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Lange Zeit galten sie als ausgestorben, und auch hier hat sich seit vielen Jahren keiner verlaufen.
Wenn wundert's, wenn man die drolligen Kerlchen nicht füttern darf! Es steht ja überall ganz gross:
So ganz wollte ich nicht glauben, dass es diese meist gutmütigen Kobolde nicht mehr gibt. Also machte ich mich 2017 Richtung Skandinavien auf. Sollte es vielleicht in Norwegen noch ein paar Überlebende geben?
Tatsächlich! Den ersten erspähte ich auf der Reise zwischen Oslo und Bergen, bereits weit oben im Norden, in einer Stadt namens Voss. Er stand auf der Strasse, einfach so, und zeigte auf einen Laden in dem es regionale Spezialitäten zu kaufen gab.
Kaffee, luftgetrocknete Salami, und alles was sonst noch den Reisenden vor dem Verhungern rettet.
Immerhin - es gab sie noch! Meine Hoffnung, dass der freundliche Geselle nicht der einzige seiner Art ist, hat sich schon ein paar Tage später bestätigt.
In Flam, einer Ortschaft die man nur mit einer sündhaft teuren Privatbahn oder dem vergleichsweise billigen Postschiff (ab Bergen) erreichen kann, begegnete ich noch weiteren.
Der hier steckt lässig die Hände in die Taschen seiner viel zu grossen Hose:
Damit wir auch wissen, wo wir uns befinden, hält ein andere die Flagge seines Heimatlandes hoch:
Sollten die Trolle etwa zum Weltkulturerbe erklärt worden sein?
Das vielleicht nicht, doch troll darf doch mal Werbung machen für die Gegend hier.
Die ist übrigens sehr sehenswert . Man muss allerdings viel Zeit mitbringen. Allein für die Fahrt mit dem Postschiff hin, und wieder nach Bergen jeweils ca. fünf Stunden.
Hier habe ich noch einen Troll, der sich ganz lässig an ein paar Felle anlehnt.
Vielleicht will er verhindern, dass zu viele in die Touristenfalle tappen?
Ehrlich - nicht nur bei den Fellen habe ich mich öfters gefragt ob diese Dinge, speziell an solchen Ausflugsorten wie Flom, und anderswo - ihr Geld wert sind. Für mich eh uninteressant, der Rucksack ist rappelvoll.
Aufgefallen ist mir gleich beim ersten Troll, dass sie trotz des oft sehr rauhen Klimas allesamt barfuss sind. Keiner hatte irgendetwas an den Füssen, selbst die sonst so gern getragenen Norwegersocken haben sie weggelassen.
Was ist das denn? Keiner hat was an den Füssen? Stimmt.
Denn hier handelt es sich wohl um eine Trollfrau. So wie auch bei den Menschenfrauen oft zu beobachten, in die Schuh verliebt.
Wenigstens sehen diese hier nicht gar so unbequem aus.
Leider ging die Zeit hier in der Bucht viel zu schnell vorbei, das Postschiff wartet nicht und so trat ich die Rückfahrt nach Bergen an.
Mit dem Wissen: es gibt sie noch, die Trolle.
Über die Skandinavienreise, insgesamt einen Monat mit der Bahn quer durch fast alle Länder, gibt es an anderer Stelle einen Reisebericht.
Irgendwann mal - wenn schlechtes Wetter ist und ich grad ausnahmsweise mal nicht unterwegs bin.
Damit will ich sagen: bitte warten . . .
liebe Grüsse
Gabriel