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 Barfuß und Leben
Lebenskünstler Offline

Admin


Beiträge: 1.216
Punkte: 222

01.04.2023 16:29
Erlebnis Bahnfahren - am besten barfuss Zitat · Antworten

Wer eine Reise tut, der kann was erzählen. Los ging es, dass die Wolken pünktlich ihre Schleusen aufmachten, genau eine Stunde bevor ich den Weg zum Bahnhof antreten musste. Natürlich trotz Kälte (so um die 5 Grad Celsius im Plus) barfuss. Das war zumindest mein Plan, denn bereits die Bodenfliesen in Leos Hausflur in Verbindung mit meinen einfach-Badelatschen die ich normal als Notschuhe habe: alles andere als sicher. Bei nassem Boden ist der Unfall dann vorprogrammiert. Alles glitschig, schlimmer als Schmierseife.

Auf dem Fußweg zum Bahnhof zog ich die Latschen dann doch schnell wieder an die Füsse, es lag noch zu viel Splitt herum. In München Umstiegszeit theoretisch 25 Minuten, wegen Verspätung geschrumpft auf unter 20 Minuten für eine Strecke die bei trockenem Belag und normaler Gangart mindestens 10 Minuten dauert. Durch den Regen war alles nass, und glitschig – ein äusserst praktischer Bodenbelag wenns pressiert. Die Latschen waren eh schon im Stoffbeutel, so eilte ich zum Bahnsteig und erreichte meinen ICE mit komfortablen 8 Minuten vor planmässiger Abfahrt.

Bis ich endlich einen – bis Kassel freien – Sitzplatz fand, das dauerte auch ein paar Minuten, nach hin und her nahm ich ein 4er-„Abteil“ nahe dem Ausgang. Zum Glück nah am Ausgang. Zum Zeitpunkt der planmässigen Abfahrts kam die Ansage „Zug fällt aus“ … „Reisende die nach Augsburg ….“ – das hat mich jetzt nicht so interessiert, aber: „Reisende bis Kiel (liegt hinter Kassel) nehmen den ICE …. , planmässige Abfahrt 8:20 von Gleis 18. Der Zug wartet“. Inzwischen war es 8:19, und ich flugs mit meinem Gepäck als einer der ersten nach draussen geeilt um zum nächsten Bahnsteig zu hasten.

Mit Schuhen an den Füssen hätt ich vorsichtig, und langsam gehen müssen, und dadurch nur noch die Bremslichter gesehen. Doch barfuss war das kein Problem, hurtig eilte ich zu Bahnsteig 18 wo sich noch einige unsichere Reisende orientierten. Ich schob das zaudernde weibliche Etwas vor mir, das vor dem Waggon zur 1. Klasse stand sanft hinein: Hauptsache drin! Jetzt können wir immer noch weiter, in Klasse 2. Die Frau war wohl irgendwie froh, dass ihr jemand die Entscheidung abgenommen hatte. Zu Recht. Denn kaum waren wir beide im Zug, schlossen sich die Türen und der Zug fuhr ab.

Glück im Pech muss der Mensch haben, dieser ICE fuhr eine andere Strecke und war dadurch um 45 Minuten eher in Kassel. Der Umstieg dort mit 12 Minuten, mit einmal Rampe hoch und wieder runter, war auch nicht gerade großzügig.

Zu früh gefreut. Kurz vor Nürnberg tat’s einen Ruck, der ICE stand. Naja nicht sofort, ein paar Sekunden hat‘s schon gedauert. Jemand vom Gegenzug hatte die Notbremse gezogen, deshalb wurde auch das Gegengleis gesperrt; so zumindest die Durchsage vom Zugbegleiter.

Kein Aprilscherz! Wäre ja auch zu früh gewesen, es war ja erst der 30. März.

Nach gut einer halben Stunde ging es endlich weiter, aber schleppend, die Verspätung würde immer länger, die Übergangszeit zum Anschluss schrumpfte so lange bis nichts mehr übrig blieb. Die Vorhersage pendelte zwischen 12:04 und 12:08, dann wieder 12:06 Ankunft Kassel. Abfahrt Anschlusszug – natürlich am anderen Bahnsteig: 12:06. Keine Aussicht, die Regiobahn zu erwischen, das meinte auch der Zugbegleiter.

Man wird ja wohl noch hoffen dürfen, so platzierte ich mich gegen 12:00 an der Tür, bereit zu einer weiteren Sporteinlage. 12:04 Ankunft – raus aus dem Waggon, die Treppe rauf und erst mal orientieren. Wo war ich denn nu gelandet? Hier verlief die Strasse. Etliche Meter weiter gings dann tatsächlich wieder runter, zum Bahnsteig 1 und 2. Also nichts wie die Treppe abwärts, und – oh Wunder – der Regio stand da noch. Ein letzter Spurt, und ich war drin. 12:06. Mit Schuhen hätt ich das niemals geschafft.

Netterweise wartete der Lokführer dann noch weitere 2 Minuten um auch den anderen Fahrgästen aus dem verspäteten ICE die Chance zu geben. Immerhin war ich nicht der Letzte, der den Zug noch mitbekam.

Der Rest verlief störungsfrei, zumindest was das Bahnfahren betrifft. Am Zielort Eisleben drohten zwar ein paar dunkle Wolken, ich solle mich beeilen, doch bei 75 Minuten Zeit für die Strecke vom Bahnhof bis zum ZOB nahm ich das eher gelassen. Erwischt hat’s mich dann doch, einige hundert Meter vor dem Busbahnhof. Gewitter, mit heftigem Regen und teils Hagel. Hätte ich Schuhe und Socken angehabt, alles wäre jetzt patschnass. So suchte ich nur Schutz in einem Supermarkt, mit anderen Leidensgenossinnen und Genossen wartete ich den Schauer ab und ging dann, halbwegs trocken geblieben, zum Bus.

Dank barfuss bin ich letztlich pünktlich an meinem Wohnort angekommen.
Gabriel


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