche Menschen dahinter verbergen. Zuletzt (nicht vor der Kamera) übergab ich dem Reporter noch einen Barfuß- und einen Kurze-Hosen-Flyer sowie einige Zeitungsausschnitte (von der Polizeikontrolle beim Benrather Schloß im Vorfeld des Düsseldorfer Barfußtreffens 2004, von der Polizeikontrolle in Karlsruhe im Tram, ,,,[/quote]
Na da hast Du ja wie erwartet, nicht einfach die ex-gelbe schöne-heile-Barfußreklamewelt nachgeplappert, die auch andernorts gar nicht mehr so präsent ist, sondern Dich wie nicht anders zu erwarten
[quote="Michael aus Zofingen Auch wurde ich gefragt, ob das Ladenverbot bei der Migros ein Gerücht sei oder Tatsache, worauf ich antwortete, daß ich von diesem Ladenverbot nichts wußte.
Ich hätte in solch einem offensichtlichen Fall von Product-Placement ganz ausgewogen geantwortet, etwa:
“Weder bei der Migros und ihrer scheinbar externen Alkoholika-Tochter Denner, noch bei Coop, Volg… habe ich in der Schweiz je Probleme mit dem barfüßigen Einkaufen gehabt.”
schöner Bericht. Hat das Interview denn nur drinnen stattgefunden? Dann wäre Dir ja der Gang in die "verbotene Stadt" in "nicht dienstkonformer" Kleidung erspart geblieben.
der Termin fand tatsächlich nur drinnen statt. Es handelte sich um ein reines Interview auf dem Sofa. Derjenige, der mich nicht kennt, könnte durchaus glauben, ich hätte mich erst dort in "Nicht-dienstkonforme" Schale geworfen. Das "Kellerstudio" liegt nahe der katholischen Kirche, also nicht weit von der Altstadt entfernt, jedoch nicht in der Altstadt. Die Stadtkirche inmitten der Altstadt ist reformiert.
Gegenwärtig haben wir -7°C, einen kalten Wind und leichten Schneefall. Eigentlich müßte ich jetzt weiter im Offtopic-Teil schreiben, denn erstmalig in diesem Winter habe ich in diesem Winter geschlossene (also fette) Schuhe auf dem Weg mit dem Velo zur Arbeit getragen (anstatt barfuß, um nach dem Abstellen des Velos in Flipflops zum Umkleideraum zu gehen). Aber immerhin trug ich keine Sokken (die ich noch mehr hasse als Schuhe), keine lange Hose (die ich noch mehr hasse als Sokken) und keine Mütze (die ich noch mehr hasse als lange Hosen).
Mein Entscheid, fett beschuht zur Arbeit zu radeln, war nicht gerade übermäßig verkehrt. Denn auf einigen wegen lag feinster Schnee, der beim Radeln hochgewirbelt wurde und auf den Turnschuhen liegen blieb. Gelegentlich, schüttelte ich ihn ab,indem ich seitlich mit dem Schuh kräftig gegen die Pedalen stieß. Ohne Schuhe hätte ich nicht so kräftig zustoßen können. Und der Schnee selbst war kalt gemäß Immenstädter Richtskala.
Der Schnee wurde auch gegen die Unterschenkel geschleudert, fiel meist ab. Ein Teil des Schnees bleib aber hängen. Da meine Beine (im Gegensatz zu meinen Füßen) behaart sind, kam dieser Schnee nicht mit der Haut in Berührung. Ebenso schützte er vor dem Wind. Als ich im Gebäude war, habe ich mir diesen Schnee erst einmal von den Beinen gestriffen, denn für das energieintensive Schmelzen wollte ich nicht meine eigene Körperheizung einsetzten, sondern die Raumheizung (hoffentlich stellt mir das niemand in Rechnung).
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