Eigentlich… sollte es nach der langen Autofahrt vom Samstag durch die Regenlandschaft Sonntag ein Faulenzertag werden.
Wir wollten bestenfalls bis zum Bahnhof Innertkirchen, und ein bisschen im Ort spazieren gehen.
Doch angesichts des schönen Wetters, verbunden mit der Aussicht auf mindestens drei Tage Landregen,
entschlossen wir uns kurzfristig zu einem Besuch der Aareschlucht.
So bestiegen wir in Innertkirchen den Zug, und fuhren ein paar Stationen bis zum Halt "Aareschlucht Ost".
Ein Bahnhof der besonderen Art, denn er ist in einem Tunnel angelegt. Glaubhaften Zeugen nach
musste der Lokführer früher akribisch genau vor dem Ausgang halten, denn es gab keinen Bahnsteig.
Nur einen direkten Ausgang quasi durch die Felsen.
Inzwischen wurde der Bahnhof umgebaut, und auf der ganzen Länge des Zuges gibt es einen Bahnsteig.
Doch Achtung! Trödeln is nicht. Denn der Zug fährt erst weiter, wenn sich alle ausgestiegenen Menschen
durch die Automatiktür nach draussen bewegt haben.
Nach dem wir unter dem Felsentor durch waren, kamen wir auf einem noch angenehmen Weg über die Aare mittels einer Bücke.
Oh oh… da hat mein Reiseführer aber geschwindelt als er sagte, der Weg wäre sehr komfortabel und es ginge nur ganz leicht bergauf.
Mag sein, das er vor einer gefühlten Ewigkeit weder den Schotter gespürt hat, noch die Steigung.
Oder die Erde hat sich bewegt, und die Anstiege wurden immer höher gefaltet.
Die kleinen Lämmer, die am Wegrand weideten, hatte für uns Wanderer nur verwunderte Blicke übrig, und ab und zu mal ein määäh…
Nach etwa 10 Minuten standen wir vor dem eigentlichen Eingang zur Aareschlucht. Nur mit Maske, ist eh klar.
Kaum draussen, standen wir schon auf dem Holzweg. Sehr angenehm zu gehen, besonders nachdem die Sonne den Boden gewärmt hatte.
Schon nach den ersten Metern konnten wir erahnen, was uns erwartet: ein sehr schönes Naturschausspiel.
Auf dem Holzweg blieben wir nicht ewig. Zwischendurch ging es immer mal wieder in mal kürzere,
mal längere Gewölbe, die in den Felsen geschlagen sind.
Dazwischen gab es immer mal wieder kleine Abzweigungen, die auf Aussichtsterassen führen. Es lohnt, da zu verweilen und zu schauen.
Auch wie von den Steilwänden kleine Wasserfälle herabtürzen, um tosend in die Aare einzutauchen.
Oder, wie hier - einfach einen Blick nach oben zu wagen.
Schuld dass ich in der Aareschlucht gelandet bin, ist sowieso nur er….
hier mal eines der wenigen Fotos das ihn nicht mit der Kamera vor den Augen zeigt, doch immerhin ist er schußbereit.
Und der mich auf seine Reisen quasi mitschleift, wie er gelegtlich spöttisch betont.
Ganz so is et ja nu net.. ich fahr schon freiwillig mit. Schon alleine wegen der tollen Abenteuer die wir gemeinsam erleben.
Na ja, ein bisschen schon auch wegen ihm.
Wir waren gut 1 ½ Stunden unterwegs, bevor wir den Ausgang erreichten.
Nach weiteren gemütlichen 5 Minuten Gehzeit kamen wir wieder über eine Brücke auf die andere Aareseite.
Von dort setzten wir unsere sonntäglichen Unternehmungen fort.
Blick vom Bahnhalt Aareschlucht West
schönen Wochenanfang wünscht euch euer Lebenskünstler