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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Barfuß und Leben
-Tiziana- Offline




Beiträge: 93
Punkte: 75

17.06.2010 12:30
Erinnerungen an verschiedene Kindheitszeiten Zitat · Antworten

Ein Freund von mir, der heute seinen 51. Geburtstag feiert, hat mir gestern ein Bildporträt von sich als Kind gezeigt. Da viel mir sofort ein, dass wir Kinder damals hier in Italien (ich bin fast 48 Jahre alt) alle die gleichen Sandalen trugen, die so aussahen wie die auf diem Link:

http://www.sfilate.it/moda/openimage.cfm..._articolo=20991

Sie wurden hier im O-Ton „sandali con gli occhi“ genannt, was im Deutschen wortwörtlich „Augensandalen“ heißt, wohl wegen der beiden kleinen dreieckigen Lüftungslöcher in der Schaft ganz vorne.
Damals war die Farbpalette nicht so reich, es gab nur eine Glattlederausführung in blau, weiß oder schwarz bzw. eine Wildlederausführung in beige, und an solch ein Mode-Brandzeichen wie Kickers dachte damals keiner.

Die Sandalen wurden - je nach Jahreszeit und Außentemperaturen mit oder ohne Strümpfe - i.d.R. von April bis September getragen, denn sie waren sehr robust, bequem und eigneten sich sowohl fürs Spielen um Freien als auch für Spaziergänge in der Stadt.

Heute verzichte ich freiwillig und bewusst auf jede Fußbekleidung. Dadurch erwecke ich bei manchen alten Leuten aus Generation meiner Oma - leider nur noch sehr wenige :-( - die Erinnerung an deren Kindheitszeit, die sie meistens barfuß verbracht haben. Ihre Eltern hätten sich gerne gewünscht, Schuhe für ihre Kinder kaufen zu können, aber es waren schwere Zeiten, so mussten die Kinder dafür Verständnis haben, dass sie das einzige Paar Schuhe, dass sie besaßen, nur an bestimmten Anlässen tragen durften. Da freuten sie sich, dass sie Schuhe anhatten, auch wenn sie damit nur schwer laufen konnten, weshalb sie sie dann auch schnell wieder auszogen, sobald der offizielle Teil des Auslasses vorbei war.

Viele geben zu, dass sie sich einerseits gerne Schuhe gewünscht hatten, aber dass andrerseits das Barfußsein eigentlich gar kein Problem war, weil damals alle - oder zumindest die meisten - Kinder barfuß liefen.

Diese Generation hat dann dafür gesorgt, dass ihre Kinder Schuhe kriegten, wenn auch schlechter Qualität und oft von den größeren Geschwistern oder Kusins und Kusinen abgetragen, Diese schlechten Schuhe wurden oft auch dann weiter getragen, wenn sie ein bisschen eng geworden waren.

Daher kommt es wohl, dass meine Generation breite, bequeme Schuhe wie die „Augensandalen“ gekriegt hat, die den Füßen nur den Spaß genommen haben, den Untergrund unter den nackten Sohlen zu spüren, aber sie sonst schön geschont ließen.

Ich denke immer noch gerne an meine Kindheitszeit zurück, freue mich aber, dass ich als Erwachsene den Taktgefühlsspaß, den mir die Sandalen genommen hatten, entdeckt habe.
Und da ich mich absolut freiwillig zum Barfußlaufen entschlossen habe, könnte wohl diesen Spaß auch noch größer machen.

Liebe Grüße aus Italien.
Tiziana


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

17.06.2010 17:40
#2 RE: Erinnerungen an verschiedene Kindheitszeiten Zitat · Antworten

Hi Tiziana,

es ist natürlich nicht einfach, den vorliegenden Beitrag in Direktzusammenhang mit BF zu bringen & so kann´s natürlich passieren, daß diese Replik die einzige ist, die 'drauf geschrieben wird - ich wüßte sonst nichts mehr, was ich dazu schreiben könnte.

Ich meine, die Dinger (wir sind in etwa gleichaltrig) in meiner Kindheit auch in Deutschland, genaugesagt in München, gesehen zu haben, dies allerdings relativ selten.

"Sandalen" sind aber in D anders definiert als offenbar in I. Damit ein solcher Fußcontainer bei uns als "Sandale" bezeichnet werden kann, muß er hinten offen sein & einen sog. Fersenriemen haben. Aber genug der Datails über die Dinger, die hier wohl sozusagen uns allen verhaßt sind.

Eine Kernaussage entnehme ich deinem Beitrag aber doch. Es zeigt wohl doch das Faible für Bequemschuhe & als Culmination hiervon selbstverständlich das wirkliche BF ohne jedes Cover über die Füße. Jedenfalls hat "meine" Generation im Kindesalter doch Sandalen & weit/großzügig geschnittene Winterstiefel weit weniger gehaßt als die "gesellschaftsgerechten" (heute eben "Stil & Etikette"-) Halbschuhe im Sommer, die den maximalen Fußgefängniseffekt hatten. So trugen wir auch relativ geringe Fußschäden davon. Dank einer von der wirtschaftlichen Entwicklung & der Arm/Reich-Verteilung günstigen Zeit ist es - soweit ich mich jetzt relativ, aber nicht völlig sicher erinnern kann - nie vorgekommen, daß wir zu kline Schuhe tragen mußten, das galt allgemein als Hölle. Dann gingen wir liebend gerne mit den Eltern zum Schuhkauf, um uns von den zu kleinen Gefängnissen & Preßkästen zu erlösen, trotzdem mochten wir das Shoe-Shopping allgemein nicht.

Eine sehr bedenkliche Entwicklung tut sich ja in D jetzt damit auf, daß Hartz IV-Empfängern mit Kindern das Elterngeld gestrichen wurde. Damit könnte wohl das [Zu kleine Schuhe tragen müssen] für Kids armer Eltern wieder erheblich mehr angesagt sein; ich glaube bzw. hoffe aber doch, daß das Problem durch Ultra-Low-Cost-Schuhe (sehe z. B. öfters die jetzt stark in Mode gekommenen Kunststoff-Crocs in allen Größen & Farben schon als 1 €-Ware, im Winter ist das natürlich nichts) gelöst wird.

Scheiße ist natürlich, daß auch Kids ihren "Zeitgeist" haben, der Sneakers & Sporttreter, wenn der Markenname stimmt, zum Statussymbol macht. Weiß der Teufel, wie das möglich ist. Bei "meiner" Generation hätte derlei keine Chance gehabt.

Das "Ansehen" mit [Nichts an den Füßen] wäre genau andersrum gewesen, man wäre top gewesen. Barfuß aus Armut? Nein, aus Ungezwungenheit! & die Eltern hätten bei anderen Kids mit ein Top-Image gehabt, wenn sie ihre Kids BF in die Schule hätten einrücken lassen...

Die Kids der Armen (& die Kinderarmut in D beträgt ja heute schon 20 ... 25%) hätten es leichter, wenn dieser frühere "Zeitgeist" wieder greifen würde. Wünschen wir es ihnen.

Tut mir leid, das war kein starker Beitrag. Mehr läßt sich aber hierzu wohl nicht sagen.

Freundliche BF-Grüße nach Italien von Jay, der beim Thema "Schuhe" genauso wählerisch & pingelig ist wie als Kind & meist die Lösung [0], stets aber [Minimum] bevorzugt...


-Tiziana- Offline




Beiträge: 93
Punkte: 75

17.06.2010 18:18
#3 RE: Erinnerungen an verschiedene Kindheitszeiten Zitat · Antworten

Hi Jay,

>so kann´s natürlich passieren, daß diese Replik die einzige ist, die 'drauf geschrieben wird<

Das macht nichts. Ich beantworte auch nicht jeden Beitrag, vor allem dann nicht, wenn ich keine Antwort weiß.

>"Sandalen" sind aber in D anders definiert als offenbar in I. Damit ein solcher Fußcontainer bei uns als "Sandale" bezeichnet werden kann, muß er hinten offen sein & einen sog. Fersenriemen haben.

In Italien auch. Das Wort "sandalo" bezeichnet auch hierzulande ein vorn und/oder hinten offenes Schuhwerk (mit oder ohne Riemen).
Nur dieses Schuhmodell aus meiner Kindheitszeit hieß so, wohl seshalb, weil es sich un einen Frühlings-/Sommerschuh handelte. Andere ähnlich aussehende Schuhe würde ich als Muttersprachlerin nicht als "sandali" bezeichnen.

Es war halt ein extra erfundener Phantasiename: ein Schuh mit "Augen" hat etwas Witziges an sich und klingt eshalb für Kinder wohl verlockend. Das Wort "Sandalen" paßt lautmalerisch besser zu den Augen im Italienischen. Ferner konnten wohl sie Sandalen als "Vorboten" der sonnigen Jahreszeiten gelten, das sind wohl die Gründe, warum sich dieser falsche Begriff durchgesetzt hat.

>Kunststoff-Crocs in allen Größen & Farben schon als 1 €-Ware.

Die Dinger sehen furchbar aus, und dazu scheinen sie auch noch, unangenehme Schwitzkästen zu sein.

>Tut mir leid, das war kein starker Beitrag. Mehr läßt sich aber hierzu wohl nicht sagen.

Macht nichts. Das liegt bestimmt daran, dass ich einen schlechten Beitrag geschrieben habe.

Ciao
Tiziana


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

17.06.2010 18:44
#4 RE: Erinnerungen an verschiedene Kindheitszeiten Zitat · Antworten

Hi Tiziana,

sicherheitshalter wollte ich eigentlich sagen: Sorry, das war kein starker Beitrag VON MIR (Jay). Ich fand deinen Beitrag keineswegs schlecht. Aber schwierig [zu beantworten].

Crocs haben insgesamt einen beschissenen Ruf. Lorenz hat sie schon gegeißelt wg. hoher Schadstoffkonzentrationen in deren Plastikmaterialien. Auch ich finde deren Aussehen im Vergleich zu den richtigen Holzclogs der 1970er Jahre unmöglich.

Etwas beruhigend ist aber doch, daß die Dinger wenigstens im Arbeitsleben relativ oft zu sehen sind. Stark fußschädigend oder betont unbequem sind sie wohl nicht, vorausgesetzt, es handelt sich um die Ausführungen ohne Fersenriemen.

Könnte sein, daß hier der eine ohne andere User in die Situation gerät, daß bei ihm sowas im Job gerade noch toleriert wird. Auffallenderweise werden Crocs meist mit Socks getragen, ohne die paar Lüftungsschlitze vorn dürften sie sehr schweißtreibend sein, weil der Plastikcontainer natürlich überhaupt nicht atmungsaktiv ist. Als ich das letzte Jahr im Krankenhaus lag, schienen sie beim Personal die bis dahin ausschließlich zu sehenden weißen Birkenstock- o. ä. -Latschen völlig verdrängt zu haben. Scheint wohl eine Reaktion auf die momentan völlig bescheuerte Zehensichtbarkeitsphobie der aktuellsten "Stil- & Etikette"lehre zu sein.

Bin gespannt, was das für eine Sache beim leidigen Thema "Schuhe für BFs" ist. Bei ersten Erfahrungen werde ich berichten.

ZUM TEUFEL MIT SCHUHEN & SOCKEN!!! ICH HASSE SIE!!!!!!!!!!!!!!

Jay


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

17.06.2010 20:05
#5 RE: Erinnerungen an verschiedene Kindheitszeiten Zitat · Antworten

Also meine Eltern haben in ihrer Kindheit nur Winters Schuhe bekommen, weil die teuer waren. Deren Generation ist m.E. auch diejenige, welche sich am BF am meisten moniert, weil es für sie immer noch das Armutszeugniss ist.
Die "Zwischengeneration" hingegen (Eltern in den 68ern ca 20-25 Jahre alt) haben weniger Probs mit dem BF. Wohl weil Diese in der Zeit des "Wirtschaftswunders" aufgewachsen sind.

Heutzutage kann man von nem Trend in irgend ne Richtung garnicht mehr reden. Es gibt Eltern die BF bei ihren Kids unterstützen, welche die es vebieten. Es gibt Parents die ihre 5 "Heulbojen" Maria-Magdalena, Mathäus, Baltazar. Philister und Korinth nennen (nicht lachen, ich kenn die Mutter der armen Kids. Nix gegen die Namen, aber man sollte sich überlegen ob man sein Kind selber schlägt, oder ob man es dazu zwingt in der Schule geschlagen zu werden ) und es gibt auch "Erziehungsberechtigte" denen es schlöicht und einfach Sch....egal ist ob ihre "Ableger" anderen Kids die Kohle, Handys, oder Sneakers abzocken.

Ich denke so wird sich das in den nächsten 100 Jahren auch weiterhin im Wechsel befinden.

Gruß Engel

http://www.bbq-county.de/shop/index.php

http://www.mysaarbq.de/index.php?sid=5cb...6029bf3f8853c17


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