Hallo,
heute bin ich wieder - wie jeden Samstag, wenn einer meiner Füße nicht gerade mal wieder streikt - auf Tour mit meiner Reklame gewesen. Ich war mir nun nicht sicher, ob ich dieses Thema unter [Allerlei kurioses] oder gar unter [Barfuß und Leben] posten sollte. Jedenfalls trug ich meine Euch bekannte knielange Laufhose - Leggings - wie auch immer (siehe meinen Beitrag vom barfüßigen Schneeschippen) und war natürlich wie immer bf. Es dauerte nicht lange, bis mir eine Frau begegnete - geschätzte Mittfuffzgerin, die schon fast entsetzt auf meine nackte, durch die Laufhose besonders gut sichtbaren Füße starrte. Irgendwie setzte sie dann ihren Vorsonntags- Mitleidsblick auf und fragte mich natürlich, ob es nicht zu kalt sei. Im gleichen Atemzug fragte sie mich, ob ich mir denn keine Schuhe leisten könnte. Sie würde mir ein paar Schuhe schenken und diese sogleich holen, weil sie gleich um die Ecke wohne. Ich könnte auch mitkommen. Auf so eine Frage war ich wirklich nicht gefaßt! Dies war nun die dritte Person, welche mir gegenüber meine Leidenschaft mit Armut verknüpfte. Wie verblendet ist die Menschheit nur!? Als sie mir diese "mitleidserregende" Frage gestellt hatte, meinte ich darauf, was ich denn mit Schuhen anfangen soll (eigentlich wollte ich meine Frage folgendermaßen formulieren: "Was soll ich denn mit so einem Scheiß?"). Ich lebe nun deutlich über einem Jahrzehnt dauerhaft barfuß und dadurch auch viel bewußter als früher. Ich sagte dann auch, daß ich wahrscheinlich wesentlich mehr Schuhe als sie besäße, was gegenüber einer Frau schon etwas gewagt war und in Wirklichkeit auch nicht der Wahrheit entsprach, denn außer zwei Adidas - Schuhen, einem Paar Stiefel und meine Euch teils bekannten Giga-Plateauschuhen (18 cm dicke Sohle) aus einer besonders verrückten Zeit meines Lebens (die Plateaulatschen sowie die Stiefel sind in einem Karton verpackt und ruhen auf dem Dachboden) besitze ich neben meinen über alles "geliebten" Sicherheitslatschen für den "RAL" kein einziges Paar Schuhe mehr. Sie sagte dann noch, daß sie auch gerne öfter mal barfuß laufen würde, doch sie hätte Angst vor Excremente von Hunden oder in Glassplitter zu treten. Sie hatte so richtig häßliche Sandalen mit dunkelblauen Socken an ihren Füßen. "Na bravo!" dachte ich. Ich sagte zu ihr, daß man als Barfüßer nie vor solchen unliebsamen Begegnungen gefeit sei, zumal ich ja als richtiger "Hans-guck-in-die-Luft" durch die Gegend barfuße, doch ich hatte bislang - toi toi toi - immer vor größeren Begegnungen der unliebsamen Art mit derartigen Dingen gehabt. Ich dachte schon, daß die mir ein Ohr abkauen wollte, zumal es mich auch noch etwas pressierte. So trennten sich dann unsere Wege und ich setzte meinen barfüßigen Zustellgang fort, welchen ich auch wieder unbeschadet überstanden hatte.
Viele frühsommerliche - jedoch recht kühle Grüße,
Franz