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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Barfuß und Leben
Lebenskünstler Offline

Admin


Beiträge: 1.213
Punkte: 202

18.12.2019 17:51
Der Drache von La Ciotat Zitat · Antworten

vor kurzem war Dominik bei uns zu Besuch, und wie nicht nur unter Barfüssern üblich, tauschten wir uns über allerlei aus, was uns so einfiel. Natürlich auch Urlaubserlebnisse. Dabei fiel er mir wieder ein: der Drache von La Ciotat.

La Ciotat ist ein Badeort an der südfranzösischen Küste und liegt etwa eine halbe Autostunde östlich von Marseille entfernt. Wir waren in einer Ferienwohnung ein paar Kilometer weiter. In La Ciotat deckten wir uns mit allem ein, was Urlauber so brauchen.

Obst und Gemüse gab es oft unterwegs auf dem Markt, Wein kaufte Leo in einer kleinen Kelterei der Region. Nie sprach uns einer an, dass wir barfuss waren. Bei mir hätte es eh wenig Sinn gehabt, denn meine französischen Sprachkenntnisse waren vor einem Jahr noch sehr minimal.

Immerhin konnte ich da schon alleine beim Bäcker unsere Baguette und Croissants holen, und war ganz stolz, auf dem Markt Tomaten und Petersilie erstanden zu haben ohne dass es zu grösseren Komplikationen kam. Vor allem weil ich am Anfang gelegentlich das Zauberwort s’il vous plaît – viel wichtiger als unser „bitte“ vergessen hatte. Die Franzosen nahmen es mit Humor, und mich ein bisschen unter ihre Fittiche beim Versuch ihre Sprache zu lernen.

Auch in La Ciotat, in den meisten Supermärkten war es so. Bei einem der grossen Filialisten, die ursprünglich aus Deutschland kommen machten sie uns sogar darauf aufmerksam: Vorsicht da ist es nass, es könnte rutschig sein. Ein Grund mehr, dass wir da meistens einkauften. Hauptsächlich wohl aber wegen dem Angebot an Käse, davon vor allem Ziegenkäse zu einem Preis von dem wir in Deutschland nur träumen konnten.

An einem verregneten Tag dachten wir, doch mal den anderen Filialisten aufzusuchen, der etwa ein bis zwei Kilometer vor unserem Stammladen war. Ziegenkäse und Lammkotelett hatten wir noch reichlich, so wollten wir mal sehen was dieser Supermarkt noch an regionalen Leckereinen im Sortiment hatte.

Mit triefnassem Regenponcho schoben wir unseren Einkaufswagen durch den ersten Gang zwischen den Regalen, da kam er angerauscht: der Drache von La Ciotat. Genau genommen war es kein Drache, sondern eine Furie die wild mit den Händen fuchtelnd auf uns zubrauste und im Slang, wie er im Umkreis von Marseille üblich ist, auf Leo einfauchte. Fauchen trifft es durchaus, denn die Frau, vermutlich die Filialleiterin, hatte ein ziemlich lautes Stimmorgan. Ihr Wortschwall verhiess mir nichts Gutes. Viel verstand ich ja nicht, doch soviel war klar: es passte ihr nicht dass wir barfuss waren. Angesichts des Tonfalls liessen wir den Einkaufswagen einfach an Ort und Stelle stehen (es war mal ausnahmsweise kein Euro drin) und verliessen diesen ungastlichen Laden. Unsere Einkäufe tätigten wir später in unserem Stammgeschäft, wo die Mitarbeiter wie immer höflich und zuvorkommend waren.

Noch ein Wort zum barfüssigen Einkaufen in Südfrankreich. In manchen Geschäften, wie in dem wo wir später auch weiterhin immer unseren Bedarf deckten, sind die Menschen sehr freundlich. In anderen wird es zumindest toleriert, ohne viel Aufhebens. Es gibt auch tatsächlich Ladenketten wo barfuss nicht gerne gesehen ist. Auch das hatten wir: ein Mitarbeiter eines anderen Geschäftes kam einmal ganz ruhig und freundlich auf uns zu und bat ebenso freundlich wir mögen doch bitte Schuhe anziehen. Er sei nur von der Security, und er habe die Vorschrift ja leider nicht gemacht. Wie geschrieben – sehr höflich, und schon gar nicht fauchend. Und mit dem Zauberwort s’il vous plaît. Das hatte der Drachen von La Ciotat nicht im Wortschatz.


es grüsst euch, heute aus dem Voralpenland
Gabriel


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Montanara Offline




Beiträge: 578
Punkte: 67

19.12.2019 18:36
#2 RE: Der Drache von La Ciotat Zitat · Antworten

Ich erlebe es bei Reisen in Frankreich genauso wie Du. Keine Probleme, weder in Läden, Museen noch Kathedralen, und wenn jemand einen Einwand hat, sind die Leute sehr höflich.
Bei mir wäre es der „Drache vom Mont Saint-Michel“. Der Türsteher dort war extrem unhöflich, holte aber, als ich insistierte und er merkte, dass ich ihm sprachlich ohne weiteres das Wasser reichen kann (ich kann wunderbar französisch fluchen, wenn es sein muss!) , eine verantwortliche Person. Die war dann sehr höflich („s’il vous plaît“;-))und zeigte mir auf mein Verlangen hin die Hausordnung, in der tatsächlich schwarz auf weiss steht, dass man nicht barfuss reindarf. Ich habe gefragt, woher das Verbot komme, da ich mich nicht einfach so geschlagen geben wollte. Die Hausordnung ist recht alt. Man sagte mir, aus Angst vor Unfällen, und weil es nicht schicklich sei. So wie man in Kirchen nicht in Trägershirts reigehen sollte. Natürlich hätte ich weiter darüber diskutieren können, aber wenn der Sicherheitsmann sich so doof benimmt und dann doch eine Verantworliche holt, die sich höflich um mich kümmert und mir extra die Hausordnung zeigt, lasse ich das. Übertreiben soll man nicht. Die Verantwortliche hatte übrigens durchaus Verständnis für meine Argumente, staunte über meine Bibelfestigkeit (da barfuss in Kirchen angeblich unschicklich sei....), bestand aber doch auf der Hausordnung. Muss sie ja auch. Also, für einmal war es gut, Notschuhe mitzuhaben, denn den Mont Saint-Michel hätte ich mir als Kunsthistorikerin nicht entgehen lassen wollen!

Liebe Grüsse
Dorothea


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