Fast jeder Barfüsser hat sie gelegentlich: Risse in der Lederhaut der Fuss-Sohlen, vorwiegend im Bereich der Fersen. Die meisten von uns haben auch schon diverse Salben und Cremes probiert, und hat nach seinen Erfahrungen auch eine jeweilige Lieblingsmarke.
Was mich an den Cremes und Salben stört: es sind zu viele Zusatzstoffe drin, teilweise notwendig damit die Paste sich gut verarbeiten lässt, und nicht verdirbt. Teilweise aus meiner Sicht überflüssig, z.B. Farbstoffe und Parfüme. Bei den wenigsten Salben gibt es eine komplette Zutatenliste. Das betrifft sowohl die ganz billigen aus dem Discounter, als auch höherwertige vom Drogeriemarkt und welcher höchster Güte, die es nur in Apotheken gibt.
Zur Zeit bin ich praktisch täglich im Garten, und stehe natürlich barfuss in den Gemüsebeeten. Erde an sich greift die Haut längerfristig an, bei uns in der Gegend ist sie durch das hohe Kalivorkommen im wahrsten Sinne des Wortes ätzend. Besonders bei der jetzigen Trockenheit sind die Risse daher sehr tief, bis ins Fleisch und sehr schmerzhaft.
Zur Soforthilfe reibe ich mir abends die Füsse entweder mit Ringelblumenöl oder mit Johanniskrautöl ein, beides aus eigener Herstellung. Angesetzt wird immer nur so viel, wie in einem Jahr verbraucht wird. man nehme: Ringelblumenblüten /Johanniskrautblüten, stopft sie in ein leeres Konservenglas, mit frischem Distelöl aufgiessen und einen Monat stehen lassen. Johanniskrautöl am besten in der Sonne, wenn das Öl eine tiefrote Farbe hat ist es fertig.
Ein anderes Kraut habe ich vor ein paar Tagen durch Zufall entdeckt. In meinem Garten wächst heuer viel Breitwegerich. Von Spitzwegerich weiss ich, dass er sehr gut als erste Hilfe zum Beispiel bei Insektenstichen eingesetzt wird. Ein paar Blätter in den Mund stecken, zerkauen, und den Brei auf den Insektenstich legen. Das wirkt sehr schnell schmerzlindernd, und abschwellend.
Über Breitwegerich war in meinen alten Kräuterbüchern zu lesen, dass er hervorragend geeignet ist bei „müden Füssen“ oder gegen offene Beine.
Ab und zu geht es auch im Garten nicht unten ohne – zumindest ich trete nicht gerne in Rosenstacheln, und Dornengestrüpp. Das schmerzt besonders fies, wenn die Lederhaut rissig ist. Somit bot sich eine gute Gelegenheit, das überlieferte Kräuterwissen selber auszuprobieren. In meine Gartenlatschen kam eine dicke Lage frisch gepflückte und gewaschene Breitwegerichblätter, bei denen ich die holzigen Stängel abgezwickt hatte. So liess es sich auch gut arbeiten. Mit meinen mehr als 80 Kilo Lebendgewicht drückten die Sohlen gut auf die Kräutereinlagen, die angenehm kühlten.
Meine bisherige Erfahrung: der Heilungsprozess wird beschleunigt, die Risse haben sich schon deutlich zurückgebildet.
euer Lebenskünstler