Zitat von Andi53 im Beitrag #20 als Gast, Kunde oder was auch immer, in einer vertraglichen Beziehung stehend, und könntest dann, bei einem Schaden, berechtigt oder unberechtigt, deinen Vertragspartner für diesen Schaden belangen. LG Andi
Lieber Andi:
In den ersten von mir angeführten Beispielen gibt es ein soches Kunden-Lieferanten-Verhältnis: * Raucher / Tabak-Industrie * Verbraucher / Spirituosen oder Lebensmittelindustrie * Kraftfahrer / Auto-Hersteller.
Hier helfen starke Lobbys, die Freiheit des einzelnen zu wahren. Solche Lobbys bräuchten wir auch.
Zitat von Andi53 im Beitrag #20 als Gast, Kunde oder was auch immer, in einer vertraglichen Beziehung stehend, und könntest dann, bei einem Schaden, berechtigt oder unberechtigt, deinen Vertragspartner für diesen Schaden belangen. LG Andi
Lieber Andi:
In den ersten von mir angeführten Beispielen gibt es ein soches Kunden-Lieferanten-Verhältnis: * Raucher / Tabak-Industrie * Verbraucher / Spirituosen oder Lebensmittelindustrie * Kraftfahrer / Auto-Hersteller.
Hier helfen starke Lobbys, die Freiheit des einzelnen zu wahren. Solche Lobbys bräuchten wir auch.
Barfüssiger Gruss: Toivo
Lieber Toivo, stimmt, ist aber alles wohl eine Frage, wo wir persönliche Prioritäten setzen. Hier geht es aber wohl um eine ganz konkrete Frage, den öffentlichen Nahverkehr in Toronto. Da will ich, persönlich, den "Lieferanten" keine Diskriminierung unterstellen sondern "nur" ein übertriebenes Sicherheitsverständnis. Dagegen hilft wohl eine Lobby nur begrenzt. Entweder es passieren Unfälle oder nicht. Und erfahrungsgemäß passieren die blödesten, manchmal auch tragischsten Unfälle. Um bei deinen Beispielen zu bleiben, es wurden ja vor einiger Zeit in Deutschland alle Raucher aus den Gaststätten verbannt, was ich persönlich begrüße. Aber ehrlicherweise ist es wohl so, das vorher wohl auch nur ein verschwindend geringer Teil der nichtrauchenden Gäste an Lungenkrebs erkrankt sind. Wenn ich will, könnte ich auch dieses, wie gesagt in meinen Augen vernünftige, Rauchverbot als Überreaktion brandmarken. Mein persönliches Fazit: mit einer gewissen Überreaktion, die auch manchmal meine Freiheit einschränkt, muß und kann ich leben. Ich habe bei uns schon oft Leute barfuss in Zügen gesehen, ohne das diese irgendwie belangt wurden. Ich fahre allerdings selbst eher selten mit dem öffentlichen Nahverkehr, wahrscheinlich auch in Toronto eher nie. Aber vielleicht teste ich es ja selbst mal hier in der nun endlich bald wärmeren Jahreszeit. LG Andi
Unbeteiligte könnten, denken, dass unsere Leidenschaft, überall und auch in der Öffentlichkeit barfuss zu laufen, für die Gesellschaft absolut unwichtig und entbehrlich sein. Ärzte würden jubeln, wenn die Raucherei vollständig ausgerottet würde. Usw. ...
Ich war, wie du weisst, lange in Lateinamerika, nicht nur in Brasilien, sondern auch in Panamá. Was ich dort beobachtet habe, hat, obwohl es nicht so scheint, viel mit unserem Thema zu tun: * Die Bürger klagten über die Korruption der Politiker, bishin zur Unterschlagung oder widerrechtlichen Aneignung von Steuergeldern. Dann aber sah ich, dass das "Opfer", der sogenannte "kleine Mann/Frau" ohne Skrupel seinen jeweiligen Arbeitgeber betrog und beklaute. * Der "kleine Mann/Frau" beklagte auch die Ausbeutung am Arbeitsplatz, wie sie dort üblich ist und an den europäischen Frühkapitalismus erinnert. Als ich sah, wie einige von ihnen zu Zwergunternehmer wurden, musste ich feststellen, dass sie an Menschenverachtung ihreren ehemaligen Arbeitgebern in nichts nachstanden.
Fazit: Verachtenswerte Regierungen und zynische herrschende soziale Schichten, werden bereits im gemeinen Volk ausgegoren. Eine zynische Form von "alle Macht geht vom Volke aus".
Willst du die Welt revolutionieren und verbessern, fang erstens bei dir selbst und zweitens bei deiner eigenen Familie an!
Was hat das mit unserer Barfüsserei zu tun? Solange wir, ohne zurückzuweichen, weiter für unsere Freiheit nackter Fusssohlen einstehen und, falls nötig, kämpfen, tragen wir dazu bei, den weltweiten Rückgang von Demokratie und Freiheit und sogar Vormarsch von Faschismus Einhalt zu gebieten. Übertieben? Ich habe nie gesagt, dass wir allein das schaffen. Aber wir geben anderen ein gutes Beispiel und leisten unseren Beitrag. Das ist schon etwas.
Und denke an die Bibel: Im Evangelium kommt die wundersame Brotvermehrung gleich 2x vor. Ein kleiner Junge wollte tausende mit nur 5 Broten und nur 2 Fischen sättigen. Ein Tropfen auf den heissen Stein, ganz wie unsere Barfüsserei! Aber Gott, in Form von Jesus Christus, segnete die Gabe und, siehe da, es war am Ende mehr als genug.
Auch für Atheisten sind die ethischen Aussagen von Jesus Christus und seinen Zeichen, zumindest zumeist, akzeptabel.
Zitat von drtoivowillmannUnbeteiligte könnten, denken, dass unsere Leidenschaft, überall und auch in der Öffentlichkeit barfuss zu laufen, für die Gesellschaft absolut unwichtig und entbehrlich sein. Ärzte würden jubeln, wenn die Raucherei vollständig ausgerottet würde.
Hi Toivo,
ehrlicherweise muß man einräumen, daß unsere Leidenschaft, überall und auch in der Öffentlichkeit barfuß zu laufen, vielfach nicht oder nicht primär durch die Gesundheit motiviert ist, obwohl der gesundheitliche Vorteil natürlich willkommen ist und (legimimerweise) auch sehr gerne als Argument verwendet wird. Ich selbst gehe auch nicht deshalb barfuß, weil es der Gesundheit zuträglich ist, sondern weil es mir in anderer Hinsicht guttut: ich fühle mich dann mehr eins mit mir selbst. Außerdem kenne ich Barfußläufer, deren Lebensstil in anderer Hinsicht ziemlich ungesund ist, die also rauchen, trinken, von gesunder Ernährung nichts halten oder denen viel Bewegung an der frischen Luft überhaupt kein Bedürfnis ist. Auch ich selbst bin beispielsweise sportlicher Betätigung seit jeher abhold gewesen, und mit dem Alter steigt auch die Bequemlichkeit.
Zitat von drtoivowillmannIch war, wie du weisst, lange in Lateinamerika, nicht nur in Brasilien, sondern auch in Panamá. Was ich dort beobachtet habe, hat, obwohl es nicht so scheint, viel mit unserem Thema zu tun: * Die Bürger klagten über die Korruption der Politiker, bishin zur Unterschlagung oder widerrechtlichen Aneignung von Steuergeldern. Dann aber sah ich, dass das "Opfer", der sogenannte "kleine Mann/Frau" ohne Skrupel seinen jeweiligen Arbeitgeber betrog und beklaute. * Der "kleine Mann/Frau" beklagte auch die Ausbeutung am Arbeitsplatz, wie sie dort üblich ist und an den europäischen Frühkapitalismus erinnert. Als ich sah, wie einige von ihnen zu Zwergunternehmer wurden, musste ich feststellen, dass sie an Menschenverachtung ihreren ehemaligen Arbeitgebern in nichts nachstanden.
Fazit: Verachtenswerte Regierungen und zynische herrschende soziale Schichten, werden bereits im gemeinen Volk ausgegoren. Eine zynische Form von "alle Macht geht vom Volke aus".
Hier bin ich mir nicht darüber im klaren, was Ursache und was Wirkung ist. Wer ausgebeutet wird, schlägt gerne mit den Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, zurück. Ich denke da am meinen Zivildienst in einer Jugendherberge zurück, wo die Herbergseltern die Zivis als eine Art Sklaven auf Zeit ansahen und auch so behandelten. Das führte dazu, daß wir Zivis nur unsere Pflicht taten, soweit es nachprüfbar war, und ansonsten auf erlaubte (wir aßen von den zugegebenermaßen reichlichen und lekkeren Speisen, soviel wir nur konnten) und unerlaubte Weise auf unseren Vorteil bedacht waren. Ich war froh, als ich die Zivildienststelle wechseln konnte.
Was speziell Lateinamerika angeht, habe ich den Eindruck, daß es sich dort um Gesellschaften handelt, in denen Gewalt von jeher eine große Rolle spielt. Die Nachrichten sind voll von Bandenkriegen, Guerillagruppen, die jahrzehntelang von abgelegenen Dschungelregionen aus ihren Kleinkrieg gegen Regierungen führen, Rechtsunsicherheit und bis in die jüngere Vergangenheit (Ende 20. Jahrhundert) auch von Militärdiktaturen und gewaltsamen Umstürzen. Vielleicht kannst Du einiges zu den Hintergründen mitteilen.
Zitat von drtoivowillmannWillst du die Welt revolutionieren und verbessern, fang erstens bei dir selbst und zweitens bei deiner eigenen Familie an!
Was hat das mit unserer Barfüsserei zu tun? Solange wir, ohne zurückzuweichen, weiter für unsere Freiheit nackter Fusssohlen einstehen und, falls nötig, kämpfen, tragen wir dazu bei, den weltweiten Rückgang von Demokratie und Freiheit und sogar Vormarsch von Faschismus Einhalt zu gebieten. Übertieben? Ich habe nie gesagt, dass wir allein das schaffen. Aber wir geben anderen ein gutes Beispiel und leisten unseren Beitrag. Das ist schon etwas.
Und denke an die Bibel: Im Evangelium kommt die wundersame Brotvermehrung gleich 2x vor. Ein kleiner Junge wollte tausende mit nur 5 Broten und nur 2 Fischen sättigen. Ein Tropfen auf den heissen Stein, ganz wie unsere Barfüsserei! Aber Gott, in Form von Jesus Christus, segnete die Gabe und, siehe da, es war am Ende mehr als genug.
Auch für Atheisten sind die ethischen Aussagen von Jesus Christus und seinen Zeichen, zumindest zumeist, akzeptabel.
Diese Worte finden meine ungeteilte Zustimmung. Auch unser Kampf ist ein Beitrag gegen die immer weiter um sich greifende Entliberalisierung der Gesellschaft und die Beseitigung der Freiheit im Namen vorgeblicher Sicherheit. "Wir wählen die Freiheit!" (weiß nicht mehr genau, wer das sagte - vielleicht Konrad Adenauer?)
"ehrlicherweise muß man einräumen, daß unsere Leidenschaft, überall und auch in der Öffentlichkeit barfuß zu laufen, vielfach nicht oder nicht primär durch die Gesundheit motiviert ist,"
So etwas habe ich nie behauptet. Guck mal genau nach!
"Vielleicht kannst Du einiges zu den Hintergründen mitteilen. "
Ich will es mal so formulieren: "Dort, wo die Ritter Raubritter sind, schlummert auch in jedem Bauern ein Raubritter. Man muss ihm nur die Chance geben." * In Staaten, wo die Regierung korrupt ist, sind nicht nur die Herrschenden korrupt, nein das ganze Volk hat die Korruption im Blut. * In Staaten, wo der Arbeitnehmer/Angestellte schamlos ausgebeutet wird, sind nicht nur die "bösen" Kapitalisten Ausbeuter, sondern in jedem Ausgebeuteten schlummert ein neuer Ausbeuter. Das heisst, machst du eine Revolution und kehrst die Verhältnisse um 180º, bleibt alles wie vorher. Das muss man erst Mal begriffen haben, wenn man die sog. "Dritte Welt" befreien will.
Lieber Toivo, wenn ich deine Statements richtig verstehe, hat für dich Barfüssigkeit im weitesten Sinne etwas mit einer freiheitlichen, liberalen (in positiven Sinne, also nicht neoliberalen) Lebenseinstellung zu tun. Das würde ich voll unterschreiben. Ich halte nur den Umkehrschluss für unzulässig, das jeder Vorbehalt oder auch Vorsicht gleichbedeutend ist mit Diskriminierung oder Unfreiheit. Es gibt auch da andere Gründe, wie hier, möglicherweise, beim Nahverkehr von Toronto, ich bin aber natürlich da auch nicht weiter direkt involviert und nicht etwa ein Teilhaber oder Anwalt von denen. 😀Ich denke nur ganz allgemein da auch als Atheist etwas christlich und hinterfrage gern auch negative Dinge nach positiven Motiven. LG Andi
Im grossen Ganzen können wir mit den deutschen Verhältnissen als Barfüsser recht zufrieden sein.
Das Thema Kanada ist hier ja bereits ausgiebig diskutiert worden. Ich hatte die Gelegenheit in der SBL (Society for Barefoot Living) den englisch-sprachigen Raum, vor allem aber die USA näher kennenzulernen. Ich glaube nicht, dass ich in diesem internationalen Forum lange bleibe, der Admin ist ein Zensor im Stil von Gelbes Forum. Aber das nur nebenbei...
Die haben Sorgen! * Barfuss-Verbot in einer öffentlichen Bibliothek, weil dort möglicherweise Babys auf dem Fussboden spielen. Über die Idiotie solch einer Argumentation ist bereits an anderer Stelle auf diesem Forum diskutiert worden. * Barfuss-Verbot in einer Tierhandlung: Hunde dürfen mit ihren 4 blossen Pfoten rein, Menschen nicht! Au weia!
Selbst, wenn auch Deutschland alles andere als perfekt ist, hier ein wenig aufzuatmen, ist einstweilen berechtigt.
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