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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 747
Punkte: 418

13.03.2010 21:16
Schneeketten vergessen Zitat · Antworten

Ab nächsten Mittwoch soll die Temperatur ja in den zweistellig positiven Bereich ansteigen. Heute war es zwar recht sonnig, aber kaum über 5°C. Also ideal, um am Nachmittag ein kurze Velotour zu machen. Ich radelte los, barfuß und in kurzer Hose. Dafür war es (zumindest mir) wirklich nicht zu kalt. Aber eine Jacke mußte ich schon tragen, kotz, würg!

Meine Tour ging zunächst via Kölliken nach Schöftland. Von dort radelte ich über Oberentfelden, Aarau, Suhr, Unterkulm und Reinach nach Menziken. Das, was sich meist in unmittelbarer Nähe meiner Route alle 15 Minuten pro Richtung an mir vorbei bewegte, war hochgradig offtopic. Nur wenige Fahrgäste verdrehten ihre Köpfe, wenn sich ihr Gefährt an mir vorbei bewegte. Ich war halt nicht in Düsseldorf.

Auch die Strecke von Menziken nach Beromünster dürfte nicht allzu laut erwähnt werden, denn hier fuhr ich auf einem stillgelegten Bahndamm. Auch drei Teenager benutzen diesen asphaltierten Weg, um sich fortzubewegen, allerdings auf Rollerblades. Dann sie nebeneinander liefen, mußte ich klingeln. Sogar mehrmals, da sie ihre Ohren mit Kopfhörern verstopft hatten, um sich mit Heavy Metal, Heino oder wer weiß nicht was vollzudröhnen. Nachdem sie endlich Platz gemacht hatten, riefen sie: „Oh mein Gott!“ Es scheint also doch nicht so viele Atheisten zu geben, wie man aufgrund der Steuererkärungen schließen könnte.

Zwischen Beromünster und Sursee folgte ich einem offiziellen Velowanderweg. Dieser führte bergauf, vorbei am ehemaligen Sendemast des stillgelegten Mittelwellensenders Beromünster. Dann aber war die Asphaltstraße zu Ende. Auf dem folgenden Wegstück war nie ein Schneepflug gefahren, ich mußte durch den festgefahrenen Schnee fahren. Das ging nicht lange gut, denn ich hatte weder Winterpneu unter meinem Velo, noch hatte ich Schneeketten dabei (ich war sozusagen ein „echter Nichtschneeketten-Radler“). Wenn ich ehrlich bin: Ich besitze so etwas nicht einmal. Aber bitte vertraulich behandeln, sonst gibt es noch eine Buße!

Das barfüßige und kurzhosige Wandern (genauer: Velo schieben) durch den festgetretenen Schnee machte Spaß, aber ich mußte aufpassen, wohin ich trat. Da mir hier niemand entgegen kam, konnte ich auch dorthin blicken, wohin ich wollte ohne daß andere mein Blicken fehlinterpretieren könnten. Ich hatte also mehr „Glück“ als Dieter alias Rotter alias Freier! Mein Velo versank dabei ziemlich im Schnee. Eine Fußsohle sinkt halt weniger ein als ein Veloreifen. Etwas Umständlich war es, um vom Veloweg wieder auf die Straße zu kommen. Hier hatte nämlich der Schneepflug nur die Straße geräumt und den Abraum („Abschnee“) zur Seite geschoben, unabhängig davon, ob dort nur ein Feld war, oder ein Veloweg einmündete. Hier war der Schnee so hoch, daß nur noch das oberste Viertel der Leitpfosten aus dem Schnee ragte. Mir gelang es aber, ohne Blutvergießen auf die Straße zu gelangen.

Nach einiger Zeit zweigte der Veloweg wieder von der Straße ab, diesmal ohne Schneehaufen. Es folgten noch Passagen, an denen ich schieben mußte, aber nicht mehr lange Strecken. Dann folgte ein asphaltierter Weg hinunter zum Sempacher See. Auch hier mußte ich schieben, weil ich zum einen mein ältestes Velo (das mit den schwächsten Bremsen) dabei hatte, zum anderen griffen die Bremsen noch schlechter, weil ich das Velo durch den Schnee geschoben hatte. Aber traurig war ich nicht, im Gegenteil. Der Asphalt des abschüssigen Weges war neuwertig, zum anderen floß Schmelzwasser auf dem Asphalt den Weg hinunter. Eine Kneippkur im Reinformat. Und mir blieben sowohl nasse Hosensäume, als auch nasse Schuhe erspart. Beides sind Dinge, die ich hasse! Ein Autofahrer, der mir langsam entgegen kam, lächelte, als er sah, daß ich offensichtlich lustvoll durch das die Straße hinunterrinnende Wasser ging.

Der weitere Weg über Sursee und Dagmersellen zurück nach Zofingen war weniger spektakulär. Lediglich in der Altstadt von Sursee gab es große Glotzaugen und ich hörte eine Stimme: „Hast du den gesehen? Der Frühling scheint zu kommen.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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