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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 988 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

20.04.2013 14:33
Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
für den letzten Mittwoch (17.4.2013) hatten mich zwei Schülerinnen um 19 Uhr zum Interview bei mir zu Hause angemeldet, es drehte sich unter anderem zum Thema barfuß/kurze Hose zu „unmöglichen“ Zeiten. Es war sehr warmes Wetter (der wärmste Tag bisher in der Schweiz in diesem Jahr), so daß ich vorher noch beim Baden an der Aare war (und ich hätte es sicher auch noch länger dort ausgehalten, wenn das Interview nicht gewesen wäre). Andererseits wollte ich die Mädels auch nicht sitzen lassen. So kam ich relativ außer Atem angeradelt. Ich fand gerade noch Zeit, mir im Badezimmer den Schweiß abzuwaschen und mich zu kämmen, als es auch schon klingelte. Es waren andere Schülerinnen als vor einem Jahr, ca. 2-3 Schuljahre jünger, etwa so alt wie die Knaben, die mich vor kurzem für Radio befragt haben:
http://www.radioinside.ch/?rub=48&id=944

Wie ich erfahren habe, geschahen diese drei Interviews völlig unabhängig voneinander. Niemand hatte von den anderen gewußt. Die Mädels waren mit dem Velo gekommen, ohne Helm. Was ich besonders nett fand, war, daß sie mir gleich einen hübsch zurecht gemachten Pappteller mit 3 kleinen Kuchen gaben, als Dank dafür, daß ich mir die Zeit für sie nehme. Sie fragten mich, ob sie die Schuhe ausziehen müßten, was ich ihnen frei stellte. Erst zögerten sie, dann zogen sie die (geschlossenen) Schuhe aus und folgten mir auf den Balkon, nicht barfuß. Trotz des warmen Wetters und ihrer zumindest teilweise der Witterung angepaßten Kleidung waren ihre Schuhe nicht die einzige Fußbekleidung. Das eine Mädchen trug ein T-Shirt mit dünnen Trägern, eine schwarze lange Hose und darunter Nylons. Das andere trug ein kurzärmeliges T-Shirt, eine kurze Hose, die die Bezeichnung „kurz“ auch verdiente, sowie Füßlinge aus Nylon.
Die ersten Fragen drehten sich um meine Herkunft und um meinen Beruf. Dann die unvermeidlichen Fragen, seit wann ich barfuß laufe und aus welchem Grund. Ich erwähnte meine früheren Rücken- und Kniebeschwerden und wie sie durch barfuß verschwanden. Auch erwähnte ich, daß ich nie mehr an einer Grippe litt. Auf die Frage, ob ich früher häufiger erkältet war, antwortete ich, daß dieses nicht erst mit dem Barfußlaufen verschwunden sei, sondern bereits mit dem Tragen von kurzen Hosen auch bei tieferen Temperaturen. Das Gerücht (woher es auch immer stammt), daß ich aufgrund eines Unfalls immer kurze Hosen tragen müsse, konnte ich entkräften. Ich erwähnte, daß ich am Arbeitsplatz lange blaue Arbeitshosen und Sicherheitsschuhe trage.

Dann kam die Frage, ob es mich störe, wenn die Leute einen anstarren, was ich verneinte. Auf die Frage, ob ich schon mal Ärger wegen der Kleidung bekommen hätte, erwähnte ich den Rausschmiß aus der Münchner Frauenkirche, den Nichteinlaß ins „Kulturgut“ Schloß Chillon und vermehrte Kontrollen durch die Polizei, aber den meisten wäre es egal, manche sehen es auch positiv. Auch wurde ich gefragt, was meine Arbeitskollegen dazu sagen. Darauf antwortete ich, daß meine Arbeitskollegen mich am Arbeitsplatz nur mit Schuhen und in langen Hosen kennen. Und das Verhältnis zu Mitarbeitern, mit denen ich gut zurechtkomme, hat sich nicht verschlechtert durch meine nicht ganz alltägliche Freizeitkleidung. Verschlechtert hätte sich das Verhältnis höchstens mit denjenigen wenigen, die mich schon vorher nicht mochte (ich dachte an die Sache mit meinem früheren Personalchef, ohne es explizit zu erwähnen). Dann wurde ich noch zu den Reaktionen meiner Verwandten gefragt. Darauf antwortete ich, daß meine Verwandten nicht in der Schweiz wohnen, und ich lediglich Eltern und einen Bruder als nähere Verwandte hätte. Zu diesen hätte ich die letzten Jahre nur noch schriftlichen und telefonischen Kontakt. Sie wüßten zwar, daß ich „ab und zu barfuß bin“, aber nicht viel mehr. Auch gab ich zu, daß ich, wenn ich im tiefsten Winter meine Eltern besuchen würde, lange Hosen und Schuhe tragen. Würde. Meine Eltern, speziell mein Vater als gelernter Schuhmacher, hätten Angst, sie könnten in der Gunst der Nachbarn sinken. Mein Vater ist nämlich bei den Nachbarn geachtet, immer zuvorkommend, hat, obwohl selber aus einfachen Verhältnissen stammend, zwei Söhne großgezogen, die studiert haben, sogar eine Doktor erarbeitet (nicht erguttenbergt) haben und nun einem gut bezahlten Job haben. Und wenn dann die Nachbarn sehen, daß einer barfuß ist, dann könnte es dem Ansehen meiner Eltern schaden.

Auf die Frage, ob ich nicht Angst vor Scherben habe, meinte ich, daß ich mehr darauf achte, wo ich hintrete. Ich erwähnte auch den zähen Dorn, den ich mir zu Weihnachten reingetreten hatte und der nach Wochen rausgeeitert ist sowie den von einem Biber scharf über dem Boden abgebissenem Ast, in den ich beim Baden reingetreten war. Die Gefahren wären viel geringer als man als Schuhträger glaubt. Dann wurde ich gefragt, ob es auch andere Leute gäbe, die öfters barfuß sind. Dabei zeigte ich zunächst auf die Kinder eines Nachbarn, die im Garten Tischtennis spielten, zwei pubertierende Schwestern, beide barfuß, eine in kurzen Hosen (und mit Jacke), die andere in Leggins und Oberkleidung mit Spaghettiträgern. Dann erzählte ich von Barfußtreffen, teilweise im Winter, darunter in Düsseldorf und in Stuttgart (wobei ich auch diesmal wieder die jeweiligen Machenschaften der Polizei kritisierte). Ich holte ein Fotoalbum hervor und zeigte einige Fotos, unter anderem solche mit Barfüßern, aber auch viele mit Straßenbahnen, eines mit Christoph Blocher in Andelfingen). Auch zeigte ich ihnen einen Zeitungsausschnitt, der mich barfuß und in kurzen Hosen an der Oltner Fasnacht zeigte. Ich übergab ihnen noch einen Barfuß- und einen Kurze-Hosen-Flyer sowie einen Ausdruck vom Radioiunterview. Auch erzählte ich noch, daß ich mal im Fernsehen in der Gesundheitssendung „Puls“ aufgetreten war, woran sich das eine Mädel erinnerte (das war 2009).

Ich hatte den Eindruck, als ob die Schülerinnen positiv überrascht waren. Sie machten noch ein Foto von mir, bevor sie gingen. Ein Mädchen wäre beinahe auf Strümpfen aus meiner Wohnung gegangen, wurde aber vom anderen an die Schuhe erinnert. Schade! Mich hätte wirklich interessiert, wie lange es gedauert hätte um zu merken, daß die Schuhe fehlen.

Eines überrascht mich. Obwohl ich etwa 10 Jahre barfuß bin und noch länger in Zofingen wohne, kommen Interviews wie diese erst in den letzten Jahren, vorher nicht. Woran mag das liegen? Zum einen war ich erst die letzten Jahre praktisch ausschließlich barfuß und in kurzen Hosen in der Öffentlichkeit. Und zum andern kennen mich diejenigen, die heute ca. 13 Jahre sind, bereits seit frühester Kindheit, kann sich als kleines Kind kaum vorstellen, daß es möglich ist, und dann ist das Verlangen, mit einem Dauerbarfüßer ein Schülerinterview zu geben größer als wenn man mit 13 erstmalig mit einem Winterbarfüßer „konfrontiert“ wird.


Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

20.04.2013 21:58
#2 RE: Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Hallo Michael,

vielleicht könntest Du solchen Besuchern auch Barfußflyer überreichen, damit sie sehen, dass barfuß generell etwas Normales ist.

LBFG Dieter (Bochum)


Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

21.04.2013 07:07
#3 RE: Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Zitat von Dieter (Bochum)

vielleicht könntest Du solchen Besuchern auch Barfußflyer überreichen, damit sie sehen, dass barfuß generell etwas Normales ist.



Hallo Dieter,

das habe ich auch getan, und wie folgt beschrieben:

"Ich übergab ihnen noch einen Barfuß- und einen Kurze-Hosen-Flyer sowie einen Ausdruck vom Radioiunterview."


Dieser Satz ist wohl im Text etwas untergegangen.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

22.04.2013 11:25
#4 RE: Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Ich denke dass das Interesse an BF in den letzten Jahren durch die Medien allgemein gestiegen ist. Und für "pubertiernde" Schüler ist ne Projektarbeit über Jemanden ohne Schuhe und in kurzen Hosen allemal interessanter als das übliche "der fährt nur Velo", oder "der wohnt in nem Bauwagen".

Was die Verwandtschaft angeht. Meine musste sich wohl oder übel mit BF arangieren. Denn ich war/bin nicht gewillt meinen Lebensstil von irgendwem auch immer beeinflussen zu lassen. das sollte übrigens niemand tun. Wir haben alle das Recht so zu leben wie wir es für uns am besten halten.

Gruß Engel




rot/kursiv geschriebene Beiträge beziehen sich auf meine Funktion als Admin / Mod und spiegeln nicht zwingend meine Meinung als normaler User wieder.


www.bbq-county.de


www.mysaarbq.de


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

22.04.2013 21:56
#5 RE: Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Zitat von Engel:

"Was die Verwandtschaft angeht. Meine musste sich wohl oder übel mit BF arangieren. Denn ich war/bin nicht gewillt meinen Lebensstil von irgendwem auch immer beeinflussen zu lassen. das sollte übrigens niemand tun. Wir haben alle das Recht so zu leben wie wir es für uns am besten halten."

So ist es!!!!!!!!!!


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

23.04.2013 13:33
#6 RE: Interview mit Schülerinnen Zitat · Antworten

Zitat von Engel
Was die Verwandtschaft angeht. Meine musste sich wohl oder übel mit BF arangieren. Denn ich war/bin nicht gewillt meinen Lebensstil von irgendwem auch immer beeinflussen zu lassen. das sollte übrigens niemand tun. Wir haben alle das Recht so zu leben wie wir es für uns am besten halten.



Hi Engel,

Du kannst Dich in dieser Hinsicht schwerlich beklagen, denn soweit Deine Verwandtschaft im selben Hause wohnt, hat die offenbar nichts gegen Deinen barfüßigen Lebensstil, wenn sie ihn nicht gar teilt!

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.


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