Seit gut 10 Jahren bin ich 2x die Woche beim Kieser-Training, seit 2016 im Studio Schönbrunn - ebenerdig gelegen, man sieht bei einigen Maschinen während der Übung durch große bis zum Boden reichende Fenster auf einen Kinderspielplatz, große Wiese, eine Sandkiste mit Sitzbänken drumrum für die Eltern.
Meistens sind wir am späteren Abend dort, aber bei Schönwetter mit dem Rad so zwischen 18 und 19 Uhr, wo auf diesem Spielplatz noch reges Treiben herrscht.
Die meisten Kinder, vom Alter wo sie gerade laufen lernen bis etwa 12-13 Jahre (die "Großen" pflegen andere Freizeitgestaltung, vermute ich mal), sind dort barfüssig unterwegs, auf Wiese und asphaltiertem Weg laufend, mit Rädern, ganz selbstverständlich. Allerdings nur ganz wenige Eltern, und die nur, wenn es besonders warm ist und da nur die Frauen (Mütter).
So wie gestern Abend, alle Eltern beschuht und die Kleinen je zur Hälfte barfuß bzw. Sportschuhen - obwohl im laufenden Monat schon ein "r" ist :)
Da liegen auch keine Schuhe herum, die Kinder kommen augenscheinlich schon barfuß aus den Wohnungen dieser Wohnanlage ("Forum Schönbrunn", falls es jemanden interessiert).
Schön, dass die Mamas und Papas ihre Kinder selber entscheiden lassen, ob sie mit Schuhen aus dem Haus gehen, und die dann spätestens im Sandkasten ausziehen - oder gleich barfuss losmarschieren. So können sie ihre eigenen Erfahrungen machen, spüren, was ihnen wann gut tut.
Habe ich als Mutter auch immer so gehalten, obwohl ich selber damals kaum barfuss unterwegs war. Mir war wichtig, dass meine Kinder eine gute Eigenwahrnehmung entwickeln und selbständig werden. Einen Spielplatz mit Müttern wie bei Dir, Wolfgang, das hätte ich mir damals immer gewünscht, ich war mir meiner Einstellung allein auf weiter Flur.
Bei uns in Mersch gibt es im Park zwei große Spielplätze auf zwei großen Wiesen, die durch einen Graben und einen Weg getrennt sind (der Graben soll Überschwemmungen verhindern). Ich war schon lange nicht mehr dort, weil ich lieber im Wald unterwegs bin, auch wegen der Hitze. Aber ich werde demnächst mal dort vorbeischauen und die Barfüßer zählen. Nach meinen Erfahrungen aus früheren Zeiten dürften sie schnell gezählt sein .
Das erinnert mich an meine frühesten barfußerfahrungen, abgesehen von freibad, badesee und dem strandurlaub einmal im jahr: am spielplatz und um auf bäume zu klettern war es üblich, die sandalen bzw. in der übergangszeit schuhe und strümpfe auszuziehen, besonders da wo es große sandkästen gab. Ich fiel in den 1970er jahren in die alterszielgruppe und da gab es einige spielplätze, die als großer sandkasten angelegt waren, in dem dann rutsche, wippe und klettergerüst standen. Wie das genau auf dem heimweg lief, weiß ich nicht mehr, der Postillon hatte da neulich eine schöne glosse: https://www.der-postillon.com/2021/09/sand.html ... (liebe eltern von heute, dafür gibt es eine ganz einfache lösung, der sand läuft sich auf dem heimweg wieder ab und der rest kann im abtreter vor der tür "gewonnen" werden, ganz ohne kinderschuhe ...)
Übrigens, beim barfüßerzählen kann es einen bedeutenden unterschied machen, ob du dich selbst dazuzählst oder nicht.
Ja heute mittag zwischen 2 und 3 Uhr (bin gerade zurück), waren im Merscher Park genau 4 Barfüßer, 25% davon gehen also auf mein Konto. Von den beiden großen Spielplätzen war einer fast leer (ein eher sportlicher Platz), der andere gut gefüllt mit zwei oder drei Vorschulklassen und Aufsichtspersonen. Die drei Barfüßer waren auf dem erstgenannten Platz, ein etwa zehnjähriger Junge und zwei Erwachsene. Es gibt auch noch einen kleineren, umzäunten Spielplatz für die ganz Kleinen, mit Wiese und sehr viel Sand. Auch der Platz war gut gefüllt. Ich bin ein paar mal überall herumgegangen und habe nirgends ein barfüßiges Vorschulkind oder eine barfüßige Aufsichtsperson entdecken können!
Vorgestern habe ich bei der ÖBB-lokparade in Strasshof jemanden getroffen, der wie ich barfuß ging, und wir haben unsere kontakte gleich ausgetauscht. Es macht spaß, so neue freundschaften zu begründen!
Sichtungen gestern auf der Teichalm, bekannt genussreiches barfußwandergebiet im großraum Graz (wenn auch nicht als barfußweg ausgeschildert): Ein Paar (also 2 leute) unter 30, ein Paar über 50 jeweils barfuß wandernd mit den schuhen irgendwo am gepäck baumelnd, dann noch ein etwas älteres ehepaar auf einer bank am hochmoor-lehrpfad mit den schuhen in der nähe stehend, sowie zwei mädchen ca. 11 jahre am spielplatz Latschenhütte und ein junge am see barfuß ... und ich. Je nach auslegungskriterien also 5 bis 10. Eh ganz guter schnitt, wobei ich mich frage, wie all die anderen leute es bei der hitze in geschlossenen schuhen ertragen. Die hat mich auch ohne gekochte füße schon fertig gemacht (und das im september, an jenem tag, wo die letzten busse auf die Alm fahren; ab jetzt nur noch für selbstlenker erreichbar ... der steirische freizeit-ÖV ist ausbaufähig).
Also, wer sich unter leute begibt, wird barfüßler finden, zumindest wenn die temperatur deutlich über 20°C liegt. Darunter kann ich mir ziemlich sicher sein, der einzige zu bleiben.
sicherlich werden wir Barfüßler finden, wenn wir uns unter Leute begeben. Aber um so eine neue Freundschaft zu begründen, braucht man schon eine gute Portion Glück. Da du sogar von "Freundschaften" schreibst, also in der Mehrzahl, scheinst du wohl vom Glück verfolgt zu sein .
Ohne Barfußforen hätte ich diese Leute wohl nie gesehen, auch wäre diese Gruppe nie zusammengekommen (sogar einer, der kein Forum-Mitglied ist, fand uns wegen der Ankündigung im Forum!):
Zum Thema "Freundschaft begründen" ... 3x die Woche bin ich frühmorgens beim lokalen Bäcker und seh dort einen echten Ganzjahres-Barfüsser (wie ich auch im Winter, eine sehr seltene Spezies), etwa um die 40 Jahre alt, ich nenne ihn mal "Herrn N.", seit gut 3 Jahren. Der genießt in der Mini-Gastronomie (3 Tischchen im Verkaufsraum) sein Frühstück, Kaffee und sonstwas. Bei den ersten 2-3 Begegnungen hatte ich ihn freundlich gegrüßt und irgendwas gesagt wie "Oh, ich sehe wir tragen dieselbe Schuhmarke" ... ich bin eher von der kontaktfreudigen Sorte ... leider schien der gute Mann nicht erbaut, ausser mürrischen Blicken bzw. "proaktiver Ignoranz" kam da nix. Gestern früh erst hatten wir unseren letzten Nicht-Kontakt :)
Ja, man braucht schon Glück, zumindest eine "Grußfreundschaft" zu begründen.
Nun, was draus wird, werden wir sehen, wir haben uns jedenfalls gut unterhalten und haben ein paar dinge gemeinsam. Manchmal lohnt es sich eben doch, ein gespräch zu beginnen (was mich als intro immer etwas überwindung kostet). Inzwischen kenne ich ein paar, die grundsätzliches interesse am barfußwandern haben und nicht SO weit weg wohnen, zu öfteren gemeinsamen unternehmungen ist es trotzdem nicht gekommen. Die grundsätzliche frage kann wohl nur jede(r) selbst beantworten: ist es besser, einzigartig zu sein oder andere zu finden, die zufällig dasselbe tun? (Auch dann ist der umfang der barfußaktivitäten jeweils unterschiedlich. Für viele ist es eine ab-und-zu-freizeitbeschäftigung für heiße sommertage an schönen orten. Für mich eher alltag von frühling bis herbst.) Webforen haben sicherlich eine rolle, so wie andere "soziale medien" ebenfalls, führen aber überwiegend zu fernbekanntschaften außerhalb der tagestour-reichweite.
Zitat von tiptoe im Beitrag #10Nun, was draus wird, werden wir sehen, wir haben uns jedenfalls gut unterhalten und haben ein paar dinge gemeinsam.
Die grundsätzliche frage kann wohl nur jede(r) selbst beantworten: ist es besser, einzigartig zu sein oder andere zu finden, die zufällig dasselbe tun?
Artig war ich noch nie, doch eigenwillig...
Da fällt mir doch glatt eine Begegnung ein, in der Münchner S-Bahn, am Samstag 24. April 2010... das weiss ich deshalb so genau, weil das einen Tag vor dem Geburtstag meines Ältesten war.
Rein zufällig stand da ein Barfüsser rum (vermutlich stand er weil es nur noch Stehplätze gab) Jemand der grad in der Nähe war und wohl angesichts der extrem warmen Bodentemperatur an diesem sonnigen Samstag auch seinem Geläuf die Freiheit liess, unbekleidet zu sein schubste mich in die Arme dieses Barfüssers.
Mit Folgen, die damals wohl niemand ahnte, und die immer noch anhalten - Ja gut, ich gebs ja zu, gut Ding will Weile haben. Der Barfüsser, dem ich in die Arme geschubst wurde verirrte sich im Sommer 2015 auf meiner Scholle in Neufünfland. Er fand zwar den Weg durch die Garage rein in den Garten, aber nicht mehr zurück. Und wenn er nicht gestorben ist, dann sucht er immer noch den Ausgang
Zitat von tiptoe im Beitrag #10Nun, was draus wird, werden wir sehen, wir haben uns jedenfalls gut unterhalten und haben ein paar dinge gemeinsam. Manchmal lohnt es sich eben doch, ein gespräch zu beginnen (was mich als intro immer etwas überwindung kostet).
Das »ein paar Dinge gemeinsam« haben ist wichtig, meiner Erfahrung nach. Das Barfußlaufen kann dann ein Faktor sein, der für noch mehr Verbundenheit sorgt — manchmal. Überhaupt, wo man sich begegnet ist wichtig. Wenn es das Eisenbahnmuseum ist, kann man davon ausgehen, dass ein gemeinsames Ding das Interesse an alten Schienenfahrzeugen ist.
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