Ich habe da was gefunden 10.07.2013 Borchen Barrierefrei Natur erleben Im Altenwerk gehen Senioren mit nackten Füßen auf Entdeckungstour
v. l. Helga Lompa (89) probiert zusammen mit Altenwerk-Pflegedienstleiterin Mervat Sorial den barrierefreien Barfußpfad aus Hamborn-Barfußpfad | Neue Westfaelische Zeitung Borchen. Barfußpfade gibt es viele. Doch auch Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren möchten das besondere Naturerlebnis unter ihren Fußsohlen spüren. In Schloss Hamborn ist das seit dem Wochenende möglich. Im Garten des Altenwerks wurde der kreisweit erste barrierefreie Barfußpfad in Betrieb genommen. Entstanden ist das neue Angebot durch ganz viel Eigeninitiative von Schülern des benachbarten Landschulheims Kinder- und Jugendhilfe. Nach Angaben von Heimleiter Lothar Dietrich soll der barrierefreie Pfad gleichermaßen für Jung und Alt zur Verfügung stehen. Der erste Bauabschnitt für die Benutzung mit Rollatoren ist fertig. In einem nächsten Schritt soll der Pfad dann auch für Rollstuhlfahrer gestaltet werden. "Über Erfahrungskästen sollen später am Pfad auch Dinge mit den Händen ertastet werden", erläutert Martin Haack, pädagogischer Mitarbeiter im Landschulheim. Die Kosten für das neue naturnahe Angebot beziffert er auf rund 2.000 Euro, die über Spenden und ganz viel Eigenleistung aufgebracht werden sollen. Die ersten Bewohner des Altenwerks nutzten nach anfänglicher Skepsis auch gleich den neuen Barfußpfad mit ihrem Rollator aus und fanden die Sache prima. Wichtiger Nebeneffekt des Projektes: Alte Erinnerungen leben wieder auf. Bürgermeister Reiner Allerdissen freute sich über die neue Idee in Schloss Hamborn. "Hier können Jung und Alt gemeinsam Dinge ausprobieren und bestaunen sich nicht immer nur gegenseitig", lobte das Gemeindeoberhaupt während des erstmals stattfindenden Festes der Begegnung zwischen Jung und Alt. Derartige Begegnungen würden künftig in Zeiten des demografischen Wandels immer wichtiger. "Die Gruppe der Alten wird wichtiger, zugleich steigen ihre Ansprüche und der Bedarf an Hilfe", erklärte Allerdissen. Die Gesellschaft würde sich diesem gerne entziehen was bittere Folgen nach sich zöge. "Deshalb müssen wir Entfremdung dringend bekämpfen. Das ist für mich ein wichtiges Wahlkampfthema", unterstrich der Bürgermeister. In dem Zusammenbringen der Generationen sieht Allerdissen eine wichtige Zukunftsaufgabe. Als Beispiel für Borchen nannte er das Gebäude in der Schützenstraße mit einer Kindertagesstätte und Wohnungen für Senioren. "Es ist mir wichtig, dass sich ein Stück Normalität im Miteinander in Borchen ergibt", so der Chef der Gemeindeverwaltung.
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