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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Barfuß und Leben
Guy Offline




Beiträge: 18
Punkte: 18

03.09.2010 12:10
Ein fast barfuessiger Sommer Zitat · Antworten

Liebe Freunde, dieser Sommer hat bei mir einen echten Durchbruch im Barfusslaufen mit sich gebracht.

Schon am Anfang des Sommers, habe ich angefangen, ausserhalb meiner Arbeitszeit, staendig in Bermudas und T-shirt, mit Klogs an den Fuessen herumzulaufen, die ich bei jeder Gelegenheit im Auto oder zu Hause „vergessen“ habe. So wagte ich mich zum ersten mal barfuss in einem Einkaufszentrum, wo ueberhaupt keiner der Sache Aufmerksamkeit widmete. Danach wurde es leicht immer mehr Laeden und andere oeffentliche Plaetze mit nackten Fuessen zu besuchen, alleine oder mit meiner Frau zusammen, die sich dabei ueberhaupt nicht stoert, obwohl sie selbst keine Barfuesserin ist. Barfuss fahren ist im Urlaub die Regel geworden, ich war problemlos barfuss im Hafen, auf der Faehre nach Griechenland und waehrend des Urlaubs fast staendig und ueberall. Nach nun zwei Jahre wo mindestens zwei mal woechentlich Barfusstraining geuebt habe, musste ich mit Freude feststellen, dass ich fast jeden moeglichen Untergrund problemlos beherrschen konnte, unter anderem die steinigen Straende Lefkas. Zwischendurch waren wir wieder in der Stadt wo ich barfuss mehrmals im Supermarkt einkaufen ging. Nur einmal laechelte mich eine Verkaeuferin eines Geschaeftes an und fragte mich ob ich die Schuhe verloren haette, aber wirklich nur so scherzhaft und freundlich.

In der letzten Woche waren wir in den Alpen bei Freunde und haben einige Wanderungen im Hochgebirge durchgefuehrt. Ich hatte meine ueblichen Gebirgsklamotten an: Hose and den Knien, Struempfe und Bergschuhe, aber musste feststellen, dass durch das zweijaehrige barfusslaufen die Schuhe wirklich unertraeglich geworden waren, sodass ich sie bald ueber die Schultern getragen habe und einfach barfuss weiter gestiegen bin. Zu meiner Ueberraschung musste ich feststellen, dass diese Wanderwege viel angenehemer waren als meine ueblichen mit Split und Kiese ueberworfene Wege in der Toskana und die lange Wanderung bis 2100m Hoehe war wirklich ein reines Genuss. Uebrigens, muss ich sagen, dass rund um den Ziel, die Huette bei den kleinen See Bajour, ging 90% der Wanderer, ob jung oder alt, einfach barfuss herum. Ich muss auch betonen, dass ich mich barfuss viel sicherer gegen Ausrutschgefahr auf Steine fuehlte, bin allerdings einmal auf dem trockenem Grass auf meinem Hintern gefallen.

Um keine Ueberraschungen in meinem Bekanntenkreis anzubieten, habe ich der Zwischenzeit mehr oder weniger allen meinen Bekannten, vom Arbeitskreis bis zu den Freunden und der Familie im erweitertem Sinn, erfahren lassen, dass ich ein ueberzeugter Freizeit-Barfuesser bin und, ich muss sagen dass keiner etwas dagegen einzuwenden hatte... somit ist jeder gewarnt und darf sich bei eventueller Begegnung nicht wundern.

Also Leute, was kann ich noch dazu sagen: wenn ihr das Barfusslaufen ohne Probleme geniessen wollt, scheint Italien einer der zu empfehlenden Laender zu sein. Die Italiener sind sehr respektvoll gegenueber Geschmacksachen des Nachbarmenschens… man muss eventuell nur ein wenig auf dem gesamten Stil der Erscheinung achten: stillos ist viel schlimmer als schuhlos.

herzliche Gruesse an allen

Guido


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

04.09.2010 09:44
#2 RE: Ein fast barfuessiger Sommer Zitat · Antworten

Hi Guido,

freut mich, wieder 'mal von dir zu hören. Zwar bin ich zeitlebens nie in Italien gewesen, habe aber die Italiener (es leben ja auch in "meiner" Gegend, sie liegt etwas nördlich von München) stets als einen betont lockeren, toleranten Menschenschlag kennengelernt & könnte mir gut vorstellen, daß´s in Italien angesichts des viel milderen Klimas eine reiche BF-Tradition & Way Of Life-Acceptance gibt, die ja ebenfalls v. a. in den Jahr10ten nach dem Krieg gereift ist. So wie in D einst die Kids BF in die Schule gingen, wird das sicher auch in I vorgekommen sein... & wenn die Kids, dann zunehmend erwachsen geworden, trotzdem die Schuhe ausließen, wird´s wahrscheinlich weniger gestört haben als in D.

Offenbar hast du so ziemlich im Grundsätzlichen dasselbe erlebt wie ich in meinen ersten beiden BF-Jahren 1974 & '75 (die beiden Sommer waren nicht allzu schlecht - & man merkt erst dann, was wirklich SOMMER ist).

In den Erlebnissen der früheren Jahre, als man den Sommer ständig oder überwiegend 'unten verpackt' mitbekam, fehlt dann etwas, was man nie wieder missen möchte. Alte Erinnerungen, obwohl eigentlich schön, bekommen dann einen schalen Beigeschmack, & so möchte ich den einstigen sehr schönen Sommerurlaub 1971 (der auf elterliches Geheiß natürlich durchgehend voll fett beschuht stattfand, ich war damals erst 13) im tirolerischen Landeck/Zams unbedingt wiederholen & diese Erinnerungen diesmal BF zur Vollendung führen... wenn bei mir halt die Kasse stimmen würde (ich hab' auch schon mit Kerstin über die Sache gesprochen, die sicher mitkommen wird).

Zitat von Guy
...aber musste feststellen, dass durch das zweijaehrige barfusslaufen die Schuhe wirklich unertraeglich geworden waren, sodass ich sie bald ueber die Schultern getragen habe und einfach barfuss weiter gestiegen bin.


Dies ist eine Erfahrung, über die alle Nicht-BF-Läufer staunen & die sie überhaupt nicht verstehen, weil sie tatsächlich glauben, man werde durch BF gegen Schuhe "abgehärtet", "könnte sie dann besser ertragen & werde stärker" gegen die Dinger usf.
Das Gegenteil ist richtig. Man wird immer empfindlicher dagegen & Schuhe werden unerträglicher denn je! Dieser Effekt kommt aber nicht daher, weil Füße durch das ständige BF-Laufen breiter & insgesamt größer werden (dies spielt sich erst binnen wesentlich größerer Zeitabschnitte, etwa 5 ... 10 Jahre ab).

Böse Zungen sagen: Man wird durch BF-Laufen allzusehr verwöhnt & Schuhen entwöhnt...

Zitat von Guy
Also Leute, was kann ich noch dazu sagen: wenn ihr das Barfusslaufen ohne Probleme geniessen wollt, scheint Italien einer der zu empfehlenden Laender zu sein. Die Italiener sind sehr respektvoll gegenueber Geschmacksachen des Nachbarmenschens… man muss eventuell nur ein wenig auf dem gesamten Stil der Erscheinung achten: stillos ist viel schlimmer als schuhlos.

herzliche Gruesse an alle

Guido


Diese sehr feine, sich gründlich von der deutschen & v. a. amerikanischen Stil- & Etikettehysterie unterscheidende, offenbar spezifisch italienische Auffassung gefällt mir sehr gut. Man hat offenbar ein Bewußtsein um das gesamt-harmonierende Outfit mit der eingentlichen Personality, die darin auftritt. Während hierzulande & in USA sofort alle "guten" Stil- & Etikettegeister ob fehlender oder zu wenig Fußverpackung sofort entgeistert mit lautem Geschrei die pauschale Gleichung aufstellen: [Ohne oder mit zuwenig Fußcontainment] = [Stillos].

Nachzulesen in der einschlägigen Literatur mit genauen Vorschriften für die "korrekte" Damen- & Herren-Beschuhung, die wohl tatsächlich der Gipfel asketischen [Sich Komfort- & Freiheit-Entsagens] ist. Fragt sich nur, wem das überhaupt NUTZT...

Freundliche Grüße nach Italien von Jay, der sich noch nie durch jemandes Stil- & Biz-Etiquette-Auftreten geehrt gefühlt hat (wie die Stil- & Etiketteliteratur behauptet, der 'korrekten' Bekleidung samt dem adäquaten Schuhwerk käme auch eine Unterwürfigkeitsgesten-Funktion zu) & der bei Geschäften aller Art von "Korrekt Gekleidet/Beschuhten" mindestens genauso oft, eher sogar noch öfter 'reingelegt wurde als von "Nicht-Stil- & Etikettekonformen" (Terminus in der aktuellen, sehr modeströmungsbewußten Personalchefsprache: "Leistungsunwillige Systemverweigerer"). [Stil- & Etikette nach deutschem & US-Vorbild] = Seriosität? Keine Spur...


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

06.09.2010 14:34
#3 RE: Ein fast barfuessiger Sommer Zitat · Antworten

Zitat von Jay
Zwar bin ich zeitlebens nie in Italien gewesen, habe aber die Italiener (es leben ja auch in "meiner" Gegend, sie liegt etwas nördlich von München) stets als einen betont lockeren, toleranten Menschenschlag kennengelernt & könnte mir gut vorstellen, daß´s in Italien angesichts des viel milderen Klimas eine reiche BF-Tradition & Way Of Life-Acceptance gibt, die ja ebenfalls v. a. in den Jahr10ten nach dem Krieg gereift ist. So wie in D einst die Kids BF in die Schule gingen, wird das sicher auch in I vorgekommen sein... & wenn die Kids, dann zunehmend erwachsen geworden, trotzdem die Schuhe ausließen, wird´s wahrscheinlich weniger gestört haben als in D.



Hi Guido, hi Jay,

soviel ich weiß, gingen noch bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts besonders in Süditalien und auf manchen Inseln (Liparische Inseln, Pantelleria, Lampedusa) viele ärmere Leute barfuß, und es wird sogar berichtet, daß einige Frauen ihre nackten Beine mit schwarzer Farbe bemalten, damit es so aussah, als trügen sie Strumpfhosen. Ende der 50er Jahre ist, ähnlich wie in Deutschland, auch in den genannten Gegenden Italiens die Barfüßigkeit weitgehend verschwunden, und die italienische Schuhindustrie gehört zu den bedeutendsten in der Welt.

Barfüßige Septembergrüße,
Markus U.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

06.09.2010 15:32
#4 RE: Ein fast barfuessiger Sommer Zitat · Antworten

Zitat von Jay
Das Gegenteil ist richtig. Man wird immer empfindlicher dagegen & Schuhe werden unerträglicher denn je! Dieser Effekt kommt aber nicht daher, weil Füße durch das ständige BF-Laufen breiter & insgesamt größer werden


Beides !
Da ich in dem Dilemma stecke, dass zwei meiner Hobbies absolut inkompatibel sind ist das Motorradfahren leider sehr in den Hintergrund getreten (bei meinem letzten Versuch ohne Schutzkleidung habe ich mir ja eine langwierige Verbrennung am Unterschenkel zugezogen, und bei meiner einzigen barfüssigen (langsamen) Fahrt vom Elsass nach Hause habe ich mich äusserst unwohl gefühlt (Bei 200 km/h würden Schuhe im Falle des Falles wohl auch nicht mehr viel helfen).
Und ich vergesse nie, dass ich ohne die Schutzkleidung (auf einer geplanten Fahrt von eigentlich nur fünf Kilometern (!) heute nicht mehr hier schreiben würde !

Kerstin hat sich neulich allerdings gute zehn Minuten abgemüht, die Motorradstiefel wieder von meinen Füssen zu bekommen, und das lag nicht daran, dass das Leder eingegangen ist...


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