Lauf barfuß am Strand und im Garten und niemand schaut seltsam. Aber wenn jemand barfuß durch den Bahnhof läuft, gehen die Augenbrauen hoch. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, die nie mehr Schuhe anziehen.
Das angenehme Gefühl von warmen Sand zwischen den Zehen oder von weichem Gras unter den Füßen kennt jeder gut. Aber wer barfuß außerhalb der häuslichen Zone läuft, wird gleich seltsam angeschaut. Barfuß einkaufen gehen, erst recht zur Arbeit, ist selten, gefährlich und fies. Um nur ein paar gehörte Bemerkungen zu nennen. Doch es gibt Niederländer, die selten oder sogar nie Schuhe anziehen. Und es werden stets mehr. Samatha Bruls (29), allgemeine Geschäfts-Angestellte aus Roermond ist eine von ihnen. “Den meisten Menschen, die mich sehen, fällt es schon auf, daß ich keine Schuhe anhabe. Sie schauen ein Mal komisch und erklären mich für verrückt.”
Bruls läuft barfuß, weil “bare Füße nicht drücken”. “Aber auch, weil ich die Umgebung um mich herum so bewußter wahrnehme. Mit Schuhen läuft man wie ein Huhn ohne Kopf durch die Stadt. Nicht aufpassend, wo man seine Füße aufsetzt oder nicht. Zieh mal Deine Schuhe aus und Du merkst, wie Du bewußt läufst. Auch logisch, daß Du in nichts mit Deinen Füßen reintreten willst. Auch merke ich, daß mein Rücken mich etwas besser findet, als wenn ich auf Schuhen laufe.”
Aus verschieden Untersuchen resultiert, daß regelmäßiges Barfußlaufen auf verschiedenen Untergründen gesund sein soll. Es ‘stimuliert nicht nur das Herz und den Kreislauf, sondern regelt auch den Blutdruck’. Ebenfalls soll res gut sein für die Koordination, kräftigt die Rückenmuskeln und fördert die Darmtätigkeit.
Arzt und Podotherapeut René Somers aus Amsterdam ist über die Tatsache erstaunt, daß immer mehr Leute draußen barfuß laufen. “Also auch nicht mit Flipflops? Das geht auch ohne, der Fuß ist zum Laufen gemacht.” Es ist laut dem Arzt nicht von Übel, aber er rät, daß Barfußlaufen aufgebaut werden muß. “Man muß eine feste Haut entwickeln, denn jedes Steinchen und Stückchen Glas fühlt man.”
Die positiven Effekte bezweifelt Somers: “Beim Kreislauf kann ich mir nichts vorstellen. Hühneraugen werden aber verschwinden, wenn der Fuß keine oder weniger Druckpunkte hat. Und es wird die Muskeltätigkeit durchaus stimulieren. Im Gegensatz zu Laufen in Schuhen, die dem entgegenstehen. Aber ich kenne mehr Menschen, denen ich es abraten würde. Denen mit Rückenbeschwerden z.B.. Wenn die Achse von den Beinen nicht gleich ist, benötigt man Schuhe oder Einlagen, um dies zu korrigieren. Sonst verschlimmert es sich nur noch. “ Und dann ist da noch die Versorgung. Gut fett halten und dafür sorgen, daß sich die Hornhaut nicht an bestimmten Stellen anhäuft. Aber wenn man die Hornhaut entfernt, dann nicht zu reichlich.”
Weiche Haut hat Geschäftsangestellte Bruls nicht mehr. Aber das ist nicht schlimm: “Die Hornhaut sorgt gerade dafür, daß ich leichter barfuß laufe. Dadurch spüre ich viel weniger den Untergrund. Es ist natürlich angebracht, die Nägel zu pflegen und die Füße regelmäßig einzucremen, wenn ich längere Strecken gelaufen bin.”
Bruls gehört übrigens nicht zu der Gruppe, die überall und immer die Schuhe wegläßt. “Sowieso nicht, wenn es regnet, aber ansonsten gibt es keinen bestimmten Moment. Meine Schuhe sind der Gradmesser: Wenn die nicht gut sitzen, kommen sie weg. Ich laufe nämlich lieber barfuß, als daß ich danach 5 Tage krumm vor Blasen laufe.”
Das eine Mal läuft die Geschäftsangestellte nur eine kurze Strecke; nur schnell zu ihrer Mutter - auch eine Barfüßerin - 150m weiter. Aber sie geht auch ruhig einen Nachmittag ohne Schuhe einkaufen: “Auch auf meiner Arbeit will die Schuhe mal ausziehen. Daß geht zwar eigentlich nicht, aber es geht viele Male besser als mit Schuhen an.” Was Passanten denken, weiß Bruls nicht: “Ich habe nicht den Mut, sie zu fragen. Aber manchmal sehe ich Leute so mühsam in Schuhen laufen und dann denke ich: Probier es doch mal!”
Rechts oben:
Füße im Matsch
Wer erfahren will, wie sich Barfußlaufen anfühlt, aber keine fiesen Straßen oder mißbilligende Blicke von Passanten erwartet, kann sich in den Barfußpark in Brunssum oder auf speziell angelegte Barfußpfade begeben, u.a. in Groningen, Noord-Barbant und bei Deventer. Dort läuft man über Sand, Gras, Kies, Baumrinde, Moos, Matsch und durch Wasser.
Auch werden besondere Wanderungen organisiert durch Mitglieder des Barfußlaufen-Forums auf Yahoo.
Wandern und Joggen ohne Schuhe hat in letzter Zeit viele Anhänger gefunden. Und die minimalistischen Schuhe wie die Vibram FiveFingers aus Amerika finden auch reißenden Absatz. Barfüßer schließen sich diesem Trend an. Und damit meinen wir nicht nur Hippies und Indianer. Man findet sie im ganzen Land. In Panningen geht Caesar Roest schon 40 Jahre barfuß durchs Leben. Unter seinen Füßen hat sich eine dicke Hornhaut geformt. Er sagt, daß ‘allerlei Gesundheitsprobleme und seine unglaublichen Schweißfüße’ verschwanden , sobald er seine Schuhe an den Nagel hing. Peter Slabbers (60) aus Den Haag betrachtet Barfußlaufen - das ganze Jahr hindurch - als Sucht. Denn ‘es macht mich sowohl geistig als auch körperlich stärker’. Slabbers meint, daß sich die Kosten für die Gesundheitsversorgung halbieren lassen, wenn jeder barfuß läuft. Andries Wijma (28) aus dem friesischen Kollum zieht seit vorigem Jahr seine Schuhe nicht mehr an. Sogar nicht bei Lauf-Wettkämpfen: “Das Barfußlaufen hilft mir, mich zu erden, was sehr wichtig für mich ist, weil ich ein Denker bin. Die Stimulation meiner Füße bringt mich mehr ins Gleichgewicht. Barfuß-Rennen unterstützt eine natürliche und leichtfüßige Weise das Laufens, und ich bin barfuß tatsächlich schneller als mit Laufschuhen. Zu anderen sage ich: Messen ist Wissen. Probier es einfach mal.” Und Myranya Werlemann (42) aus Zeist las vor 15 Jahren über die amerikanische Barfußbewegung und zieht seitdem nie mehr Schuhe an: “Ich hätte nie gedacht, daß man auch KEINE Schuhe tragen kann. Aber MIT vermißt man viel. Man geht ja auch nicht mit Ohrstöpseln in ein Konzert, oder in eine Ausstellung mit einer Sonnenbrille? Außerdem ist es gut für das Immunsystem.”
Tja, egal wo man hinschaut, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, Holland, etc. Überall werden wir immer mehr. Und was den Alterdurchschnitt angeht, klar liegt der eher bei +35, aber das heisst nicht, das wir aussterben. Man liest ja öfters das auch junge Menschen gerne dem BF frönen. Und im Laufe der Zeit werden die weitere Jüngere dazu animieren.
Ich finds auch gut, das der/die Verfasser/in die gesundheitlichen Aspekte angesprochen hat. Die gehen ja oft in solchen Artikeln unter.
Gruß Engel
rot/kursiv geschriebene Beiträge beziehen sich auf meine Funktion als Admin / Mod und spiegeln nicht zwingend meine Meinung als normaler User wieder.
Ach so gefunden habe ich den Artikel über "Das Neue Birkenstock Forum - Der Birkifan Treff - mit Barfußforum".
Es ist laut Eigenbeschreibung ein klenes BF-Forum (aber für eine Seite die sich zuerst mit Sandalen beschäftigt gar nicht so klein und ganz interessant.
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