am Samstag den 29. September 2018 war Kulturerbe-Tag in Zofingen von 10-16 Uhr. An diesem Tag wurden einige Führungen angeboten. An diesem Tag wehte ein scharfer Ostwind, und anfangs war noch Hochnebel. Beinahe wäre es im T-Shirt zu kalt gewesen, aber nicht für kurze Hosen oder barfuß. In der Stadt sah man in der Tat einige Männer und Knaben in unlangen Hosen, jedoch mit dicken Windjacken, fetten Schuhen und teilweise mit Mützen.
Um 10 Uhr begann eine Führung durch die Stadtkirche, Treffpunkt war der alte Postplatz. Auch ein anderer Mitarbeiter und ein ehemaliger Mitarbeiter aus meiner Firma, beide mit Anhang, waren dabei. In der Kirche war es warm und der Boden barfuß angenehm begehbar. Die Führung war interessant, auch gingen wir hinunter in die Krypta. Weder die Archäologin, die die „Zeitreise durch die Stadtkirche“ leitete, noch jemand von den anderen Teilnehmern nahm Anstoß an meinem Aufenthalt in kurzen Hosen und ohne Schuhe in den „heiligen Hallen“. Zofingen ist im Gegensatz zum Vatikan halt reformiert, auch was die Kleiderordnung anbelangt.
Danach schritt ich durch die Straßen der Altstadt zum Zofinger Museum, wo historische Filme präsentiert wurden. Im Gegensatz zum Schloß Chillon ist das Zofinger Museum kein „Kulturgut“ von derartigem Wert, daß es mit einem Barfußverbot belegt ist. Aber immerhin ist das Zofinger Museum das älteste Museum im Kanton Aargau. Zwar gibt es im Aargau Schlösser, die älter sind und heute ein Museum beherbergen, aber ursprünglich waren sie keine Museen. Ich kam auch problemlos ins Museum rein. Hier traf ich auch einen weiteren Mitarbeiter aus der Firma. Die Filme waren recht interessant. Einmal wurde Schulsport aus dem Zeitraum zwischen den Weltkriegen gezeigt. Sportkleidung gab es noch nicht. Die Jungen (es waren nur Jungen) trugen Straßenkleidung, und zwar kurze Hosen (die gemäß heutiger Zofinger Definition lediglich das Prädikat „unlang“ verdienen) jedoch sowie geschlossene Schuhe und Socken. Der Lehrer machte die Übungen brav mit, in Anzug und Krawatte (aber ohne Hut). Es wurden auch Sportgruppen aus späteren Jahrzehnten gezeigt. Da gab es schon Turnhosen, die echt kurz waren. Teilweise wurde barfuß, teilweise mit Turnschuhen Sport getrieben. Es wurden auch Bilder aus dem früheren Stadtleben gezeigt. Mädchen und Frauen trugen grundsätzlich Kleider oder Röcke. Jungen waren (wenn es sich um Sommeraufnahmen handelte) einheitlich in kurzen Hosen zu sehen, erwachsene Männer in langen. Auch liefen viele (aber nicht alle) Kinder barfuß durch die Stadt, vermutlich die Kinder aus ärmeren Familien. Wie haben sich die Zeiten geändert. Heutzutage gibt es Tage, in denen mehr erwachsene Männer barfuß oder in kurzen Hosen innerhalb der Stadt Zofingen anzutreffen sind als Kinder.
Um 12 Uhr begann eine Führung „Archäologie an Haus-Bauuntersuchungen in Zofingen“. Auch diese Führung war interessant. Wir gingen über Kopfsteinpflaster zu Häusern, die renoviert wurden und teilweise Reste von Vorgängerhäusern sichtbar waren. An dem Tag hatte die Sanierung der Kanalisation noch nicht begonnen. Dabei ist man auf Fundamente des alten Waschhauses beim Pulverturm gestoßen, die heute freiliegen, es aber nicht ewig bleiben können.
Um 13 Uhr war ich bei der Führung „2 außergewöhnliche Äxte“ im Zofinger Museum. Danach begab ich mich zu Fuß zu den römischen Mosaiken eines früheren Gutshofes, der 1826 entdeckt wurde. Die Mosaike werden durch tempelähnliche Schutzbauten, die selber unter Denkmalschutz stehen, vor Umwelteinflüssen geschützt. Diese Schutzbauten sind täglich zugänglich, diesmal gab es aber um 14:30 eine interessante Führung. Die Mosaiken konnte man selbst nicht betreten, nur den Holzfußboden, der barfuß angenehm begehbar war. Vor den Schutzbauten waren etliche Stände aufgebaut mitrömische Öllampen, Kleidern und Speisen. Da ein Kinderspielplatz in der Nähe ist, sah man hier auch viele Kinder. Ein Mädchen, das von der Mutter im Veloanhänger an diesen Ort transportiert wurde, war ohne Schuhe dabei. Wo es angenehm barfuß war (Rasen, Asphalt) schien es ihm Spaß zu machen. Wenn aber ein Schotterweg im Wege war, weigerte es sich, weiterzugehen und wollte getragen werden. Die älteren Geschwister, die selber Velo fahren konnten, waren fett beschuht.
Ich verweilte noch bis ca. 16 Uhr bei den Schutzbauten in der Sonne, dann ging ich zurück in die Altstadt, wo ich mein Velo abgestellt hatte und radelte nach Hause. Der Kulturerbe-Tag war wirklich interessant. Vielleicht war es von Vorteil, daß es an diesem Tag nicht so heiß war wie an den Tagen davor und auch wieder danach. Sonst wäre ich sicher lieber an meinen idyllischen Platz an der Aare zum Baden gefahren. Und das ist aus einschlägigen Gründen nicht Thema dieses Forums.
gerade an Tagen, wo jahreszeitbedingt die Anzahl der Leute in kurzen Oberteilen und Hosen stark zurückgeht, dürftest du ein echter Blickfang sein, und das wohl eher wegen des Gesamteindrucks und nicht bloß wegen der Füße. Ein schöner, humorvoller Bericht!
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