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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Barfuß und Leben
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09.06.2009 16:49
Barfuß an Ostern (kopiert vom anderen HBF) Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 22.04.2009, 16:10

Einen schönen Ostergruß vom Hasen an Alle!

An so einem schönen Ostersonntag wollte doch der Hase seiner Liebsten und sich selber auch was gutes tun. Also weckte er diese gegen 03.20 Uhr damit Niemandem etwas vom Tag verloren gehe und er auch zur Gänze genossen werden kann. Eine Stunde später betraten wir dann die wunderbar leeren Hallen des Bahnhofs SBB in Basel, wo der Hase dann 108 SFr für zwei 9-Uhr-Tageskarten (die an Sonntagen und Feiertagen von 00.00 Uhr bis 24.00 Uhr gelten) dem freundlichen Automaten spendierte. Auf das sich das Halbtax (= Ch-Pendant zur Bahncard 50) richtig lohne gab‘s einmal Nordwest - Südost diagonal durch die Schweiz und zurück, an einem Tag (vgl. Tageskarte).

So ein Tagesausflug bringt es ja mit sich, daß man eine gewisse Ausrüstung mitschleppen muß. Dazu gehören u. a. Kleidung für alle Fälle (!?!), Schuhe und Socken ("was sollen denn die Leute denken? die halten dich für einen verdrogten Junkie") und - natürlich - 10 Barfußflyer. Ursprünglich hatte ich ja die Hälfte mitnehmen wollen, aber da meine kleine Umhängetasche zu Hause sowieso gähnte (vor Leere) dachte ich volle zwei Hand voll einzustecken.

Gegen 4.40 Uhr setze sich unser mit noch schlafenden Leuten die auch Ostersonntag arbeiten müssen und gerade eingeschlafenen Ostersamstagspartygästen besetzte Zug Richtung Zürich in Bewegung. Mit Umsteigen in Altstetten und Zürich HB (nein, nicht die Zigarettenmarke, das ist die schweizerdeutsche Abkürzung für Hauptbahnhof), trafen wir kurz nach sieben in Landquart ein. Die Welt war immer noch in Ordnung und meine Sneakers samt dazu passenden Socken waren immer noch an meinen Füßen. Das sollten sie auch vorläufig noch bleiben. Während der gesamten Fahrt mit höchst unterschiedlichen und interessanten Fahrzeugen der RhB (=Räthische Bahn) über Klosters, den Vereinatunnel, Sagliains, Samedan, Pontresina den Berninapass zog ich meine Schuhe, meine Socken und meinen Hoodie erst in Puschavio aus, welches wir ziemlich genau zur Mittagsstunde erreichten.

Die Deutsche Sprachgrenze (die Räterromanen rechne ich hier mal kurzerhand und ohne nähere Begründung zur Deutschschweiz) hatten wir schon rd. 20 km hinter uns gelassen. Zuerst wollte ich das Verlangen nach einer Zigarette befriedigen und mir welche kaufen, da ich keine mitgenommen hatte. Freundlich wurde ich auf englisch angesprochen und bedient - nun ich war so verdutzt, daß ich mal vorsichtshalber auch englisch sprach. Beim Mittagessen wieder englische Ansprache - da war‘s mir dann zu blöd und ich konterte mit Baseldeutsch, was man sehr gut verstand und weiter korrespondierten wir in Schweizerdeutsch. Zu meinen nicht vorhandenen Schuhen hat niemand was gesagt. Bedienung war einwandfrei, Essen auch und die Weiterfahrt mit dem nächsten Zug nach Tirano (liegt bereits in Italien), dem südlichen Endpunkt des RhB-Netzes, war barfuß möglich. Da es sich hier um den offiziellen Bernina-Express handelte war der ziemlich voll. Nach knapp einer dreiviertelstündigen Fahrt erreichten wir Tirano. Weder dem Eisverkäufer (wieder englische Ansprache??!!) noch irgendwelchen Einheimischen oder Touristen schien meine Barfüßigkeit aufzufallen. Wir erkundeten das Städtchen für eine gute Stunde.

Dann gings zurück. Barfuß im zweiten Treibwagen. Außer uns beiden war nur noch eine Frau im 2.Klasse Abteil des Tw. Während ich auf meinen nackten Füßen am offenen Fenster stand (in Tirano zeigte ein Thermometer + 23 °C) erreichten wir Le Prese, wo eine älteres Ehepaar ebenfalls in unser Abteil kam. Buissenes as usual. Keine Reaktionen, auch nicht in Puschiavo wo nochmal eine Familie mit Kind in das Abteil unseres Wagens stieg. In Alp Grün - wo wir die 2.000 m.ü.M.-Marke bereits hinter uns gelassen haben und 10 Minuten auf einen (verspäteten) Gegenzug warteten war Raucher- und Aussichtspause. Hier - wieder im Deutschsprachigen Raum - wurde ich dann auf mein Outfit (T-Shirt, kurze, knapp oberhalb des Knies endende Hose und nichtvorhandenes Schuh- und Sockenwerk) angesprochen. Ich erklärte und verteilte die ersten beiden Flyer, die ich extra aus meiner Tasche im Zug holte. Die Leute waren zufrieden, verdutzt und haben sich bedankt.

In Bernina-Ospizio auf über 2.200 Meter Meereshöhe haben wir - und einige weitere Passagiere - den Zug dann verlassen. Wir wollten uns umgucken und mit dem nächsten Zug weiterfahren. Die Bahnstrecke war zwar von den imensen Schneemassen freigeräumt, die kleine Bahnhofswirtschaft auch bewirtet, doch der Bahnhof selbst von der einige hundert Meter entfernten Straße durch zwei bis fünf Meter hobe Schneewände getrennt. Nur über den Schnee, den dort im Abstand von etwa 100 m gesteckten Besen sollte man folgen, käme man zur Straße, so die Aussage des Gastronomen der Bahnhofsbeiz. Bevor wir den Einstieg in den Schnee erreichten war ich neben demselben wegen meines Aufzuges - insbesondere meiner Nicht-Beschuhung - Hauptgesprächsthema und konnte mit weiteren fünf Barfußflyern informieren.

Da die Sonne schien und es wirklich recht warm war, am liebsten hätte ich auch mein T-Shirt ausgezogen ("untersteh‘ dich" - ich unterstand mich), war der Schnee auch angetaut. Die Verharrschte Schicht trug nicht mehr richtig und man sank alle ca. 20 bis 30 Schritte um die komplette Beinlänge ein. Jedes mal mußte man sich wieder mühsam hochkämpfen. Das war spätestens auf der Hälfte der Strecke den letzten mit uns Ausgestiegenen verleidet, sie kehrten um. Wir entschieden uns den Weg bis zur Straße zu beenden. Meinde bessere Hälfte meinte sie sei eh‘ schon tropfnaß. Nun, meine Beine und Füße waren auch feucht, aber tropfnaß ist was anderes und meine Hosenbeine und der Schnee bildeten eine Hosenbeine-Hochschiebe-Automatik-im-Einsinkfall. Daher war meine Kleidung so gut wie trocken.

Oben angekommen besuchten wir Die Straßenschwester der Bahnbeiz und tranken einen Kaffee. Dann war wieder Zeit für den Abstieg, ohne Schnee was von fünf Minuten, so eine Sache von einer knappen halben Stunde. Vorher verteilte ich noch aktiv einen Barfußflyer an einen Mann der mindestens 3 Nießattacken pro Minute hatte. Sein Schnupfen war ihm peinlich und ob er jetzt - wie von mir empfohlen - weniger anzieht und mehr barfuß gehen wird entzieht sich meiner Kenntnis.

Beim Einstieg in den Schnee trafen wir noch ein Schweizer Pärchen aus dem Soloturn und eine deutsche Familie mit zwei Kindern die von Alp Grün hierher gewandert waren (der Teerstraße nach!) und nun den Bahnhof suchten. Ich wies auf die Schwierigkeiten hin und bot mich als Führer an. "Wollen sie SO durch den Schnee Laufen???!!" fragte die Schweizerin. Auf mein ja und mein Drängen wegen der Zeit folgten sie mir. Gerade als wir den Bahsteig erreichten kündigte sich der Zug durch einen Pfiff an. Die Schneewandertruppe war außer mir total durchnäßt (alle hatten ‘normale‘ Textilhosen an, keine Gore-Tex oder Schneehosen) und nicht nur die Turnschuhe meiner Frau sondern auch die Wanderschuhe der anderen Schneewanderteilnehmer waren auch innen mit Schnee gefüllt, der gerade am tauen war.

Einsteigen, Schuhe und Socken ausziehen und sich an die Heizung kuscheln. Zum Glück war der Zug fast leer. So waren an fast jedem Fenster unseres Wagens ein Paar Schuhe und ein Paar Socken zum trocknen während davor jeweisl ein barfüßiger Mensch mit langen Hosen deren Beine tropfnaß waren stand. Toll der Anblick. Da zog ich doch ganz freiwillig meine Schuhe an! Zum Trost gab’s für jede Familie noch je einen Barfußflyer und dem Schaffner, der gerade kam mußte ich gleich alles ganz genau erzählen, bevor der irgendwie auf irgendwelche Gedanken....
Im Sinne von Flyersharing durfte er sich auch den Flyer der Schweizer mal durchlesen. Das Grinsen des Hasen war in der Situation mindestens so breit wie seine Ohren lang, tortzdem finde ich gelungene Barfußwerbung.

Über Pontresina und Samedan erreichten wir diesmal mit der Albulalinie Chur. Beriets in Thusis holte uns die Nacht ein und mit dem letzten Zug der Chur nach Basel verläßt erreichten wir unseren Tagesausflugs-Ausgangsbahnhof Basel SBB um 23.26 Uhr - eine Minute vor der Planankunft und unser Haus noch knapp vor der Geisterstunde.

Schöne Grüße vom Osterhasen

(Gerold)


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09.06.2009 16:51
#2 RE: Barfuß an Ostern (kopiert vom anderen HBF) Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 23.04.2009, 15:34

Zitat von Siegfried Hase
Einsteigen, Schuhe und Socken ausziehen und sich an die Heizung kuscheln. Zum Glück war der Zug fast leer. So waren an fast jedem Fenster unseres Wagens ein Paar Schuhe und ein Paar Socken zum trocknen während davor jeweisl ein barfüßiger Mensch mit langen Hosen deren Beine tropfnaß waren stand. Toll der Anblick. Da zog ich doch ganz freiwillig meine Schuhe an!

Hi Gerold,
wg. eines möglicherweise "tollen" (du meinst damit offenbar das Gegenteil) Anblickes einer klatschnassen langen Hose besteht übrigens absolut kein Grund (meiner Meinung nach) sich deswegen freiwillig & sorgenvoll Schuhe anzuziehen, um hier irgendeinen 'Anblick' abzumildern. Ich möchte nicht ständig alles zu analysieren versuchen, hab' aber mit dem ansprechend geschriebenen Bericht Verständnisschwierigkeiten.

Wenn die klatschnasse Hose danach aussieht, als hätte sich hier jemand selber massiv 'reinuriniert, bist du "imagemäßig" sowieso hin. Dann noch eine kleine Geschichte in Ultrakurzfassung:

Meine Mutter wollte sich die Mozartstadt Salzburg ansehen. Ich chauffierte sie in meinem 4rad dorthin. Es war in der Zeit, kurz nachdem ich bei KONTRON 'rausgeflogen war & nun auf ihre Hilfe bei der Fertigfinanzierung meiner Immobilie angewiesen war. So mußte ich ihrem Wunsch, der Sohn der relativ noblen Lady möge sich doch wenigstens BF in Minimalschuhen in der noblen Stadt sehen lassen, auch moralisch entgegenkommen & war BF in Plastik-Badepantoletten.

Salzburg ist stark verkehrsberuhigt & wir mußten weit entfernt parken. Wir wurden von einem äußerst heftigen Gewittersturm überrascht & konnten uns nach einigen -zig Sekunden unter einen Torbogen retten. Trotzdem war natürlich auch meine Jeans wie alles übrige völlig klatschnaß & dunkelblau. Bereits im prasselnden Regen mußte ich mich meiner Bade"laatschen" entledigen, weil ich mit dem schwimmenden Wasser da drin vor allem eines nicht konnte: rennen.
Es war eine größere Wetterumstellung. Der Regen hörte nicht auf, & schließlich gingen wir rasch wie die begossenen Pudel zum Auto. Meine Mam' hatte Schuhe & Strümpfe natürlich nicht ausgezogen, aber sie fand es jedenfalls absolut beschissen, bis zur Rückkehr nach Hause (wir hatten eine Ferienimmobilie im nahegelegenen Bad Reichenhall) in ihren ebenfalls völlig durchnäßten Fußkeuschheitsgürteln zu baden...

& Schluß. Descalzar wird mir zürnen, aber BF-Grüße von Jay, der auf Mittelalterliches wie z. B. Keuschheitsgürtel überhaupt nicht abfährt.


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09.06.2009 16:53
#3 Bitte auch zwischen den Zeilen lesen Zitat · Antworten

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Siegfried Hase Verfasst am: 25.04.2009, 14:33

Salut Jay!

Klar, meine Schuhe hätte ich locker ausgezogen lassen können. Die habe ich nur demonstrativ angezogen, nachdem ich die Geschichte dem Schaffner erzählt hatte, der den Barfußflyer las und ich meine Tasche sowieso öffnen mußte weil meine bessere Hälfte ihre Jacke wollte, hab' ich halt die schön trockenen Schuhe angezogen mit dem Kommentar: "Hier drin kriegt man sonst nasse Füsse".
Alle Klarheiten beseitigt?

Schöne Grüße
Gerold


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09.06.2009 16:54
#4 RE: Bitte auch zwischen den Zeilen lesen Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 27.04.2009, 17:33

Hi Gerold,

da müssen ja riesige Wasserlachen am Boden gewesen sein. Solche oder ähnliche Vorkommnisse kommen in meiner BF-Welt nie vor, & die weiße Scheiße hab' ich bislang nur 2x erlebt, 1x auf meinem Balkon (mit sofortiger Flucht ins flauschig warme Wohnzimmer), 1x im Dezember '08 vor Leo´s Privacy. Die weiße Scheiße hat sich mir im Unterschied zu trockenen Winterböden als irrwitzig kalt präsentiert, ich hab' dann auf dem Rückweg seelenruhig einen großen Bogen um sie gemacht (zum großen Amusement von Markus U. & Leo). Welchen süffisanten Spruch ich losließ, um das unwirksam werden zu lassen, weiß ich nicht mehr.

Freundliche BF-Grüße vom völlig neurotischen Winterhasser Jay


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09.06.2009 16:56
#5 RE: Zitat · Antworten

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Engel Verfasst am: 28.04.2009, 06:19

Sehr schöner Tagesreisebericht Siegfried.
Das man die Schweiz an einem Tag schafft, hab ich auch schon gemerkt , hatte mal mit der Tante einer Ex ne Rundreise mit dem Auto durch die Schweiz gemacht, dauerte auch nur einen Tag

Bei Deinen Höhenangaben, welches Meer hast Du da als Bezugspunkt genommen, Atlantik, oder Mittelmeer? Da gibts ja nen Unterschied, welcher sogar schon die Deutsch-Schweizer Beziehung belastet hat.
_________________
Gruß Engel


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09.06.2009 16:58
#6 RE: Zitat · Antworten

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mensabrot Verfasst am: 04.05.2009, 10:11

Zitat von Jay
Die weiße Scheiße hat sich mir im Unterschied zu trockenen Winterböden als irrwitzig kalt präsentiert, ich hab' dann auf dem Rückweg seelenruhig einen großen Bogen um sie gemacht (zum großen Amusement von Markus U. & Leo).

Diesen Winder wars ja richtig kalt, und bei -15°C ist der Schnee so schön trocken, dass ich da auch problemlos barfuß unterwegs war. Aber zeitlich so auf 15 Minuten begrenzt


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