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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Barfuß und Leben
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09.06.2009 15:59
BF vor Gericht Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 17.04.2009, 13:18

Hi,
die Geschichte macht ja im Nachbarforum mächtig Furore, wo sich eine Art [Seine Exzellenz, der Herr Direktor]¹ speziell auf mich eingeschossen zu haben scheint. Die Story hielt ich bisher gar nicht für so extrem, um sie hier sensationslüstern zu präsentieren, wie mir Herr Direktor unterstellen. Herr Direktor haben jedoch recht, wenn Herr Direktor behaupten, ich würde behaupten, daß BF vor Gericht für mich eine eher beiläufige Routinesache sei.

Nach all' dem Theater im 'offiziellen' HBF berichte ich sie jetzt doch.

Nun, die ca. 50 Prozessbeobachter & meine Wenigkeit haben weder geträumt noch halluziniert, als ich dann auf Aufruf BF in den Saal watschelte. Ob meine BF-Feature auch im Verhandlungsprotokoll des Amtsgerichts Stuttgart, Hauffstr. 5, 28.08.08 11:00, Sitzungssaal & AZ grad' entfallen (kann ich aber bei Interesse nachreichen) vermerkt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Dem war folgendes vorausgegangen: Mitte März '08 hatte ich mich mit meinen Forumsfreunden aus dem Schwabenland an einem sehr frühlingshaften Wochenendmorgen getroffen, am Nachmittag wollten wir bei einer Kundgebung für Frieden, Freiheit & soziale Gerechtigkeit mitmachen & Dominik hatte schon ein paar Transparente in petto. Wir grad' nichts zum Futtern, starken Hunger & kauften uns ein vielfältiges, üppiges Frühstück. Dieses verzehrten wir gleich auf einer riesigen, schönen Freitreppe auf einem Vorplatz vor einer Art Akropolis in der Stuttgarter Innenstadt. Eigentlich per Zufall kamen immer mehr Leute hinzu, Bekannte von Dominik, auch ähnliche bunt-illustre Leute (BF waren wir sowieso²).

So flackten wir dann auf halber Höhe der monumentalen Freitreppe vor der Stuttgarter Akropolis mit Panoramablick auf die sonnige City, wir benutzten die Planen als Sitzkissen. Auch andere Leute verzehrten ihr Frühstück, so war´s zu einem richtig gemütlichen Picknick von ca. 20 Leuten geworden. Weiter nichts.

Die Polizei sah´s allerdings als nicht genehmigtes Sit-In³ & nur, weil sie per totalem Zufall grad' an Dominik geriet, der ihnen erläuterte, hier fände nichts "Formelles" statt, hielt man ihn für den Organisator & zerrte ihn vor den Kadi. Verstoß gegen das Versammlungsgesetz oder irgendwas anderes sogar nach StGB, weiß nicht, welcher §.

Der späte Vormittag des 28. Aug '08 fand uns in einem außerordentlich schwülheißen Gerichtsgebäude mit weit über 30° im Vorflur des Sitzungssaales. Dort hatte sich bereits ein bunt-illustres Völkchen aus der von der Obrigkeit so genannten "linksautonomen" Szene eingefunden & machte sein Frühstückspicknick. Man war guter Laune, spielte Brett- & Ballspiele, ließ aus purem Jux über diese perverse Picknick-Anklage bunte Luftballons steigen, ein paar Leute (die lustigesten & fröhlichsten unter ihnen) waren auch BF.

Es ist bemerkenswert, wie sich Markus U. in eine andere Person verwandelt, wenn er in Anwaltsrobe auf den Plan tritt. Souveränen Schrittes, aber trotzdem schwungvoll ein Aktenbündel unter dem Arm balancierend schneite er auf dem Gang 'rein. Unter der Amtstracht trug er einen hellgrauen Sommeranzug mit dunkler Krawatte. Er scheint eine Technik mit den Hosenbeinen zu beherrschen, mit der er seine hinten aus den Sabots herausleuchtenden nackten Fersen
vom einen Sekundenbruchteil auf den anderen mal unsichtbar (z. B. für Richter & Staatsanwalt), mal sichtbar werden lassen kann, je nach seinem Willen. Ein sehr spezielles Hairstyling hätte jemand bei der Erhärtung des Verdachts, dieser Anwalt hätte wahnwitzig lange Haare, große Mühe bereitet. Der Blick: Beherrschend, eiskalt, unnahbar.

Den Verhandlungsvorsitz führte die Richterin Frau Petermann. Sie war eine schon ältere, aber sehr resolute, noble Lady mit zwar irgendwie neutraler Ausstrahlung, die aber dennoch keinen Zweifel aufkommen ließ, daß mit ihr im Fall des Falles nicht zu spaßen sei. Dieser erste Eindruck (der Prozeß begann wg. einer noch zu verhandelnden Türken-Schlägerei 1/2 h später, sie steckte kurz den Kopf aus der Tür auf den Flur, um darauf hinzuweisen) brachte mich jedenfalls sofort dazu, zu grübeln, was zu tun sei, wenn´s wg. BF Trouble gäbe.

Die [Starker Sonnenbrand an den Füßen]-Ausrede für BF vor Gericht (die Herr Direktor im 'offiziellen' HBF als nicht funktionierend zu bemeckern sich gehalten sahen) hatte ich nicht zur Verfügung, davon war nichts zu sehen. Ich entschied mich teils für ein ultrahöflich-unterwürfiges ["... darf Ihnen aufrichtig & in aller Form versichern, niemals die Würde des Gerichts verletzen zu wollen, hab' allerdings einen sehr schlechten Kreislauf & es ist unerträglich heiß, bin in ähnlichen Situationen schon kollabiert & hab' die Erfahrung gemacht, daß mir das dann meist erspart bleibt..."], teils auch so zu tun, als hätte ich nicht die leiseste Ahnung, daß irgendwo die Auffassung kursieren könnte, daß man vor Gericht nicht BF läuft. Hilfreich war dabei auch, daß die Richterin das fröhlich jubilierende Zuschauervolk bereits gesehen haben mußte & bei keinem eine andere als eine antiautoritäre Erziehung vermutet hätte. So wirkte ich homogen, eben als einer aus der "Szene", in der der Angeklagte aus den Augen der Richterin zu verkehren schien.

Es war soweit. Ob ich durch eine Person oder via Lautsprecher in den Saal gerufen wurde, weiß ich nicht mehr. Wortlos ging ich in den Saal, fest entschlossen, so gleichgültig aufzutreten, als sei ich in feinstes Tuch & korrekte Treter verpackt.

"Sie sind Herr ..., Diplomingenieur der Elektrotechnik, geboren ... wohnhaft ... ledig ..."

Wortkarg, höflich & mit einem Hauch Freundlichkeit bestätigte ich der Richterin meine Personalien (komisch, weshalb sie meinem Beruf offenbar große Wichtigkeit beimaß).
Sie begann mit der Vernehmung zu den Geschehnissen an jenem Märzmorgen & sah mir durch ihre vornehm gerahmte Brille starr, aufmerksam & deutlich nach irgendwelchen Unsicherheits- etc. -Indikatoren forschend ins Gesicht. Plötzlich, ca. 1 Minute nach Vernehmungsbeginn, setzte sie blitzartig ihren bereits erwähnten Spezialblick auf. Wenn [Mit mir ist nicht zu spaßen]-Blicke töten könnten - bei jenem von Frau Petermann wäre jede ärztliche Hilfe umsonst gewesen. Schock! Frau Petermann hatte mir die ganze Zeit im Gerichtssaal NUR ins Gesicht gesehen, wenn sie auf mich sah (ich hatte sie ebenfalls genau beobachtet, nicht die geringste Reaktion, die von BF herrühren konnte, war ihr anzumerken). Hatte sie es jetzt erst bemerkt? Zu 50% ging ich davon aus. Sekundenbruchteile war ich von ihrem Blick-Hiroshimablitz derart getroffen, daß ich nicht bemerkte, daß sie an mir vorbeisah. Im hinteren Gebänk für die Zuschauer hatte jemand eine Eiswaffel ausgepackt & begann sie zu konsumieren. Das verbat sich Frau Petermann energisch, stellte die Alternative [Nix Essen & Trinken] oder Raus!

Die Sache steigerte sich sogar, als der Eislutscher Kommentare gab, die höchstens bei einem absolut Autoritäts-durchsetzungsunfähigen Schulklassenlehrer risikofrei gewesen wären. Frau P. war das krasse Gegenteil davon. Lustiger Tumult wurde im Zuschauerraum versucht. Schroff & durchaus auch laut, aber ohne wie das bekannte weibliche Drachenklischee zu brüllen & ohne mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, walzte Frau P. psychologisch alles nieder. Sie drohte mit Saalräumung, ließ 1 oder 2 Gerichtspolizisten im Zuschauerraum postieren & wies darauf hin, allzu amüsant/publicitywirksame Possen aus dem Publikum ggf. mit voller Gewalt zu unterbinden.

Mit gemischt verwundert/nachsichtigen Gesichtsausdruck (in bezug auf das Benehmen der heutigen Jugend) & dem Kommentar "Das Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme scheint hier exorbitant hoch zu sein" setzte Frau P. die Verhandlung fort. Bei mir wandte sie nur in geringem Umfang die "zerlegende" Technik harter [Dem Zeugen auf den Zahn Fühl']-Staatsanwälte an, musterte mich aber weiterhin bis zum Schluß ständig & sehr aufmerksam im Gesicht.

Die meisten Fragen stellte Frau P. Die noch sehr junge Staatsanwältin (ich erinnere mich an gar nichts mehr, weiß nur, daß es eine Frau war) trat fast gar nicht in Erscheinung. Sie kümmerte sich ebenfalls nicht im geringsten um mein BF. Verteidiger RA Markus U. stellte mir im Rahmen der damals stattgefundenen Ereigniskonstellationen einige vertiefende Detailfragen, fragte mich aber insgesamt auch nicht sehr viel.

Dann ging´s wiederum noch etwas hin & her. Der Polizeigroßmeister der Anklage verhedderte sich zunehmend in Ungereimtheiten, & Markus u. war ihm dabei mit ebenfalls zwar nicht sehr vielen, aber sehr gezielten Fragen behilflich, sich weiter zu verheddern. Das geschah recht wenig dramatisch. RA Markus U. sprach relativ dezent, emotionslos, mit ausdruckslosem Gesicht. Am Ende wußte der Polizei-Zeuge der Anklage überhaupt nicht mehr, wie & weshalb er überhaupt dazu gekommen sei, Strafanzeige gegen Dominik R. wg. irgendeines Versammlungsrecht-Tatbestandes zu stellen. Ergänzend darf ich noch sagen (Details kann ich natürlich mangels Jura-Fachkenntnis nicht werten), daß der Polizeigroßmeister absolut kein prozeß-unerfahrenes Greenhorn mit nur wenig Dienstjahren auf dem Buckel war.

Übrigens stand noch mindestens 1 weiterer, ebenfalls BFiger Zeuge der Verteidigung (ein Freund von Dominik R., Dr. rer. nat. in PHysik am Fraunhofer-Instotut) zur Verfügung. Der wurde gar nicht mehr benötigt.

Das Resultat war jedenfalls Freispruch mit Bravour für Dominik R. Ob überhaupt noch Plädoyers gehalten wurden & sich das Gericht dann zur Beratung zurückzog, weiß ich nicht mehr (nicht auszuschließen ist, daß die Staatsanwältin u. U. sogar mit Kopfschütteln sagte: "Laß mer´s fallen"). Alle litten sichtlich unter der drückenden Hitze im stickigen Sitzungssaal & waren happy, diesem entschwinden zu können. Frau Vorsitzende Richterin P. düste in den Urlaub (sie hatte dies mitgeteilt). Von meinem BF nahm sie bei ihrem Entschwinden ebenfalls nicht die allerkleinste Notiz, ebenso die Staatsanwältin & die Protokollbeamtin. Die Polizei hingegen schien sich ein klein wenig Mühe zu geben, sich nichts anmerken zu lassen.

Genug der Länge & danke für´s Lesen. Bis in die letzten Feinheiten ist mir die Sache nicht mehr in Erinnerung; ich bitte Dominik R. & Markus U. ggf. um Korrektur-/Ergänzungsanmerkungen.

Ciao, Jay (möchte nicht wissen, wie oft die Göttin mit der Waage namens Justizia vor den betreffenden Palästen als ganze Person BF dargestellt ist).
----------------------
¹ Diesen Titel verlieh ihm Descalzar schon im alten HBF zur Zeit der Eugen & MarkusII-Dynastie, bevor er sich dann wie viele andere ebenfalls für lange Boykottmonate verabschiedete. Es geht ihm übrigens sehr schlecht - der Kampf um den Arbeitsplatz, Ärger mit der Firmario... lt. MySpace-Meldungen scheint Ostern irgendeine Katastrophe passiert zu sein ("Descalzar´s Freedom´s just another word for nothing left to loose...")

² Könnte sein, daß wir (d. h. die Leute aus dem alten HBF und diesem Forum) nicht die einzigen waren, die BF waren; ich erinnere mich nicht mehr.

³ Kundgebungsform aus den Tagen des Vietnamkrieges, einst auch üppig BF praktiziert.


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09.06.2009 16:02
#2 RE: BF vor Gericht Zitat · Antworten

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Markus U. Verfasst am: 17.04.2009, 23:08

Hi Jay,

herzlichen Dank für diesen großartigen Bericht! Einige kleinere Ergänzungen erlaube ich mir aber doch.

Zitat von Jay
Die Polizei sah´s allerdings als nicht genehmigtes Sit-In³ & nur, weil sie per totalem Zufall grad' an Dominik geriet, der ihnen erläuterte, hier fände nichts "Formelles" statt, hielt man ihn für den Organisator & zerrte ihn vor den Kadi. Verstoß gegen das Versammlungsgesetz oder irgendwas anderes sogar nach StGB, weiß nicht, welcher §.

Man warf Dominik unzutreffend vor, eine öffentliche Versammlung unter freiem Himmel ohne Anmeldung durchgeführt zu haben, strafbar nach § 26 Nr. 2 VersG in Verbindung mit § 14 VersG.
Zitat von Jay
Der späte Vormittag des 28. Aug '08 fand uns in einem außerordentlich schwülheißen Gerichtsgebäude mit weit über 30° im Vorflur des Sitzungssaales. Dort hatte sich bereits ein bunt-illustres Völkchen aus der von der Obrigkeit so genannten "linksautonomen" Szene eingefunden & machte sein Frühstückspicknick. Man war guter Laune, spielte Brett- & Ballspiele, ließ aus purem Jux über diese perverse Picknick-Anklage bunte Luftballons steigen, ein paar Leute (die lustigesten & fröhlichsten unter ihnen) waren auch BF.

Genau so war es. Außerdem gab es noch ein Transparent mit der Aufschrift "Frühstück!".
Zitat von Jay
Es ist bemerkenswert, wie sich Markus U. in eine andere Person verwandelt, wenn er in Anwaltsrobe auf den Plan tritt. Souveränen Schrittes, aber trotzdem schwungvoll ein Aktenbündel unter dem Arm balancierend schneite er auf dem Gang 'rein. Unter der Amtstracht trug er einen hellgrauen Sommeranzug mit dunkler Krawatte. Er scheint eine Technik mit den Hosenbeinen zu beherrschen, mit der er seine hinten aus den Sabots herausleuchtenden nackten Fersen vom einen Sekundenbruchteil auf den anderen mal unsichtbar (z. B. für Richter & Staatsanwalt), mal sichtbar werden lassen kann, je nach seinem Willen. Ein sehr spezielles Hairstyling hätte jemand bei der Erhärtung des Verdachts, dieser Anwalt hätte wahnwitzig lange Haare, große Mühe bereitet. Der Blick: Beherrschend, eiskalt, unnahbar.

Das ist eben der Balanceakt zwischen notwendiger Anpassung (Anzug & Krawatte unter der Robe [wegen seiner Weigerung, eine Krawatte zu tragen, wurde in Mannheim ein Anwalt aus der Verhandlung ausgeschlossen , was die Rechtsmittelinstanz schließlich als unverhältnismäßig ansah]) und der Freiheit, die ich mir auch bei der Ausübung meines Berufes nehme (Sokkenlosigkeit und lange Haare). Da ich darauf einerseits nicht verzichten, andererseits aber auch niemanden damit provozieren will, habe ich im Laufe der Zeit die besagte "Technik mit den Hosenbeinen" und so entwikkelt. Inzwischen ist es längst Routine.
Zitat von Jay
Den Verhandlungsvorsitz führte die Richterin Frau Petermann. Sie war eine schon ältere, aber sehr resolute, noble Lady mit zwar irgendwie neutraler Ausstrahlung, die aber dennoch keinen Zweifel aufkommen ließ, daß mit ihr im Fall des Falles nicht zu spaßen sei. Dieser erste Eindruck (der Prozeß begann wg. einer noch zu verhandelnden Türken-Schlägerei 1/2 h später, sie steckte kurz den Kopf aus der Tür auf den Flur, um darauf hinzuweisen) brachte mich jedenfalls sofort dazu, zu grübeln, was zu tun sei, wenn´s wg. BF Trouble gäbe.

Sie bemerkte natürlich sofort das Picknick auf dem Gerichtsflur, quittierte es mit gefaßtem, strengem Blick und machte dem Publikum, nachdem es zum Beginn von Dominik's Verhandlung in den Saal geströmt war, unmißverständlich klar, daß sie keinerlei "Störung" in Form von Zwischenrufen, demonstrativem Gelächter, Murren etc. zu dulden gewillt war und sofort dagegen einschreiten würde.
Zitat von Jay
Die [Starker Sonnenbrand an den Füßen]-Ausrede für BF vor Gericht (die Herr Direktor im 'offiziellen' HBF als nicht funktionierend zu bemeckern sich gehalten sahen) hatte ich nicht zur Verfügung, davon war nichts zu sehen. Ich entschied mich teils für ein ultrahöflich-unterwürfiges ["... darf Ihnen aufrichtig & in aller Form versichern, niemals die Würde des Gerichts verletzen zu wollen, hab' allerdings einen sehr schlechten Kreislauf & es ist unerträglich heiß, bin in ähnlichen Situationen schon kollabiert & hab' die Erfahrung gemacht, daß mir das dann meist erspart bleibt..."], teils auch so zu tun, als hätte ich nicht die leiseste Ahnung, daß irgendwo die Auffassung kursieren könnte, daß man vor Gericht nicht BF läuft. Hilfreich war dabei auch, daß die Richterin das fröhlich jubilierende Zuschauervolk bereits gesehen haben mußte & bei keinem eine andere als eine antiautoritäre Erziehung vermutet hätte. So wirkte ich homogen, eben als einer aus der "Szene", in der der Angeklagte aus den Augen der Richterin zu verkehren schien.

Es war soweit. Ob ich durch eine Person oder via Lautsprecher in den Saal gerufen wurde, weiß ich nicht mehr. Wortlos ging ich in den Saal, fest entschlossen, so gleichgültig aufzutreten, als sei ich in feinstes Tuch & korrekte Treter verpackt.

"Sie sind Herr ..., Diplomingenieur der Elektrotechnik, geboren ... wohnhaft ... ledig ..."

Wortkarg, höflich & mit einem Hauch Freundlichkeit bestätigte ich der Richterin meine Personalien (komisch, weshalb sie meinem Beruf offenbar große Wichtigkeit beimaß).

Die Frage nach dem Beruf gehört stets zu der Feststellung der Personalien des Zeugen. Soweit ich mich erinnere, stutzte sie nur kurz bezüglich Deines Alters, weil Du Dich erstaunlich gut erhalten hast, jedenfalls was Gesicht & Stimme betrifft. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat sie sofort gesehen, daß Du barfuß warst, sich diesbezüglich aber absolut nix anmerken lassen, so daß man die Möglichkeit, daß es ihr vielleicht doch entgangen sein könnte, auch nicht völlig ausschließen kann. Vermutlich hat sie jedoch angesichts des sehr bunten Publikums einfach gedacht, daß das keine Rolle spielt.
Zitat von Jay
Sie begann mit der Vernehmung zu den Geschehnissen an jenem Märzmorgen & sah mir durch ihre vornehm gerahmte Brille starr, aufmerksam & deutlich nach irgendwelchen Unsicherheits- etc. -Indikatoren forschend ins Gesicht. Plötzlich, ca. 1 Minute nach Vernehmungsbeginn, setzte sie blitzartig ihren bereits erwähnten Spezialblick auf. Wenn [Mit mir ist nicht zu spaßen]-Blicke töten könnten - bei jenem von Frau Petermann wäre jede ärztliche Hilfe umsonst gewesen. Schock! Frau Petermann hatte mir die ganze Zeit im Gerichtssaal NUR ins Gesicht gesehen, wenn sie auf mich sah (ich hatte sie ebenfalls genau beobachtet, nicht die geringste Reaktion, die von BF herrühren konnte, war ihr anzumerken). Hatte sie es jetzt erst bemerkt? Zu 50% ging ich davon aus. Sekundenbruchteile war ich von ihrem Blick-Hiroshimablitz derart getroffen, daß ich nicht bemerkte, daß sie an mir vorbeisah. Im hinteren Gebänk für die Zuschauer hatte jemand eine Eiswaffel ausgepackt & begann sie zu konsumieren. Das verbat sich Frau Petermann energisch, stellte die Alternative [Nix Essen & Trinken] oder Raus!

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der Mann, der den Zorn der Richterin erregt hatte, ebenfalls barfuß war.
Zitat von Jay
Die Sache steigerte sich sogar, als der Eislutscher Kommentare gab, die höchstens bei einem absolut Autoritäts-durchsetzungsunfähigen Schulklassenlehrer risikofrei gewesen wären. Frau P. war das krasse Gegenteil davon. Lustiger Tumult wurde im Zuschauerraum versucht. Schroff & durchaus auch laut, aber ohne wie das bekannte weibliche Drachenklischee zu brüllen & ohne mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, walzte Frau P. psychologisch alles nieder. Sie drohte mit Saalräumung, ließ 1 oder 2 Gerichtspolizisten im Zuschauerraum postieren & wies darauf hin, allzu amüsant/publicitywirksame Possen aus dem Publikum ggf. mit voller Gewalt zu unterbinden.

Frau Petermann war eine äußerst clevere und fähige Richterin, resolut, unbefangen und durchsetzungsstark. Einerseits war nicht mit ihr zu spaßen, andererseits war ihr Kopf aber auch kein bißchen mit irgendwelchen spießigen Klischees vernagelt. Eine solche Richterin kann man sich eigentlich nur wünschen.
Zitat von Jay
Die noch sehr junge Staatsanwältin (ich erinnere mich an gar nichts mehr, weiß nur, daß es eine Frau war) trat fast gar nicht in Erscheinung.

Daß sie auch sehr hübsch war, ist mir aber keineswegs entgangen.
Zitat von Jay
Dann ging´s wiederum noch etwas hin & her. Der Polizeigroßmeister der Anklage verhedderte sich zunehmend in Ungereimtheiten, & Markus u. war ihm dabei mit ebenfalls zwar nicht sehr vielen, aber sehr gezielten Fragen behilflich, sich weiter zu verheddern. Das geschah recht wenig dramatisch. RA Markus U. sprach relativ dezent, emotionslos, mit ausdruckslosem Gesicht. Am Ende wußte der Polizei-Zeuge der Anklage überhaupt nicht mehr, wie & weshalb er überhaupt dazu gekommen sei, Strafanzeige gegen Dominik R. wg. irgendeines Versammlungsrecht-Tatbestandes zu stellen. Ergänzend darf ich noch sagen (Details kann ich natürlich mangels Jura-Fachkenntnis nicht werten), daß der Polizeigroßmeister absolut kein prozeß-unerfahrenes Greenhorn mit nur wenig Dienstjahren auf dem Buckel war.

Der Dienstgrad heißt Polizeihauptmeister. Als er aus der Verhandlung entlassen wurde, machte er einen sichtlich verlegenen Eindruck. Einen Augenblick lang sah es sogar fast so aus, als wolle er sich bei Dominik entschuldigen; schließlich zog er es aber vor, sich rasch und unauffällig zu verdrükken.
Zitat von Jay
Übrigens stand noch mindestens 1 weiterer, ebenfalls BFiger Zeuge der Verteidigung (ein Freund von Dominik R., Dr. rer. nat. in PHysik am Fraunhofer-Instotut) zur Verfügung. Der wurde gar nicht mehr benötigt.

Es waren zwei Zeugen, auf deren Vernehmung verzichtet wurde, nachdem der Polizeihauptmeister ausgesagt hatte. Der Dr. rer. nat. vom Frauenhofer- Institut war aber nicht barfuß. Der nicht vernommene barfüßige Zeuge war Felix, ein Abiturient.
Zitat von Jay
Das Resultat war jedenfalls Freispruch mit Bravour für Dominik R. Ob überhaupt noch Plädoyers gehalten wurden & sich das Gericht dann zur Beratung zurückzog, weiß ich nicht mehr (nicht auszuschließen ist, daß die Staatsanwältin u. U. sogar mit Kopfschütteln sagte: "Laß mer´s fallen"). Alle litten sichtlich unter der drückenden Hitze im stickigen Sitzungssaal & waren happy, diesem entschwinden zu können. Frau Vorsitzende Richterin P. düste in den Urlaub (sie hatte dies mitgeteilt). Von meinem BF nahm sie bei ihrem Entschwinden ebenfalls nicht die allerkleinste Notiz, ebenso die Staatsanwältin & die Protokollbeamtin. Die Polizei hingegen schien sich ein klein wenig Mühe zu geben, sich nichts anmerken zu lassen.

Natürlich wurden vor der Urteilsverkündung noch Plädoyers gehalten. Als erste plädierte die Staatsanwältin auf Freispruch, weil sie zutreffend zu der Einsicht gekommen war, daß es bereits an der Tatbestandsmäßigkeit fehlte; es war nämlich die sichere Erklenntnis zutage getreten, daß Dominik gar keine Straftat begangen hatte. Infolgedessen konte ich mich bei meinem eigenen Plädoyer der Staatsanwaltschaft anschließen und fügte nur für die Polizei noch die Ermahnung hinzu, nicht schon jemanden nur aufgrund seines Äußeren ("der linksautonomen Szene zuzuordnen", wie es in dem Polizeibericht gestanden hatte) für verdächtig zu halten.

Nachdem wir das Gerichtsgebäude verlassen hatten, pellte ich mich ich mich ganz schnell aus den Gerichtsklamotten, warf sie zusammen mit den Sabots in den Kofferraum von Jay's 4rad, zog mir statt dessen schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt an, und dann gingen wir noch zusammen mit Dominik's Freunden in den Park.

Die Stuttgarter Verhandlung am 28.08.2008 war von allen, an denen ich bisher teilgenommen habe, die schönste, und zwar abgesehen davon, daß Dominik freigesprochen wurde, auch wegen des solidarischen, bunten und sympathischen Publikums, und weil einige von den Zuschauern barfuß waren.

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.


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09.06.2009 16:03
#3 RE: BF vor Gericht Zitat · Antworten

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Engel Verfasst am: 18.04.2009, 11:30

Toller Bericht, man hat beim lesen das Gefühl höchstpersönlich dabei gewesen zu sein.
Leider konnte ich das Seinerzeits nicht, da ich ja am Vortag noch schwer erkrankte und zum Zeitpunkt der Verhandlung im Calwer Kreiskrankenhaus verweilte.
_________________
Gruß Engel


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09.06.2009 16:05
#4 RE: BF vor Gericht Zitat · Antworten

Jay Verfasst am: 19.04.2009, 00:01

Hi Markus,
ohne jetzt die Sache noch fachjuristisch breittreten zu wollen (bin außerdem kein Jurist, muß aber als selbständiger 'Geschäftsmann' mit gewissen Kenntnissen auf diesem Sektor beschlagen sein):
Markus U. hat folgendes geschrieben:

Zitat von Markus U.
Natürlich wurden vor der Urteilsverkündung noch Plädoyers gehalten. Als erste plädierte die Staatsanwältin auf Freispruch, weil sie zutreffend zu der Einsicht gekommen war, daß es bereits an der Tatbestandsmäßigkeit fehlte; es war nämlich die sichere Erklenntnis zutage getreten, daß Dominik gar keine Straftat begangen hatte. Infolgedessen konte ich mich bei meinem eigenen Plädoyer der Staatsanwaltschaft anschließen und fügte nur für die Polizei noch die Ermahnung hinzu, nicht schon jemanden nur aufgrund seines Äußeren ("der linksautonomen Szene zuzuordnen", wie es in dem Polizeibericht gestanden hatte) für verdächtig zu halten.

Man wundert sich hier eigentlich, weil jeder gewöhnliche [Nicht-Juristen-]Sterbliche denkt: Wenn schon die Staatsanwaltschaft die Anklage fallen läßt (der Verteidiger plädiert sowieso auf Freispruch), wozu dann überhaupt noch Plädoyers? wo kein Kläger, da kein Richter, meint man...
Tatsächlich kann der Richter verurteilen, obwohl alle (samt Polizei im Prozeßverlauf) zur Auffassung gelangen, daß der Fall freispruchsreif sei (Information von Markus U.) Dies rief mir folgendes aus der Justzigeschichter "meiner" Stadt (Freising, 30 km nordöstlich von München) in Erinnerung:

Der Richter am Amtsgericht Gerald Miosga [Originalname] war eine mächtig pressebekannte Extremfigur (wer in den 1980er Jahren Zeitungen im Münchner Raum las, kannte sie). Vor diesem hätte ich mich GARANTIERT NIEMALS BF gezeigt¹; er war ein kompletter Nazi. Er ging oft über die Strafanträge der Staatsanwaltschaft hinaus, produzierte laufend Befangenheitsanträge & Berufungen². Man war froh, als er in den Ruhestand ging. Trotzdem kehrte er aus diesem nach ein paar Jahren unter seltsamen Umständen ("eigener Antrieb"?) zurück, um die Justiz - sich jetzt auf Verkehrsstrafsachen spezialisierend - zu "entlasten".
Er wirkte auch an einer geplanten "Satzung für das Verhalten in der historischen Freisinger Altstadt" (mit dem bekannten offenen Speiseeiswaffel-Verbot oder Pflicht zur Straßenreinigung, falls diese 'runterfiel) mit³. Gerüchtehalber gab´s im Stadtrat bereits Gezänk, ob ein Bikini-Verbot für Frauen mit aufgenommen werden sollte. Ich bin sicher, daß ein BF-Verbot nur deswegen fehlte, weil man zufällig grad' nicht auf die Idee kam. Dies zur Illustration typischer Charaktere, welche sich gerne über BF aufregen.
Zitat von Markus U.
Nachdem wir das Gerichtsgebäude verlassen hatten, pellte ich mich ich mich ganz schnell aus den Gerichtsklamotten, warf sie zusammen mit den Sabots in den Kofferraum von Jay's 4rad, zog mir statt dessen schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt an, und dann gingen wir noch zusammen mit Dominik's Freunden in den Park.

Die Rückverwandlung in das Original war echt genauso heftig. Sie vollzog sich in unglaublich kurzer Zeit. Wenn ich mich richtig erinnere, achteten wir dennoch streng darauf, außer Sichtweite des Justizpalastes zu sein.

Danach düsten wir in einen Kurzurlaub, in dem praktisch alles schiefging. Wir waren zutiefst erschrocken, am Morgen des Prozeßtages zu hören, daß Engel mit dem Tode rang (plötzlicher Fast-Totalausfall der Lunge) & wären gerne mit ihm nach Descalzar´s World gefahren, die speziell für BFs von einzigartiger Schönheit ist.

Irgendwann wollen wir den schönen SommerUrlaub 2007 (& nix Shoes & Socks im Gepäck) wiederholen. Für heuer sehe ich allerdings bei mir wg. Geldmangel keine Chance.

Melancholische BF-Grüße in Erinnerung an Ende Juli/Anfang August 2007, Jay
-------------
¹ Es sei denn, der Anwalt würde sagen: Kannst du machen, vielleicht dreht er [Richter Miosga] dann vollends durch, wenn uns das Befangenheits- oder Berufungs-Ziel "abrundend" erleichtert, tue es! Viele arbeiteten damals insgeheim darauf hin, weil sie apriori mit einem nicht akzeptablem Urteil rechneten. Ich glaube aber trotzdem nicht, daß mir jemals ein Anwalt BF vor Gericht empfehlen würde... auch Markus U. tat das nicht, er sah jedoch bei meiner BFigkeit kein Hindernis darin, den gewünschten Prozeßausgang herbeizuführen.
Wir waren von der Richterin Frau Petermann sehr beeindruckt & sprachen sofort nach dem Prozeß darüber. So etwas von Durchsetzungsstärke & nüchterner Sachlichkeit habe ich noch nie erlebt.

²Rechtsextreme Gewalttäter wurden zu 20 DM Geldstrafe verurteilt (schließlich sei der "patriotisch gesinnte" Täter provoziert worden; daraufhin ging sogar die Staatsanwaltschaft in Berufung), Polizisten, die einen Autofahrer, welcher bei einer Routinekontrolle auf der Autobahn trotz eingeschaltetem Warnblinker nicht rasch genug zum Stehen kam, per Schuß in den Hinterkopf abknallten, freigesprochen ("der Beamte hat sich in einer Streßsituation befunden", da geschah von Seiten der Staatsanwaltschaft nichts) & lauter solche Sachen. Mehr gehört thematisch nicht in dieses Forum.

³ Kam nicht durch. Aber nur, weil die Bevölkerung nach dem Abdruck dieses "Satzungs"-Textes in der Presse in wütenden Leserbriefen & anderweitig Sturm lief.

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09.06.2009 16:09
#5 Re: BF vor Gericht Zitat · Antworten
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Markus U. Verfasst am: 10.10.2008, 23:08



Zitat von Jay
Hi Markus,
ohne jetzt die Sache noch fachjuristisch breittreten zu wollen (bin außerdem kein Jurist, muß aber als selbständiger 'Geschäftsmann' mit gewissen Kenntnissen auf diesem Sektor beschlagen sein):
Zitat von Markus U.

Natürlich wurden vor der Urteilsverkündung noch Plädoyers gehalten. Als erste plädierte die Staatsanwältin auf Freispruch, weil sie zutreffend zu der Einsicht gekommen war, daß es bereits an der Tatbestandsmäßigkeit fehlte; es war nämlich die sichere Erklenntnis zutage getreten, daß Dominik gar keine Straftat begangen hatte. Infolgedessen konte ich mich bei meinem eigenen Plädoyer der Staatsanwaltschaft anschließen und fügte nur für die Polizei noch die Ermahnung hinzu, nicht schon jemanden nur aufgrund seines Äußeren ("der linksautonomen Szene zuzuordnen", wie es in dem Polizeibericht gestanden hatte) für verdächtig zu halten.



Man wundert sich hier eigentlich, weil jeder gewöhnliche [Nicht-Juristen-]Sterbliche denkt: Wenn schon die Staatsanwaltschaft die Anklage fallen läßt (der Verteidiger plädiert sowieso auf Freispruch), wozu dann überhaupt noch Plädoyers? wo kein Kläger, da kein Richter, meint man...
Tatsächlich kann der Richter verurteilen, obwohl alle (samt Polizei im Prozeßverlauf) zur Auffassung gelangen, daß der Fall freispruchsreif sei (Information von Markus U.)




Die Schlußvorträge (= Plädoyers) sind nach § 258 StPO zwingend vorgeschrieben, zumal sie auch die Anträge enthalten. Das erste Plädoyer hält die Staatsanwaltschaft, das zweite der Angeklagte bzw. sein Verteidiger. Die Staatsanwaltschaft darf, wenn sie will, etwas darauf erwidern, und das letzte Wort hat immer der Angeklagte.

Vorliegend war nur deshalb rasch "alles klar", weil die Staatsanwältin nach der Vernehmung des Polizeihauptmeisters auf die weitere Beweisaufnahme verzichtete und erklärte, daß sie für einen Freispruch sei, und ich natürlich sofort zustimmte. Gleichwohl mußte die Verhandlung ordentlich zu Ende geführt werden, also mit richtigen Plädoyers und Anträgen (Staatsanwaltschaft und Verteidigung beantragten übereinstimmend Freispruch) und dem letzten Wort für den Angeklagten, bevor die Richterin schließlich antragsgemäß ihr Urteil (Freispruch) verkündete.


Zitat von Markus U.
Nachdem wir das Gerichtsgebäude verlassen hatten, pellte ich mich ich mich ganz schnell aus den Gerichtsklamotten, warf sie zusammen mit den Sabots in den Kofferraum von Jay's 4rad, zog mir statt dessen schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt an, und dann gingen wir noch zusammen mit Dominik's Freunden in den Park.



Zitat von Jay
Die Rückverwandlung in das Original war echt genauso heftig. Sie vollzog sich in unglaublich kurzer Zeit. Wenn ich mich richtig erinnere, achteten wir dennoch streng darauf, außer Sichtweite des Justizpalastes zu sein.



Genauso war es. Das Auto befand sich außer Sichtweite des Gerichtes, und da ich mir in "Gerichtskleidung" immer etwas verkleidet vorkomme und so auch nicht in den Park gehen mochte (schon gleich gar nicht mit Sabots, die ich ja im Gericht angehabt hatte), zog ich mich rasch um und war bereit für den angenehmen Teil des Tages.

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.

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