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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Allerlei kurioses
Dominik R. Offline

Admin


Beiträge: 1.623
Punkte: 709

07.08.2013 17:33
barfuß laufender Wanderprediger, Naturheilkundler und Politiker gustaf nagel Zitat · Antworten

Hallo,
bei meiner Recherche über Richard Soyka, Lebensreform, etc. stieß ich auf den stets barfuß laufenden Wanderprediger, Naturheilkundler und Politiker gustaf nagel
Eine eigene Rechtschreibung hat er übrigens auch erfunden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_nagel

Liebe Grüße,
Dominik

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Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

07.08.2013 17:48
#2 RE: barfuß laufender Wanderprediger, Naturheilkundler und Politiker gustaf nagel Zitat · Antworten

Hallo Dominik,

mich wundert, dass die Nazis Gustav nicht ermordet haben.

LBFG Dieter (Bochum)


Dominik R. Offline

Admin


Beiträge: 1.623
Punkte: 709

08.08.2013 20:41
#3 ....Egal, ob es stürmt, schneit oder die Sonne scheint, er ist barfuss unterwegs....... Zitat · Antworten

"Arendsee, in den 20er Jahren. Ein Luftkurort in der Altmark, idyllisch gelegen, inmitten weiter Kiefernwälder am Ufer eines kristallklaren Sees. Die Straßen Arendsees sind ordentlich gefegt, Fachwerkhäuschen laden zum Verweilen ein, die Kurgäste fühlen sich wohl, die Einheimischen nicht minder. Und dennoch hat die Stadt ein Problem. Einer ihrer Einwohner spielt verrückt. Der Gastwirtssohn Gustav Nagel weigert sich, den Regeln der Gesellschaft zu gehorchen. Egal, ob es stürmt, schneit oder die Sonne scheint, er ist barfuss unterwegs. Langbärtig, wallenden Haupthaars wandelt er einher, angetan nur mit einem knappen Höschen, einem Leinenschurz und einem über die Schultern geworfenen Cape. Lange Jahre war er in diesem Aufzug zu Fuß unterwegs, ganz Europa hat er durchwandert, bis hinunter ins Heilige Land. Danach hat er sich in Arendsee ein Seegrundstück gekauft und dort in sechzehnjähriger mühsamer Arbeit aus Muschelkalk, Felsbrocken und Schlacke ein Sonnen- und Brausebad errichtet, dazu eine Tempelanlage mit Trinkhalle, Schwanen- und Harmoniumhaus, Sälen und was noch dazugehört. Hier wohnt er nun mit seiner Frau und den drei Söhnen.

Worüber man eigentlich noch froh sein muss. Früher, vor seinen Wanderjahren, hat er es vorgezogen, im Wald in selbstgegrabenen Erdhöhlen zu hausen, die die Einwohner von Arendsee immer wieder zerstören mussten, weil sie ihnen ein Dorn im Auge waren. Auch jetzt ist ihnen dieser Nagel ein Dorn im Auge. Der Mann ist nämlich eine wirtschaftliche Größe. Arendsee ist Pilgerstätte eines reichsweiten Nagel-Tourismus geworden, und Nagel so berühmt, dass, wer immer bei der Reichsbahn eine Fahrkarte nach Arendsee kauft, vom Schalterbeamten "Grüße an Gustav" mitbekommt. Er selbst lebt vom Verkauf von Eintrittskarten für seine Bade- und Tempelanlage und hält reformerische Vorträge, wie die Leute ihr Leben verbessern sollen und, wenn sie schon mal dabei sind, die ganze deutsche Lebensweise gleich mit dazu. Die Großstädte will er abschaffen und die Hochhäuser, die seien nicht menschengemäß. Kein Fleisch soll man mehr essen und den Alkohol meiden, mit dem Schulunterricht will er hinaus in die freie Natur, und in der Kirche soll nicht nur der Pfarrer das Wort haben, sondern auch die Gläubigen. Die Leute kommen in Scharen nach Arendsee, um sich diesen Nagel anhören. Einmal, 1928, hat er in nur vier Monaten über zehntausend Eintrittskarten verkauft. So einen wirft man doch nicht einfach aus der Stadt. Andererseits:

Wer so redet, ist verrückt. Oder nicht? Immer wieder wird versucht, den Mann entmündigen zu lassen. Und immer wieder gelingt es Nagel, Gegengutachter aufzubieten, die ihm Zurechnungsfähigkeit bescheinigen und die Wissenschaftlichkeit seiner Vorträge nachweisen. Es ist ein Dauerstreit zwischen den Arendseern und Gustav Nagel, und der Mann ist ein Ärgernis für die Stadt, gerade weil er so erfolgreich ist.

Doch die Arendseer müssen nicht mehr lange warten. Hitler und seine Nazis stehen schon in den Startlöchern, und die brauchen keine Gutachter, um einen wie Nagel loszuwerden. Aber: Gustav Nagel siegt auch hier. Er überlebt Hitler, den Weltkrieg und das Lager. Als er jedoch 1949 die Bewohner von Arendsee einlädt, in seinem neu aufgebauten Tempel der Krönung eines deutschen Königs von seiner Hand beizuwohnen, da steckt ihn die sowjetische Kommandantur in eine Nervenheilanstalt. Dort ist er dann gestorben, am 15. Februar 1952."


Quelle: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen...2-nagel100.html

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Dominik R. Offline

Admin


Beiträge: 1.623
Punkte: 709

11.08.2013 15:12
#4 Sogar im Schnee barfuß Zitat · Antworten

"Sogar im Schnee barfuß

Werben. Vor über 100 Jahren war es, als Gustav Nagel in der Hansestadt Werben zur Welt kam. Eine Gedenktafel am Geburtshaus erinnert an einen der bekanntesten Altmärker. Bereits vergangenes Jahr hatte Gunter Zwinzscher, der in Nachbarschaft des einstigen Nagel-Hauses wohnt, Informationstafeln anlässlich der Literaturtage besorgt und diese vor dem Haus aufgestellt.


Christine Meyer mit einem Tagebuch von Gustav Nagel.

„Da entstand dann eigentlich die Idee, einmal eine richtige Ausstellung über den gebürtigen Werbener zu machen“, erläutert Zwinzscher im Gespräch mit der AZ während der Ausstellungseröffnung am Sonnabend in der Werbener Salzkirche. Hilfe bekamen die Initiatoren von Nagel-Expertin Christine Meyer. Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist sie von dem Naturapostel begeistert. Seither beschäftigte sie sich mit der Aufarbeitung seines Lebens, schrieb sogar ein Buch und erhielt den Kulturpreis. Mit einem lebendigen Vortrag erzählte sie aus dem Leben Gustav Nagels.

Nachdem er am 28. März 1874 in Werben geboren wurde, musste die Familie aufgrund von Krankheit des Vaters schon bald nach Arendsee gehen. Dort begann Gustav 1888 eine Lehre zum Kaufmann. „Auch wenn viele böse Zungen behaupten er war zu faul, ist es erwiesen, dass er seine Lehre wegen seiner starken Krankheit aufgeben musste“, so Meyer. „Die Ärzte hatten ihm schon den Tod vorausgesagt“. Gustav suchte sich anderweitig Rat. Pfarrer Sebastian Kneipp nahm sich ihm an und verordnete ihm eine Kaltwasserkur. Fortan traf man Gustav nur noch barfuß und leicht bekleidet an. Selbst im Winter bei eisigen Temperaturen lief er mit nackter Haut durch den Schnee und gönnte sich ein Bad im gefrorenen See. Mit diesem Verhalten wurde Nagel zwar als verrückter Naturprophet in Jesus-Gestalt bekannt, konnte jedoch auch seine Krankheit heilen. Viele Reisen quer durchs Land folgten, die erste Frau heiratete er mit 29 Jahren. Mit dem Geld aus über 20 000 verkauften Ansichtskarten seiner Person konnte er sich dann 1903 auch eine Pilgerreise nach Jerusalem leisten. Zurück in der Heimat konnte er sich die folgenden Jahre nicht nur auf seine Naturheilkunde besinnen, sondern wollte auch den Schritt in die Politik wagen. 1924 gründete er seine eigene Partei, die wohl aber nur ihn als einziges Mitglied hatte. Zwar konnte er 4000 Stimmen bei den Wahlen zum Reichstag gewinnen, für den Einzug reichte es jedoch nicht. Als starker Gegner Hitlers wurde er schnell zum politischen Verfolgten, landete sogar im Konzentrationslager Dachau. Doch auch dort konnte man ihn nicht „wirklich gebrauchen“, überlieferte ihn in die Heilanstalt Uchtspringe. Nach seiner Entlassung 1945 lebte er wieder in Arendsee auf seinem Seegrundstück, wo er bereits ein Sonn- und Brausebad sowie einen Säulenaussichtstempel errichtet hatte. 1951 erfolgte durch das DDR-Regime die erneute Einweisung nach Uchtspringe, da er auch diese Diktatur nicht akzeptieren wollte. Schließlich starb er am 15. Februar 1952 in der Anstalt.

Bis zum 4. Juni können Interessierte in die Salzkirche kommen, um mehr aus dem Leben und Wirken Nagels zu erfahren. Täglich bis 16 Uhr ist geöffnet.


Von Benjamin Kobelt

Quelle: http://www.az-online.de/lokales/landkrei...ss-1256386.html

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