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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 634 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
achimOS Offline




Beiträge: 29

18.08.2015 14:30
Amüsantes oder doch eher zum Nachdenken anregendes Barfußerlebnis auf dem Bahnsteig Zitat · Antworten

Hallo Zusammen,

am Samstag Nachmittag saß ich barfüßig auf einer Bank auf einem Bahnsteig des Osnabrücker HBF und wartete auf den Zug nach Rheine. Ich trug meine älteste verwaschene Jeans und ein ebenso verwaschenes Hemd - eine Art Safarihemd.
Der Bahnsteig war mittelmäßig voll und ich fühlte mich nicht weiter beachtet, bis eine Familie mit drei MacDonalds-Tüten: Mutter, zwei heranwachsende Söhne, ein jüngeres und ein noch recht kleines Mädchen, sich näherte und unmittelbar in meiner Nähe verweilte... einer der Söhne und das kleine Mädchen schauten mich sehr freundlich an und ich ebenso zurück. Dann ging die Kleine zu ihrer Mutter und fing an zu "tuscheln", kam wieder zurück und bot mir einen Hamburger an, den ich allerdings ablehnte, da ich ja Vegetarier bin, was ich der Kleinen auch versuchte zu erklären. Dennoch schien sie etwas beleidigt zu sein, da ich ihr "Geschenk" abgelehnt hatte.

Kurz darauf kam die Mutter zu mir und fragte mich freundlich, ob ich eine Vorstellung hätte, warum ihre Tochter mir den Hamburger angeboten hätte. Sie sagte, die Kleine hätte Mitleid mit mir, weil ich mir wohl keine Schuhe leisten könnte und folglich ein recht armer Mann sei und mir somit eine Freude machen wollte und sie selbst sei auch relativ erstaunt, dass ich barfuß unterwegs sei. Ich erklärte ihr dann, dass ich das aus Spaß an der Sache tue und mich dabei sehr wohl fühle. Zu meinem übrigen extrem legeren Outfit nahm ich nicht weiter Stellung. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass sie das nicht wirklich nachvollziehen konnte aber trotzdem wohlwollend aufnahm. Wir sprachen dann noch ein paar Worte, bis wir uns sehr freundlich voneinander verabschiedeten und jeder in seinen entsprechenden Zug stieg.

Die Familie sprach Deutsch im Wechsel mit einer mir unbekannten Sprache, sah optisch arabisch aus, hatte aber einen typisch europäischen Habitus. Ich vermute, dass es sich um Angehörige einer christlichen Minderheit in Syrien, dem Irak oder einem anderen vorderasiatischen Staat handelte - hätte gerne noch danach gefragt... jedenfalls schienen sie recht verwirrt über meine Erscheinung gewesen zu sein und mußten mein Barfußlaufen erst einmal "verdauen"...

Da ich nun mal versuche, Auftreten und Verhalten von Menschen und auch Situationen zu analysieren und zu verstehen, hat mich diese Begegnung noch lange beschäftigt...

Gruß Achim


Preik Offline



Beiträge: 50

18.08.2015 15:59
#2 RE: Amüsantes oder doch eher zum Nachdenken anregendes Barfußerlebnis auf dem Bahnsteig Zitat · Antworten

Das ist mir bisher erspart geblieben. - Aber es zeigt doch, dass die Menschen heruntergekommende Kleidung und barfuß als erstes mit "Penner" assoziieren, als möglicherweise mit eigenem Lebens- und Wohlfühlstil.
Die Geste der kleinen Tochter ist schon sehr süß und lieb - allerdings hätte ich auch - obwohl Fleischesser - abgelehnt, einfach weil die "gute Geste" auf einem Mißverständnis beruhte.
Ich hoffe nur, Du läßt Dich davon nicht abbringen, weiterhin Haut zu zeigen

___________________________________________
Das Leben ist kein Konjunktiv.


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

18.08.2015 16:43
#3 RE: Amüsantes oder doch eher zum Nachdenken anregendes Barfußerlebnis auf dem Bahnsteig Zitat · Antworten

Hi Achim
Also das ist mir noch nicht passiert dass mir ein kind Essen anbot, aber daran sieht man doch sehr wie das Kind erzogen wurde.
Mir wurde bis jetzt blos 3-4 mal ein Paar Schuhe angeboten, und das meißt auch noch im Sommer. Ich denke auch das gerade die sommerlichen "Angebote" eher im Spaß gemacht wurden .
Nur einmal, es war in nem eigentlich recht milden Winter bot mir ein älterer Herr an der Bushaltestelle an der ich wartete an mit mir in den Schuhladen gegenüber zu gehen damit er mir ein Paar Winterschuhe kaufen könne. Wie Du auch lehnte ich dankend ab und erklärte dem Mann die wahre Situation. Er schmunzelte etwas und meinte dann, "wie man sich doch durch so Kleinigkeiten täuschen lassen kann". Er fragte ob er mich wenigstens auf n Getränk einladen dürfe weil er das sehr interessant fände und mehr darüber erfahren wolle. Da ich eh noch fast 30min auf meinen Bus warten musste und auch nichts vor hatte, also ruhig auch nen Bus später nehmen konnte willigte ich ein, wohl auch weil mir der Mann sympatisch war und ich gerne mit neuen Leuten spreche. Wir gingen ca 500m zum Lokal "Alt Calw", das zwar nicht ganz meine Richtung ist, aber ich kenne die Wirtsleute schon von Kindesbeinen an und der ältere Herr dürfte sich dort wohl fühlen. Unterwegs sahen wir einen Mann dem man seine Armut überhaupt nicht ansah. Ich kannte Diesen vom sehen her und wusste dass er aus Calw, mittellos und zeitweise auch Wohnugssuchend(so nennt man ja heut die Obdachlosen) war. Ich sagte zu meinem Begleiter, "Sehen Sie, dieser Mann bedarf Hilfe, aber nicht ich. Obwohl er wesentlich besser gekleidet zu sein scheint wie ich". Der "Alte" zückte seine Brieftasche und drückte dem Mann 20DM (das war irgendwann in den 1990ern) in die Hand und sagte, "Keine Sorge, es kommen wieder bessere Zeiten". Ich war sehr erstaunt über das Verhalten und dachte einen kurzen Moment dieser Herr sei vielleicht etwas neben der Spur. Aber in dem Lokal bei dem Gespräch das wir führten belehrte er mich eines Besseren. Er war geistig wohl noch fitter wie ich, hatte früher ein großes Unternehmen, war wohl sehr wohlhabend und sehr sozial eingestellt. Wir saßen dann doch 3h zusammen bevor wir uns verabschiedeten.
Einige Zeit später erfuhr ich das er sich seit seinem Ruhestand in allen möglichen Vereinen und auch privat für Mittellose Menschen eingesetzt hat.

Wie Preik schrieb hätte ich den Burger auch dankend abgelehnt, es aber auch begründet. Ich hätte mich eher nach einer wirklich bedürftigen Person umgesehen und dem Mädel gesagt, "gib den lieber dem Menschen, der hats nötiger"

Gruß Engel




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